“Zeitreisen Eifel”: Abschluss-Wochenende mit zahlreichen WanderungenGotthard Kirch mit einem Foto des total zerstörten Heimbacher Bahnhofs, in dem nun das Nationalpark-Tor und der Rureifel-Tourismus e.V. untergebracht ist. [Foto: bwp]Region: „Es ist ein spezielles, schwieriges Thema, aber mittlerweile sind die Menschen miteinander ins Gespräch gekommen und können über ihre Erlebnisse von damals reden.“ Über zwei Jahre lang betreute Gotthard Kirch, Geschäftsführer der Rureifeltouristik, das LEADER-Projekt „Zeitreisen Eifel“ und hat während dieser Zeit viele anrührende Episoden erlebt. Konfrontiert mit den historischen Fotos, fassten betagte Eifeler 70 Jahre nach Kriegsende endlich Mut und schilderten zum ersten Mal ihre eigenen Erlebnisse. So, als sei plötzlich ein Knoten geplatzt, um die Vergangenheit bewältigen zu können…
Ziel des ehrgeizigen “Zeitreisen”-Projektes war es, das Weltkriegsgeschehen in der Eifel – allem voran die verlustreiche „Battle of Schmidt“ – und eine persönliche Annäherung an die vor 70 Jahren umkämpften Orte zu ermöglichen. Allein zur Ausstellung „Routes of Liberation“ kamen über 6.000 Besucher in die Schmidter St. Hubertus Kirche. Unter ihnen eine 90 Jahre alte Eifelerin, die nach dem Besuch der Ausstellung mit ihrer Tochter erstmals über persönliche Erlebnisse reden konnte.
Große “Animationswirkung” hatte auch eine Art Kalender mit historischen Fotografien. “Die in den Hotels ausliegenden Exemplare wurden immer wieder durchgeblättert”, erzählt Gotthard Kirch. Die Schwarz-Weiß-Fotografien inspirierten Einheimische und Touristen, selbst auf Spurensuche zu gehen und an den Originalschauplätzen das “Damals” mit der heutigen “Ist”-Situation zu vergleichen.
Am Wochenende 5./6. September stehen 17 kostenlose “Zeitreisen”-Angebote auf dem Programm. [Foto: privat] Zum Abschluss des Projekts „Zeitreisen Eifel“ finden am 5. und 6. September Führungen und Vorträge zum Thema in acht Kommunen der Region statt. Insgesamt 17 kostenlose Angebote stehen an diesen beiden Tagen auf dem Programm.
Gleichzeitig ist der Projektabschluss auch der Startschuss für die neu entwickelte Route „Zerstörung und Wiederaufbau“: Innerhalb verschiedener Rad- oder Autorouten kann man auf diesen Strecken historische Aufnahmen mit der aktuellen Perspektive vergleichen und erhält über kurze Texte Informationen zur örtlichen Situation vor 70 Jahren. „Um die Vergangenheit zu verstehen, muss man manchmal um die Ecke gucken“, bilanziert Gotthard Kirch.
Insgesamt umfasst die Route 16 Schauplätze in den beteiligten Kommunen – Heimbach, Hürtgenwald, Kreuzau, Monschau, Nideggen, Roetgen, Simmerath und Stolberg. “Die dazu entwickelte Broschüre im DIN A5-Format wird bis dahin druckfrisch und kostenlos zur Verfügung stehen”, versichert Gotthard Kirch. Das schmale Bändchen bietet auf jeweils einer Doppelseite kompakte Information zu jedem Standort: Auf der rechten Seite findet sich das Kriegsbild als Dokument der Zerstörung. Links – in einen kurzen Text eingebettet – ist der Wiederaufbau mit der aktuellen Situation dokumentiert. Diese Gegenüberstellungen entstanden in enger Kooperation mit den jeweiligen Geschichtsvereinen vor Ort. Weitere Details können an den einzelnen Stationen per Handy über QR-Codes abgerufen werden.
Eine detaillierte Übersicht über die Angebote an beiden Tagen findet sich unter www.zeitreisen-eifel.de. Für die anmeldepflichtigen Veranstaltungen sollten sich interessierte Teilnehmer frühzeitig telefonisch unter 02446 – 805790 oder per Mail an info@rureifel-tourismus.de einen Platz sichern.
Das Programm im Einzelnen:
SAMSTAG, 5. September:
Heimbach: 13.00 bis 18.00 Uhr
Staumauern der Eifel: Vortrag mit kleiner Wanderung
Treffpunkt: WIZE, Karl-Heinz-Krischer-Platz 1, Anmeldung erforderlich!
Hürtgenwald: 10.00 bis 14.00 Uhr
Hemingway-Trail: Wanderung
Treffpunkt: Parkplatz Glockenofen, Frenkstraße
Hürtgenwald: 10.00- bis 16.00 Uhr
Sonderöffnung Museum Hürtgenwald 1944 & im Frieden
Kreuzau 15.00 bis 17.00 Uhr
Stadtführung zu Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs
Treffpunkt: Festhalle Kreuzau, Windener Weg
Monschau: ab 14.00 Uhr
Stadtführung zu Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs
Treffpunkt: Glashütte, Parkplatz Burgau
Nideggen: 14.30 bis 16.30 Uhr
Wanderung: Schlachtfeld der Allerseelenschlacht
Treffpunkt: Parkplatz St. Mokka, Monschauer Str. 1
Roetgen: 14.00 bis 16.00 Uhr
Führung zur Höckerlinie und Bunkern
Treffpunkt: Parkplatz am Filterweg, L238
Simmerath: 14.00 bis 16.00 Uhr
Vortrag + Museumsrundgang: Nachkriegsjahre
Bauernmuseum Lammersdorf, Bahnhofstr.
Stolberg: 15.00 bis 17.00 Uhr
Stadtführung zu Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs
Treffpunkt: Galminus-Brunnen, Willy-Brandt-Platz
SONNTAG, 6. September:
Nationalpark Infopunkt Hürtgenwald-Zerkall:
- 10.00 Uhr: Eröffnung
- 10.15 bis 13.15 Uhr: Wanderung auf dem Heinrich-Böll-Weg zwischen Zerkall und Bergstein
- 10.30 bis 15.30 Uhr: Bustour Zerstörung & Wiederaufbau, Anmeldung erforderlich!
- 11.00 bis 15.00 Uhr: Radtour (mittleres Niveau, 34 KM) Thema: Westwall und Kall-Trail. Bitte eigene Räder mitbringen.
- 11.30 bis 14.30 Uhr: Heinrich-Böll-Weg
- 12.30 bis 15.30 Uhr: Radtour (einfaches Niveau, 14 KM) Thema: Das Kalltal 1944/45. Bitte eigene Räder mitbringen.
- 13.00 bis 16.00 Uhr: Wanderung auf dem Heinrich-Böll-Weg zwischen Zerkall und Bergstein
- 14.00 bis 17.00 Uhr: Wanderung auf dem Heinrich-Böll-Weg zwischen Zerkall und Bergstein
- ab 17.00 Uhr: Ausklang
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Welche Energiewende braucht der Kreis Düren?Die Podiumsrunde war hochkarätig besetzt. [Fotos: cpm]Kreise, Kreis Düren: Der BUND und das Forum Politik hatte am Donnerstag zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion in die St. Angela Schule nach Düren geladen. Titel des Abends: „Energiewende regional – ohne Kohle nix los?“
Moderiert wurde die Veranstaltung von Carina Peters vom Energienetzwerk Köln, einer Außenstelle der Energie Agentur NRW. Von dort kam auch der Referent Simon Trockel, dessen Thema „Stärken und Schwächen der Energiewende im Kreis Düren“ betitelt war. Auf dem Podium: Ingo Vosen von der Rurenergie, Bernd Ohlemeyer von der CDU-Mittelstandsvereinigung, Professor Isabel Kuperjans vom Institut NOVUM der FH Aachen Campus Jülich, Walter Jordans, BUND Kreisgruppe Düren, Oliver Krischer, MdB der Grünen mit Wahlkreis Düren, und – last but not least – die beiden Bewerber um das Landratsamt, Peter Münstermann und Wolfgang Spelthahn. Somit war das Thema hochkarätig aus dem Kreis besetzt. Es hätte ein spannender Abend werden können…
Simon Trockel referierte über erneuerbare Energien.
Simon Trockel, Nachhaltigkeitswissenschaftler der Energieagentur NRW, versuchte in seinem Vortrag, die zunehmend kritische Befindlichkeit der Bevölkerung zur Energiewende zu charakterisieren. Dabei wirkten die von ihm genannten Punkte eher wie Durchhalteparolen: Es gibt keinen Weg zurück, es gibt keine Inseln der Glückseligkeit, die Menschen müssen Bereitschaft zur Verantwortung zeigen, es gäbe zwar „ernstzunehmende Sorgen“ und „systemische Herausforderungen“ – dazu wurde von Simon Trockel Wald-Verspargelung, Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und der Infraschall genannt. Aber die Politik hätte sich ja den forcierten Ausbau der Erneuerbaren Energien auf ihre Fahnen geschrieben. Punktum.
Das Ziel: Bis 2025 40 bis 45 Prozent Anteil am Energieaufkommen. Dazu sollte die Windenergie in NRW mit 15 Prozent bis 2020 beitragen. Der Kreis Düren würde 586 GW/h im Jahr durch Windenergie zur Energiewende beisteuern, das mögliche Potenzial läge aber bei 6.500 GW/h pro Jahr, also beim mehr als Zehnfachen, so zumindest nach der Vorstellung der Energie Agentur NRW.
Soweit ist alles bekannt, hatte aber mit dem Thema „Die Stärken und Schwächen der Energiewende im Kreis Düren“ eher weniger zu tun. Hier wurde der politische Standpunkt des Umweltministers transportiert und im Schnelldurchgang über den versammelten Zuhörern ausgekippt.
Die spezielle Situation des Kreises Düren mit drei Braunkohletagebauen und ca. 5.000 Familien, die direkt von der Kohleförderung leben, wurde vom Referenten lapidar mit „RWE hätte ausgepowert“ bedacht. Alles in allem ein engagierter Standpunkt, der allerdings mit den Realitäten im Kreis Düren wenig zu tun hat. Auch die Antwort auf die Frage, wer denn im Fall von Windstille und Sonnenmangel die Energieversorgung in Deutschland sicherstellen solle, fand in dem Vortrag keine Beantwortung.
Dann wurden die Gäste des Podiums aufgefordert, Stellung zu nehmen. Dabei war auffallend, wie vorsichtig sich die Vertreter der Dürener Realpolitik der geballten Öffentlichkeitsarbeit der Energieagentur NRW stellten. Landrat Spelthahn betonte, dass der Einstieg in die Energiewende im Kreis erfolgreich gestartet sei und dass bereits über 27 Prozent des Energieverbrauchs im Kreis aus erneuerbaren Energien komme. Da die Landesregierung die Entscheidung über die Errichtung von Windrädern an die Kommunen übertragen habe, gäbe es hier Handlungsbedarf. Es kann nicht sein, dass sich Ratsvertreter durch 1.200 Seiten Gutachten und Stellungnahmen durcharbeiten müssten, um zu einer Entscheidung für ihre Gemeinde zu kommen. Damit würde auch die gewünschte Bürgerbeteiligung an der Energiewende ad absurdum geführt. Hier sei der Kreis gefordert. Deswegen plant Spelthahn für 2016 eine Unterstützung der Kommunen durch ein beim Kreis angesiedeltes Klimaschutzmanagement.
Peter Münstermann möchte einen Energiemasterplan für den Kreis, fordert bezahlbare Versorgungssicherheit beim Strom und betont die Notwendigkeit neuer Jobs für die wegfallenden Arbeitsplätze in der Braunkohle.
Oliver Krischer bleibt bei seinen Schlagworten, fordert das Ende der Braunkohle und keine neuen Tagebaue mehr. So könne es nicht weitergehen, man solle die Ziele der Energiewende endlich ernst nehmen. Düren müsse lernen, dass die Zeit der Braunkohle vorbei sei. Kurz: Vom Vertreter der Grünen und energiepolitischen Sprecher seiner Partei im Bundestag kommt wenig Konstruktives zu der schwierigen Situation im Kreis Düren. Mehr Realitätsbezug kam mit Ingo Vosen von der Rurenergie und Bernd Ohlemeyer als Vertreter der CDU-Mittelstandsvereinigung in die Diskussion. Lebensmittelvernichtung in Biogasanlagen könne kein Ziel der Energiewende sein und hohe Strompreise würde die Investitionsbereitschaft der Menschen bremsen, betonte Bernd Ohlemeyer. Man dürfe die Industrieunternehmen im Kreis nicht durch eine überstrapazierte Energiewende verjagen und damit an das Ausland verlieren, erklärte Ingo Vosen. Ohne Akzeptanz in der Bevölkerung sei die Energiewende nicht hinzubekommen.
Professor Isabel Kuperjans sieht das Energiesparen als wichtigen Beitrag zur Energiewende. „Energiewende ist Energieeffizienz“. Neben Wind und Photovoltaik sieht sie in der Nutzung der Abwärme im Industriesektor noch große Potentiale.
Walter Jordans (BUND) als Gastgeber der Veranstaltung meinte, „es läuft nicht rund.“ Die Energiewende werde von außen getrieben und nicht von innen gewollt. Auch wenn Jordans anmerkte, dass er diese Äußerung als Provokation verstanden haben wolle, so trifft er doch damit eine relevante Aussage, an deren Zustandekommen er nicht ganz unbeteiligt ist.
Wenn der Kreis-Vorsitzende des „Bund für Umwelt und Naturschutz“ lapidar erklärt, der Artenschutz habe in Zeiten der CO2-Minimierung nur eine untergeordnete Bedeutung, muss er sich fragen lassen, ob ein solcher Standpunkt noch mit den Zielen seiner Organisation vereinbar sei. Schlechte Zeiten für das Überleben von Rotmilan und Schwarzstorch und dem Schutz der unversehrten Wälder in der Eifel, wenn sich die Fürsprecher der Natur von ihrem gesetzlich definierten Naturschutzauftrag lossagen.
Die Stimmung im Saal war ambivalent. Auf der einen Seite die Unterstützer einer radikalen Energiewende ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten vor Ort. Auf der anderen Seite die Skeptiker, die die offensichtliche Gesprächsregie der Moderatorin Carina Peters von der Energie Agentur NRW mit Unbehagen zur Kenntnis nahmen. War doch offensichtlich, dass sich nach dem Vortrag von Simon Trockel ein ehrlicher offener Dialog mit den betroffenen Bürgern nicht im Interesse der Organisatoren befand. Hier sollten die Postulate der Düsseldorfer Umweltpolitik transportiert werden: Die Energiewende ist unumkehrbar, findet euch gefälligst damit ab. Einwände gegen unser Diktat, wie auch immer sie begründet werden, haben keinen Platz in unserer Gesellschaft: „Es gibt kein weiter so oder einen Weg zurück,“ wie es Simon Trockel in seinem Vortrag formulierte. Das sehen mittlerweile die Bürger im Rhein-Hunsrück Kreis anders: Sie haben ihrer Landesregierung die rote Karte gezeigt und weigern sich, weitere Windräder in ihrem Kreisgebiet zuzulassen.
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LEADER-Regionen starten in die FörderphaseIn Weilerswist wurde der erweiterte Vorstand der lokalen Aktionsgruppe gewählt. [Foto: Albert Müller]Region: Der nächste Schritt für die LEADER-Region Zülpicher Börde ist getan: In der Gesamtschule Weilerswist gründete sich die „Lokale Aktionsgruppe LAG Zülpicher Börde“. Mehr als 100 Teilnehmer aus Erftstadt, Nörvenich, Vettweiß, Weilerswist und Zülpich, den fünf beteiligten Kommunen, waren zu diesem Gründungstag gekommen. Insgesamt 90 von ihnen traten sofort als Mitglieder der Lokalen Aktionsgruppe bei, deren Hauptsitz zukünftig im Rathaus Zülpich untergebracht ist. Als nächster Schritt erfolgt die Eintragung der „LAG Zülpicher Börde“ als Verein in das entsprechende Register beim Amtsgericht Euskirchen.
Schon am Gründungstag wurde die Vereinssatzung beschlossen und der erweiterte Vorstand bestellt. Dieser muss künftig die bereits vorgelegten oder nachgereichten Projekte nach den Maßstäben der Vereinssatzung bewerten und anschließend für eine Förderung durch die Finanzmittel der LEADER-Region Zülpicher Börde empfehlen. Dem erweiterten Vorstand gehören die Bürgermeister der fünf beteiligten LEADER-Kommunen, Vertreter der Kreise Düren, Euskirchen und Rhein-Erft und 14 weitere Personen aus der Bevölkerung, sowie den Bereichen Wirtschaft und Soziales an.
Als erste Aufgabe ist der erweiterte Vorstand dafür zuständig, ein so genanntes Regionalmanagement aufzustellen, das 1,5 Personalstellen für die Verwaltungseinheit vorsieht. Die Mitarbeiter des Regionalmanagements sorgen dafür, dass das LEADER-Programm entsprechend den Förderrichtlinien der Europäischen Union umgesetzt wird. Eine Stellenausschreibung erfolgt in Kürze.
Am 16. September tagt die lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region Eifel in Nettersheim. [Foto: bwp] Insgesamt 2,3 Millionen Euro stehen als EU-Fördermittel für das LEADER-Programm der Zülpicher Börde zur Verfügung. Das Geld wird bis 2020 in Projekte aus der Bürgerschaft investiert, die zur Entwicklung des ländlichen Raumes unter anderem in den Bereichen Lebensqualität, Wirtschaft, Soziales, Tourismus und Ehrenamt beitragen. Ein erklärtes Ziel von LEADER ist dabei der Aufbau von Netzwerken über die Grenzen der jeweiligen Gemeinden. Mehr als 60 Projekte haben die Bürgerinnen und Bürger der „Zülpicher Börde“ bereits zum Wettbewerb beim Kölner Planungsbüro „Jung Stadtkonzepte“ eingereicht, das mit der Betreuung der LEADER-Bewerbung beauftragt wurde.
Auch die lokale Aktionsgruppe der LEADER-Region Eifel startet in die nächste Phase: Für den 16. September haben LAG-Vorsitzender Reinhold Müller und LAG-Manager Alexander Sobotta ins Nettersheimer Holzkompetenzzentrum Rheinland eingeladen. Hier stehen ab 15.00 Uhr Vorstandswahlen, Wahl des Koordinierungskreises und Planung der zeitlichen Schritte in die neue Förderphase auf dem Programm.
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Eifelgärten: Das Gartenparadies der Familie Mehmet in HöfenMarlene und Turgut Mehmet aus Monschau-Höfen sind Gärtner aus Leidenschaft. [Fotos: bvl]Monschau, Höfen: „Mir bedeutet mein Garten alles. Er ist mein Leben. Alle Sorgen, alles Leid treten in meinem Garten in den Hintergrund und ich konzentriere mich wieder auf das Wesentliche. Auf den Kreislauf des Lebens, auf die Schönheit des Seins.“ Marlene Mehmet und ihr Ehemann, Dr. Turgut Mehmet, sind sich da einig. Und bevor die passionierten Gärtner durch ihren inzwischen 6.000 qm großen Garten führen, stellen sie – aller Leidenschaftlichkeit zum Trotz – fest: “Ein Garten ist nie fertig. Jedes Jahr fängt man wieder von vorne an. Selbst wenn man wie wir immer mehr auf die weniger aufwändigen Staudenpflanzen umstellt.“
Immer wieder entdecken Besucher kleine Buchten und Fluchten zum Verweilen.
Seit 27 Jahren wohnt Familie Mehmet in Höfen. Ihr Garten, der anfänglich 2.000 qm groß war, ist in den letzen Jahren derart gewachsen, dass jede mittelgroße Stadt diese Parkanlage gerne ihr eigen nennen würde. Über 1.500 einjährige Pflanzen zierten den Garten, die mit zunehmendem Alter der Versorger durch langjährige Stauden ersetzt werden.
Wer den Garten der Mehmets betritt, erkennt sofort, welche Blumenart Marlene Mehmet besonders liebt: Rosen! Auf die Frage, welches ihre Lieblingsrosen sind, muss Marlene Mehmet für ihre Antwort nicht lange überlegen: „Mein Herz hängt besonders an der Ramblerrose Maria Lisa, die durch ihre überreich prächtigen, großen Blütentrauben besticht und dabei ein ungewöhnliches Farbenspiel zeigt. Sie verströmt einen leichten, frischen Duft.“ Diese eher außergewöhnliche Rosenart ist aber nicht die einzige ihrer Gattung: 400 Rosen schmücken den Garten. Bobbie James ist eine Multiflora-Rambler-Rose. Die moschusartig duftenden, leicht schalenförmigen weißen Blüten hängen in großen Dolden und erinnern an Wildrosen- oder Kirschblüten. Die Edelrose Gräfin Diana zählt zu den Duftrosen, die sich zudem einer robusten Gesundheit erfreut. Sie ist sehr wetterresistent, „also genau richtig für die Eifel“, weiß Marlene Mehmet aus Erfahrung. Eine ganz besondere Schnittblume ist die großblütige, nach Zitrone duftende englische Rose Papst Johannes Paul II. Umrahmt werden die Rosen von unendlich vielen anderen, bildschönen Blumen und Pflanzen wie Rittersporn, Salbei, Schleierkraut und Lavendel, um nur einige wenige der vielen Stauden zu nennen. Um ihre Schätze sicher durch den Winter zu bringen, wird einer der vielen beheizten Pavillons genutzt.
Rund 400 Rosenarten schmücken den riesigen Garten der Mehmets.
Wasser spielt eine große Rolle im Garten. Überall plätschert es. Neu angelegt hat Familie Mehmet ein Moorbeet im vorhandenen Teich. Sonnentau, Moorlilie und spezielle Orchideen lenken die Blicke auf sich. Dazu werden sie in einem Lehm- Kalkstein-Spaknummoosgemisch eingepflanzt. „Gedüngt wird bei uns nur rein biologisch“, so Turgut Mehmet, der nun, im Ruhestand jeden Tag viele Stunden im heimischen Garten verbringt. Aber noch in seiner beruflich-aktiven Zeit als Chirurg in Simmerath traf man ihn täglich nach Praxisschluss bis spät in den Abend hinein gärtnernd im „Park“. „Meine Gartenarbeit hat längst etwas von einem Vollzeitjob.“ Oft gehen Natur und Kunst eine sehenswerte Liaison ein.
Wer so viele Jahre und in einem solchen Ausmaß gärtnert, der ist längst Experte in vielen Fragen rund ums Thema. Das weiß auch der große Freundeskreis des Ehepaars, Nachbarn und der Rest der großen Fangemeinde. Gerne steht ihnen das Ehepaar mit Rat und Tat zur Seite: „Im Kampf gegen Blattläuse beispielsweise verwenden wir schwarzen Tee oder Kaffee, der auf die Pflanzen gesprüht wird“
Doch neben all der vielen Arbeit ist und bleibt ihr Garten ein Ort der Besinnung, der Entspannung und des Staunens über so viel wundervolle Blumenvielfalt. Selbstverständlich weniger für das Ehepaar Mehmet selbst, als für die vielen Besucher. Seit Jahren sind die Gartenfreunde untereinander vernetzt. Und internationale Rosenfans kommen inzwischen mehrmals im Jahr gleich mit Bussen angereist.
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Köstlichkeiten beim Maastrichter “Preuvenemint” probierenDie Geschmacksknospen dürfen sich auf knackfrische Austern freuen. [Foto: Jean Pierre Geus]Umland: Haben Sie sich schon immer gefragt, wie wohl Austern, thailändisches Hühnersaté oder Straußenburger schmecken? Dann sind Sie an diesem Wochenende in Maastricht genau richtig. Noch bis Sonntagabend können Sie auf dem Vrijthof diese und noch viele andere Köstlichkeiten probieren. Denn seit gestern hat sich der zentral gelegene Platz in das größte Freilicht-Restaurant der Niederlande verwandelt. 28 Restaurants bieten ihre kulinarischen Köstlichkeiten an – Speisen und Getränke als Probierhäppchen. Daher kommt auch der Name Preuvenemint. Probieren heißt in der Maastrichter Sprache „preuven“. Seine Beliebtheit zeigt sich daran, dass dieses Event bereits seit 34 Jahren stattfindet.
Die Idee zum Preuvenemint wurde im Café am Vrijthof „In d´n ouden Vogelstruys“ geboren: Der damalige Besitzer des Cafés gründete zusammen mit einigen Stammgästen das „Struyskommitee“. Ihr Ziel war es, Geld für einen guten Zweck einzunehmen. Unter dem Motto „Zusammen genießen für den guten Zweck“ wurde dem Preuvenemint Leben eingehaucht. Die Renovierung der Glocke „Grameer“ der Sint Servatius-Kirche am Vrijthof konnte mit als Erstes aus den Netto-Einnahmen finanziert werden. Seitdem wurden 4.076.540 Euro für gute Zwecke eingenommen, zum Beispiel für Kinder, Kranke oder Kultur. Allein in 2014 waren es 111.079 Euro.
Das Maastrichter Preuvenemint lädt zum Probieren ein. [Foto: vvvzuidlimburg] Was macht das Maastrichter Preuvenemint neben diesem wohltätigen Zweck aus? Einer, der diese Frage gut beantworten kann, ist Yves Defesche aus Maastricht. Schon als kleiner Junge war er mit seiner Familie dabei und schon damals fand er die Atmosphäre gesellig: Leckere Speisen an den unterschiedlichen Ständen von Maastrichts hochwertiger Küche probieren, mit anderen Kindern herumtoben, umrandet von Bäumen und alten Bauwerken wie den Kirchen Sankt Servatius und Sankt Jan und dem Maastrichter Theater, dazu gute Musik von verschiedenen Live-Bands, die auch dem diesjährigen Fest eine musikalische Note geben. Yves Defesche ist wieder dabei, aber nicht nur als Besucher. Der 32-Jährige arbeitet inzwischen beim Familienbetrieb BRM Maastricht. Dieser Großhändler beliefert neben „In d´n ouden Vogelstruys“ elf weitere Restaurants vom Preuvenemint mit diversen Brotsorten, exquisitem Käse und herrlich aromatischem italienischen Eis. Seit Wochen sind Yves und die Restaurantbesitzer mit den Vorbereitungen beschäftigt. Während der vier Preuvenemints-Tage hat Yves besonders viel zu tun, liefert täglich, um der großen Anfrage der Besucher an den Restaurant-Ständen gerecht zu werden. Aber dennoch, das leckere Essen und Trinken lässt sich sein Gaumen nicht nehmen und so „preuft“ Yves Defesche inmitten einer guten Atmosphäre auch in diesem Jahr auf dem Vrijthof in Maastricht. Mit dem Wissen, dass er mit seinem Köstlichkeiten auch anderen Menschen Genuss bringt.
Preuvenemint, Vrijthof Maastricht: Freitag, 28.8., von 16.00 bis 1.00 Uhr, Samstag, 29.8., von 14.00 bis 1.00 Uhr, Sonntag, 30.8., von 12.30 bis 23.00 Uhr. Eintritt ist frei. Bezahlt wird mit Bon, dem so genannten „Preuvenelap“. Ein Preuvenelap kostet 2,20 Euro und ist vor Ort erhältlich. www.preuvenemint.nl
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Wandererlebnis Eifelsteig: Etappe 5EIFELON Autor Paul Düster wandert den Eifelsteig. [Fotos: pd]Region: Seit 2008 gibt es die Wanderroute „Eifelsteig“. Dieser markierte Wanderweg führt von Kornelimünster bis nach Trier. In 15 Tagesetappen über 312,9 zum Teil schwere Kilometer. In lockerer Reihenfolge stellen wir unseren Lesern den Wanderweg durch die wunderbare Eifel vor.
5. Etappe: Gemünd nach Kloster Steinfeld. (Gesamtlänge: 17,4 km, Wanderzeit: 5 Stunden, Bergauf: 577 m, Bergab: 396 m). Nach den beiden schweren Bergetappen von Monschau bis Gemünd stehen heute nur 577 Höhenmeter auf dem Programm.
Zielpunkt der 5. Etappe ist Kloster Steinfeld.
Wo die Urft und die Olef zusammenfließen, startet die fünfte Etappe in Gemünd. An der Pfarrkirche St. Nikolaus vorbei geht es nach rechts in einen Waldhang und der ist gleich mal eine Herausforderung, Der Waldpfad steigt auf den ersten 1,5 Kilometern bereits um 120 Höhenmeter. Nachdem man den Kanzelweg in Spitzkehren passiert hat, geht es unterhalb des Hohenfried aus dem Wald heraus ins Freie und dann kurz bergab zum Aussichtspunkt Kuckucksley. Von dort hat man einen wunderbaren Blick ins Tal der Olef.
Die Strecke führt vorbei am historischen Ortskern von Olef.
Weiter führt der Weg vorbei an zwei Wegekreuzen ins Paffenbachtal und über die Schnieffelstraße entlang einer Bruchsteinmauer zum Ortseingang von Olef. Über eine Brücke erreicht man den historischen Ortskern mit der Pfarrkirche St. Johann Baptist. Dann geht es wieder bergauf. Rund fünf Kilometer lang steigt der Weg 150 Höhenmeter an. Am Waldrand entlang – den Selbach rechts liegen lassend – geht es zum Wichtelsberg hinauf. Auf 510 Metern über NN erreicht man am „Kindshardt“ den höchsten Punkt der 5. Etappe. An einer Eifelsteig-Sitzgruppe vorbei nähert man sich der Gemeindegrenze von Kall. Dort geht es weiter auf dem Prunkstück der Kaller Wanderwege: Dem „Pingenweg“, der mit den Info-Schautafeln genau auf dem Eifelsteig liegt. Über eine kleine Bachbrücke geht es durch einen Nadelwald in Richtung Golbach. Man überquert den Kallbach, um anschließend rund 2,5 Kilometer zwischen Waldrand und Kallbach weiter zu wandern. Dann kommt man ins Freie und läuft über einen Wiesenweg, bevor man die Landstraße zwischen Sistig und Rinnen überqueren muss. Weiter geht es über Wiesenwege nach Steinfelderheistert.
Im Innenbereich des Klosters findet man eine wunderschön gestaltetete Teichanlage. Auf der Höhe der Siedlung sieht man zum ersten Mal die Kirchturmspitzen der Basilika von Kloster Steinfeld. Dort ist der Eifelheilige Hermann-Josef (1150 bis 1241) beigesetzt. Von Steinfelderheistert geht es ins Kuttenbachtal und über einen Waldpfad hinauf bis zur Klostermauer. Über einen Graspfad gelangt man zum Kloster Maria Heimsuchung.
Dann erreicht man die Basilika von Kloster Steinfeld, den Endpunkt der Tagesetappe. Sie lädt natürlich zu einem Besuch ein. Vor allem wegen der Königs-Orgel. Diese wurde 1727 von Balthasar König gebaut und hatte 29 Registern. Im Jahr 1977 wurde die Orgel stillgelegt. Später wurde sie von Orgelbaufirma Weimbs saniert und hat seitdem 35 Register mit 1956 Pfeifen.
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Sieben auf einen Streich: Heimbach auf dem Weg zur Kunst- und KulturstadtNicht nur als Handy-App: Kunst und Natur lassen sich in Heimbach hautnah erleben. [Foto: bwp]Heimbach: Am vergangenen Wochenende stand das Rurstädtchen ganz im Zeichen der Kunst. Nach offizieller Eröffnung der „Kunst im Busch“-Route feierte die Internationale Kunstakademie am folgenden Tag ihr traditionelles Sommerfest.
Wie ein überdimensionales Werbeplakat prangt das magentafarbene Banner am Beginn der Kunstmeile. Doch statt plakativer Action-Reklame für Outdoor-Kleidung oder Fast-Food-Werbung stehen Wanderer vor einem stillen Appell: In der geöffneten Hand ruht ein Handy, auf dessen Display abfotografierte Wipfel von Baumriesen zu sehen sind. Natur – eingefangen in Bits und Bytes. „Heimat“ titulierte Fotograf Dieter Otten diese Fotoinstallation. Eine spontane Schenkung für die Erlebnisroute „Kunst im Busch“, die am Wochenende offiziell eingeweiht wurde. Ein knapp zwei Kilometer langer, barrierefreier Rundweg, an dem unter freiem Himmel – in einer Art open air-Atelier – Kunstwerke entstanden, die nun – bei Wind, Wetter und wechselnden Jahreszeiten – erlebbar sind.
„Alleine kann man solche Projekte nicht bewerkstelligen“, zollte Landrat Wolfgang Spelthahn Lob an das enge Miteinander von Naturpark Nordeifel, der Internationalen Kunstakademie und der Stadt Heimbach, sowie der sieben bislang beteiligten Künstler. „Ich stehe mit weiteren renommierten Künstlern im Gespräch, die ihre Werke als Dauerleihgabe zur Verfügung stellen wollen“, freut sie Professor Frank Günter Zehnder auf eine eventuelle Erweiterung der Heimbacher Kunstmeile.
Nach den Festreden am Heimbacher Labyrinth erwanderten die Gäste die “Kunst im Busch”-Route. [Foto: cpm] 2012 hatte der Naturpark Nordeifel bei einem Landeswettbewerb das Projekt „Naturpark der Generationen“ eingereicht und mit der Idee punkten und Fördermittel einheimsen können. Ziel war es, das Naturerleben für Familien mit Kindern, für ältere und mobilitätseingeschränkte Mitbürger noch abwechslungsreicher und attraktiver zu gestalten. Das Konzept ist aufgegangen: Selbst die sieben Künstler – Andreas Finke, Holger Hagedorn, Martin Kleppe, Dorissa Lem, Peter Nettesheim, Dieter Otten und Monika Otto – staunen immer wieder aufs Neue, wie sich ihre Werke aus Holz, Stahl und Stein – je nach Witterung und Sonnenstand – verändern. „Kunst weitet unseren Blick und fördert die Wahrnehmung“, betonte Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder. Die neu angelegte Route sei eine „Ergänzung zur musealen Galerien-Welt“. Hier lasse sich Kunst mit allen Sinnen erleben.
Rund 300 Stunden war der Heimbacher Bauhof im Einsatz, um die Fundamente für die einzelnen Kunststationen zu gießen, Zuwegungen zu sichern und Beschilderungen anzubringen. „Wir können nur die Rahmenbedingungen schaffen. Im Mittelpunkt stehen die Künstler.“ Die Attraktivität der Natur sei nun ergänzt durch deren Kunstwerke, hob Spelthahn hervor.
Im Rahmen des Projektes „Generationen unterwegs“ entstand auch der Wanderführer „Eifeler Sonntagsspaziergänge“. Die 1949 geborene Fotografin Loni Liebermann stellte 20 Erlebnisrouten quer durch die Eifel zusammen. Ihre drei eigenen Kinder und zwei Enkelkinder haben wesentlich dazu beigetragen, die beschriebenen Wanderungen und Ausflüge unter dem Aspekt der Familientauglichkeit auszuwählen. „Die gerade eröffnete Kunst im Busch“-Route ist ebenfalls eingezeichnet“, hob Lothar Gerhards, Noch-Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel, hervor. Zehn Exemplare des handlichen, 130-seitigen Wanderführers können wir unter unseren Lesern verlosen. Wer die Eifelregion auf Schusters Rappen erleben möchte, kann sich bis zum 4. September an der Verlosung beteiligen. Das Stichwort lautet diesmal „Sonntagsspaziergänge“.
Musikclown Gerd Thul bezauberte mit Charme und Virtuosität. [Foto: bwp] Kreative Vielfalt und fröhliche Aktivität herrschte tags darauf auf der historischen Burg Hengebach: In den Ateliers der Internationalen Kunstakademie wurden kostenlose Schnupperkurse angeboten, in denen Jung und Alt eigene künstlerische Ideen umsetzen konnten. Mit Mundschutz und Gummihandschuhen ausgerüstet, versuchten sich kleine Graffiti-Künstler unter Anleitung von Antonio Nunez im Grünhof der Burg, während Wieslawa Stachel und Andreas Bliemel in unterschiedliche Maltechniken einführten und Holger Hagedorn mit abenteuerlichen Requisiten zur Fotoperformance im Innenhof der Burg einlud. Gleich nebenan faszinierte Musikclown Gerd Thul sein Publikum mit einer brillanten Show: Er spielte auf winzigen Miniaturinstrumenten, fetzte fehlerlos selbst mit verbundenen Augen über ein 100 Jahre altes Xylophon und entlockte zur Gaudi des Publikums sogar einem „Pömpel“ Trompetentöne.
Weitere Informationen unter www.kunstimbusch.info, www.kunstakademie-heimbach.de, www.naturpark-eifel.de oder www.heimbach-eifel.de
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„Rund um Schmidt“ – 25. Radrennen des TuS SchmidtSilvan und Alexander Koch sind nicht nur im Vorstand der Abteilung tätig, sie sind auch erfolgreiche Radsportler. Hier schickt Silvan seinen Bruder ins Rennen. [Fotos: ale]Nideggen, Schmidt: Zum 25. Mal lädt die Radsportabteilung des TuS Schmidt zu „Rund um Schmidt“ ein. Am 5. September treten die Radler wieder in die Pedale, um auf einer eifeltypischen Strecke ihre Kräfte zu messen. „Diesmal hatten wir keine Probleme, sämtliche Genehmigungen zu bekommen“, erzählt der Abteilungsleiter, Silvan Koch, zufrieden. „Die Strecke führt ausschließlich durch den Kreis Düren und Landrat Spelthahn hat sich sehr dafür eingesetzt, dass unsere Anträge unbürokratisch und zügig bewilligt wurden.“
Die anspruchsvolle Tour ist eine Wendestrecke. Sie beginnt in Schmidt am Gasthof „Schützenhof“ in der Monschauer Straße, führt zunächst abwärts nach Schwammenauel, dann hoch durch den Kermeter auf der L15 bis zur T-Kreuzung mit der L 249. Hier wird gewendet und zurück nach Schmidt gefahren. Zum großen Teil ist die Strecke durch die Polizei abgesperrt.
Der Leiter der Radsportabteilung im TuS Schmidt, Silvan Koch. In Schmidt freut man sich auf dieses tolle Radsport-Event, man hat es im vergangenen Jahr vermisst, als die bürokratischen Hürden zu hoch waren. „Nur einmal in 25 Jahren sahen wir uns gezwungen abzusagen. Nun sind wir voller Vorfreude, sowohl unsere Sportler als auch das Helferteam. Wir würden uns sehr über viele Zuschauer freuen“, sagt Silvan Koch.
Zu diesem sehr beliebten Einzelfahren sind bereits Anmeldungen eingegangen, sie sind online bis zum 29. August an die Abteilung zu richten. Infos hierzu auf der Homepage www.tus-schmidt.de. Nachmeldungen werden am Veranstaltungstag noch im Meldebüro angenommen, falls das Limit nicht überschritten ist.
Die Anwohner auf der Heimbacher und der Monschauer Straße werden jetzt schon darauf aufmerksam gemacht, dass diese Straßen von 15.00 bis 18.00 Uhr für den Durchgangsverkehr gesperrt sein werden. „Am besten kommen alle zu uns zum Zugucken und Anfeuern, es gibt ab 13.00 Uhr Reibekuchen und nachmittags noch ein reichhaltiges Kuchenbuffet“, lädt die Abteilung die Sportfreunde ein.
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Es geht rund im Sport #31Der Tondorf Christoph Breuer war im Manthey Porsche wieder einmal bester Pilot aus dem Kreis Euskirchen. [Fotos: pd]Region: Motorsport. VLN. Im fünften gewerteten Rennen des Jahres gab es den fünften Sieger. Klaus Graf und Christian Hohenadel wurden beim 38. RCM DMV Grenzlandrennen im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE RACING in Führung liegend abgewinkt. Für den spektakulären Flügeltürer von Mercedes-Benz war es seit 2010 der elfte VLN-Sieg.
Hubert Haupt, Adam Christodoulou und Andreas Simonsen holten sich im Rowe-Racing Mercedes-Benz AMG SLS GT3 den Sieg im fünften Lauf.
Den Doppelsieg der Mercedes-Piloten machte das Team Black Falcon perfekt. Hubert Haupt, Adam Christodoulou und Andreas Simonsen überquerten mit einem Rückstand von 1:11,682 Minuten als Zweite die Ziellinie. Platz drei eroberten Klaus Abbelen, Sabine Schmitz und Patrick Huisman im Porsche 911 GT3 R von Frikadelli-Racing.
Dirk und Tim Groneck verteidigten mit ihrem fünften Erfolg mit dem Renault Clio in der Klasse SP3 die Führung in der Meisterschaft. Rang zwei haben weiterhin Arne Hoffmeister und Fabian Wrabetz inne, die im TMG GT86 Cup erneut den 1. Platz in der Klasse feierten. Der Niederländer Stefan van Campenhoudt belegte nach fünf gewerteten Rennen den dritten Rang und führt in der VLN-Produktionswagen-Trophäe.
Für die Starter und Teams aus dem Kreisgebiet gab es beim 6. VLN-Lauf mehr Schatten als Licht. Für Jörg Wiskirchen aus Euskirchen, der im „rent2-Drive“ BMW M3 an den Start gehen wollte, war nach dem Training schon alles zu Ende. „Der M3 steht bereits wieder auf dem Trailer und schreit nach einem neuen Motor. Das Team hat sich in der Kürze der Zeit dazu entschlossen, den BMW erst wieder zum nächsten VLN-Lauf an den Start zu bringen“, meinte Teamchef David Ackermann nach der Trainingssitzung.
Auch der erste Einsatz von „Dieter Schmidtmann“ im Porsche 911 GT3 von Manthey Racing war eher kurz. Und das auch nur im Training. Im Rennen hatte sein Teamkollege in der achten Runde einen Reifenschaden. Er schleppte das Auto auf drei Pneus in die Box, wo das Auto durch die Überhitzung am defekten hinteren rechten Rad Feuer fing. Den Brand konnte die Manthey Boxencrew zwar löschen, aber der Rennwagen aus der Stuttgarter Motorsportschmiede war nicht mehr einsatzfähig.
Auch für den Bad Münstereifeler Frank Stippler vom Team Phoenix Audi war es ein Wochenende zum Vergessen. Im Training hatte das Team ein Tempolimit auf der Strecke überschritten und musste daher bereits nach der ersten Rennrunde eine 45 Sekunden lange Stop-and-Go Strafe absitzen. Zu allem Überfluss gab es auch noch eine Feindberührung mit einem Mitbewerber, der eine Reparatur nach sich zog. Am Ende sprang für Frank Stippler und seine Teamkollegen nur ein enttäuschender 19. Rang in der Gesamtwertung heraus.
Die Fahnen der Euskirchener Teams hielt der Tondorfer Pilot Christoph Breuer hoch. Mit seinen Teamkollegen Richard Lietz und Michael Christensen fuhr er im SP7 Porsche 911 GT3 Cup MR vom Team Manthey Racing den dritten Klassensieg in Folge ein und landete ebenfalls zum dritten Mal in Folge auf dem 5. Platz der Gesamtwertung.
In der Klasse SP6 holten Thomas Koll (Houverath), Nico Verdonck (Belgien) und Jonas Carlsson (Schweden) im PROsport-Porsche von Teamchef Chris Esser aus Zingsheim den zweiten Platz.
Auch beim Team PROsport Performance um Teamchef Christoph Esser (Zingsheim) durfte gefeiert werden. In der Klasse SP6 waren es Thomas Koll (Houverath), Nico Verdonck (Belgien) und Jonas Carlsson (Schweden), die im PROsport-Porsche den zweiten Platz holten. Zusätzlich landete ein PROsport-Porsche Cayman in der Klasse V5 auf dem dritten Rang. Für das Team S-Pace-Racing (Zingsheim) waren es die Brüder Wasel, die auf einem Audi TT RS den dritten Platz in der Klasse SP3T holten.
Mit dem Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen steht am 5. September der Saisonhöhepunkt der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring auf dem Programm. Das Rennen des veranstaltenden MSC Ruhrblitz Bochum führt als einziges im Kalender der Nordschleifen-Rennserie über die Distanz von sechs Stunden.
Motocorss. Rennen MCC Weilerswist. Bei guten äußeren Bedingungen sahen die Zuschauer auf der Rennstrecke des MCC Weilerswist in Müggenhausen wieder spannende Rennen. Am Samstag war es der Mechernicher Jannik Schmitz, der in der Klasse 85 ccm Senioren eine starke Leistung abrufen konnte. Der Schüler landete in den beiden Läufen auf dem dritten und auf dem zweiten Rang. Das bedeutete in der Tageswertung Rang zwei für Schmitz.
Daniel Gölden und Mario Ilten holten sich in der Klasse Seitenwagen den Tagessieg auf der Rennstrecke in Müggenhausen.
In der Klasse Seitenwagen kämpften Daniel Gölden (Firmenich) und Mario Ilten im ersten Lauf noch mit Abstimmungsproblemen und landeten am Ende auf dem zweiten Platz. Im zweiten Lauf passte dann bei dem Duo auf der Rennstrecke des MCC Weilerswist alles. Sie gewannen den zweiten Durchgang und holten sich damit die Tageswertung. „In den letzten beiden Runden wurde es zwar noch einmal eng. Aber es hat unheimlichen Spaß gemacht, die Konkurrenz in Schach zu halten“, meinte Gölden nach dem Rennen. Der Hobbywechsel zum Angeln, den die beiden nach dem Frust im ersten Lauf erwogen hatten, dürfte sich nach dem Erfolg endgültig erledigt haben. Das Crossen geht für die beiden weiter und das ist gut so.
Der Mechernicher Henrik Naßheuer wusste bei den Läufen der stärksten Soloklasse zu überzeugen.
In der Damenklasse belegte Maren Ruiters (MSC Wißkirchen) einen starken dritten Platz in der Tageswertung. In der stärksten Soloklasse des Rennwochenendes, der DAM Inter MX2/Open, mussten die Motorsportler gleich drei Läufe bestreiten. Dabei zeigte der Kreuzauer Pascal Proenen auf seiner Schmitz-Racing Protec KTM wieder einmal sein ganzes Können. Gleich dreimal ließ er die komplette Konkurrenz hinter sich und holte sich souverän den Tagessieg. Stark auch die Vorstellung des Mechernichers Hendrik Naßheuer. In der gleiche Klasse sicherte er sich die zwei, zwei und vier in den drei Läufen.
Euskirchens Stürmer Sascha Engel (am Ball) kommt immer besser in Form und hat durch seine Treffer in den letzten Spielen mit zur Tabellenführung der Kreisstädter in der Mittelrheinliga gesorgt.
Fußball. Kreis Düren und Euskirchen. Mittelrheinliga. Der TSC Euskirchen marschiert weiter an der Tabellenspitze der Liga. Das Team von Trainer Kurt Maus gewann die Auswärtspartie in Breinig mit 4:0 und überrollte am Mittwochabend im Erftstadion die Zweitvertretung von Alemannia Aachen mit 7:1. Nur das Team von Borussia Freialdenhoven kann mit einem Sieg am Samstag gegen den FC Hennef nach Punkten gleichziehen. Keine 24 Stunden später muss das Team von Trainer Wilfried Hannes schon wieder ran. Dann ist die Borussia zu Gast beim TV Herkenrath. Dagegen steht die Mannschaft von Viktoria Arnoldsweiler nach zwei Niederlagen (0:3 gegen Freialdenhoven und 1:3 gegen den VfL Alfter) bereits auf einem Abstiegsplatz.
Die Ergebnisse: Viktoria Arnoldsweiler -Borussia Freialdenhoven 0:3 (0:2). Tore für Freialdenhoven: 14. Ryo Suzuki, 37. Gerad Sambou, 51. Christian Kreuzer. SV Breinig – TSC Euskirchen 0:4 (0:2). Tore für den TSC Euskirchen: 27. Sascha Engel, 45., 65, 80, Benny Hoose. Mittwochspiele: TSC Euskirchen – TSV Alemannia Aachen II 7:1 (5:1): Tore für den TSC Euskirchen: Sascha Engel (13., 16), Thomas Leßenich (25.), Benny Hoose (29.), Edson (60.), Jan Winkler (87.). VfL Alfter – Viktoria Arnoldsweiler 3:1 (2:1). Tor für Arnoldsweiler: Vincent Geimer.
Landesliga. Staffel 2. Sportfreunde Düren – SC Brühl 0:2 (0:1). SC Germania Erftstadt-Lechenich – VfL Vichttal 3:1. (0:1). Tore für Erftstadt: (72. )Bastian Schmoll (75.) Rene Mager, (90.) Tobias Kropp. SG GFC Düren 99 – FC Inde Hahn 2:1 (2:1). Tore für Düren: 5. Michael Strauch, 27. Kevin Kruth. SV Rott – FC Düren-Niederau 3:2 (1:1). Tore für Düren-Niederau: 20. Patrick Kalla, 20. Jannis Steltzner. SG Germ. Burgwart Bergstein – FC Germania Teveren 0:2 (0:1). Mittwochspiele: FC Düren-Niederau – GFC Düren 99 1:1 (1:0). Tor für Düren-Niederau: Patrick Kalla (43.). Tor für GFC Düren 99: Kevin Kurth (75.). Alemannia Mariadorf – Sportfreunde Düren 2:0 (1:0). VfL Vichttal – SV SW Nierfeld 3:1 (1:1). FC Inde Hahn – SC Germania Erftstadt-Lechenich 4:0 (2:0). SG Germania Burgwacht Bergstein: Spielfrei.
Bezirksliga Staffel 3. SV Türkspor Bergheim – TuS Schmidt 1:1 (1:0). Tor für den TuS Schmidt: 74. Maximilian Henschel. SC Alemannia Straß – BC Bliesheim 5:3 (2:0). Tore für Straß: 13., 66., 86. Thomas Betzner, 70. Eigentor Bliesheim, 90. Kai Mucha. Tore für Bliesheim: 60. David Jüssen, 80. Odilon Pembele. GW Brauweiler- FC Germania Lich-Steinstraß 0:3 (0:2). Tore für Lich-Steinstraß: 15. Felix Keppel, 29. Markus Neuber, 80. Alexander Müllenberg. Spvg. SW 1896 Düren – SV SW Stotzheim 2:0 (0:0). Tore für SW Düren: 55. Yusuf Duman, 70. Orhan Dirlik. TuS 08 Langerwehe – Kaller SC 2:2 (0:1). Tore für Langerwehe: 52. Falco Schmidt, 78. Seven Liedke. Tor für Kall: 44. Oliver Manteuffel, 66. Marcel Blum. Mittwochspiele: Kaller FC – FC Lich-Steinstraß 1:3 (0:0). Tor für den Kaller SC: Marcel Blum (90.). Tore für Lich-Steinstraß: Felix Keppel (70., 75., 83.). BC Bliesheim –Viktoria Frechen 1:2 (1:1). Tor für Bliesheim: Thomas Frohn (33.). TuS Schmidt – SV SW Stotzheim 0:3 (0:0). Tore für Stotzheim: Richard Fröbus (54.), Dominik Brausch (56.), Christian Körsgen (78.). TuS Langerwehe – Bedburger BV 2:0 (1:0). Tore für Langerwehe: Sascha Schönen (38., 70.). SV Weiden – Alemannia Straß 1:0.
Bezirksliga. Staffel 4. FC Inden/Altdorf – TSV Hertha Walheim II 3:0 (1:0). Tore für Inden/Altdorf: 3. Riccardo Noppeny, 55. Karsten Goeres, 80. Tobias Mirbach. Germania Eicherscheid – Jugendsport Wenau 1:1 (1:1). Tor für Wenau: 40. Sven Novak. Mittwochspiel: FC Inden/Altdorf – Eintracht Verlautenheide 0:1 (0:0).
Die kommenden Spiele.
Mittelrheinliga: Borussia Freialdenhoven – FC Hennef 05 (Samstag 17.30 Uhr), Viktoria Arnoldweiler – SpVg. Wesseling-Urfeld, FC Hürth – TSC Euskirchen (beide Sonntag 15 Uhr), TV Herkenrath – Borussia Freialdenhoven (Sonntag 15.15 Uhr).
Landesliga Staffel 2: GFC Düren 99 – SC Brühl (Sonntag 14.15 Uhr), SC Germania Erftstadt-Lechenich – FC Düren-Niederau, Sportfreunde Düren – FC Glesch-Paffendorf, SG Germania Burgwart Bergstein – VfL Vichttal, (alle Sonntag 15 Uhr), SV SW Nierfeld – FC Inde Hahn (Sonntag 15.30 Uhr).
Bezirksliga Staffel 3: Alemannia Straß – TuS Langerwehe (Samstag 17 Uhr), Schwarz-Weiß Düren – GW Brauweiler (Sonntag 15 Uhr), SV SW Stotzheim – VfR Bachem, FC Germania Lich-Steinstraß – Schwarz-Weiß Düren, GW Brauweiler – TuS Schmidt (alle Sonntag 15 Uhr), Kaller SC – Bedburger BV (Sonntag 15.15 Uhr).
Bezirksliga Staffel 4: TuS Rheinland Dremmen – FC Inden/Altdorf, Jugendsport Wenau – DJK FV Haaren (beide Sonntag 15 Uhr). TSV Hertha Walheim II – Jugendsport Wenau (Dienstag 1. September, 20 Uhr).
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Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Verschnupp, verkaalt un verdötsch”Region: Verraten und verkauft, alles vergebens und vergänglich: Natürlich gibt es auch in der rheinischen Mundart Eigenschaftswörter auf der Vorsilbe “ver-“, allerdings sind sie meist weniger pessimistisch als die hochdeutschen Vokabeln: “Verschmeulich” etwa wird ein leicht beleidigtes und verwöhntes, meist weibliches Wesen genannt, “vertüttelt” der verzärtelte und verhätschelte Bube.
“Vermolestiert” ist ein Mensch oder Gegenstand, der soviel (Gewalt) abbekommen hat, dass er kaum noch als reparabel gelten kann. Beispielsweise wenn er “verwammess”, “verkamesöhlt”, “verluckas”, “vertubback” oder eben “vermolestiert” worden ist. Jemand, der dem Feuer zu nahe gekommen ist und sich verbrannt hat, ist “verschnörcks”.
Jemand, der bei der Auswahl seiner Nahrungsmittel sehr wählerisch vorgeht, muss sich mit dem Eigenschaftswort “verschnupp” beschreiben lassen. Noch schlimmer ist der “vernengte” Mensch dran, ein im Urteil seiner Umgebung hinterhältiger, fast bösartiger Zeitgenosse. Man nennt ihn auch “verdrähten Honk”.
“Verlade” ist der Hektiker, der vor lauter Arbeit nicht mehr ein noch aus weiß. Diesen Zustand darf man durchaus “verdüerlich” (bejammernswert) finden. Ebenso, wenn jemand “verdötsch” oder “verröck ös”, meinethalben auch “verkaalt” (erkältet), “verwirk” (überarbeitet) oder “verkiert” (übellaunig). Hoffnungslos verloren ist auf Eifeler Platt so leicht jedenfalls nichts und niemand.
Für “verloren” im Sinne von “unauffindbar” lautet die ripuarische Entsprechung “verzobbelt”. Nach etwas “Verzobbeltem” mag man “Verlangere” (Sehnsucht) empfinden, aber man kann gleichzeitig “vertrüess” (getröstet) sein: Es lässt sich wieder finden. Denn: “Wer sööck, der föngk.” Es sei denn, die Sache ist “verkroos” (im unordentlichen Chaos verlegt), “verjöck” (auf den Kopf gehauen, verprasst) oder “verkoppelt” (unter der Hand verkauft) worden.
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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