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EIFELON - wöchentliche eMailZeitung für die Eifel

In dieser Ausgabe: Fortbewegen auf dem Wasser ohne Motorkraft Kammermusik-Festival “Spannungen” bis 2019 gesichert Möhren-Musik für junges Gemüse Zwei ungewöhnliche Autogrammsammler Verwaltung informierte über geplante Windkonzentrationszone in Füssenich Neues Begegnungszentrum in Kall Von frommen Männern und süffigen Bieren (III.) Bemalte Vögel im grünen Ahrtalort Insul Es geht rund im Sport #20 Beethoven hatte Glück. In der Eifel hätte man ihn “Weckes“ genannt

Land & Leute: Sommerfest in der “Kleinen Villa” Dorfladen Wollersheim: Erster öffentlicher Hotspot im Stadtgebiet Nideggen Waldseilgarten am Seehof Hobbykunstmarkt vergibt Standplätze Keine Einigung zum Schulverband Wibbelstetz stechen in See Dorf erleben in Nideggen-Berg “Casanova in Aachen“ Sanierungstreff Kreis Euskirchen – Veranstaltungen im Juni Gedichte für Kinder mit Oliver Steller Familienfest mit Conni Arm und überschuldet – trotz Arbeit Euskirchen: Tag der Begegnung Förderpreis für die Greifvogelstation und Seminare für Blumenfreunde Theaterflohmarkt und Ballett-Unterrricht im theater 1 Wasserfiltern im Bademuseum Gebärdenchor Euskirchen bedankte sich bei Sponsoren AWO-Pänz kochen für Bedürftige Ambulant vor stationär Klaviervirtuose bei der Kultur-Initiative Kornelimünster “Junge Stiere” bei der Lit.Eifel


Fortbewegen auf dem Wasser ohne Motorkraft

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Die letzten Arbeiten sind alle erledigt und Sponsoren und Mitglieder sind froh, dass es geklappt hat. V.l.: Heinrich Nopper (Bollstiftung), Helmut Gröger (kniend), Gisela Manderla, (Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin des Vereins), Uwe Bischoff, Wolfgang Anders (Bollstiftung) und Wolfgang Schaller (Ausbilder und Schatzmeister). [Fotos: pg]

Zülpich: Es ist endlich geschafft: Der Segelverein für Menschen mit Behinderung (SFBEH) hat sein neues Domizil am Wassersportsee endgültig bezogen und die Mitglieder können seit diesem Jahr wieder in aller Ruhe segeln gehen. Das freut nicht nur Uwe Bischoff besonders. Der 50-Jährige hat das Down-Syndrom und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Vereins. Mit einer Jolle ohne Motor über den See zu gleiten, ist für ihn das Größte und er ist regelmäßig dabei, wenn am Wassersportsee die Segel gesetzt werden. Er habe auch einen Segelschein gemacht, erzählte er stolz.

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Der Verein hat jetzt am neuen Domizil am Wassersportsee eine neue schmucke Anlage bekommen und ist für die nächsten Jahre gerüstet.

Der Verein ist zwar in Köln angesiedelt, doch der Wassersportsee ist das nächste Segelrevier für die Kölner und seit Jahren hatten sie ihren Stammplatz am See. Zudem nutzen auch verschiedene Schulen und Einrichtungen aus dem Kreis Euskirchen und Düren das Angebot des Vereins. Doch beinahe wäre Schluss gewesen mit der Segelei, denn der Verein musste wegen der Landesgartenschau im vergangenen Jahr seinen angestammten Platz aufgeben. Der Schwimmsteg befand sich auf dem geplanten Gartenschaugelände und da war die Not groß im Verein. Doch Helmut Gröger, seit 1991 Vorsitzender, wollte nicht aufgeben.

Von der Stadt Zülpich haben die Segler zwar 7.500 Euro bekommen, doch für einen Umzug am See neben den Ruder- und Segelverein Zülpich reichte das Geld bei Weitem nicht. Also machte sich Gröger auf die Suche nach Sponsoren. Einer der größten Geldgeber war dann die Marga und Walter Boll Stiftung mit Sitz in Kerpen. Deren Vorsitzender, Wolfgang Anders, wohnt selbst in Zülpich und bekam die ganze Misere des Vereins mit und für ihn war klar: Da muss geholfen werden. Sie hätten zunächst eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um einen Überblick über die erforderlichen Kosten zu bekommen, erzählte Anders. Und die waren hoch. Denn mit einem einfachen Verlegen des bisherigen Schwimmstegs und ein wenig Uferbefestigung war es bei weitem nicht getan.

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Uwe Bischoff ist froh, dass er weiterhin nach Zülpich zum Segeln kommen kann

Der Wassersportsee ist nach der Einstellung des Tagebau entstanden und die Zufahrt, die auch der Ruder- und Segelverein Zülpich benutzt, war die ehemalige Zufahrtsstraße für die LKWs in den Tagebau hinein. Die Betonstraße wurde zwar gesprengt, doch die Gesteinsbrocken lagen noch im Wasser – direkt am Ufer, dort wo der Verein sein neues Domizil bekommen sollte. Die Entfernung der Steine hat allein mehr als 60.000 Euro gekostet. Er hätte nicht gedacht, dass sie es schaffen würden, erinnerte sich Helmut Gröger, die Probleme schienen am Anfang doch zu groß. Erst mit dem Kontakt zur Stiftung habe er „Land gesehen“, meinte er. Zwei Jahre lang wurde geplant und insgesamt waren rund 180.000 Euro notwendig, um dem Verein ein neues Heim zu geben. Es musste nach dem Abtransport der Gesteinsbrocken Land aufgeschüttet werden, der Schwimmsteg wurde verlegt, ein überdachter Sitzplatz direkt am Steg entstand und die Container für Lagerung und Sanitärbereich konnten sogar noch mit Holz verkleidet werden. Die Marga und Walter Boll Stiftung trug allein etwa 80.000 Euro. Größere Summen kamen noch von der Kämpgen Stiftung (30.000 Euro) und der Stiftung „Wir helfen“ (30.000). Viele weitere kleinere Spenden sorgten dann dafür, dass der Verein dieses große Projekt stemmen konnte und kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr waren alle Arbeiten erledigt.

Uwe Bischoff ist jedenfalls glücklich, dass er weiterhin regelmäßig über den Wassersportsee fahren kann. Wenn er mit einer Jolle über das Wasser gleitet – ganz ohne Motorkraft – dann ist dies für ihn das Größte: „Das mache ich gerne“. Wenn es im Frühjahr nach der Winterpause regelmäßig wieder losgeht, ist der 50-Jährige immer dabei und das seit 31 Jahren. Und Dank des Einsatzes vieler Helfer kann dies auch in den kommenden Jahren so bleiben. Nicht nur für Uwe Bischoff. [pg]


Kammermusik-Festival “Spannungen” bis 2019 gesichert

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Die Zukunft des von Lars Vogt (M.) ins Leben gerufene Kammermusik-Festival ist bis ins Jahr 2019 gesichert. [Foto: bwp]

Heimbach: Für die einen ist es die Krönung des klassischen Musikgenusses, für die anderen Einstieg in eine neue Welt voller Klangerlebnisse: Das Kammermusik-Festival Spannungen verbindet Jung und Alt, Klassik und Moderne. „Zehn Tage lang lassen sich die Besucher der Veranstaltungsreihe von Musik und Magie dieses Raumes verzaubern“, weiß Dr. Hans-Joachim Güttler vom Kunstförderverein des Kreises Düren aus Erfahrung.

Zum Auftakt des Musik-Events konnte gleich eine positive Botschaft übermittelt werden, die vom Publikum mit begeistertem Applaus honoriert wurde. Hauptsponsor RWE wird auch weitere drei Jahre das Festival im Heimbacher Wasserkraftwerk unterstützen. „Trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten werden wir gemeinsam mit dem Kunstförderverein die Partnerschaft bis 2019 fortführen“, versicherte Sebastian Ackermann, Leiter der Unternehmenskommunikation des Energiekonzerns. Zwar müsse der Gürtel enger geschnallt werden, doch für die nächsten vier Jahre bestehe Kontinuität und Planungssicherheit, sind sich die Organisatoren nach intensiven Gesprächen einig. Bis 2016 gelten noch die alten Absprachen mit den zugesicherten Zuschüssen, ab 2017 stehen dann allerdings 30 Prozent weniger Finanzmittel zur Verfügung.

Auch in diesem Jahr werden zwei Nachwuchstalente mit Stipendien bei ihrer Ausbildung unterstützt: Die 22-jährige, von Geburt an blinde Pianistin Rachel Sklenickova aus Prag, seit Januar Schülerin von Festspielleiter Lars Vogt, brillierte zur Eröffnung mit dem Scherzo Nr. 1 h-Moll op. 20 von Frédéric Chopin. „Diese Stücke sind schwer genug, wenn man sehen kann“, lobte Lars Vogt und würdigte die technische Sicherheit mit einem ausdrücklichen ‘Bravo!’. Zweiter Stipendiat ist der 1989 geborene Pianist Mario Häring, der dieses Jahr zum dritten Mal beim Heimbacher Festival gastiert.

Einen Förderpreis erhielt auch die Bläserklasse der Musikschule Nideggen unter der Leitung von Renold Quade, der mit seinen Turmbläsern mittlerweile zum festen Bestandteil des Festivals gehört. Seit drei Jahren steht er im ständigen Dialog mit privaten Förderern, um die finanziellen Defizite durch die prekäre Finanzlage der Stadt Nideggen ausgleichen zu können. Wie hoch die Finanzspritze ausfällt, weiß der Vollblutmusiker allerdings noch nicht: „Wichtig ist, dass man sich gegenseitig stützt und wertschätzt.“

Fantastischen Musikgenuss erlebte auch Berthold Strauch, der bei unserer EIFELON-Aktion zwei Karten für das Konzert am 9. Juni gewonnen hatte. Er schreibt:

Es war ein perfekter Abend – das pure musikalische Vergnügen! Das weithin bekannte Eifeler Klassikfestival “Spannungen” wurde den hohen Erwartungen des zumeist überaus fachkundigen Publikums wieder einmal voll gerecht. Von Leoš Janáček, Camille Saint-Saëns, Antonín Dvořák und dem zeitgenössischen Komponisten Olli Mustone, der sein Stück selbst am Klavier interpretierte, bis zum furiosen Finale mit Franz Schuberts Trio für Klavier, Violine und Violoncello B-Dur op. 99 D 898: ein einziger Ohrenschmaus mit “Suchtpotenzial”.

Wer hier in dem wunderschönen Jugendstil-Kraftwerk des RWE aus dem Jahre 1905, das als eine Energie-Kathedrale der Architektur- und Technikgeschichte unter Denkmalschutz steht, dabei sein möchte, muss schon sehr früh aufstehen. Denn natürlich ist das Festival seit langem ausverkauft. Oder er muss das Glück haben, quasi im letzten Moment bei dem Gewinnspiel des neuen Eifeler Informationsmediums im Internet, “Eifelon”, zwei Eintrittskarten für die allererste Reihe zu gewinnen!

Die musikalischen Fäden hielt der gebürtige Dürener Lars Vogt souverän in seinen Händen, als Leiter von “Spannungen” und gleichfalls tadellos und hochkonzentriert am Steinway-Flügel im Auftaktstück von Janáček, einem Concertino für Klavier, zwei Violinen, Viola, Klarinette, Horn und Fagott.

Das Publikum spendete nach jedem Stück überaus warmherzigen Applaus, der sich zu Bravo-Rufen, steigerte und den Interpreten mehrere “Vorhänge” abverlangte. Das Gebotene hatte […] absolute Power, bewies Leidenschaft und war mitreißend und lebendig gespielt. Für genussvolle Akustik sorgte die nüchterne hohe Kraftwerkshalle. Kurzum: Dieses perfekte Konzert war ein wahrlich bezauberndes Vergnügen, wofür sich das Publikum nach dem musikalischen Schlusspunkt nochmals mit Jubelstürmen bedankte.“ [bwp]


Möhren-Musik für junges Gemüse

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Selbst auf einer "Möhrinette" konnte Sharon Kam musizieren. [Fotos: bwp]

Heimbach: Die großen Bühnen der Welt sind ihr Zuhause, doch diesmal spielte die Klarinettistin Sharon Kam für ein ganz anderes Publikum: Im Rahmen der Festivalwoche Spannungen trat sie vor den Kindern der Heimbacher Grundschule auf. Spitzbübisch lächelnd stellte sie ihr Instrument vor und beantwortete die vielen Fragen der Kinder. Mit den unterschiedlichsten Musikbeispielen zeigte sie die vielfältigen Klangfarben der Klarinette.

Mal füllten mit dem Katzenthema aus „Peter und der Wolf“ geschmeidige Melodien den Raum, dann wieder wurde es „ganz schräg, laut und frech“ wie im Jazz. Tänzelnd und stampfend brachte sie kurz darauf Klezmer-Musik zu Gehör: „Ethnische Musik, voller kleiner Halbtöne“, wie sie den Kindern erklärte. Ja, sie übe jeden Tag und mache nur selten Urlaub von ihrer Klarinette, erzählte sie. Das sei so ähnlich wie beim Fußballspielen, wer nicht trainiert hat keinen Spaß. „Es macht nur Spaß, wenn man etwas kann.“ Da gab es keinen erhobenen Zeigefinger, sondern nur eine große Liebeserklärung an ihr Instrument und die Musik.

Der Jubel war riesig, als die charmante Musikerin selbst auf einer ausgehöhlten Mohrrübe und Pastinake musizierte. Um zu erklären, wie eine Klarinette aufgebaut ist, pustete sie zunächst in die präparierte Möhre. Doch ohne Mundstück mit Blättchen keine Musik! Kurzerhand steckte sie das Mundstück ihres Instruments auf das Gemüse und verstärkte den Klang, indem sie in das untere Ende ihrer „Möhrinette“ einen kleinen Plastiktrichter steckte. Entzückend und unvergesslich für die Kinder, wie sie anschließend „Hänschen klein“ und „Alle meine Entchen“ intonierte!

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Obwohl es bereits zur Pause geklingelt hatte, blieben viele Kinder im Klassenraum. Denn jeder wollte selbst ausprobieren, wie es gelingt, aus der Klarinette, mit der Sharon Kam zuvor betörende Klangwolken gezaubert hatte, einen Ton herauszulocken. Mit liebevoller Geduld erklärte die israelische Musikerin, die mit zwölf Jahren den ersten Klarinettenunterricht bekam, wie Mund und Lippen zu formen sind, damit der Luftstrom optimal durch das Instrument streichen kann. Probiert und gepustet wurde so lange, bis bei jedem ein erster Ton zu hören war…

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Wie inspirierend diese außergewöhnliche Schulstunde war, zeigte sich anschließend in den Kinder-Kommentaren. Genau wie in den vergangenen zehn Jahren, wenn ein musikalischer Botschafter von „Rhapsody in School“ in der Klasse zu Besuch war, trugen die Schulkinder ihre Erlebnisse in Form eines kleinen, selbst gestalteten Buches zusammen, das später an Sharon Kam übergeben wurde. In wenigen Sätzen schilderten die Pänz ihre Eindrücke und bebilderten jedes Blatt mit bunten Zeichnungen. Da fliegen Noten übers Papier, gemalte Musikinstrumente stehen auf den Tischen und gezeichnete Kinder klatschen Beifall. In den Sprechblasen sind Kommentare wie „Genial!“, „Wow, wie schön!“ oder „Die Klarinette ist cool!“ zu lesen. Der Viertklässler Daniel fasste seine Begeisterung mit wenigen Worten zusammen: „Es war einer der schönsten Grundschultage für mich.“

Vor zehn Jahren rief der in Düren geborene Pianist Lars Vogt seine Initiative „Rhapsody in School“ ins Leben. Ziel ist es, gemeinsam mit Künstlerkollegen die Begeisterung für klassische Musik bereits in die Schulen hineinzutragen. Dazu besuchen die Spitzenmusiker Kinder und Jugendliche während des Unterrichts in ihren Klassenräumen, stellen ihr Instrument vor, erzählen aus ihrem Musikeralltag, von täglicher Probenarbeit, herausragenden Konzerten und beantworten die Fragen des jungen Publikums. Mittlerweile haben sich fast 250 hochkarätige Musiker diesem pädagogischen Netzwerk angeschlossen. 470 Schulen wurden besucht und über 30.000 Kinder kamen in den Genuss, klassische Musik persönlich, liebenswert und hautnah erleben zu können. Vergangenes Jahr wurde dieses Engagement mit dem ECHO-Klassik-Preis ausgezeichnet. Nähere Informationen zu dem Projekt, das von Sabine von Imhoff geleitet wird, unter www.rhapsody-in-school.de.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Zwei Tage später gestalteten die Heimbacher Grundschulkinder unter Leitung von Paula Schipperges das musikalische Entree zum traditionellen Kinder-Konzert im Jugendstil-Kraftwerk. Mit Orffschen Instrumenten trugen die Viertklässler „Die Forelle“, „Zulu meeting“ und das „Hexeneinmaleins“ vor. Aus voller Seele musizierend, singend, klatschend und wispernd – von ihrer Lehrerin am Flügel begleitet. „Das sind Musiken, die wir ganz normal im Musikunterricht erarbeiten. Die Kinder meiner Klasse haben keine besondere Ausbildung, nehmen an keiner besonderen AG teil, sind aber hochmotiviert und von Musik einfach begeistert“, erklärte Paula Schipperges dem jungen Publikum, das dank des von RWE gesponserten Busshuttle-Dienstes kostenlos zum Konzert anreisen konnte. Teils ungestüm, teils ehrfürchtig eroberten Hunderte von Kindern aus umliegenden Schulen die begehrten Festival-Plätze, nachdem draußen die jungen Turmbläser unter Leitung von Renold Quade das Event – genau wie bei den abendlichen Konzerten für Erwachsene – angekündigt hatten.

Was die Spannungen-Musiker zu kindgerechten Moderationen von Festivalleiter Lars Vogt dann präsentierten, war musikalisches Entertainment der Meisterklasse. Die Violinistin Anna Reszniak ließ bei einem Nationaltanz ihre Geige temperamentvoll aufjubeln, denn „bei uns in Polen haben wir Tanzen im Blut.“ Lars Vogt erklärte den andächtig lauschenden Kindern, wie man „mit Musik Stimmung herbeizaubern“ kann. Bei einem Klavier-Trio von Brahms huschten imaginäre Geister durchs Kraftwerk. Einem 300 Jahre alten Kontrabass wurden tänzelnde Elefanten-Töne aus „Karneval der Tiere“ entlockt. Und bei den Klängen eines Janacek-Concertinos sahen die jungen Zuhörer ein übermütiges Eichhörnchen vor sich, nachdem Lars Vogt aus einem Brief des Komponisten zitiert hatte. Für Janacek glich die Melodienfolge “einem vorlauten Eichhörnchen, das im Käfig schnurrt wie meine Klarinette und für die Kinder im Laufrad tanzt.”

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Absolutes Highlight war der clowneske Auftritt von Cellistin Tanja Tetzlaff und dem Weltklasse-Schlagzeuger Hans-Kristian Kjos Sorensen, die zum Vergnügen der Kinder virtuoses Spiel und ansteckenden Nonsens miteinander verbanden. Da wurde auf der Bühne mit Notenständern und riesigen Partituren gekämpft, die partout nicht liegenbleiben wollten. Da wurde komödiantisch gezankt und gefoppt, während die rasanten Cello-Klänge durchs Kraftwerk rauschten. Anrührend wie Sorensen anschließend die schmollende Cellistin umgarnt und – auf ihrem Cello zärtlich trommelnd – ein versöhnliches Lied anstimmt. Einfach grandios! [bwp]


Zwei ungewöhnliche Autogrammsammler

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige."Klaus und Klaus" zählen zu den treuesten Besuchern des Kammermusik-Festivals. [Fotos: 2015 Spannungen]

Heimbach: “Es gibt Lang Lang und Klaus Klaus.” Das Zitat stammt von einer Musikerin aus liebevoller Bewunderung für zwei hartnäckige Verteidiger des klassischen Autogramms: Klaus Luther und Klaus Zimmerhof. Beide sind einmal im Jahr für zehn Tage Gast beim Kammermusik-Festival im RWE-Kraftwerk in Heimbach: seit Beginn an. Der Ort ist einzigartig für ein Festival: Immer Anfang Juni schweigen die Wasserturbinen und es erklingt Kammermusik vom Feinsten. Im wunderschönen, altweißen Jugendstilgebäude mit zwei Türmen musizieren Spitzenmusiker, Sternstunden der Musik inbegriffen. Und immer lauschen die beiden Herren mit demselben Vornamen. Klaus Luther, der kleinere Klaus mit dem schlohweißen Schnauzer, ist schon seit Beginn des Festivals im Jahr 1998 dabei. Zunächst noch fuhr er nachts nach Aachen zurück, denn seine Arbeit als Apotheker wartete. „Ich habe mir bald ein Zimmer genommen, das wurde mir von meiner Frau zugestanden.“ Klaus Zimmerhof, der große Klaus, kam ein Jahr später dazu. Seine Profession als Banker musste eine Woche warten. Man logiert im besten Haus am Platz, wo auch die Künstler wohnen, im Hotel Klostermühle in Heimbach.

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In der historischen Klostermühle treffen sich Musiker und Fans. [Foto: bwp]

Nach dem Musikgenuss kommen die leiblichen Freuden. Die beiden Herren sitzen immer an derselben Stelle des Tresens im Restaurant und nehmen ihr Essen ein. Der Ort ist strategisch gut gewählt, denn alle Gäste kommen bei ihnen vorbei, um ins Restaurant zu gelangen. Klaus und Klaus heißen sie bei allen Gästen, Musikern und beim Hotelpersonal. Kommt ein Künstler vorbei, werden die beiden Herren aktiv: Sie unterbrechen ihr Abend-Menü und zücken das Programmheft des Festivals. Jeder Musiker wird um ein Autogramm gebeten. Dabei plaudert man munter über das vorangegangene Konzert, erkundigt sich nach den Kindern, denn man kennt sich über die Jahre auch sehr persönlich und familiär. Allerdings: Einmal Unterschrift und gut für immer, geht nicht für Klaus und Klaus. Sie brauchen jedes Jahr ein neues Autogramm. Ein weltgereister Künstler wundert sich: „Autogramme sammeln nimmt doch in Deutschland eher ab, Facebook Einträge sind doch wohl die neue Persönlichkeitswährung. Außer in Japan, da stehen die Leute noch stundenlang an für eine Unterschrift.“ Aber für die beiden Herren, mittlerweile im Rentenalter, ist Autogramme sammeln eine Beschäftigung seit Jugendjahren.

Warum machen die Beiden das? „Ich habe immer schon Musiker-Autogramme gesammelt“ sagt Klaus Zimmerhof, der aus einem Musikerhaushalt kommt. „In den sechziger Jahren kam Christoph Eschenbach, der Pianist und Dirigent, zu uns ins Haus. Für mich symbolisieren Künstlerautogramme auch ihre Musik. Mein Vater hatte Autogramme von Schostakowitsch, Stravinsky und vielen berühmten Komponisten. Die würde ich heute nie hergeben.“

„Seit meinem zehnten Lebensjahr sammele ich“, bekennt auch Klaus Luther. „Einmal war es Elvis Presley, den ich ganz persönlich traf. Elvis hatte eine schicke Uniform an und fuhr einen BMW Sportwagen 507 und wirkte total natürlich und offen. Dann war ich auf Autogramme von Motorrad-Rennfahrern spezialisiert.“ Heute sammelt er Unterschriften von Musikern, aber auch von bildenden Künstlern und Dichtern. „Wenn mich ein Buch interessiert, kaufe ich es und lasse es signieren. So wird es für mich ideell wertvoller. Das habe ich bei Günter Grass erlebt, dem ich eine ganz alte Ausgabe der „Blechtrommel“ vorgehalten habe. Er hat sich gefreut und war beeindruckt.“

Beide Herren sind auch außerhalb des Kammermusik-Festivals ausgesprochen kulturaffin. Der Banker Klaus Zimmerhof aus Velbert hat in seiner Bank Auftrittsmöglichkeiten für junge, unbekannte Künstler organisiert. Ähnliches macht er auch heute noch im Ruhestand. Seine große Leidenschaft sind Geiger, weil er selbst Geige und Bratsche spielt, auch gelegentlich in Amateur-Orchestern.

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“Klaus und Klaus” haben nun ihre beschrifteten Stammplätze.

In diesem Jahr hatte das Hotel eine Überraschung für das treue Duo bereit: Auf jedem ihrer Barstühle hinten an der Lehne prangt ein Schild mit dem Namen „Klaus“. „Diese Auszeichnung hat uns ganz bestimmt den einen oder anderen Hektoliter Bier gekostet, der durch unsere Kehlen rann“, lacht Klaus Luther. Die beiden Herren bedenken nicht nur Künstler mit besonderer Aufmerksamkeit, auch langjährige Festivalbesucher sind ebenfalls gern gesehene Gesprächspartner.

Aber warum sammeln sie immer weiter Autogramme? „Es sind immer neue Erinnerungen für uns aus vielen Jahren. Es ist unser kleines Stück Anteil an der Welt der Künstler, für die wir uns ohnehin interessieren. „Außerdem“, sagt Klaus Zimmerhof verschmitzt, „wäre Lars (der Festivalintendant und Pianist Lars Vogt) nach Dutzenden von Autogrammen, die er uns über die Jahre gegeben hat, womöglich verstört, wenn wir keine aktuelle Signatur mehr von ihm möchten.“

SPANNUNGEN, das heißt für Klaus und Klaus: „Musik genießen unter Freunden, dazu gehören ja auch so manche, langjährigen Gäste. Es sind so viele Entwicklungen, die wir verfolgen konnten: Musiker bringen ihre kleinen Kinder zu der Festivalwoche mit. Nach bald zwei Jahrzehnten beginnen einige Kinder von einst selbst eine Musikerkarriere und neue, junge Talente kommen dazu.“

SPANNUNGEN ist mit seinem Ruf, ein Festival der Künstler zu sein, auch ein Spielort von spannenden Familiengeschichten. Man kann sagen: Die Autogrammjäger Klaus und Klaus erleben bei SPANNUNGEN so etwas wie eine Musiker-Telenovela mit ganz realen Darstellern. Aber was in jedem Fall viel besser ist als im Fernsehen, das ist die Musik. [ugs] [Gast Autor]


Verwaltung informierte über geplante Windkraftkonzentrationszone in Füssenich

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Detlef Naumann (li). vom Planungsbüro aus Bonn erläuterte die geplante Ausweisung der Windkraftkonzentrationszone bei Füssenich [Fotos: pg]

Zülpich, Füssenich: In seiner Sitzung im März hatte der Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus und Demografie den Weg frei gegeben für drei weitere mögliche Windkraftkonzentrationszonen im Stadtgebiet: die Erweiterung des Parks östlich von Wichterich, eine Fläche östlich von Enzen und ein Areal nordwestlich von Füssenich. In der Sitzung hatte Bürgermeister Albert Bergmann versprochen, in den Ortschaften für die betroffenen Bürger Informationsveranstaltungen anzubieten. Die erste fand nun in der Grundschule in Füssenich statt.

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Die Bürger hörten aufmerksam und ruhig den Erläuterungen zu, doch der Widerstand gegen einen möglichen Windpark am Randes wird sich laut Ortsvorsteher Siegfried Schäfer bald formieren.

Rund 50 Bürger waren gekommen, um Einzelheiten über die geplante Änderung des Flächennutzungsplans zu erfahren. Bergmann hatte versichert, dass alle Anregungen und Argumente protokolliert und in die Entscheidung einfließen würden. Aber es sei noch reichlich Zeit, vor den Sommerferien werde sich nichts mehr tun, meinte der Bürgermeister. Die Fläche in Füssenich war ursprünglich in der Potenzialanalyse gar nicht enthalten gewesen, da durch das Drehfunkfeuer des Flughafens Nörvenich ein 15 Kilometer breiter Schutzbereich besteht. Dieser war jedoch nicht exakt genug verortet worden, doch durch die Korrektur liegt der Bereich nordwestlich von Füssenich momentan außerhalb des Radius und kommt doch als Konzentrationszone in Frage. Im Gespräch ist inzwischen jedoch eine Verlegung des Drehfunkfeuers. Dies habe er jedoch auch nur aus Presseberichten erfahren, meinte Bergmann, und man müsse abwarten, was das Ministerium sage.

Dr. -Ing. Detlef Naumann vom Architektur- und Stadtplanerbüro sgp Bonn/Düsseldorf erläuterte die Auswahl der Fläche bei Füssenich genauer. Grundlage aller Planungen ist der Windenergieerlass NRW vom 11.07. 2011. Die Kommunen seien aufgefordert, festzustellen, wo es im Stadtgebiet mögliche Flächen gäbe, meinte Naumann. Er betonte auch, dass es wichtig für die Kommunen sei, selber Potenzialflächen auszuweisen, da sonst die übergeordnete Genehmigungsbehörden über den Kopf der Gemeinden hinweg entscheiden könnten. Durch die Konzentrationsflächen solle eine Verspargelung verhindert werden, sagte Naumann, daher würden Flächen unter sieben Hektar ausgeschlossen. Die Fläche bei Füssenich würde 81 Hektar betragen.

In diesem Schritt der Planung sind verschiedene Tabukriterien zu prüfen, ob eine Windkraftkonzentrationszone überhaupt ausgewiesen werden kann, dazu zählen unter anderem geschützte Biotope, Schutzabstände zu Siedlungen oder hinsichtlich Straßen oder Eifelblicken. Genaue Gutachten, zum Beispiel zum Lärm oder speziellen Artenschutz sind erst möglich, wenn ein Windpark konkret geplant wird. Denn dann weiß man erst, welche Art von Windrädern, die Zahl und die Höhe der Windräder geplant sind. Die geäußerten Befürchtungen der Bürger an diesem Abend – gesundheitliche Beeinträchtigungen durch einen ständigen Geräuschpegel, hohen Infraschall oder Schattenwurf, Werteverluste bei den Grundstücken, Beeinträchtigung der Ausblicke – wurden von der Verwaltung aufgenommen. Ortsvorsteher Siegfried Schäfer gab sich am Ende der Veranstaltung jedenfalls kampfbereit. „Die Bürger von Füssenich sind entsetzt“, betonte er, „ich kenne in Füssenich niemanden, der dafür ist“. Die Bevölkerung werde sich massiv dagegen stemmen und sie seien bereit, viel dafür zu tun. Sie würden zur Not alle Möglichkeiten – auch alle rechtlichen – ausschöpfen, um die Windräder zu verhindern, sagte Schäfer bestimmt.

Bürgermeister Bergmann bedankte sich am Ende für die doch sehr sachliche Veranstaltung, er habe schon anderes erlebt. „Ich verspreche ihnen, alles was heute gekommen ist und was noch kommt zu würdigen und eine Lösung zu finden“.

Eine Entscheidung wird vermutlich erst in der Ausschusssitzung Ende August gefällt werden.
Die geplante Änderung des Flächennutzungsplans liegt noch bis zum 10. Juli im Rathaus Zimmer 210 aus und kann eingesehen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt können Bürger auch Stellungnahmen einreichen.

Weitere Informationen:

Windenergieerlass vom 11.07. 2011: https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_text?anw_nr=1&gld_nr=2&ugl_nr=2310&bes_id=18344&menu=1&sg=0&aufgehoben=N&keyword=windenergie

Die Potenzialstudie Erneuerbare Energien NRW kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/fachberichte/fabe40/fabe40start.htm [pg]


Neues Begegnungszentrum in Kall

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Lebenshilfe Geschäftsführer Bernd Milz (l.) erklärt das Neubauprojekt in Kall. [Foto: pd]

Kall: Nach zweijähriger Planungszeit hat die Lebenshilfe Kreisvereinigung Euskirchen mit dem Neubau einer Wohnstätte und eines ambulanten Zentrums in der Hindenburgstraße begonnen. Direkt neben der alten Schule werden zwölf neue Wohnungen für Menschen mit Handicap entstehen. „Immer mehr Menschen mit Behinderung haben den Wunsch, eigenständig und selbstbestimmt in einer eignen Wohnung zu leben“, erklärt Lebenshilfe Geschäftsführer Bernd Milz. Im Gebäudekomplex werden daher auch acht barrierefrei 47 Quadratmeter große Appartements für das ambulante betreute Wohnen entstehen.

Wichtig war dem Verein, einen zentralen Standort für den Neubau im Südteil des Kreises Euskirchen zu finden. „Die gute Nachversorgung und der ÖPNV-Anschluss trugen wesentlich zur Entscheidung zum Standort bei“, so Milz. Neben den Wohneinheiten und dem Begegnungszentrum wird im neuen Gebäude, das voraussichtlich Weihnachten 2016 bezugsfertig ist, eine Vielzahl an Beratungsstellen zu finden sein. Dazu zählen familienunterstützende Dienste, der Fachdienst ambulant betreutes Wohnen, sowie die Nebenstellen der Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle (KOKOBE) und des Fachdienstes „NEW-Job“ der Nordeifelwerkstätten. „Damit verfolgt die Lebenshilfe das Ziel, in Kall eine Anlaufstelle für die Beratung, Begleitung und Vermittlung für Menschen mit Behinderung auf dem Arbeitsmarkt, in eigenständiger Wohnform und Freizeitangebote zu schaffen“, freut sich Bernd Milz auf die Fertigstellung des Objektes.

Für die Umsetzung des Neubaus fand die Lebenshilfe breite Unterstützung seitens der Gemeinde Kall, des Landschaftsverbandes Rheinland und dem Kreis Euskirchen. „Ganz besonders freuen wir uns über die Unterstützung durch die Aktion Mensch e.V. und der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW“, erklärt Milz einen Teil der Finanzierungshilfen. Aktion Mensch beteiligt sich mit 360.000 Euro, von der Stiftung Wohlfahrtspflege fließen 180.200 Euro.

Stolz ist Milz auch über die Vergabe der Gewerke des Neubaus der Lebenshilfe: „Wir haben es geschafft, dass fast alle Ausschreibungen für das Projekt in der Region vergeben wurden.“ [pd]


Von frommen Männern und süffigen Bieren (III.)

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.In Val Dieu befindet sich eine Minibrauerei tatsächlich im Gebäudekomplex der alten Abtei. [Fotos: awb]

Region: Eher unauffällig brauen die weiteren Trappistenabteien ihre Biere. Aus der nahe Chimay gelegenen Abtei Notre-Dame de Scourmont in der belgischen Provinz Hennegau kommen vier Varianten des nach dem Ort benannten leckeren Gebräues. Hier ist man besonders fleißig, mit jährlich etwa 130.000 Hektoliter Bier erzeugt man immerhin gut zehn Prozent des belgischen Spezialbiermarktes. Was unter anderem zur Folge hat, dass der Bierliebhaber in Belgien wohl kaum einmal vor einem Regal stehen wird, dessen Chimayfach leer geräumt ist. Dies kann dem Genießer nämlich vor allem mit Orval und Rochefort 10 passieren, vom Westvleteren ganz zu schweigen, das man ohnehin nur in der Abtei selber bekommen kann. Chimays rot und blau etikettierte Flaschen hingegen sind stets vorhanden, nur das weiß gelabelte Chimay triple könnte vielleicht nicht immer erhältlich sein. Erfreulich: Die Trappisten von Notre-Dame de Scourmont füllen ihr Bier auch für den etwas größeren Durst in 0,75 l Flaschen ab; das würde man sich manchmal auch von den anderen Abteien wünschen.

Doch in erster Linie gilt das Trinken von Trappistenbieren natürlich nur einem: der Gesundheit! Der letzte Schluck, gleich welcher Marke, enthält die besonders bekömmliche und vitaminhaltige Hefe; mit Sicherheit verdanken die Klosterbrüder nur diesem Zusatz ihr oft biblisches Alter und den üppigen Bartwuchs.

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Das Trinken der ebenso wohltuenden wie gesundheitsfördernden Trappistenbiere unterscheidet sich grundlegend vom „Hau wech!“, mit dem Massenbiere gekippt werden. Das beginnt bei der sorgfätigen Lagerung (aufrecht stehend im Dunkeln) und geht über die angemessene Trinktemperatur (zwischen 10° und 14° C bei den starken Bieren und nicht unter 6° C bei den leichteren) bis zur Kunst des richtigen Eingießens, die nicht nur eine gewisse Erfahrung, sondern auch eines jeweils der Biersorte angepassten Glases bedarf. Beim Eingießen ist darauf zu achten, dass man die aufrecht stehende Flasche sehr behutsam von ihrem Verschluss befreit und dann das Bier vorsichtig eingießt, damit der nicht ausgefilterte Bodensatz samt einem Schluck Flüssigkeit in der Flasche verbleibt. Denn dieser Nachschluck ist geschmacklich und – ich erwähnte es bereits – gesundheitlich der wertvollste Teil des Ganzen. Ihn kippt man, nachdem man zuvor die Flasche einige Male geschwenkt hat, ins dann leere Glas. So stelle ich mir Manna vor.

Westmalle (nicht zu verwechseln mit Westvleteren) liegt mit jährlich produzierten 120.000 Hektolitern nicht weit hinter Chimay, so dass im Handel auch die dort gebrauten Sorten Double und Triple (zu denen sich zweimal im Jahr noch ein weiteres Bier, das Extra, gesellt) stets verfügbar sind. Westmalle ist ohne Frage ebenfalls ein großartiges Bier, ihm fehlt aber der gewisse Zauber, wie ihn Orval, Rochefort und natürlich Westvleteren besitzen. Was auch für die drei Flaschenbiere (Tripel 8 %, Dunkel 8 %, Dunkel Extra 9,5 %) und zwei Fassbiere (Hell 5 %, Dunkel 5 %) des Klosters Unsere Liebe Frau von La Trappe im belgisch-limburgischen Achel sowie dem La Trappe aus dem niederländischen Trappistenkloster Onze Lieve Vrouw van Koningshoeven in Berkel-Enschot bei Tilburg gilt. Wohlgemerkt: auch bei den etwas weniger renommierten Trappistenbier-Marken bewegen wir uns immer noch auf höchsten Niveau!

Ich habe es bereits in Teil I dieser Geschichte erwähnt: Trappistenbiere müssen in einem Kloster gebraut werden. Nun gibt es nicht weit von Aachen, nahe Aubel im Herverland die Klosterbrauerei Val-Dieu. Und die wirbt mit dem Spruch „Das einzige Abteibier, das wirklich in einem Kloster gebraut wird.“ Nur: wie können die das behaupten, angesichts zumindest der Trappistenbiere?

Es ist tatsächlich nicht zu dick aufgetragen, wenn auch etwas spitzfindig. Andere belgische Klosterbiere wie beispielsweise Leffe oder Maredsous überlassen gegen gutes Geld ihren Namen zwecks Vermarktung einigen Großbrauereien, die jedoch ganz wo anders produzieren als in den jeweiligen Klöstern. In Val Dieu hingegen befindet sich die Minibrauerei tatsächlich im Gebäudekomplex der Abtei. Dafür gibt dort es zwar gar keine Mönche mehr, die Brauerei ist ein durch und durch weltliches Unternehmen, zudem mit einer Frau als Braumeisterin (O tempora! O mores!), aber das ist wieder eine andere Geschichte. Gebraut wird auf Klostergrund, und das zählt, damit der Werbespruch stimmt. Da Val-Dieu kein Trappistenkloster ist, braut man dort Abteibier. Die Trappisten hingegen brauen kein Abteibier, sondern Trappistenbier. Zwar in einer Abtei, aber eben eins mit einer eigenen, geschützten Bezeichnung. Somit gibt es also Abteibiere, die irgendwo gebraut werden, Abteibiere, die in einer Abtei gebraut werden und Trappistenbiere, die in Abteien von Trappisten gebraut werden. Kompliziert? Ach wo. Höchstens nach der dritten oder vierten Flasche. Bis dahin. Santé! [awb]


Bemalte Vögel im grünen Ahrtalort Insul

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Daniel Kahn and The Painted Bird begeisterten beim Klezmer-Festival in Insul. [Foto: Jojo Ludwig]

Adenau, Insul: Am Samstagabend, dem 6. Juni, weitete sich ein klarer blauer Himmel über der „Alten Schule“ in Insul. Gegen 19.00 Uhr strömten im grünen Ahrtal zahlreiche Besucher auf den Schulhof zum Open Air – Konzert. Strohballen und Bierbänke füllten sich schnell mit Menschen. Gespannt schauten sie auf eine Bühne, wo bunte Vogelmasken „Daniel Kahn and The Painted Bird“ erwarten ließen. Im Rahmen des 3. Klezmer-Festivals wurde diese Band vom Verein „OpenKlezmerScales e.V.“ engagiert. Der Verein widmet sich der Förderung und Bekanntmachung des Klezmer in der Eifel. Klezmer ist ursprünglich jüdische Fest-und Tanzmusik. Das schier unermüdliche Engagement der Vereinsvorsitzenden Doris Schmitten aus Insul hatte zur Realisierung des diesjährigen 3. Festivals geführt, wie Roswitha Dasch in ihrer Anmoderation enthusiastisch mitteilte. Dann stimmte die Insuler Blaskapelle mit Können und Verve auf. Unter frenetischem Applaus betraten nach dieser Kostprobe die vier Musiker von „Daniel Kahn and The Painted Bird“ die Bühne. Bandleader Daniel Kahn zog das Publikum sofort mit großem Charisma in seinen Bann. Mit ausdrucksvoller Stimme brachte er kämpferische Lieder des jüdischen Widerstands, Arbeiterlieder und Lieder mit sozial-kritischem Inhalt zu Gehör. Dazu wechselte der Singer-Songwriter mit Leichtigkeit und wie selbstverständlich die Musikinstrumente.

Vom Akkorden über die Gitarre zum Banjo, zur Mundharmonika und einer Ukulele in Form einer Zigarrenkiste. Kein Zweifel, hier hatte man einen Vollblutmusiker, einen Rebellen und Poeten vor sich. Mit dem Lied „Sunday after the war“ nahm er Bezug auf die aktuelle Lage in der Ukraine. Der anwesenden 93-jährigen Fanja Branzowskaja – sie ist eine der wenigen Überlebenden des Wilnaer Ghettos – wurde ein Partisanenlied gewidmet. Bei „Yosl Ber“, einem zynischem Patriotenlied, fiel das Publikum in den Refrain ein und ließ den Schulhof vielstimmig erschallen. Die Liedtexte in englisch, jiddisch und deutsch stammten von Mordechai Gebirtig, Avram Sutzkever, Franz-Josef Degenhard, Avrom Reisen und Daniel Kahn. Die Stücke waren eine Mischung aus Klezmer, Punk und Folk. Auch die leisen Töne gerieten authentisch und sicher. Mit Michael Tuttle am Bass und Hampus Melin am Schlagzeug lieferten zwei Musiker der Extraklasse ein Fundament voll Sensibilität und Ausdruck. Der Violinist Jake Shulman-Ment berührte mit dem Klang seiner Geige die Seele und verzauberte seine Zuhörer derart, dass er ein Solo geben musste. Nach anderthalb Stunden ohne Pause hatten die Zuschauer noch lange nicht genug. Erst nach mehreren Zugaben durfte „Daniel Kahn and The Painted Bird“ die Bühne freigeben für weitere Live-Musiker des diesjährigen Klezmerfestivals. Man räumte Strohballen und Bänke zum Tanz beiseite und gab sich den Rhythmen der Klezmermusik hin. Unzählige Ballon-Lampions voller Lichtpunkte und Papierlaternen beleuchteten stimmungsvoll den Schulhof. Diese Illumination der Jugendgruppe Mayschoss rundete ein gelungenes Konzert und Tanzfest ab, das für Viele bis in die frühen Morgenstunden dauerte. [czk]


Es geht rund im Sport #20

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Grit Bolten auf La Fabelle feierte in Dom-Esch einen Prüfungssieg. [Fotos: pd]

Region: Reiten. Dom-Esch. Drei Tage lang war der kleine Ort Dom-Esch das Mekka der Reiter aus dem Kreis Euskirchen und den angrenzenden Kreisen. Bereits am Donnerstag wurden auf der Reitanlage der Familie Klaus Halfter die ersten Dressurprüfungen durchgeführt. Bei der schwersten Prüfung des Tages wusste Denise Buchholz zu glänzen. Die Reiterin aus Kreuzau-Thum, die für den RFV Deutschritter Düren an den Start ging, holte sich mit ihrem Sportpartner „Rimrok“ den Sieg in der M*-Dressurprüfung und belegt mit „Fiora“ auch noch den zweiten Platz.

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Georg Stura auf Don Boy gewann das spannende M-Springen am Samstag.

Der zweite Turniertag gehörte dann ganz den Springreitern. Das Highlight des Tages, die M*-Springprüfung, holte sich Georg Stura auf „Don Boy“ von den Pferdefreunden St. Severinus Merzenich. Auf den weiterePlätzen landeten Oliver Schorn auf „Andra“ (RG Zülpich-Merzenich), Dustin Lenzen auf „Carlson“ (RFV Deutschritter Düren) und Stefan Schewe auf „Morlano“ (RV Enzen-Euskirchen). Auch die Hausherrin Janna Halfter wusste zu überzeugen und holte sich auf ihrem Nachwuchspferd „Self Made“ den Sieg in der Zwei-Phasen-Springprüfung der Klasse L für das Reitsportzentrum Euskirchen-Dom-Esch. Ein weiteres Ausrufzeichen setzte die Springmannschaft des RV Enzen-Euskirchen. Mit dem Sieg in der Mannschafts-Springprüfung Klasse A* – einer Qualifikation für das Pferdeklinik Burg Müggenhausen Jugend-Vereins-Championat Rheinland – holte das Team um Mannschaftführerin Grit Bolten den dritten Sieg in Folge in diesem Wettbewerb. Die Enzener Equipe war vertreten durch Kimberly Malek auf „Cosma“, Eva-Maria Sander auf „Rien ne va Plus“, Lara Sprünken auf „Vatricia“ und Janna Poßmann auf „Master McBrown“. Aber nicht nur über den Sieg ihrer Mannschaft konnte sich Grit Bolten freuen, denn auch selber ging sie mit „La Fabelle“ in einer Springprüfung der Klasse L an den Start und gewann. Den Schlusspunkt der drei Turniertage setzte Dustin Lenzen von den Deutschrittern Düren. Er gewann die abschließende M*-Springprüfung. Alle Ergebnisse unter: http://pferdesporteuskirchen.com/

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Maciek Miereczko (Startnummer 109) gewann souverän den 24. “Rund um Köschel Lauf” in Marmagen.

Leichtathletik. VR-Bank-Nordeifel-Cup. Bei sommerlichen Temperaturen gingen die Läufer beim Marmagener Volkslauf „Rund um Köchel“ an den Start. Viele Läufer hatten mit den hohen Temperaturen beim Lauf der Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim zu kämpfen. Nicht so die Hellenthaler Studentin Nora Schmitz (Runnerspoint Euskirchen). Sie holte sich in der laufenden Eifelcup-Serie bereits den vierten Gesamtsieg. Auf der zehn Kilometer langen profilierten Strecke setzte sie sich erwartungsgemäß durch und lief nach 39:03 Minuten als erste Frau über die Ziellinie. Auf den zweiten Rang lief Lokalmadadorin Elisa Milz, die für die SG Sportfreunde an den Start gegangen war. Tanja Pesch vom TuS Kreuzweingarten-Rheder kam mit 43:34 Minuten auf den dritten Platz vor ihrer Vereinskollegin Sabrina Wurzinger (44:11). Maciek Miereczko (der-Fahrradmister.de) hatte in Nierfeld und in Mützenich bereits seine ersten beiden Gesamtsiege bei Eifelcup-Läufen erzielt. In Marmagen folgte sein dritter Streich. Mit 34:26 Minuten ließ er der Männerkonkurrenz keine Chance. Daniel Aigner vom LC Euskirchen belegt Rang zwei. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Mit Miereczko kann ich einfach nicht mithalten.” Das Podium komplettierte Siegfried Krischer (TSV Bayer Leverkusen) auf dem dritten Platz. Beim Fünf-Kilometer-Lauf siegten Ute Haarmann (Alemannia Aachen, 20:03 Minuten) und Jelle van der Hoek (SG Sportfreunde Marmagen-Nettersheim, 18:58).

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Der Bulgare Michail Kapitanov wurde zur Ü35 Deutschen Meisterschaft in Rosenheim von der SG ErftBaskets Euskirchen extra eingeflogen.

Basketball. Die Ü35-Mannschaft der SG ErftBaskets Euskirchen spielen an diesem Wochenende im bayrischen Rosenheim um die Deutsche Meisterschaft in dieser Altersklasse. Damit das Team gegen die sieben anderen Bewerber eine Chance hat, wurden bei den ErftBaskets keine Kosten und Mühen gescheut. Gestern wurde sogar Michail Kapitanov eingeflogen. Der bulgarische Spielmacher wurde von Ruth Cziraky, Frau von Ü35-Trainer Zsolt Cziraky, am Flughafen abgeholt. Kapitanov lief in der vergangenen Saison auch für ErftBaskets in der 1. Regionalliga auf. Im Kader für die „Deutsche Meisterschaft“ steht auch Frank Beier. Der langjährige Center der ErftBaskets war zuletzt vor allem als Co-Trainer und sportlicher Leiter der Regionalliga-Korbjäger aktiv. Im Vorfeld der Endrunde in Rosenheim holte Beier allerdings wieder seine Basketballschuhe aus dem Schrank und ist mittlerweile fit.

Im bayrischen Rosenheim kämpfen die jeweils acht besten deutschen Frauen- und Herren-Teams am Wochenende in je zwei Vorrunden-Gruppen um den Einzug in die Finalspiele am Sonntagnachmittag. Insgesamt 32 Spiele werden in den drei benachbarten Hallen in Rosenheim ausgetragen, zudem zählt die Players-Party am Samstagabend mit mehr als 160 Teilnehmern traditionell zu den Höhepunkten des Finalwochenendes. Allerdings wollen sich die Euskirchener bei dieser Party deutlich zurücknehmen. „Wir fahren nach Rosenheim, um Spaß zu haben, aber eben auch um zu gewinnen“, gibt Zsolt Cziraky die Marschrichtung vor.

Dass Alter nicht vor Ehrgeiz schützt, zeigt eine weitere Tatsache. Einen Tag vor Abreise legten die Korbjäger in Bad Münstereifel noch einmal eine Trainingseinheit ein. Es wurde an den Spielzügen gefeilt und zahlreiche Würfe genommen, um sich für die Finalrunde einzustimmen. Zwölf Spieler machten sich am Freitagmorgen auf den rund 680 Kilometer langen Weg nach Rosenheim. Der recht breite und erfahrene Kader ist eine große Stärke der Korbjäger aus der Kurstadt. „Wir haben uns in Internet über die anderen Teams informiert. Es sieht danach aus, als würden viele Mannschaften mit kleineren Kadern anreisen“, so Axel Tschöke, der mit Ciraky die Organisation übernommen hat. Allerdings seien auch einige Ex-Profis bei den gegnerischen Teams am Start. Um sich überhaupt für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, nahmen die Basketballer an zwei Turnieren teil, die sie beide gewannen. In Rosenheim bekommen sie es in der Vorrunde mit den Gastgebern 1860 Rosenheim, der TSG Wiesloch (bei Heidelberg) und dem DBV Charlottenburg aus Berlin zu tun. Übernachtet wird in Rosenheim in einem Hotel. Den Trip in den Süden Deutschlands finanzieren die Basketballer aus der eigenen Tasche. Allerdings erhalten sie auch Unterstützung von Vereinsseite. Der Verein übernimmt die Kosten für den Bus, in dem im Idealfall am Sonntagabend auf der Rückfahrt die Deutsche Meisterschaft gefeiert werden kann.

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Beim 4. Bouleturnier in Lorbach am Sonntag, 14. Juni, sind wieder die Könner in Aktion zu beobachten: Formvollendet in die Knie gehen und aus dem Kreis heraus die Kugel nach vorne schnellen lassen. [Foto: Dieter Friedrichs/pp/Agentur ProfiPress]

Boule. Mechernich-Lorbach. Ein guter Wurf ist den Lorbachern mit dem Bau ihrer Boulebahn gelungen: War die Sportstätte zum Ausüben des französischen Nationalsports schlechthin laut Ortsvorsteher Dieter Friedrichs anfangs „nur eine Idee“, so kann man mittlerweile bei fast jedem Wetter Eifeler beim Spiel mit den fliegenden Metallkugeln beobachten. Der Bouleplatz ist zum regelmäßigen Treffpunkt für Alteingesessene, Zugezogene und Gäste aus der Umgebung geworden, die eines eint: die Begeisterung fürs Boule-Spiel. Zum nunmehr vierten Mal laden die Lorbacher „Eisenbeißer“ am Sonntag, 14. Juni, ab 11.00 Uhr ihr zum Bouleturnier auf dem Bouleplatz neben dem Dorfgemeinschaftshaus in Lorbach ein. Die Fäden fest in der Hand haben Josef (Miele) Breuer, Christian Röllgen und Klaus Rotscheid. [pd/pp/Agentur ProfiPress]

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Marcus Löhnert von der SFG Schönau will am Samstag in seinem Audi TT RS wieder um den Klassensieg fahren.

Motorsport. Rundstrecken-Challenge Nürburgring. Morgen ist es wieder soweit. Mit dem „Rhein-Ruhr-Lauf“ des AC Oberhausen geht die RCN-Meisterschaft in die 4. Runde. Dabei haben mehr als 170 Teams zum Rennen über 15 Runden (312 Kilometer) genannt. Auch die SFG Schönau haben für den Wertungslauf, der um 12.15 Uhr gestartet wird, fünf Fahrzeuge im Rennen. Wieder einmal als Einzelkämpfer unterwegs wird dabei Marcus Löhnert auf seinem Audi TT RS um den Klassensieg kämpfen. Außerdem werden Herbert Neumann/ Stefan Reuter (Schweinheim/Lechenich) in ihrer Klasse mit ihrem BMW 318i compact um den Sieg mitfahren. Zweimal gelang es dem Duo in dieser Saison schon, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Neben Neumann/Reuter werden die Schönauer zwei Citroën Saxo mit den Besetzungen Theo Milz/Oliver Greven (Zingsheim) und dem Alleinstarter Michael Milz einsetzen, die viele Punkte für die Mannschaftswertung einfahren sollen. Als fünftes Auto der Sportfahrergemeinschaft aus dem Münstereifeler Höhengebiet pilotiert Roman Löhnert einen Opel Astra. Beim PROsport Performance aus Zingsheim wurde für Sebastian Gödderz für den 4. Lauf ein Seat Leon vorbereitet. [pd]


Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: Beethoven hatte Glück. In der Eifel hätte man ihn “Weckes“ genannt

Region: Maanes ist die Eifeler Form des Vornamens Hermann. Dreckes kommt von Heinrich, Weckes von Ludwig, Schäng von Johann und Rönnemöss von Hieronymus. Man muß es nur wissen, dann ist es ganz einfach.

Schwieriger ist die Sache bei den Nachnamen. Auch bei denen gibt es nämlich Spezialformen, meistens handelt es sich um Hausnamen oder Kürzel, die sich unabhängig vom tatsächlichen Familiennamen für ganze Clans eingebürgert haben.

So heißt der Autor zwar dem Taufregister nach Lang, aber in seinem Dorf stört das kaum einen. Die Familie wird seit altersher hartnäckig “Halffe“ genannt. Genauso wie dort die Leute mit dem Nachnamen Beul mit der größten Selbstverständlichkeit “Lührsch“ gerufen werden. Schmitz, der alte rheinische Adel, kommt in diesem Dorf gleich mehrfach vor. Die einen Schmitz’ heißen “Heede“, andere “Posse“, wieder andere “Weckesse“.

Merke: “Weckes“ kann Ludwig heißen, “Weckes“ kann aber auch Schmitz heißen. Im schlimmsten Fall, also wenn ein Mensch auf den Namen Ludwig Schmitz beim Standesamt gemeldet ist, heißt er bei seinen Miteingeborenen “Weckes Weckes“. Allerdings käme in der Eifel keiner auf die Idee, zuerst den Vornamen zu nennen. Stets wird eine Form gebildet, die zuerst den Nachnamen, dann den Vornamen nennt. Also: Schmitze Ludwig oder Meiers Tünn. Auf Platt in höchster sprachlicher Vollendung: “Weckesse Weckes“.

Ein Glück, dass Ludwig Uhland nicht in der Eifel geboren wurde. Oder auch Beethoven, der hätte dann Beethovens Weckes geheißen. Es hätte einen Goethes Schäng, einen Kleists Dreckes oder einen Schillers Fritz gegeben. Aus Jacques Offenbach wäre Offenbachs Köbes, aus Hieronymus Bosch ein Boschs Rönnemöss geworden.

Auch andere Eifeler Namensvariationen klängen wenig respektvoll, wie etwa Cheruskesch Maanes (Hermann der Cherusker), Kaiser Käggel, Marxe Karel un Engelse Fritz, Stresemanns Weckes, Lübkes Dreckes, Kiesingers Küert Schösch, Brandts Wellem oder Schrödesch Jeret.

Ebenso verwandelt (respektive misshandelt) werden in Eifeler Mundart weibliche Vornamen. Die Palette reicht noch von wortverwandten Kreationen (Maria = Marie, Anna = Änn, Elisabeth = Lies, Liss, Lisbet) bis hin zu völlig fremd klingenden Schöpfungen wie Vrönn (Veronika), Dröck (Gertrud), Trien (Katharina), Stien (Christine), Plön (Appolonia), Jien (Regina), Ei (Agnes) oder Seef (Josepha).

Auch hier böte sich die versuchsweise verbale Integration berühmter Frauen an: Die Queen wäre Windsors Lisbet (Lies), ihre frühere Premierministerin hieße Thatchers Jreet(-che), Gesang von Valentes Trien und Weltrekorde von Vanalmsecks Ziss.

Vielleicht ist der erbarmungslose Umgang mit Namen einer der Gründe dafür, dass die Eifel so wenige wirklich weltbekannte Persönlichkeiten hervorgebracht hat. Da gab es den erwähnten Marxe Karl aus Trier, aber der ist beizeiten nach Köln und später nach London abgehauen. Oder Bönickhausens Dreckes…

Bönickhausens Dreckes, der 1710 aus Marmagen nach Frankreich emigrierte und sich dort flugs in “Eiffel“ umbenannte. Ein Glück, denn sein Urenkel Alexandre Gustave hat den Eiffelturm erbaut. Der hieße sonst womöglich “Bönickhüsjens Türnche“ oder “Dreckesse Spetz“.

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9 [ml]


Land & Leute:

Sommerfest in der “Kleinen Villa”

Heimbach, Hasenfeld: Das Familienzentrum “Kleine Villa” lädt am 13. Juni von 11.00 bis 17.00 Uhr zu einem bunten Sommerfest ein. Auf dem Programm stehen Wettspiele, Kinderschminken und Pony-Reiten, sowie ein Flohmarkt für gebrauchte Kindergarderobe und Spielzeug. Während des Tages können sich die Gäste in der Cafeteria und an der Grillstation stärken. [bwp]

Dorfladen Wollersheim: Erster öffentlicher Hotspot im Stadtgebiet Nideggen

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Von links nach rechts: Paul Garagnon, Matthias Schmidt (Freifunk Düren), Christa Lauterbach, Ulla Müller, Heike Eue und Helmut Reuter. [Foto: privat]

Nideggen, Wollersheim: Der Dorfladen Wollersheim hatte schon immer die Idee, den Besuchern – neben Kaffee und Kuchen – auch die Möglichkeit der Internetnutzung zu geben. Problem war die Störerhaftung. Helmut Reuter betreut die Technik im Dorfladen. Durch einen Artikel in einer Fachzeitschrift war der Freifunk in den Focus geraten. Passend dazu war das Thema Freifunk erst kürzlich ein Thema in der Ausschusssitzung Stadtentwicklung und Tourismus der Stadt Nideggen. Andreas Krischer vom Freifunk Düren stellte das Konzept vor. Hierbei wurde klar, dass Freifunk durchaus eine Lösung sein kann. Helmut Reuter teilte diese Idee der Geschäftsleitung des Wollersheimer Dorfladens mit. Diese stimmte sofort zu und es wurde umgehend Kontakt zu Freifunk Düren aufgenommen. Durch das vorbildliche Engagement des Dürener Vereins konnte die Technik noch am selben Abend bereit gestellt werden. Somit gibt es im Dorfladen Wollersheim den ersten öffentlichen Freifunk-Hotspot im Stadtgebiet Nideggen. “Dieses zusätzliche Angebot ist besonders für Menschen, die beruflich unterwegs sind, ein zusätzlicher Anreiz zum Besuch des gemütlichen Dorfladens Wollersheim”, so die Initiatoren. [bvl]

Waldseilgarten am Seehof

Heimbach: Das Projekt „Waldseilgarten in Heimbach“ hat eine Hürde genommen. Nachdem der Wunsch der Investorin, am Heimbacher Staubecken einen Kletterpark mit Luftseilbahn zu errichten, am Widerstand der Anwohner und des Stadtrates gescheitert war, hat die Ratsversammlung in der Sitzung am 10. Juni einem alternativen Standort im Bereich des Seehofes Schwammenauel ihre Zustimmung signalisiert. Einstimmig wurde die 25. Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Heimbach beschlossen. Nun sollen in einem zweistufigen Verfahren die Grundlage für Bau und den Betrieb des Waldseilgartens geschaffen werden. [cpm]

Hobbykunstmarkt vergibt Standplätze

Simmerath: Die Standplätze sind rar auf dem Hobbykünstlermarkt des Sakrala Museum Vereins Simmerath e.V., der in diesem Jahr am 8. November in der Aula der Sekundarschule Nordeifel in Simmerath stattfindet. Deshalb ist es wichtig, dass interessierte Aussteller und Künstler sich schon jetzt einen Standplatz sichern. Darauf weist die Organisatorin Gabi Vleugels-Schröder hin. Insbesondere richtet sich dieser Aufruf an Künstler im Bereich Tiffany, Seifen, Metallgegenstände, Fotografie, Seide, Krippen und frische Blumen- und Tannengestecke. Näheres unter hobbyk@sakrala.de [bvl]

Keine Einigung zum Schulverband

Nideggen: Auch ein Besuch von Landrat Wolfgang Spelthahn bei der Sitzung des Hauptausschusses des Nideggener Stadtrates am 9. Juni konnte die Vorbehalte der Stadtvertreter, dem Schulzweckverband des Kreises beizutreten, nicht beseitigen. Nideggen befürchtet, dass mit einer pauschalen Zusage die Stadtkasse in nicht kalkulierbarer Höhe belastet wird. Erste Schätzungen sprechen von einem Nideggener Anteil von 170.000 Euro pro Jahr. Damit würde der Beitritt 30.000 Euro teurer werden. Bisher wird die Beschulung in den Förderschulen des Kreises über die Kreisumlage abgerechnet. Unklarheiten in der vom Kreis erstellten Kalkulation sollen am Montag zwischen der Stadt und dem Kreiskämmerer ausgeräumt werden. Am 23. Juni steht der Beitritt zum Zweckverband auf der Tagesordnung des Rates. Welche Folgen eine Verweigerung Nideggens, dem Schulverband beizutreten, hat, darüber gibt es verschiedene Ansichten im Rat. [cpm]

Wibbelstetz stechen in See

Heimbach: Günter Hochgürtel und seine Mannschaft „kapern“ am Samstag, 20. Juni, das Fahrgastschiff „Stella Maris“ auf dem Rursee. Um 20.00 Uhr geht es von Heimbach-Schwammenauel mit der Eifelrockband auf den abendlichen Rursee. Vier Stunden lang Rocksongs in Eifler Platt in der bewährten Wibbelsretz-Mischung von sentimental bis deftig. Einlass ist ab 19.00 Uhr. Karten gibt es im Vorverkauf bei der Rursee-Schifffahrt unter 02446 – 479. [cpm]

Dorf erleben in Nideggen-Berg

Nideggen, Berg: Die Dorfgemeinschaft Berg/Thuir veranstaltet am Sonntag, dem 14. Juni, ab 11.00 Uhr ein Dorffest mit Trödelmarkt, Imbissständen, Sport und Spielattraktionen. Gleichzeitig findet auf dem Hof der Familie Viethen ein „Tag des offenen Hofes“ statt. Im neu errichteten Laufstall mit einem Melkroboter für insgesamt 60 Kühe können die Besucher erleben, dass moderne Technik und artgerechte Haltung sich in einem landwirtschaftlichen Betrieb optimal ergänzen können. Auf dem Sportplatz gibt es dann jede Menge Spiel und Spaß für Groß und Klein mit Spielgeräten und Imbissständen. Infos zum Trödelmarkt gibt es bei Heikes Hoflädchen unter der Telefonnummer 02427 – 8951 oder bei Sandra Kirch, Telefon: 02427 – 9099586. [bvl]

“Casanova in Aachen“

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Im Dialog mit Svenja Pesch erzählt Reinhard Mäurer aus dem Leben Casanovas. [Foto: Andreas Herrmann]

Umland, Aachen: Vor 290 Jahren wurde Giacomo Girolamo Casanova in Venedig geboren. Zeit also, das Leben dieses Mannes, der häufig auf seine Spielsucht und Frauengeschichten reduziert wird, Revue passieren zu lassen. Legendär ist seine Flucht aus den gefürchteten Bleikammern unter den Dächern des Dogenpalastes. Aber was hat Casanova mit Aachen zu tun? Drei seiner Aufenthalte sind historisch belegt. Der wohl wichtigste und längste war sein erster Besuch im Mai 1762. Gekleidet wie Casanova zur damaligen Zeit erinnert Gästeführer Reinhard Mäurer im Dialog mit Svenja Pesch, die das moderne Aachen erklärt, erstmals an Casanovas Abstecher nach Aachen.

Auf seinem Streifzug durch die Stadt berichtet er über seinen Besuch in Aachen, über sein Leben. Wie und wo verbrachte er seinen Lebensabend? Hat auch ihm die “galante Krankheit” üble Schmerzen bereitet? Casanova gibt die Antworten, schwärmt von der alten Redoute, dem Komödienhaus, seinen Abenteuern, während ihm der moderne Straßenverkehr Angst und Schrecken einjagt, die “Frittezang” im Weg steht und der Elisenbrunnen fremd ist. Nähere Informationen unter 0241 – 1802960 oder www.christoffel-zu-aachen.de. [bwp]

Sanierungstreff Kreis Euskirchen – Veranstaltungen im Juni

Kreis Euskirchen: Der “Sanierungstreff Kreis Euskirchen” möchte interessierten Eigenheimbesitzern und Mietern diese Themen nahe bringen. Die Teilnehmer werden umfassend informiert über Einsparpotentiale und Möglichkeiten in ihren eigenen vier Wänden – von dem Austausch der Pumpen, bis hin zur energetischen Sanierung. Im Juni gibt es zwei Veranstaltungen: am Mittwoch, 17. Juni, um 19.00 Uhr in Blankenheim, Eifelmuseum 2. OG, Ahrstraße 55 – 57. Es geht um das Thema „Stromfressern den Appetit verderben“. Insbesondere Geräte, die vermeintlich ausgeschaltet oder im Stand-By-Modus sind, schlagen dabei zu Buche. Der Vortrag zeigt Möglichkeiten auf, wie in Haus und Haushalt durch einfache Maßnahmen Strom und Geld gespart werden kann, ohne auf den gewohnten Komfort verzichten zu müssen. Ebenso geben die Referenten Tipps für den Neukauf von Elektrogeräten. Am Donnerstag, 25. Juni, geht es in Zülpich im Rathaus, Raum 227, um preiswertes und nachhaltiges Bauen mit Holz. Holger Wolpensinger, Wald & Holz Eifel e. V., wird anhand von Praxisbeispielen eine Einführung geben. Die gängigen Holzbausysteme werden gezeigt und ökologische Dämmstoffe und deren Kosten dargestellt. Die neuesten Entwicklungen nachhaltiger Bauweisen, wie z. B. der Aktivhaus- bzw. Plusenergiehausstandard, werden vorgestellt und diskutiert. [pg]

Gedichte für Kinder mit Oliver Steller

Bad Münstereifel: Oliver Steller kommt am Mittwoch, 17. Juni, in die Eifel und spricht und singt Kindern wunderschöne Gedichte. Mit seiner neuen Kinder-CD hat er den deutschen Schallplattenpreis gewonnen. Zum 20-jährigen Rezitator-Jubiläum wird er im Seniorenzentrum Otterbach um 16.00 Uhr auftreten und es werden unter anderem zu hören sein: Wenn der Bär, die drei Spatzen, die Spinne Martha, das Lied vom Zopf, Muschellied, vom Zungenverfitzler, der Rattenfänger, Herr von Ribbeck, ein Huhn und viele andere. Anmeldungen bei Elke Andersen, Tel.: 02253 – 4474. [pg]

Familienfest mit Conni

Mechernich: Bücherfreunde im Kindergartenalter können beim Vorlesenachmittag am Dienstag, 16. Juni, von 16.30 bis 17.00 Uhr in der Stadtbücherei, Bahnstraße 26, ihren Nachmittag wieder mit einer spannenden Geschichte verbringen. Diesmal wird aus dem Kinderbuch „Conni und das Familienfest“ vorgelesen. Darin geht es um Conni, deren Opa seinen 70. Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass trifft sich die ganze Familie bei den Großeltern in Neustadt. Und kurz vor Mitternacht wird in der Familie sogar noch ein Baby geboren… [pp] [pg]

Klaviervirtuose bei der Kultur-Initiative Kornelimünster

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Umland, Aachen: Zu einem besonderen musikalischen Ereignis lädt die Kultur-Initiative Kornelimünster (KIK) ein. Eingebettet in ihre routinemäßige Jahreshauptversammlung steht am 17. Juni, 19.00 Uhr, ein klassisches Konzert mit dem Klaviervirtuosen Benyamin Nuss auf dem Programm. Der 1989 geborene Musiker wird in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster, “Kunst aus NRW”, Abteigarten 6, Werke von Sergei Prokofjew, Heitor Villa-Lobos, Claude Debussy sowie Jazz-Eigenkompositionen spielen. Bereits als Sechsjähriger erhielt er seinen ersten Klavierunterricht – inspiriert und gefördert von seinem Vater, dem Posaunisten Ludwig Nuss, und dessen Bruder Hubert, einem Pianisten, beide international renommierte Jazzmusiker und Komponisten. Seit 2008 studiert er an der Musikhochschule Köln bei Prof. Ilja Scheps und ist seit 2010 exklusiv bei dem weltweit renommierten Klassik-Label Deutsche Grammophon unter Vertrag. Sein Debüt-Album “Nuss plays Uematsu” mit Videospielmusik im klassischen Kontext schaffte es aus dem Stand in die Klassikcharts. Der Konzert-Eintritt ist für Mitglieder kostenlos, Nichtmitglieder zahlen 15,00 Euro. Verbindliche Anmeldung bei der Vorsitzenden Hannah Schmidt-Kuner, 02408 – 4502 oder per Mail: info@kulturkik.de [bwp]

“Junge Stiere” bei der Lit.Eifel

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Umland, Stolberg: Im Rahmen der Lit.Eifel kommt Hermann-Josef Schüren ins Pfarrheim von Stolberg-Vicht. Hier wird der Aachener Autor am 18. Juni, 19.30 Uhr, aus seinem Roman “Junge Stiere” lesen. In diesem Buch wächst der Ich-Erzähler Jakob in einem Bauerndorf der Sechzigerjahre auf. Das Leben dort ist geprägt von Härte, Sprachlosigkeit, kirchlichen Traditionen und dem täglichen Kampf ums Dasein. Doch Jakob kann sich nicht abfinden mit der ewigen Wiederkehr von Säen und Ernten, Aufziehen und Schlachten, Geburt und Tod… Hermann-Josef Schüren hat einen Roman geschrieben, der den Leser tief eintauchen lässt in eine versunkene Welt. Sie zeigt den Niedergang des Bauerntums und formuliert gleichzeitig eine Hymne an das Leben. In dem Roman spiegelt sich ein Thema, das den Schriftsteller schon in anderen Werken beschäftigt hat: Die Sehnsucht nach Heimat und Sinn. Der Eintritt zur Autoren-Lesung kostet 12,00 Euro, ermäßigt 6,00 Euro. Weitere Hinweise zur Veranstaltungsreihe finden sich unter www.lit-eifel.de. [bwp]

Wasserfiltern im Bademuseum

Zülpich: Warum ist das Wasser in einigen Brunnen so sauber? In dem Workshop „Wasser filtern“ erfahren Kinder im Bademuseum am Sonntag, 21. Juni, von 13.00 bis 16.00 Uhr zum Beispiel, wie aus Lehm-Wasser ganz klares Wasser wird. Die Kosten betragen neun Euro zuzüglich Materialkosten. Anmeldungen bis zum 18. Juni unter Tel.: 02252 – 8380602 oder info@roemerthermen-zuelpich.de [pg]

Arm und überschuldet – trotz Arbeit

Region: Die bundesweite „Aktionswoche der Schuldnerberatung“, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände (AG SBV), thematisiert vom 15. bis 19. Juni die Probleme mit sogenannten „prekären“ und „atypischen“ Arbeitsverhältnissen. Auch die Schuldnerberatung der Caritas Eifel beteiligt sich daran und schaltet am Donnerstag, 18. Juni, von 10.00 bis 12.30 Uhr ein Expertentelefon. Die Schuldnerberaterinnen der Caritas Eifel, Dorothea Gehlen, Ansprechpartnerin für die Stadt Schleiden sowie die Gemeinden Hellenthal, Blankenheim und Nettersheim, Tel. 02445 – 8507276 und Andrea Zens, Ansprechpartnerin für die Stadt Mechernich sowie die Gemeinden Dahlem und Kall, Tel. 02443 – 9029811, stehen für Gespräche zur Verfügung. Zudem wird am 22. Juni, um 9.30 Uhr im Caritas-Haus Schleiden, Gemünder Str. 40, eine Informationsveranstaltung zum Verbraucherinsolvenzverfahren angeboten. Referentin ist Dorothea Gehlen. [pp] [pg]

Euskirchen: Tag der Begegnung

Euskirchen: Alle Welt redet von Inklusion. An der Tagesordnung ist das selbstverständliche Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderungen deshalb noch lange nicht. Mit ihrem gemeinsam veranstalteten „Tag der Begegnung“ rücken deshalb der Rotkreuz-Kreisverband, die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Euskirchen und der Kreissportbund das Thema einmal im Jahr ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit. Zum nunmehr neunten Mal findet die Veranstaltung am Sonntag, 14. Juni, von 11.00 bis 17.00 Uhr, wieder auf dem Gelände des Euskirchener Rotkreuz-Zentrums hinter der Kreisverwaltung statt. Vor allem Familien mit Kindern – sei es mit oder ohne Handicap – , aber auch alle anderen Interessierten sollen sich angesprochen fühlen, den Tag in lockerer Atmosphäre und mit einem Begleitprogramm, das keine Wünsche offen lässt, gemeinsam zu verbringen. Neben dem Aikibudo-Verein Euskirchen tritt auch in diesem Jahr wieder die türkische Tanzgruppe „Dostluk-Baris“ mit Volkstänzen auf. Die Schulband der Hans-Verbeek-Schule sorgt für Stimmung, und auch die DRK-Rettungshundestaffel stellt ihr Können unter Beweis. Die Weilerswister Tanzschule Passion bietet Aerobic und Zumba zum Mitmachen an, und last but not least treten Spieler mit und ohne Behinderungen beim traditionellen Soccerturnier gegeneinander an. Kistenklettern, Sportangebote zum Mitmachen, Kinderanimation, Informationsstände, ein Kettcarparcours mit Rauschbrille und eine alkoholfreie Cocktailbar runden das Programm ab. [pp] [pg]

Förderpreis für die Greifvogelstation und Seminare für Blumenfreunde

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Gärntermeister Karl-Josef Schmitz bietet im Gartenschaupark wieder Seminare für Blumenfreunde an. [Foto: Laga GmbH]

Zülpich: Die Greifvogelstation im Gartenschaupark Zülpich wurde zur Landesgartenschau Zülpich 2014 errichtet und ist seitdem eine absolute Attraktion für die Besucher. Viele Monate haben die Architekturstudenten Nina Wester, Patrick Müller, Nadja Thielen und Viviane Bonfanti von der Fachhochschule Köln mit der Betreuung durch die Dozenten Peter Schreder, Susanne Kothe und Chris Schroeer-Heiermann den Holzbau der Greifvogelstation bis ins kleinste Detail geplant und schließlich mit Unterstützung durch Schreinerlehrlinge vom Thomas-Esser-Berufskolleg Euskirchen und finanzieller Hilfe der F. Victor Rolff-Stiftung realisiert. Jetzt wurde diese Arbeit mit dem „Förderpreis des Deutschen Holzbaus 2015“ belohnt. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ausgelobt und im Rahmen der LIGNA, der Weltleitmesse für die Forst- und Holzwirtschaft, in Hannover verliehen. Insgesamt 57 Kubikmeter Lärchenholz und mehr als 20.000 Spezialschrauben wurden für die 35 Meter lange und 3,5 Meter hohe Greifvogelstation verarbeitet. Genutzt wird die Greifvogelstation seit dem ersten Tag von der Falknerei Pierre Schmidt. Uhus, Bussarde, Adler und Falken sind hier artgerecht untergebracht.
Für Blumenfreunde bietet Gärtnermeister Karl-Josef Schmitz aus Ülpenich wieder Seminare zu verschiedenen Pflanzen und Gehölzen an. Dabei geht es um die Pflege und Pflanzung, den richtigen Standort, neue und alte Sorten. Die Seminare finden jeweils um 14.30 Uhr im Seebadgebäude des Gartenschauparks statt. Das Seminarentgelt in Höhe von drei Euro muss zuvor zusätzlich zum Eintrittspreis an der Kasse entrichtet werden. Voranmeldungen unter 02252 – 52345 sind erwünscht. Die Termine: Rosen (13. Juni und 25. Juli), Hortensien (27. Juni), Heide und Gehölze (12. September), Obstgehölzschnitt (17. Oktober) [pg]

Theaterflohmarkt und Ballett-Unterrricht im theater 1

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Der Theaterfloh wird persönlich anwesend sein beim ersten Theaterflohmarkt. [Foto: theater 1]

Bad Münstereifel: Jedes anständige Theater sollte einen eigenen Theaterfloh haben, sofern es sich ihn leisten kann.

Das „theater 1“ ist in dieser glücklichen Lage. Der Aufgabenbereich des Theaterflohs beinhaltet jedoch nicht die Belästigung des Publikums durch Flohstiche, sondern vielmehr die Organisation eines Theaterfloh-Marktes. Dieser findet in den Räumen des Kulturhauses statt, und zwar am Samstag, 20. Juni, von 11.00 bis 19.00 Uhr. Denn im Laufe eines Theaterlebens häufen sich einige Dinge an, die zwar sehr schön sind, aber irgendwann nicht mehr gebraucht werden. Zum Beispiel werden Inszenierungen abgesetzt und es verbleiben Requisiten, Theaterpuppen, Kostüme, Stoffe oder Versatzstücke. Allesamt zu schade, um sie über die Müllabfuhr zu entsorgen. Der Theaterfloh wird übrigens persönlich anwesend sein, aber es ist ziemlich aussichtslos, ihn sehen zu wollen, denn er ist sehr klein. Statt dessen kann man einige skurrile Gestalten sehen, die in bester Theatermanier exquisite Dinge zum Verkauf anbieten. Also ist es nicht nur ein Flohmarkt, sondern fast schon eine Inszenierung.

Außerdem gibt es ein neues Angebot im Kulturhaus. Ab September wird im Parkettraum im ersten Stock das „Ballett-Zentrum-Eifel“ jeden Dienstag von 14.30 Uhr bis 15.15 Uhr einen Kurs in Ballett und tänzerischer Früherziehung für Kinder ab vier Jahre anbieten. Am Samstag, 13. Juni, um 11.00 Uhr kann man dort eine kostenlose Schnupperstunde besuchen. Hierfür sollten die Kinder normale Kindergarten-Turnsachen sowie Schläppchen oder Stoppersocken mitbringen. Angeboten und geleitet wird dieser Kurs von der Diplom-Ballettpädagogin Karin Mikolasch aus Köln. Sie gibt seit knapp 20 Jahren Unterricht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre professionelle Ausbildung erhielt sie unter anderem bei der „Royal Academy of Dance“ in Köln und am „Broadway-Dance-Center“ in New York. Auskünfte zum Unterricht erteilt Karin Mikolasch unter 0221-3601578, per eMail unter info@ballett-zentrum-eifel.de oder unter 0172-9055044. [pg]

Gebärdenchor Euskirchen bedankte sich bei Sponsoren

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Der Gebärdenchor begann als Projektchor und kann seine Arbeit Dank einiger Sponsoren fortführen. [Foto: pg]

Euskirchen: Es war ein Projekt, von dem keiner wusste, ob es gelingen würde: Im März 2014 gründete sich der Gebärdenchor Euskirchen, der sowohl aus hörenden wie aus gehörlosen Sängern besteht (wir berichteten über den Chor in EIFELON vom 27. März). Nun hat sich der Chor bei den Sponsoren bedankt, denn nach der Anschubfinanzierung durch die Aktion Mensch für ein Jahr war eine Fortführung erst durch die Sponsoren möglich geworden. Den größten Anteil daran hatte die Kultur- und Bürgerstiftung der Kreissparkasse Euskirchen mit 3.000 Euro. Weitere 500 kamen von der Volksbank und Einzelspenden von Privatpersonen. Viel Spaß haben die Mitglieder bei ihren Proben und im Forum der Matthias-Kirche präsentierten sie Rita Witt, Vorstandsvorsitzende der beiden KSK-Stiftungen, und Markus Ramers, Kuratoriumsvorsitzender der KSK-Bürgerstiftung, ein paar Lieder. Es sei am Anfang ein Experiment für alle gewesen, die Erwartungen übertroffen worden und ein „Chor der verbundenen Herzen“ entstanden, meinte Anita Wagener.

Für ihn sei es eine Gänsehauterfahrung gewesen, zeigte sich Witt hinterher beeindruckt und auch Ramers betonte, „das heute hat mich tief berührt“. Beide hörten und sahen nicht nur zu, sondern sie wurden bei einem Lied spontan von den Chormitgliedern einbezogen und hatten ihren Spaß dabei. Alle zwei Wochen trifft sich der Chor, der etwas 30 Mitglieder hat, in Stotzheim zur Probe und tritt auf Anfrage auch gerne bei Veranstaltungen auf. Für die Zuschauer ist diese Form der gelebten Inklusion immer wieder eine besondere Erfahrung. [pg]

AWO-Pänz kochen für Bedürftige

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Mit viel Freude an ihrer Aufgabe bereiten sich Beate Hausmann-Solh und die Kinder der Strempter Kindertagesstätte auf die AWO-Aktionswoche vor, bei der sie in Zusammenarbeit mit der Mechernicher Tafel eine Suppenküche für Bedürftige auf die Beine stellen wollen. [Foto: Felix Kern/pp/Agentur ProfiPress]

Region: Die Arbeiterwohlfahrt veranstaltet von Montag, 15. Juni, bis Sonntag, 21. Juni, eine Aktionswoche zum Mitmachen. Es beteiligen sich Einrichtungen in ganz Deutschland mit verschiedenen Aktionen. Das Motto des für die Stadt Mechernich zuständigen Regionalverbandes Rhein-Erft und Euskirchen lautet: „AWO bewegt Dich!“ Beate Hausmann-Solh und die Kinder des Strempter Kindergartens beispielsweise haben vor, für die Tafel Mechernich, die Bedürftige regelmäßig mit Lebensmitteln unterstützt, eine Suppenküche einzurichten. Hierfür stellt das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen eigens einen Raum in der Alten Schule, Im Sande, zur Verfügung, in dem die Tafelbesucher die von den Kindern gekochte Suppe serviert bekommen.
Auch im „Berufskolleg Eifel“ in Kall bereitet die AWO eine Aktion vor: Am Donnerstag, 18. Juni, wird der Weiterbildungsworkshop „Der beste Weg zum Job“ angeboten, bei dem Schüler für den Weg vom Schul- ins Studenten- oder Arbeitsleben beraten werden sollen.
Außerdem sollen im gesamten Kreis Euskirchen Geschichten in Kindergärten sowie in Seniorenheimen vorgelesen werden. An den Aktionen der AWO können sich auch Freiwillige beteiligen. Interessierte können sich bei Silke Arens per Telefon unter 02441 779734 oder per Mail unter s.arens@awo-bm-eu.de und bei Oliver Malat unter oliver.malat@helpcentives.de melden. [pp] [pg]

Ambulant vor stationär

Kreis Düren: Die Vortragsreihe “Zu Hause leben, zu Hause pflegen – Wie kann es gelingen? Wer kann helfen?” geht am Dienstag, 23. Juni, in die nächste Runde. Das Thema lautet diesmal “Pflegefall – was nun? Angebote und Leistungen für Pflegebedürftige und deren Angehörige”. Referenten im Kreishaus Düren, Haus B, Raum 130, sind von 19.00 bis 20.30 Uhr Maria Franken, Amt für Familie, Senioren und Soziales des Kreises Düren, und Ron Hafemann, AOK Rheinland/Hamburg, Regionaldirektion StädteRegion Aachen-Kreis Düren. Es wird kein Kostenbeitrag erhoben. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Dies ist der dritte von acht Fachvorträgen, die unter der Überschrift “ambulant vor stationär” stehen und sich an alle Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sowie Pflegenden wenden. Sie sollen sich frühzeitig über Beratungsleistungen und Hilfen der ambulanten Versorgung informieren können.

Weitere Informationen gibt es bei Jutta Bensberg-Horn, Amt für Familie, Senioren und Soziales des Kreises Düren, Telefon 02421 – 221521. Anmeldungen sind auch per E-Mail oder Fax möglich (amt50@kreis-dueren.de oder per Fax 02421 – 222595). [bwp]

Freitag, 12.06.2015 // Ausgabe No. 37 // © eifelon.de, gegründet 2014
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