Zur EIFELON Startseite (hier klicken)
EIFELON - wöchentliche eMailZeitung für die Eifel

In dieser Ausgabe: 1944 – Eine Weihnachtsgeschichte Umweltpreis für die Gemeinde Kall Köstlichkeiten aus der Klosterküche EuropaKreuze vor dem Reichstag Es ist einmal: Der Alte vom Eifelberg „Eine Portion Leben, süß-sauer“ “Dä hät se net mieh all em Chressboom”

Land & Leute: Eifel-Gäng gastiert in Gemünd In Nideggen erwacht wieder der Wenkbüggel Warterei hat ein Ende Markuskapellchen restauriert Mehr Events in der Fabrik Mitsing-Konzert


Editorial:

Mit den besten Wünschen zum Jahreswechsel schicken wir Ihnen heute die letzte EIFELON-Ausgabe des Jahres 2014. Passend zum 2. Weihnachtstag beleuchten einige Gastautoren das Fest der Liebe: Der Geschichts- und Heimatverein Drove stellte uns eine anrührende Kindheitserinnerung des damals 12-jährigen F. Vincken an die Heilige Nacht 1944 zur Verfügung.

Gewohnt bissig geht Journalist und Kabarettist Hubert vom Venn mit dem heute oft üblichen Weihnachts-Wahnsinn um.

Die vier Gewinner des Buches „Leben in Aquisgranum“ sind mittlerweile ausgelost. Vorab herzlichen Glückwunsch. Die Exemplare werden in den nächsten Tagen nach Abenden, Bad Münstereifel, Frechen und Mechernich verschickt.

Auch im neuen Jahr sind wir jeden Freitag mit Informationen aus der Region für Sie da. Für 2015 wünschen wir Ihnen, dass Sie die kommenden 365 Tage mit Herz und Verstand, Glück und Gesundheit (er)leben können.

Toi-toi-toi und auf Wiederlesen,
Ihre [Redaktion]


1944 – Eine Weihnachtsgeschichte

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Vor 70 Jahren erlebte der kleine F. Vincken dieses unvergessliche Weihnachtsfest:

Ich war damals 12 Jahre alt, und wir lebten in einem kleinen Häuschen in den Ardennen. Dieses Haus hatte mein Vater benutzt, wenn er an Wochenenden auf die Jagd ging; und als Aachen immer stärker unter Luftangriffen zu leiden hatte, schickte er uns dorthin.

Vor einer Woche hatte Generalfeldmarschall von Rundstedt mit der letzten Offensive die nach ihm benannte Schlacht gewonnen. Wir hören unaufhörlich das dumpfe Donnern der Geschütze und der über unserem Gebiet dröhnenden Flugzeuge, als es an der Tür klopfte. Mutter löschte schnell die Kerze und öffnete die Tür. Hier standen nun vor verschneitem Hintergrund zwei amerikanische Soldaten. Der eine redete Mutter in einer Sprache an, die sie nicht verstand, und zeigte dabei auf einen dritten, der schwer verwundet im Schnee lag.

„Kommt rein!“, sagte Mutter. Die Soldaten trugen ihren Kameraden ins Haus und legten ihn auf ein Bett.

Sie legten ihre durchnässten Kleidungsstücke zum Trocknen ab. Wir erfuhren, dass sie drei Tage auf der Suche nach ihrer Truppe im Wald herumgeirrt seien, immer auf der Hut vor den Deutschen.

„Geh, hol Hermann und bring auch Kartoffeln mit!“, sagte Mutter. Hermann war ein fetter Hahn, den wir mästeten für den Fall, dass Vater zu Neujahr nach Hause kam. Mutter hatte sich anders besonnen, Hermann sollte jetzt wohl eine andere dringendere Aufgabe erfüllen. Während nun Mutter und ein Amerikaner sich um den Verwundeten kümmerten, half mir der zweite bei der Arbeit in der Küche. Ich deckte gerade den Tisch, als es wiederum an der Tür pochte. Draußen standen vier deutsche Soldaten, die sich ebenfalls in den Wäldern verirrt hatten. Wir waren erstaunt und verwirrt. Doch Mutter trat hinaus den Soldaten entgegen und wünschte den Erstaunten: „Fröhliche Weihnachten!“. Der deutsche Unteroffizier entgegnete: „Wir haben unsere Einheit verloren, können wir bis zum Tagesanbruch in Ihrem Haus bleiben?“ „Natürlich, Sie können auch eine warme Mahlzeit haben, so lange der Vorrat reicht“, erwiderte meine Mutter.“ Aber wir haben noch andere Gäste im Haus, die Sie vielleicht nicht als Freunde ansehen. Aber hier wird heute Nacht nicht geschossen.“ Der Anführer barsch: „Amerikaner?“ Mutter sah alle vier an und sagte: „Ihr könntet alle meine Söhne sein, und die da drinnen auch. Einer von ihnen ist verwundet und ringt mit dem Tod. Ihr alle seid müde und hungrig und in dieser Heiligen Nacht denken wir nicht ans Töten. Legt Eure Waffen ab und machen Sie schnell, sonst essen die anderen alles auf!“ Die Soldaten legten nun ihre Waffen auf eine in der kleinen Diele stehende Kiste ab, und Mutter brachte auch die Waffen der Amerikaner und legte diese dazu.

Nun wurden Stühle und Kisten hin und her geschoben, bis alle einigermaßen Platz hatten. Da nun einige Esser mehr im Hause waren, musste Mutter sehen, dass alle satt wurden. Der Verwundete auf dem Bett stöhnte, und einer der Deutschen, der vor der Militärzeit mit dem Studium der Medizin begonnen hatte, beugte sich über die Wunde und sagte in englischer Sprache, dass die Wunde dank der Kälte nicht infiziert sei. „Er braucht nur Ruhe und ein kräftiges Essen, um den Blutverlust auszugleichen.“ Der Unteroffizier brachte aus seinem Brotbeutel eine Flasche Rotwein zum Vorschein, ein anderer zog einen Laib Brot hervor, den Mutter in Scheiben schnitt. Von dem Rotwein stellte sie einen Rest für den Verwundeten zur Seite und forderte nach der Mahlzeit alle auf, mit nach draußen zu kommen und den „Stern von Bethlehem“ anzuschauen. Der Krieg war vergessen!

Der Waffenstillstand hielt auch bis zum nächsten Morgen. Mutter flößte dem Verwundeten noch etwas Brühe ein, quirlte unser letztes Ei mit Zucker in den Rest des Rotweins für den Kranken. Dann wurde aus zwei Stangen und einem Laken eine Tragbahre für den Verletzten gebaut. Die Verirrten suchten und fanden nun auch auf einer Karte, wie sie zu ihren Truppen zurückkehren konnten.

Mutter gab ihnen nun die Waffen zurück mit den Worten: „Ich wünsche mir, dass Ihr alle dorthin zurückkehrt, wo Ihr hingehört, nach Hause. Gott beschütze Euch alle.“

Nach dem Händeschütteln zogen beide Trupps in entgegen gesetzter Richtung davon, und wir schauten ihnen nach, bis sie verschwunden waren.


Umweltpreis für die Gemeinde Kall

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Die Auditoren Reiner Tippköter (li) und Ramona Schalek sowie Bürgermeister Herbert Radermacher (re) unterzeichneten die positiven Prüfergebnisse der Zertifizierung. Tobias Feld ist Energieberater der Gemeinde Kall. [Foto: pg]

Kall: Es geht um die Umwelt und da ist die Gemeinde Kall jetzt einen großen Schritt vorangekommen, denn als erste Kommune im Kreis Euskirchen wird sie mit dem „European Energy Award“ (EEA) in Silber ausgezeichnet. Kürzlich fand die Prüfung für dieses Zertifikat statt und die Auditoren Ramona Schalek und Reiner Tippkötter, die beim TÜV Rheinland als EEA-Berater tätig sind, zeigten sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mindestens 50 Prozent der Maximalpunktzahl musste erreicht werden, um den silbernen Energy Award zu bekommen, die Kaller erreichten 58 Prozent. Der European Energy Award steht europaweit für Klimaschutz und begleitet Kommunen auf einem maßgeschneiderten Weg dorthin. Der EEA wurde Ende der 1990er Jahren in Zusammenarbeit mit Kommunen, Schweizer und Österreichischen Partnern und mit Unterstützung der Europäischen Union und Nordrhein-Westfalen entwickelt. Es ist ein Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren für kommunale Energieeffizienz und Klimaschutz, das lokale Potenziale erkennt und nutzt und die Akteure vor Ort einbindet. Sowohl die Anstrengungen als auch die Erfolge einer Kommune lassen sich damit neutral messen und vergleichen.

Nicht dass es in Kall nicht schon vor der Teilnahme an der Zertifizierung Anstrengungen in Richtung Klimaschutz gegeben hätte. 2010 wurde in Zusammenarbeit mit der energie nordeifel (ene) eine Energieleitlinie entwickelt. Eines der erklärten Ziele ist dabei die Senkung der CO2-Emission um insgesamt 20 Prozent von 2009 bis 2020. Zwei Jahre später folgte dann in Kooperation mit dem Kreis Euskirchen ein umfassendes Klimaschutzkonzept. Darin enthalten war auch die Teilnahme am European Energy Award. Die Auszeichnung ist nicht nur Bürgermeister Herbert Radermacher wichtig. „Dank der Initiative unseres Energieberaters Tobias Feld, und später dem Mittun Aller, konnten wir so unsere Aktivitäten verstetigen und in nur zwei Jahren einen großen Schritt in Richtung klimafreundliche Kommune machen“, erläuterte Radermacher bei der Vorstellung des Projekts vor der Presse.

Mehr als 1.200 Kommunen in zwölf Ländern nehmen an der Zertifizierung teil, über 640 Kommunen konnten bisher ausgezeichnet werden. Kall gehört demnächst dazu und wenn im Herbst 2015 in Düsseldorf die offiziellen Urkunden von NRW-Umweltminister Johannes Remmel überreicht werden, erhalten die Kaller auch ein passendes Ortseingangsschild, das die Eifelgemeinde als klimafreundliche Stadt auszeichnet. Bei dem Energie Award geht es nicht um den großen Wurf, um die eine große Aktion für den Umweltschutz. Vielmehr geht es um eine konsequente und nachhaltige Strategie mit vielen einzelnen Elementen. Seit zwei Jahren nehmen die Kaller an dem Zertifizierungsprozess teil und zusammen mit den EEA-Beratern wurde aus einem Katalog mit 100 Maßnahmen ein passgenaues Programm für die Gemeinde zusammengestellt. „Hier wird unter Einbeziehung aller wichtigen Akteure gearbeitet“, lobte Schalek das Engagement. Rund 25 Ehrenamtliche treffen sich regelmäßig in einem Energieteam, um über die Maßnahmen und deren Umsetzung zu diskutieren. Es ist eine offene Bürgergruppe, die noch weiter wachsen kann, wenn es nach Energieberater Tobias Feld geht. In dem Team werden die verschiedenen Bereiche angesprochen und mögliche Maßnahmen entwickelt. Es geht um Entwicklungsplanung und Raumordnung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, Interne Organisation und Kommunikation und Kooperation. Für die Kaller heißt dies, sie können nicht nur mit der Photovoltaikanlage auf dem Rathaus punkten, es zählen auch Maßnahmen wie die Sanierung der alten Schule oder die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen. Das Zertifikat weist nicht nur die Gemeinde als klimafreundlich aus, sondern könnte auch als Türöffner dienen, wenn es darum geht, künftig Landes-, Bundes- oder EU-Fördermittel nach Kall zu holen, ist sich Tobias Feld sicher. Denn die Gemeinde will sich weiter engagieren. „Das Klimaschutzkonzept ist wichtig, aber es ist abgeschlossen“, sagte Feld, der EEA aber sei mit seiner begleitenden Beratung auf die Zukunft ausgerichtet und langfristig angelegt. Jetzt gelte es, weiter an der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen zu arbeiten, „unser nächstes Ziel ist der European Award in Gold“, blickte Bürgermeister Radermacher in die Zukunft. [pg]


Köstlichkeiten aus der Klosterküche

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Auch Wolfgang Nowak, Geschäftsführer des Klosters Mariawald, kann den handgemachten Plätzchen von Monika Löhrer nicht widerstehen. [Fotos: bwp]

Heimbach-Mariawald: Makronen, Marzipan und Mandelsplitter füllen momentan die Weihnachtsteller. Viele dieser süßen Leckereien stammen aus der Backstube des Klosters Mariawald, denn nicht nur die traditionelle Erbsensuppe oder der Kräuterlikör gehören zum lukullischen Angebot der Abtei. Hier wurde in den letzten Wochen im Akkord gebacken, um die Nachfrage nach den Köstlichkeiten aus der Klosterküche zu stillen. Kurz vor Weihnachten konnte EIFELON in die Backstube hineinschnuppern…

Bereits beim Öffnen der Tür weht mir ein verlockender Plätzchenduft entgegen. Der Weg in die Backstube führt vorbei an großen Platten mit schokoladeverziertem Nougat und Transportskisten voller Gebäck. „Viele Leute glauben, das kommt vom Fließband“, meint Betriebsleiterin Monika Löhrer und schüttelt amüsiert den Kopf. „Nein, es ist alles Handarbeit“, bestätigt sie und zeigt auf die drei Backöfen. Direkt daneben steht die nostalgische Knetmaschine: „Bis zu fünfzehn Kilo Mehl können wir darin zum Teig anrühren“. Dementsprechend groß sind die Vorräte in den Regalen. 50 bis 80 Kilo Mehl, 75 Kilo Zucker und zwei Eimer Honig gehören zur ständigen, „eisernen Reserve“. Und natürlich zwei Kartons Butter. „Wir backen keine Margarine-Plätzchen.“ Darauf legt Monika Löhrer wert. Die Eier werden – je nach Bedarf – frisch aus dem Stadtgebiet angeliefert.

„Choral“, „Kantate“ oder „Rondo“ heißen die klösterlichen Gebäckvarianten, die das ganze Jahr über von Pilgern oder Wanderern konsumiert werden. In den Wintermonaten kommen spezielle Naschereien hinzu: Trüffel, Nougat und ausgefallene Schokoladen – aromatisiert mit Chili oder Orange. Normalerweise ist Mittwoch und Donnerstag der klassische „Backtag“, doch im Advent wurde der Backofen öfter angeschaltet als sonst. Selbst Großabnehmer wie „Manufactum“ oder der Tee-Versand „Schrader“ haben zur Weihnachtszeit die Produkte aus der Heimbacher Kloster-Bäckerei im Angebot.

Zwischendurch kamen zudem immer wieder spontane Bestellungen per Mail. „Wir haben viele Weihnachtsfeiern bestückt“, erzählt Monika Löhrer, während sie die nächsten Teigrollen in Plätzchen-Taler schneidet. Manchmal mussten in Windeseile 160 Tütchen Kokosmakronen, 60 Portionen Pistazien-Marzipan und 30 Gewürzkuchen vorbereitet, gebacken und versandfertig gemacht werden, erzählt sie ganz nebenbei.

Mit routiniertem Griff zieht sie kurz darauf die nächsten, dampfenden Gewürzkuchen aus dem Ofen. Sobald er abgekühlt ist, wird der duftende Teig mit weißem Zuckerguss und gestiftelten Mandeln veredelt. „Zu je 300-Gramm-Stücken muss er später abgepackt werden“, erläutert Monika Löhrer. Mittlerweile hat sie das richtige Augenmaß. Ihre jeweiligen Abschnitte stimmen fast aufs Gramm genau – den Rest errechnet die Waage.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Seit 2005 kümmert sich die Vlattenerin mit Herz und Seele um die Kloster-Küche, sitzt oft an der Kasse der Gaststätte und managt selbstverständlich auch das Essen für die Mönche. Mindestens 50 Liter der legendären Erbsensuppe stehen zusätzlich tagtäglich für die Besucher bereit.

Den Trubel in der klösterlichen Weihnachtsbäckerei bewältigt sie mit eingespielter Routine: Rollt Marzipan aus, gießt Schokolade und tüffelt an neuen Rezepten.

Beim Duft ihrer frisch gebackenen Plätzchen wird selbst so mancher Mönch von Mariawald schwach. Angelockt vom köstlichen Aroma werden auch sie in ihre Kindheit zurückversetzt, stecken den Kopf zur Tür hinein und wollen einfach nur mal kurz naschen.

www.kloster-mariawald.de [bwp]


EuropaKreuze vor dem Reichstag

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Als Zeichen gemeinsamer Trauer aber auch der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft wurden die 170 EuropaKreuze einen Nachmittag lang auf dem Platz der Republik vor dem Reichstag aufgestellt. [Foto: Manos Meisen/pp/Agentur ProfiPress]

Kall-Steinfeld/Berlin: Ein Holzkreuz in den Farben der Europafahne, wo Gelb und Blau zum Grün der Hoffnung werden, während Sand und Steine den beschwerlichen Weg der Hoffnung markieren. Gekrönt von Stacheldraht, Symbol für die Schützengräben des Ersten Weltkriegs wie auch für den Tod Jesu Christi und die damit verbundene Auferstehung. Als eines von 170 Holzkreuzen gehörte das beschriebene Kreuz von Michael Thelen und seinen Schulkameraden am Hermann-Josef-Kolleg der Salvatorianer in Steinfeld zu den Installationen, die auch in Berlin zu sehen waren. Die bunt bemalten EuropaKreuze, die in ihrer Form an die Soldatengrabkreuze angelehnt sind und symbolisch für die rund 17 Millionen Opfer des Ersten Weltkrieges stehen, haben bereits eine lange Reise hinter sich.

Hergestellt wurden die Kreuze in gemeinschaftlicher Arbeit: Die Jugendlichen des Hermann-Josef-Hauses in Urft schufen die Holzkreuze in ihrer hauseigenen Schreinerei, während die Schüler des Hermann-Josef-Kollegs in Steinfeld sich im Kunstunterricht mit der bunten Bemalung beschäftigten.

Im Frühjahr war das europäische Kulturprojekt, unterstützt von Schirmherrin und NRW-Europaministerin Dr. Angelica Schwall-Düren auf einen ersten EuropaKreuzWeg mit zwölf Stationen in Belgien und Frankreich gegangen. Der zweite EuropaKreuzWeg führte die Jugendlichen und ihre Kreuze nun zunächst nach Polen und schließlich nach Berlin. „Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit ein paar Kreuzen so viele Menschen erreichen können“, erzählt Michael Thelen.

In Polen wurden die Kreuze unter anderem in der internationalen Jugendbegegnungsstätte in Kreisau/Krysowa bei Breslau gezeigt, sowie in der Warschauer Galerie des Künstlerverbandes ZPAP zur Finissage der Ausstellung „Europa Polen: Bilder“. Von dort aus wurden sie nach Berlin transportiert, wo die Kreuze auf dem „Platz der Republik“ vor dem Reichstag installiert wurden.

Über vier Tage reisten neun der beteiligten Jugendlichen mit Kurator Guy Féaux de la Croix, Mitinitiator Prof. Dr. Jonas Andermahr, Schulleiter Heinrich Latz und seinem Stellvertreter Willi Frauenrath nach Berlin, um dort an den Ausstellungen sowie an der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Bundestag teilzunehmen. Die ersten Programmpunkte waren ein Rundgespräch mit Staatssekretärin Hella Dunger-Loeper und eine Ausstellungseröffnung in der Berliner Herz-Jesu-Kirche, in der Pater Jacek Mleczko die EuropaKreuze als Zeichen gemeinsamer Trauer aber auch der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft vorstellte. Im Anschluss wurden die bunten Kreuze vor der Zentralen Gedenkstätte, der Neuen Wache in Berlin Mitte, installiert. „Es war unglaublich, wie viele Leute dort angehalten haben, um Bilder zu machen oder die Bedeutung der Kreuze zu erfragen“, erzählt Schülerin Johanna Toussaint. Zwei Jahrgangsstufen hatten sich im Hermann-Josef-Kolleg mit dem Projekt der EuropaKreuze beschäftigt. 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten Weltkrieges hatten sich die Schüler fächerübergreifend dem Thema gwidmet, unter anderem in Geschichte, Religion, Französisch und eben auch Kunst. „Jeder von uns hatte schon etwas vom Ersten Weltkrieg gehört, aber jetzt haben wir ihm ein Gesicht gegeben“, erzählt Johanna Toussaint.

Nicht nur geschichtliche Texte, sondern auch die Erfahrungen und Leiden einzelner Personen, die im Unterricht behandelt wurden, machten die Geschehnisse für die Jugendlichen authentisch. „Da die meisten Autoren den Krieg selbst miterlebt haben, kann man sich vorstellen, dass das alles wirklich passiert ist“, so Schülerin Liline Meisen. Orientiert sind die Kreuze an den Vorbildern des Düsseldorfer Künstlers Bernd Schwarzer. So hat sich auch Liline Meisen an die Europafarben gehalten, indem sie schwarze, rote, gelbe und blaue Rechtecke auf ihrem Kreuz miteinander kombinierte, um die Vereinigung von Deutschland und Europa darzustellen. Der evangelische Theologe Nikolaus Schneider betonte, dass das Projekt alle Konfessionen angehe. So wie Bernd Schwarzer von einer Verbindung von Kunst und Religion ausgeht, hat auch Johanna Toussaint ihr Kreuz gestaltet. Von unten lodern schwarze und rote Flammen empor, die in einen blauen, weißen und schließlich gelben Himmel münden, der bis in das Reich Gottes reicht. Was am Boden als Stacheldraht beginnt, wird nach oben hin zum Stamm einer Rose mit weißen Blüten. Begleitet wurde die Reise von dem Fotografen Manos Meisen, um das Projekt zu dokumentieren.

Schon im Frühjahr steht wieder eine Ausstellung an, wenn in Oberhausen verschiedene Projekte zum Ersten Weltkrieg präsentiert werden. Liline Meisen ist froh, dass die EuropaKreuze und ihre Bedeutung so viel Aufmerksamkeit bekommen: „Das denkt man gar nicht, aber eine kleine Schule kann viel erreichen.“ [pp] [pg]


Es ist einmal: Der Alte vom Eifelberg

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Gastautor Hubert vom Venn kommentiert kritisch den üblichen Weihnachtsrummel. [Foto: bwp]

Das ist doch der Gipfel!!! Nein, das ist so nicht ganz richtig: Das WAR der Gipfel, allerdings kein NATO- und auch kein G-8-Gipfel, sondern das Gipfeltreffen all’ derer, die in den letzten Wochen in Sachen Füllhornausschütten unterwegs waren.

Aber der Reihe nach: Mitten in der Eifel, auf einem herrlichen Gipfel (da haben wir ihn wieder, den Gipfel) lebt schon seit vielen Jahren der Alte vom Berg mit seinem Kater: Lange weiße Haare, ein vom Tabakrauch vergilbter Bart, schwere Stiefel der Freiwilligen Feuerwehr und derbe Kleidung. Von seinem einsam gelegenen Fachwerkhaus hat er einen herrlichen Blick über die Eifel – wenn auch hier und dort von Windrädern verstellt: Da winkt in der Ferne die Hohe Acht, lässt man den Blick schweifen, erahnt man irgendwo die Moselberge oder die Zülpicher Börde und kann schließlich ein Licht am Horizont ausmachen, wie es nur in Sourbrodt vorkommt. Der Alte vom Berg hat sich schon vor Jahren auf diesen schönsten Hügel der Eifel zurückgezogen, um – wie er frei nach Einstein erklärte – „auf einer Bank vor meinem Haus zu sitzen, Pfeife zu rauchen und gemütlich zu verblöden. Das Letztere ist ihm noch nicht so ganz geglückt.

Eines Abends nun, es war vor einigen Wochen in der Nacht des großen Schnees, hatte der Alte vom Berg ein knisterndes Kaminfeuer entfacht und einen Topf mit Glühwein auf den Herd gestellt, als vor dem Fenster ein heller Lichtkegel erschien und mit einer Stimme, die ein wenig an Mario Adorf erinnerte, sprach:

„Ich bin der alte Mann von da oben, nenne mich meinetwegen Gott, nenne mich Energiefeld, nenne mich die Kraft des Geistes – es ist mir, ehrlich gesagt, egal. Egal ist mir nur nicht der Unsinn, der in diesen Wochen um die Geburt des guten Menschen von Bethlehem gemacht wird. Daher habe ich dich, Alter vorm Berg, auserwählt, um ein wenig Ordnung in die ganze Angelegenheit zu bringen. Ich habe alle, die zur Zeit Kisten, Pakete, Freundlichkeiten und Überflüssiges unters Volk bringen, auf deinen Berg bestellt, damit du für die Zukunft alle unter einen Hut bringst. Du bekommst also in den nächsten Stunden Besuch vom Nikolaus, von Sinterklaas, vom Weihnachtsmann, vom Christkind und von Väterchen Frost. Ich habe diesen Ort ausgewählt, weil die Eifel das wahre Gelobte Land ist.“

„Aber was soll ich denn…?“, rief der Alte vom Berg aus, doch da hatte sich der helle Lichtschein schon aufgelöst und eine sternenklare Eifeler Nacht legte sich um das Haus auf dem Gipfel. Wer nun zartes Glöckchengebimmel erahnt, liegt völlig daneben, denn es tat sich nichts mehr in dieser Nacht. Der Alte vom Berg glaubte schon, dass sich in seinem Oberstübchen tatsächlich die ersten Anzeichen der gemütlichen Verblödung gezeigt hätten, als es in dem gepflasterten Hof vor dem Haus sehr laut wurde. Er trat hinaus und sah sich plötzlich einer bunten Gruppe gegenüber, die so gar nicht in sein misanthropisches Weltbild passen wollte, da alle wild durcheinander redeten.

„Ich bin das Christkind, verdammt kalt hier, in meinem kurzen Kleidchen“. „Dawai! Einen Wodka für Väterchen Frost!“ „Hat einer zufällig einen fliegenden Schlitten oder einen beleuchteten Cola-Laster gesehen? Ich bin der Weihnachtsmann, ok, auch Santa Claus genannt.“ „Ich bin Nikolaus, Bischof Nikolaus. Ich kenne sogar die Kollegen in dieser einsamen Gegend. Der aus Lüttich soll ja ganz nett sein, ein Eifeler eben, aber der aus Köln… oh, Gott.“ „Ich bin Sinterklaas aus Holland, kann ich hier irgendwo meinen von Hirschen gezogenen Wohnwagen abstellen?“

Der Alte vom Berg bat alle in sein Haus, wo die bunte Gesellschaft an einem großen, grob gezimmerten Tisch Platz nahm. „Väterchen Frost“ zog einen Stiefel aus, schlug damit laut auf den Tisch und ergriff sofort das Wort. „Друзья°! Mir gebührt die Herrschaft als die Nummer 1. Wie Ihr wisst, bringe ich mit meiner Enkelin Snegurotschka, in eurer Sprache heißt das „Schneeflöckchen“, am 31. Dezember die Geschenke. Meine Geschichte geht viele Jahrhunderte zurück in die Taiga, wo ich jedes Jahr mit meiner Troika starte…“

Weiter kam er nicht, da Santa Claus ihm das Wort abschnitt: „Dass ich nicht lache, du Nikita Sergejewitsch. Du bist eine kommunistische Erfindung, um das orthodoxe Weihnachtsfest im alten Russland zu untergraben. Selbst Stalin hat dich geduldet und dann hast du dich auch noch im östlichen Teil der Deutschen breitgemacht. Da nannte sich deine Enkelin Jahresendflügelfigur und dein Sack hieß sogar Weichraumcontainer. Nein, das Erbe steht mir zu.“

„Väterchen Frost“ war aufgesprungen: „Du Sohn eines Kapitalisten! Im Namen des bärtigen Karls aus Trier, das ist doch auch noch Eifel: Dich hat Coca Cola erfunden – mit dem Gesicht eines pensionierten Arbeiters der Limofirma. Durch und durch amerikanisch. Aber das passt ja zu euch Weltpolizisten. Deine Begleiter Ruprecht oder Hans Muff sind wohl außerhalb der Weihnachtszeit in Guantánamo beschäftigt. Wenn du wenigstens schwarz wärst….“

Sinterklaas aus Holland, der abseits von den anderen saß, da er etwas nach Matjes roch, mischte sich ein: „Ich bin der wahre Herrscher und Mittelpunkt der letzten Wochen des Jahres. Es waren holländische Auswanderer, die mich nach Amerika brachten. Die Indianer hatten nichts Vergleichbares, noch nicht einmal einen Bart. Wo der Ossi recht hat, da hat er recht: Du, Santa Claus, bist eine Reklamefigur.“

Draußen fuhr klingelnd auf dem Fahrrad der Briefträger vors Haus und warf eine Zeitung vor die Tür. Sinterklaas fühlte sich gestört: „Niet met de fiets bellen.“ „Er kann noch nicht mal ein Fahrrad von einem Hund unterscheiden“, schimpfte Santa Claus, schwieg dann aber, da Nikolaus das Wort ergriff: „Euer aller Vorbild bin ja wohl ich. Nikolaus von Myra. Meine Lebensgeschichte kennt jedes Kind.“ „Der Grieche“, stöhnte der Holländer auf, „dessen Odysseus hätte in unseren Grachten nie mehr nach Hause gefunden.“

„Und was ist mit mir?“, schimpfte plötzlich das Christkind los, „meine Geburt hat euch doch erst alle möglich gemacht?“ Nikolaus hob den Finger, wie man es aus dem Struwwelpeter kennt: „Du bist das Christkind, aber nicht das Jesuskind. Da ist ein feiner Unterschied. Und zieh dir endlich mal was Vernünftiges an.“

Der Streit wurde lauter und lauter und alle schrieen durcheinander: „Bolschewiki“, „Kapitalist“, „Käskopp“, „Jiaitharos, Palianthropos“, „Alte Männer.“

Leise stand der Alte vom Berg auf, schlich aus dem Haus, schob einen schweren Riegel vor die Tür, schloss alle Fensterläden von außen und kerkerte somit die Streithähne in seinem Haus ein. Dann lud er all’ die Geschenke, die auf Schlitten, Eseln, in Säcken und in bunt beleuchteten LKW-Trucks vor seinem Haus zwischengelagert waren, in seinen alten VW-Käfer und besuchte damit alle Kinder der Eifel.

Wundern Sie sich also nicht, wenn in diesem Jahr bei uns die Geschenke etwas üppiger ausfallen, und sollten Sie irgendwo in der Eifel ein einsames Haus auf einem Hügel sehen, aus dem laute Streitgespräche und Lärm zu hören sind – gehen Sie einfach weiter und freuen sich aufs nächste Weihnachten. Dann gibt es nämlich nur noch Santa Eifel, den Alten vom Berg.

Erste Werbeagenturen wollten sich schon Rechte sichern, Hollywood wird bald anklopfen...www.hubert-vom-venn.de [hvv]


„Eine Portion Leben, süß-sauer“

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Jürgen Schmidt, Ingrid Kittler, Franz-Willi Brock, Peter Krug bei der Präsentation des Buches. [Foto: privat]

Euskirchen-Kuchenheim: Als sich im Februar einige Mitarbeiter der Kuchenheimer Nordeifelwerkstätten (NEW) im Rahmen eines Schreib-Workshops trafen, dachte von ihnen niemand ernsthaft daran, dass das Geschriebene in Buchform von einem Verlag herausgegeben wird. Geplant war lediglich, die eigenen Geschichten, Erfahrungsberichte oder Gedichte gegen Jahresende als eBook übers Internet anzubieten. Doch es kam anders: Kürzlich ist das Taschenbuch der Gruppe in der Edition Octopus erschienen. Kursleiter und Autor Jürgen Schmidt hatte den Kontakt hergestellt.

So ganz glauben können es Ingrid Kittler, Franz-Willi Brock, Peter Krug und Jürgen Schmidt noch immer nicht, wenn sie nun ihr gedrucktes Buch in die Hand nehmen. Vielleicht sollte man es mit seinen knapp 100 Seiten besser als Büchlein bezeichnen, aber auch das zu füllen, war eine Menge Arbeit. Es wurde viel diskutiert, gegrübelt, verbessert und verworfen – bis man sich endlich einig war, die Texte so dem Leser anbieten zu können. Da gibt es zum Beispiel den Lebensbericht über eine Alkoholabhängigkeit und die schwierige Suche nach dem Ausweg. Oder die Beschreibung der Borderline-Störung, einer Erkrankung, über die wir viel zu wenig wissen. Da ist es schon interessant, eine Betroffene selbst zu Wort kommen zu lassen.

Robbie Stürmer hat dagegen ganz andere (süß-saure) Erlebnisse hinter sich: Wegen einer unerwiderten Liebe zu der Mitschülerin Sonja aus Arloff begann er zu schreiben und reist nach 25 Jahren als gestandener Schriftsteller aus La Rochelle zum Klassentreffen nach Euskirchen. Ob er Sonja wiedersieht, wird hier nicht verraten…

Neben einigen Gedichten steuert Franz-Willi Brock auch das nachdenklich machende Märchen „Die Prinzessin und der Fluch“ bei. „Die Erfahrungen aus dieser Betriebsakademie waren für alle wichtig und aufschlussreich“, sagt Jürgen Schmidt. „Wir haben fast alles gemeinsam umgesetzt. Das fing bei der inhaltlichen Zusammenstellung und dem Besprechen der Texte an, und wurde später fortgesetzt bei der Titelsuche sowie der Gestaltung des Covers. Ich finde mit dem Ergebnis kann man sehr zufrieden sein. Das Taschenbuch belohnt uns auf tolle Weise für die Mühe der vergangenen Monate.“

Das Buch kann überall im Buchhandel bestellt werden und ist darüber hinaus in den NEW-Betriebsstätten in Kall und Kuchenheim und auf den zahlreichen Märkten der Nordeifelwerkstätten erhältlich.

“Eine Portion Leben, süß-sauer”, Edition Octopus im Verlag Monsenstein & Vannerdat, ISBN 978-3-95645-392-2, € 8,50. Das eBook gibt es für den Kindle bei amazon zu € 2,99, Infos auch unter www.nordeifelwerkstaetten.de [new] [pg]


Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Dä hät se net mieh all em Chressboom”

Der lange in Bad Münstereifel zur Schule gegangene Kölner Autor Armin Foxius hat vor Jahren ein Weihnachtsbändchen in rheinischer Mundart herausgegeben. Sein Titel lautet “Chressdaach öss wie Weihnachte”. Ein Wortspiel um des Pudels Kern: Das Wort “Weihnachten” gibt es nämlich gar nicht im ripuarischen Dialekt. Stattdessen sagt man “Chressdaach”.

“Chress” heißt allerdings auf Platt nicht “Christus”, sondern “Christ”. “Chress” ist aber auch die gängige Abkürzung des Vornamens Christian. “A Chreste” wiederum ist ein häufig in der Eifel zu findender Hausname.

“Chresskengche” ist zwar nebenbei auch gleichbedeutend mit “Christkind” im Sinne des neugeborenen Christus, wird aber auch im Sinne des hochdeutschen Begriffs “Weihnachtsgeschenk” verwendet: “Häss de att e Chresskengche va mir kreje?”

Der Weihnachts- oder Tannenbaum heißt im Kreis Euskirchen meist “Chressboom”. Als “Chressbööm” verwendet werden zumindest im waldreichen Südkreis auch heute noch die dort reichlich vorkommenden Fichten (“Preußenbaum”). Aber keine Tannen.

Hat einer nicht nur zur Weihnachtszeit einen über den Durst getrunken, dann hat er “de Chressboom am lühte”. Entbehrt jemand das, was man für den gesunden Menschenverstand hält, dann sagen die Leute: “Dä hät se net mieh all em Chressboom.”

Auch andere Figuren der Advents- und Weihnachtszeit werden im rheinischen Dialekt anders benannt als in der Hochsprache: So wird der Bischof von Myra selten “Nikolaus” genannt, sondern meistens “Hellije Mann”. Und sein rußgeschwärzter Assistent ist hierzulande auch nicht der “Knecht Ruprecht”, sondern “Hans Muff”.

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9 [ml]


Land & Leute:

Eifel-Gäng gastiert in Gemünd

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Gemünd: Auf Einladung der Theaterfreunde Schleidener Tal e.V. stellt die berühmt-berüchtigte Eifel-Gäng – Ralf Kramp, Manfred Lang und Günter Hochgürtel – am 15.1., 20.00 Uhr, ihr neues Programm auf der Bühne des Gemünder Kursaals vor: Eine mitreißende Mischung aus Schwarzem Humor, Lokalpatriotismus, Krimi, Mundart-Rezitation und Musik. Karten gibt es im Parkrestaurant Gemünd (Telefon: 024 44-2776) zum Preis von 16, 14 und 12 Euro. Die Abendkasse ist eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn geöffnet. [pp] [bwp]

In Nideggen erwacht wieder der Wenkbüggel

Nideggen. Am letzten Veilchendienstag wurde er auf dem Marktplatz den Flammen übergeben. Jetzt soll er an dieser Stelle wieder zum Leben erweckt werden. In der vergangenen Karnevalssession hatte der ‘Wenkbüggel’ in der Herzogstadt für viel Aufregung gesorgt und war für seine Vergehen mit dem Tod durch Verbrennen bestraft worden. Das Erwachen des Wenkbüggels wird nun Freitag, 9. Januar 2015, um 18 Uhr erhofft.

Die Mitglieder der Wenkbüggelzunft – zu ihnen gehören auch einige Damen – wollen in einem kurzweiligen Spektakel ihr Bestes geben, damit ihr Unterfangen wieder erfolgreich ist. Davon sind sie fest überzeugt, denn schließlich gelingt das auch anderenorts mit dem ‘Nubbel’, dem ‘Hoppeditz’ oder dem ‘Lazarus Strohmanus’. Natürlich kommt auch die Moritat vom Wenkbüggel wieder zur Aufführung. Anschließend wollen sie den “Wieder-Erwachten” unter musikalischer Begleitung mit Kneipenbesuchen in der Altstadt in sein gewohnt li(e)derliches Leben einführen. Die Tour endet im Hotel-Restaurant „Ratskeller“ bei Livemusik zum Mitsingen. [bvl]

Warterei hat ein Ende

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Mechernich: Die Warterei vor den geschlossenen Mechernicher Bahnschranken ist vorbei. Die für 16,5 Millionen erstellte Untertunnelung der Gleise konnte nun eröffnet werden. Erste Überlegungen für eine Bahnunterführung hatte es bereits 1914 gegeben. „So alt ist schon der Wunsch, die Bahnstrecke unterfahren zu können, ohne vor einer der lästigen Bahnschranken halten zu müssen“, sagte Bürgermeister Schick. Durchschnittlich 12.000 Fahrzeuge passierten bislang Tag für Tag die drei innerstädtischen Bahnübergänge in Mechernich.

56 Mal am Tag staute sich der Verkehr vor den geschlossenen Schranken. Schick: „Das war eine enorme Belastung für den Verkehr in Mechernich.“ Faktisch war Mechernich zwei bis drei Stunden täglich eine geteilte Stadt.

Im Bahnhofsbergtunnel unterquert die Bundesstraße 477 die Bundesbahnlinie Köln-Trier-Saarbrücken kurz vor dem Ortseingang Mechernich aus Richtung Kommern und Roggendorf. Ebenfalls eingeschränkt freigegeben ist die Abfahrt des neuen Kreisverkehrs vor dem Bahnhofstunnel in Richtung Strempt, allerdings zunächst nur bis nach Roggendorf. [pp] [bwp]

Markuskapellchen restauriert

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Peter Wassong, Walfried Heinen und Erich Keller freuen sich über das gelungene Projekt. [Foto: RWE/pp/Agentur ProfiPress]

Mechernich-Weyer: Durch das gemeinsame Engagement des Weyerer Vereinskartells, der Stadt Mechernich und des mit jeweils 2.000 Euro gesponserten, gemeinnützigen RWE-Projekts „Aktiv vor Ort“ konnte das „Markuskapellchen“ fachgerecht restauriert werden. Im Sommer 2013 hatte ein Blitzeinschlag das Kreuz an der Spitze des Bildstocks abgeschlagen und den Sockel beschädigt. Die neben dem Bildstock von 1749 am Kreuzweg oberhalb von Weyer stehende Kastanie wurde gespalten. Alleine die im Innern des Buntsandsteinbaus befindliche Holzskulptur des Heiligen Markus hatte den Einschlag unversehrt überstanden.Nun konnte das Kapellchen neben zwei frisch gepflanzten Kastanien neu aufgebaut werden. Demnächst soll das Kleinod auch wieder eingesegnet werden. [pp] [bwp]

Mehr Events in der Fabrik

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Mechernich-Firmenich: Die Ton-Fabrik setzt in Zukunft auf Events statt herkömmlichen Discobetrieb. Einen Vorgeschmack darauf gibt die weithin größte Ü-30-Silvesterparty ab 20 Uhr mit XXL-Outdoor-Höhenfeuerwerk zum Jahresausklang. „Neues Jahr, neuer Betreiber, neues Konzept“, sagte Eventmanager Arnold Tilz, der die Ton-Fabrik mit seinem neuen Unternehmen „Events & More“ als alleiniger Betreiber übernommen hat. Der normale Discobetrieb an Freitagen und Samstagen wird zugunsten vermehrter Ü-30- und Oldiepartys, Konzerte und Events auch für junge Gäste ab 16 Jahren eingestellt. [pp] [bwp]

Mitsing-Konzert

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.

Heimbach: Bereits zum 32. Mal lud die Chorgemeinschaft „Eifelperle“ zum Advent- und Weihnachtssingen ins Haus des Gastes ein. Bei selbst gebackenen Plätzchen und einem Glas Wein genoss das Publikum im voll besetzten Saal klassische und kölsche Klänge zum Fest, die die Sänger unter der Leitung von Theo Kleinschmidt anstimmten. Bei den Klassikern „Leise rieselt der Schnee“, „Süsser die Glocken nie klingen“ oder „Oh Du fröhliche“ sangen auch die Gäste andächtig mit. Als Solistin trat diesmal Isabell Gilles-Birth auf. Wie in den Jahren zuvor begleitete Wolfgang Gerhards am Klavier und Peter Cremer führte moderierend durch den musikalischen Nachmittag. Für rhythmisches Füßewippen bei den Zuhörern sorgte der Gastauftritt der „Combo Süd“. [bwp]

Freitag, 26.12.2014 // Ausgabe No. 13 // © eifelon.de, gegründet 2014
Sie möchten keine eMails mehr von uns bekommen? Hier klicken.