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EIFELON - wöchentliche eMailZeitung für die Eifel

In dieser Ausgabe: Mit den Venn-Lamas auf Du und Du Exkursion ins Land der Niflungen 150 Jahre Bördebahn Meister der Eifel – Handwerk wird zum Erlebnis REGIO ORATIO – Bildungsträger für den außerschulischen Lernort

Land & Leute: "Tanzender Franziskus" eingeweiht Kirmestermine Programmänderung 6.000 Euro für Jugendeinrichtungen Internationales TheaterFest


Editorial:

Die Resonanz auf die erste EIFELON-Ausgabe hat unsere Erwartungen übertroffen: Vielen Dank für das persönliche Feedback, Ihre Ideen zu Geschichten und die vielen tollen Anregungen!

Wir bitten um Verständnis, dass nicht jede eMail sofort beantwortet werden kann, denn – wie schon in der letzten Ausgabe erwähnt: "Wir sind ein kleines Team mit großen Plänen”… Trotzdem: Wir freuen uns weiterhin auf Anregungen und Feedback an redaktion@eifelon.de.

Ab heute ist das EIFELON-Archiv freigeschaltet. Auf eifelon.de/archiv finden Sie ab jetzt alle bisherigen Artikel zum Nachlesen und Stöbern.

Nun wünschen wir Ihnen viel Freude mit der 2. Ausgabe von EIFELON und hoffen, dass Sie genau soviel Spaß beim Lesen haben wie wir beim Recherchieren und Schreiben.

Natürlich freuen wir uns weiterhin, wenn Sie Ihren Freunden, Bekannten und Kollegen von uns erzählen…

Bis nächste Woche
Ihr EIFELON-Team [Redaktion]


Mit den Venn-Lamas auf Du und Du

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Lamas und Alpakas sind die ständigen Begleiter von Horst Dicketmüller. [Fotos: bvl]

Paustenbach: Wenn sich schon mal Passanten in Simmerath und Umgebung ungläubig die Augen reiben, dann ist oftmals Horst Dicketmüller der Auslöser. Was an ihm so besonders ist? Um ihn herum stolzieren – na sagen wir mal – für die Eifel eher untypische Tiere, die in ihrer ganzen Physiognomie und Bewegung einfach auffallen müssen. Insgesamt sechs Lamas und zwei Alpakas begleiten den Paustenbacher gerne auch schon mal durch die Eifeler Ortschaften und Städte. Meistens wird die bunte Gruppe von Kindern oder anderen Gruppen begleitet und nicht selten müssen sie stehen bleiben und sich den Fragen staunender Passanten stellen.

Nach der Faszination dieses seltenen Hobbys gefragt, zögert Horst Dicketmüller keine Sekunde: "Wenn man diesen Tieren einmal in die Augen geschaut hat, ist man regelrecht infiziert. Die Ruhe, die von den Tieren ausgeht, hat mich von der ersten Minute bis heute angesteckt." Wer Horst Dicketmüller aus der Zeit seiner Berufstätigkeit kennt, muss sich schon über seine Leidenschaft wundern, denn er war bis zu dem Zeitpunkt, da seine Gesundheit nicht mehr mitspielen wollte, ein äußerst erfolgreicher Vertriebsmanager. Bis dahin trieb ihn vor allem eines um: Von einem Termin zum nächsten eilen, kreuz und quer durch ganz Europa. Bei einem Skiurlaub in Heiligenblut (Österreich) gab es den ersten Kontakt zu den Lamas. In den folgenden Jahren sammelte er viele Informationen über das, was man im Zusammenleben mit dieser Kamelart wissen sollte, und besuchte zahlreiche Züchter. Im Herbst 2010 konnte er einfach nicht mehr widerstehen und kaufte sich zwei Alpakas. Im Dezember desselben Jahres kamen dann noch 5 Lamas dazu.

"In den folgenden Jahren hatte ich viel mit den Tieren trainiert und mit ihnen zahlreiche Wanderungen unternommen. Drei Jahre später kamen die ersten Gäste, die, wie all’ die nachfolgenden Besucher, fasziniert waren von den Kleinkamelen.", erinnert sich Horst Dicketmüller gerne. Kurze Zeit später besuchten ihn und seine Lamas die ersten Schulkinder.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Inzwischen haben viele Kinder ihren Geburtstag zusammen mit Freunden und den "Venn-Lamas" in Paustenbach gefeiert. In den Wintermonaten bietet Horst Dicketmüller und seine Frau Brigitte zusammen mit ihren Tieren jeweils für Samstag und Sonntag eine Familienwanderung an. "Unser Angebot soll die Menschen motivieren, auch in den Wintermonaten die Natur zu genießen. Bislang konnten wir feststellen, dass Kleinkinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern gemeinsam sehr viel Spaß an Wanderungen mit Kleinkamelen haben. Wenn es meine Zeit erlaubt, gehe ich auch mit Einzelpersonen eine Tour entsprechend der Wünsche meines Gastes." Inzwischen sind die Venn-Lamas nicht nur in der Region beliebt und Horst Dicketmüller hat sich viele neue didaktische Ansätze für seine Gäste einfallen lassen. So können seine kleinen und großen Besucher einen Lama-Führerschein machen oder aus der feinen Wolle kleine Kunstwerke filzen.

Lamas und Alpakas sind Haustiere – so genannte Neuweltkameliden – und gehören zur Familie der Kamele. Sie sind seit 1985 in Deutschland in privater Haltung und zählen seither zu den landwirtschaftlichen Nutztieren. Die Heimat von Neuweltkameliden sind die Hochlagen der Anden in Südamerika. Dort leben auch heute noch ihre Vorfahren, die Vicunjas und Guanakos, in freier Wildbahn. Lamas und Alpakas wurden bereits vor ca. 5.000 bis 7.000 Jahren domestiziert. Sie haben keine Hufe wie Pferde oder Klauen wie Schafe, Kühe oder Ziegen, sondern weiche Schwielen an der Fußunterseite mit zwei Zehennägeln. Dadurch sind die Tiere sehr trittsicher und beschädigen die Grasnarbe nicht. Alpakas wurden auf feine Wollqualität hin selektiert, Lamas werden auch heute noch von den Einheimischen als Tragtiere verwendet. Sie sind keine Reittiere, sondern lediglich Lastentiere, die bis zu 50 Kilogramm tragen können. Alpakas sind wesentlich kleiner als Lamas (bis max. 90cm), liefern dafür aber wesentlich mehr Wolle, auch Vlies genannt.

Ach ja, und spucken können sie natürlich auch! Aber: Nur untereinander… Sollte doch mal ein Mensch getroffen werden, war das meist nur ein Versehen.

Weitere Informationen zu den Venn-Lamas gibt es im Internet unter: www.venn-lamas.de [bvl]


Exkursion ins Land der Niflungen

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Einheimische und Gäste starteten gemeinsam zur Exkursion durchs "Niflungenland”. [Fotos: bwp]

Heimbach: Das Gebiet zwischen Bleiberg, Kermeter, Badewald und Neffeltal hat Geschichte geschrieben. Bereits die Kelten bauten in dieser Region Bodenschätze ab und zu römischer Zeit kreuzten sich hier wichtige Handelsstraßen. Wer die Landschaft "lesen" kann, entdeckt auch 2000 Jahre später noch zahlreiche Spuren früherer Besiedlung und wirtschaftlicher Nutzung. In der mythischen Sagenwelt hieß diese ehemalige römische Erzprovinz "Nifflunga". Das "Land der Nibelungen", wie manche Forscher vermuten?

Seit 14 Jahren widmet sich das Dietrich von Bern Forum dieser Frage, sowie der Erforschung und Deutung von Heldensagen. Nun luden die Geschichtsfreunde zu einer Fachtagung ins historische Heimbach ein. Unter dem Motto "Es gibt noch einen anderen Nibelungenschatz" trafen sich Wissenschaftler und Amateur-Forscher aus ganz Deutschland. Gemeinsam diskutierten sie die Frage, ob mit dem sagenumwobenen Nibelungenschatz in Wirklichkeit der Erzreichtum der Nordeifel gemeint war…

Wie viel historische Wahrheit steckt in Heldensagen?

"Man muss immer zwischen der historischen Person und der Sagenfigur unterscheiden.", führte Forums-Vorsitzender Karl Weinand aus. Denn viele Heldenepen haben einen realen Hintergrund – selbst wenn sie im Laufe der Jahrhunderte durch mündliche Überlieferungen immer neu ausgeschmückt und fantasievoll verfremdet wurden.

In der "Thidrek-Saga" wird Dietrichs Schwert wegen seiner brillanten Schärfe immer wieder als unschlagbare "Wunderwaffe" gerühmt. Deshalb fachsimpelten die Teilnehmer während ihres dreitägigen Treffens auch über das Thema, wie im frühen Mittelalter Waffen und Werkzeuge geschmiedet wurden. "Wer die bessere Waffe hatte, war King.", konstatierte Martin Alberts. Daran habe sich seit dem Mittelalter nichts geändert.

Ein scharfes Stahlschwert hatte damals den Gegenwert eines ganzen Bauerngutes, wusste Alberts zu berichten. Kein Wunder, denn die Herstellung solcher Waffen forderte viel Zeit und Geduld. In einem circa 40 Zentimeter hohen Brennofen aus Lehm, dem "Rennfeuerofen", wurde zunächst zerkleinertes, eisenhaltiges Gestein erhitzt. Dadurch entstanden Eisenklumpen – so genannte "Luppen" – die anschließend vom Schmied am Amboss – dem "Effels" – weiterverarbeitet wurden. Noch heute künden hiesige Flur- und Straßennamen wie "Luperkaul", "Gut Lüppenau" oder "Im Effels" vom mittelalterlichen Schmiedehandwerk.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Um an die wertvollen Rohstoffe zu gelangen, wurden ganze Hänge terrassiert und dienten so als Arbeitspodien zum oberflächigen Erzabbau. Noch Jahrhunderte später sind diese Geländeabstufungen in der Landschaft auszumachen. Ein besonders markantes Beispiel für die antiken Landschaftseingriffe findet sich im Sinnerstal, in der Nähe des Forsthaus’ Bade.

Kreisrunde, trichterförmige Mulden im Boden belegen eine weitere Art, die kostbaren Erze zu schürfen. Per "Pfahlrecht" wurde die Größe der einzelnen Ausgrabungsgebiete festgelegt. Mit einem Seil, das an einem in den Boden geschlagenen Pfahl befestigt war, wurde ein Kreis markiert. Innerhalb dieses Zirkels durften sich die Bergleute in die Tiefe graben und die wertvollen Bodenschätze bergen. "In den Feldern und Wäldern zwischen Nideggen und Heimbach sind etwa 90 solcher unterschiedlich großen "Pingen" entdeckt worden.", erfuhren die Tagungsteilnehmer bei einer anschließenden Exkursion durch die geschichtsträchtige Region.

Vor Ort informierte der Berger Archäologe Walter Bender über Grabungsergebnisse Mitte der 1950er Jahren. Damals waren in einem neun Quadratkilometer großen Gelände entlang der historischen Eisenstraße neun römische Villen entdeckt worden. Die Exkursionsroute führte außerdem am Fundort antiker Schmelzöfen und an terrassierten Berghängen vorbei.

Der rege Informationsaustausch mit den Vertretern der hiesigen Geschichtsvereine (Albert Grein, Wollersheim, Heinz Bücker, Nideggen und Theo Kleinschmidt, Heimbach) inspirierte die Mitglieder des Dietrich von Bern Forums dazu, eine vereinsübergreifende Arbeitsgruppe zu bilden. Gemeinsam sollen nun bergbauliche Aspekte genauer erforscht werden.
Nähere Informationen zu dem Projekt erteilt Karl Mebold (Tel.: 02425 – 901520) Mail an: jutta.mebold@t-online.de [bwp]


150 Jahre Bördebahn

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Die Bördebahn wurde in diesem Jahr von 10.000 Fahrgästen genutzt und viele davon stiegen in Zülpich aus, um die Landesgartenschau zu besuchen. [Fotos: pg]

Düren/Euskirchen: "Entgegen allen Unkenrufen, wir sind am Fahren", sagte Sebastian Petermann, Vorsitzender vom IG Rurtalbahn e.V. und vom Bürgerbahnverein Düren-Zülpich-Euskirchen. Er freute sich, dass die Bördebahn in diesem Jahr einen Fahrgastrekord aufstellen konnte: 10.000 Gäste nahmen in diesem Sommer die Bahn in Anspruch, woran auch die Landesgartenschau ihren Anteil hatte. Jeden Sonn- und Feiertag von April bis Oktober fuhren die modernen Dieseltriebfahrzeuge vom Typ "Regiosprinter". Dank Sponsorengelder konnte die Taktzahl an diesen Tagen im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht werden. "In diesem Jahr konnten wir zwei Züge einsetzen", erklärte Petermann. Und damit die Landesgartenschaubesucher den doch etwas weiteren Weg vom Zülpicher Bahnhof bis zum Gartenschaugelände nicht laufen mussten, konnte ein örtliches Busunternehmen gewonnen werden, das für diese Tage einen Pendelbusbetrieb einrichtete.

Doch mit diesem Erfolg gibt sich der Verein nicht zufrieden, denn das erklärte Ziel ist die Wiederaufnahme des Regelverkehrs. Mit kleinen Schritten nähern sich die ehrenamtlichen Helfer dieser Vision. Viel Arbeit bedeutet der Betrieb für die zwölf bis 15 Ehrenamtlichen, denn es müssen nicht nur die Bahnhöfe in Schuss gehalten werden. Der Lokführer wird zwar von der Rurtalbahn gestellt, doch für die Vereinsmitglieder bleibt genügend zu tun: Sie müssen zurzeit noch die Bahnübergänge sichern. Das bedeutet, dass die Bahn vor jedem Bahnübergang hält, Helfer sichern den Bahnübergang, der Zug kann weiterfahren und die Helfer müssen schnell wieder in den Zug steigen. Zusätzlich wird den Gästen in der Bahn ein Bordservice geboten: Kaffee, Kaltgetränke und frische Brezeln sind im Angebot, die die Zugbegleiter zu den Fahrgästen bringen. Ein Service, der sich sehen lassen kann.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Neben dem Fahrgastrekord gibt es für den Verein in diesem Jahr noch weitere Gründe zu feiern: Vor zehn Jahren wurde das Projekt Börde-Express ins Leben gerufen und die Bahnstrecke Düren – Euskirchen besteht seit 150 Jahren. Für die Bürger in Euskirchen war der 6. Oktober 1864 ein historischer Tag, denn zum ersten Mal fuhr eine Lokomotive von Euskirchen nach Düren. Viele Menschen sahen zum ersten Mal in ihrem Leben einen Zug. Im Übrigen wurde diese Strecke sogar noch vor der Bahnstrecke Euskirchen – Köln in Betrieb genommen, die 1875 eingerichtet wurde. Viele Züge sind seitdem zwischen den beiden Kreisstädten hin- und hergefahren, doch mit dem Sommerfahrplan 1983 war erst einmal Schluss: Die Personenbeförderung wurde eingestellt. Die zunehmende Motorisierung und Verlagerung des Verkehrs auf die Straße ließen die Fahrgastzahlen immer weiter zurückgehen, die Konsequenz lag in der Einstellung des Bahnverkehrs. Doch Dank des Güterverkehrs blieb der Bahnstrecke das Schicksal vieler anderer Strecken erspart – die Gleise wurden nicht abgebaut, sondern für den Güterverkehr genutzt.

Menschen mit Visionen wollten die Einstellung des Personenverkehrs jedoch nicht hinnehmen. Unermüdlich arbeiteten sie daran, dass wieder eine Bahn Fahrgäste zwischen Düren und Euskirchen befördert und damit eine Lücke schließt. Denn wer von Aachen nach Bonn fahren will, muss zurzeit immer den Weg über Köln nehmen.
2006 war es dann soweit, der Bördeexpress nahm seinen Betrieb auf, allerdings nur an einzelnen Sonntagen. Die Zahl der Sonntage, an denen gefahren wurde, konnte mit den Jahren ausgeweitet werden, doch das Endziel ist noch nicht erreicht. Ein weiterer Meilenstein wird im nächsten Jahr erreicht. Dann fährt die Bahn auch samstags und ergänzt damit das Angebot im öffentlichen Nahverkehr. Denn die Schnellbuslinie 98 von Düren nach Euskirchen verkehrt nur in der Woche. Am Wochenende kann man also künftig die Bördebahn benutzen. Und mit jedem Jahr kommt das Ziel Regelbetrieb näher. Vielleicht wird es demnächst wieder einen historischen Tag geben: "Stellen Sie sich vor, die Regionalbahnlinie 98 nimmt ihren Betrieb auf…" beschreibt Sebastian Petermann die Vision der Vereinsmitglieder.

Zum 150. Jubiläum der Bördebahn hat der Verein eine äußerst informative und ansprechende Festschrift über die Geschichte der Bahn, aber auch mit viel Wissenswertem zur Arbeit des Vereins herausgegeben. Sie ist für fünf Euro zu beziehen über www.boerdeexpress.de. [pg]


Meister der Eifel – Handwerk wird zum Erlebnis

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Die Handwerker (v.l.) Ralf Kolvenbach, Bernadette Hörnchen, Dieter Laske und Martin Rack sowie Anna Orzessek (2.v.r.) vom Team Erlebnis. Handwerk.Eifel. [Fotos: bwp, pp/Agentur ProfiPress]

Düren: "Erlebnis.Handwerk.Eifel" – unter diesem Motto präsentierte die Aachener Handwerkskammer in Kooperation mit der Eifeltouristik ihr neues Projekt, das Urlaubern und Einheimischen kreative Erfahrung mit allen Sinnen garantiert. Bei gestandenen Meistern können Besucher Werkstatt-Atmosphäre schnuppern und selber praktische Kenntnisse in den einzelnen Gewerken sammeln. Während dem 7."Kunstfabrik – Markt für Kunst- Handwerk-Design" auf Schloss Burgau stellten Handwerksmeister aus der Region ihre Kursangebote vor, die den erholsamen Eifelurlaub zum Erlebnis werden lassen.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Die im Burghof aufgestellte Werkbank von Ralf Kolvenbach aus Bad Münstereifel-Iversheim war stets von interessierten Zuschauern umringt. Hier führte der Tischler und Restaurator die vergessene, aus dem 19. Jahrhundert stammende Bautechnik von amerikanischen "Shaker-Boxen" vor. Die aus dem amerikanischen Quäkertum hervorgegangene Glaubensgemeinschaft war unter anderem bekannt für ihre Möbelbaukunst und ihre Fertigkeit im Herstellen der Holzdosen.
Schmale Streifen aus heimischen Hölzern wie Eifeler Kernbuche oder Nussbaum werden zunächst im heißen Wasserbad geschmeidig gemacht und anschließend zu ovalen Schachteln geformt. Dabei fixieren Kupfernägelchen den Deckel und Boden der hölzernen Dosen. Kurse im Holzbiegen und "Shaker-Boxen"-Bau will Kolvenbach ab Januar 2015 jeden zweiten Freitag im Monat anbieten. Momentan finden in seiner Tischlerei Workshops zur Restauration von Kleinmöbeln statt.

In der Werkstatt von Martin Rack greifen die Kursteilnehmer selber zu Hammer und Beitel, bis die Holzspäne fliegen: Aus einem groben Stück Holz arbeiten sie nach und nach eine Schale heraus. "Dabei erleben sie die Widrigkeiten im Holz und seine Fasrigkeit.", beschreibt Rack die praktischen Erfahrungen seiner Schüler. "Die Begeisterung ist groß, selbst wenn bei manchen Teilnehmern wegen der ungewohnten Arbeit hinterher die Hände schmerzen", schmunzelt der Fachmann. Kräfteschonender ist sein zweites Kursangebot. Hier entstehen aus rohen Holzbohlen, Glas und einem Elektrobaussatz individuelle Naturholzleuchten.

Filigran geht’s im Atelier von Katja und Dieter Laske zu. Früher belieferte das Rahmenbauer-Ehepaar aus Bad Münstereifel-Rupperath große Einrichtungshäuser in ganz Deutschland mit seiner Rahmen- und Spiegelkollektion. Seit einigen Jahren spezialisieren sich Laskes darauf, ihr Fachwissen an interessierte Laien weiterzugeben. Bei ihren Ateliertagen im Grünen entstehen Spiegelskulpturen und Unikat-Rahmen, die teilweise blattvergoldet werden. "Den Rest meines Lebens will ich Freude weitergeben", erklärt der 77-jährige Dieter Laske sein Engagement. "Jeder Kurs ist ein traumhaft schön erlebter Tag mitten in der Natur."

Mit seinem Kursangebot in Schleiden-Schöneseiffen schießt Devid Hörnchen den Vogel ab. Bereits seit vier Jahren bietet der gelernte Schreiner Bogenbau-Seminare an. "Bei uns können sich gealterte Robin Hoods, Winnetous oder Mittelalterfreunde ihren Kindheitstraum erfüllen", erzählt seine Ehefrau Bernadette. Während eines Wochenendworkshops entsteht aus einem Bogen-Rohling – Schritt für Schritt – ein selbst gebauter Bogen. Sogar die Sehne und Pfeile werden unter Anleitung des Spezialisten selber gefertigt. Wer mag, kann seine Treffsicherheit mit Pfeil und Bogen später in einem urigen, vier Hektar großen Waldgelände der Familie Hörnchen ausprobieren.

Um zukünftig von öffentlichen Fördergeldern unabhängig zu sein, wollen sich die fast 30 Handwerksmeister aus der Region demnächst zu einer Genossenschaft zusammenschließen. Im nächsten Jahr sind weitere Kurse in Rheinlandpfalz und Belgien geplant. "Dann wird unser Angebot noch bunter", freut sich Anna Orzessek vom Team Erlebnis.Handwerk.Eifel der Handwerkskammer Aachen.

Nähere Informationen zu Workshops und Werkstattführungen unter www.erlebnis-handwerk-eifel.de. Auf dieser Internetseite kann auch der aktuelle Katalog bestellt werden. [pp] [bwp]


REGIO ORATIO – Anerkannter Bildungsträger für den außerschulischen Lernort Hürtgenwald

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"History-Guide” Benedikt Schöller erklärt Geschichte direkt vor Ort. [Foto: bvl]

Hürtgenwald: Gründliches Recherchieren ist für Konrad Schöller, der in seinem Hauptberuf als Rechnungsprüfer seit fast 30 Jahren tätig ist, das A und O. Dies gilt auch für seine historische Forschungsarbeit. Zusammen mit seinem Sohn Benedikt, der augenblicklich. als Studienreferendar in den Fächern Geografie und Geschichte am St. Angela-Gymnasium in Bad Münstereifel arbeitet, betreibt er REGIO ORATIO – einen anerkannten außerschulischen Bildungsträger. Nebenberuflich beschäftigen sich Vater und Sohn mit historischen und geografischen Fragestellungen aus der Umgebung des Eifelortes Schmidt.

Der Fokus ihrer Bildungsarbeit liegt hauptsächlich auf den Ereignissen der Hürtgenwaldschlacht im Kriegswinter der Jahre 1944/45. Während Schöller sen. Einheimischen und auswärtigen Gästen Exkursionen auf dem "Kreuzweg des Friedens" entlang des Kalltals bzw. Fachvorträge über die "Battle for Schmidt" anbietet, hat Benedikt Schöller nunmehr eine "pädagogische Handreichung” konzipiert, die sich an den Lernzielen weiterführender Schulen orientiert. Mit dem Reisebus fahren Fachklassen nebst "History-Guide" zu den historischen Orten im Gelände und erkunden deren Geschichte direkt am Ort des Geschehens. "Was die Bildung eines reflektierten Geschichtsbewusstsein angeht, besteht offensichtlich Nachholbedarf", verweist Benedikt Schöller auf einen wunden Punkt in der bisherigen Erinnerungskultur im Hürtgenwald. Sein Vater hat Führungen und Vorträge auf der Sowjetischen Kriegsgräberstätte nahe Rurberg ins Bildungsprogramm mitaufgenommen. Dort liegen Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter begraben, die Opfer des Vernichtungskrieges im Osten wurden.

Einen weiteren Schwerpunkt im Angebot von REGIO ORATIO bilden die abenteuerliche Geschichte des Kaffeeschmuggels während der Nachkriegsjahre im Dreiländereck und die besondere Rolle der Hubertus-Kirche in Schmidt (im Volksmund "St. Mokka"). Bei den Führungen im historischen Gewand kommt vor allem der Widerstandsgeist der Einheimischen gegenüber kirchlicher und weltlicher Obrigkeit zur Sprache. Aktuelle Informationen über Bustouren, Führungen und Exkursionen finden interessierte Einzelpersonen, Gruppen und Schulklassen im Internet. http://regio-oratio.blog.de [bvl]


Land & Leute:

Kirmestermine

Vlatten: Am 11.10. um 18.30 Uhr beginnt die Kirmes mit dem Herausholen des "Kirmesknochen". 19.00 Uhr Festumzug durchs Dorf, 20.00 Uhr: Kirmesball mit der Band "Hot Stuff". Nach Heiliger Messe und Frühschoppen wird sonntags um 15.00 Uhr der Hahnenkönig ermittelt. 13.10.: 9.30 Messe mit anschließendem Frühschoppen. Ab 15.00 Uhr unterhält Gebhard Cherubim die Kinder mit Kasperletheater. 20.00 Uhr: Hahnenkönigsball mit Livemusik.

Am gleichen Wochenende findet die "Saubrenner-Kirmes" in Zülpich-Schwerfen statt. 11.10., 20 Uhr: Kirmesball mit der Tanzband "Top Gun". 12.10.: Nach der Messe findet um 11 Uhr ein Frühschoppen mit dem Egerland-Express statt, 12 Uhr: "Sauanstich" mit Spanferkel vom Drehgrill, 15.30 Uhr: Schnellzeichner und Karikaturist Jocke Rick im Festzelt. 13.10.: 19.30 Uhr: Traditionelle "Taufe" der Neubürger im Schwerfener Rotbach. [pp] [bwp]

"Tanzender Franziskus" eingeweiht

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Vossenack: Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung und Gästen weihten die Franziskaner des Klosters Vossenack die neue Edelstahl-Skulptur ihres Mitbruders und Künstlers, Pater Laurentius Englisch, ein. "Die Vogelpredigt", lautet der Titel der symbolträchtigen, wie dynamischen Skulptur, die ihren festen Standort direkt neben dem Eingang zum Gymnasium fand.

Die Einweihung war eine von vielen Höhepunkten des jährlich stattfindenden Franziskusfestes. "So ist dieser Vogelbaum mit dem tanzenden Franziskus ein Bild der Wandlung, ein Bild des Trostes in der Trauer, Bedrängnis und Scheitern, ein Bild der Auferstehung. Die flatternden Tauben kreisen im Spiel von Licht und Wind und sagen uns, dass wir zum Licht berufen sind. Die Wunden an den Händen und Füßen erinnern auch an unsere Verletzungen, die wir erlitten und anderen angetan haben. Möge dieses funkelnde Lebenszeichen – an einem Ort, direkt neben dem Soldatenfriedhof Hürtgenwald – dieser Städte des grauenhaften Mordens uns zum Frieden und zur Versöhnung mahnen", so der Priester und Künstler über seine Skulptur. [bvl]

Internationales TheaterFest

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St. Vith: Vom 14. bis 19.10. wird das Kulturzentrum "Triangel" zum Treffpunkt für Theaterfreunde. Beim 27. Internationalen TheaterFest kommen zehn beflügelnde Produktionen mit Puppenspiel, Akrobatik, Performance und Bewegungstheater auf die Bühne. Im Rahmenprogramm bietet das Festival szenische Lesungen, Foto-Ausstellungen, Gesprächsrunden und Schreibateliers. Zum Thema "Theater mit Jugendlichen" finden am 15. und 16.10. zudem Kolloquien und Worksshops statt.
Das detaillierte Programm gibt es auf www.theaterfest.net. [bwp]

6.000 Euro für Jugendeinrichtungen

Kall:Mit einem Verpflegungsstand auf der Kaller Herbstmesse erwirtschafte die gemeinnützige Hilfsorganisation "Kiwanis Club Nordeifel" 6.000 Euro. Gemäß ihrer Maxime, Kinder und Jugendliche vor Ort zu unterstützen, kommt das Geld sieben Jugendhilfeeinrichtungen – K.O.T. Offene Tür in Mechernich, Kaller Pfadfinder Sankt Georg, Jugendhaus "Kolosseum" in Gemünd, Hermann-Josef-Haus in Urft, sowie Projekten in Schleiden und Hellenthal – zugute. [pp] [bwp]

Programmänderung

Mechernich-Satzvey: Aus familiären Gründen musste Schriftsteller David Finck seine Lit.Eifel-Lesung im Bunker der Landeszentralbank absagen. Stattdessen wird Autor Burkhard Spinnen am 14.10. um 19.30 Uhr Auszüge aus seinem, von Kritikern hoch gelobten Roman "Zacharias Katz" vorstellen. Vor der Lesung besteht die Möglichkeit zu einer 90minütigen Führung durch die Bunkeranlage.

Weitere Lit.Eifel-Termine:

  • 10.10. 19.30 Uhr "Tomas Mielke – Karl der Große"
    Heimbach-Vlatten, Pfarrkirche
  • 17.10. 19.30 Uhr "Erika Kroell, Ralf Kramp, Klaus Strickelbroeck, Hubert vom Venn – Traumschiff Ahoi – Käpt’n Iglo fährt durch’s Feuchtgebiet"
    Schwammenauel/Heimbach (Abfahrt/Rückkehr), Veranstaltungsort Rursee-Schiff

Nähere Informationen unter www.lit-eifel.de [pp] [bwp]

Freitag, 10.10.2014 // Ausgabe No. 2 // © eifelon.de, gegründet 2014