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Die neue Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner traf sich mit Mitgliedern des Bündnisses für Energiewende zu einem ersten Informationsgespräch. [Foto: Bündnis für Energiewende]

Landwirtschaftsministerin trifft Bündnis für Energiewende

Eifel: Die neue Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Julia Klöckner, traf sich bereits kurz nach ihrer Ernennung zu einem ersten Gespräch mit Vorstandsmitgliedern und Beratern des Bündnisses Energiewende für Mensch und Natur e.V., dem gegenwärtig 56 Bürgerinitiativen aus ganz Rheinland-Pfalz und dem Saarland angehören.

Dabei ging es um die Entwicklung des ländlichen Raums nicht nur für Digitalausbau, bessere Finanzausstattung und modernen Verkehr, sondern insbesondere auch um die achtsame Bewahrung der Natur- und Kulturlandschaften.

Beispielhaft, so das Bündnis, seien die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen der Verunstaltung ländlicher Horizonte mit riesenhaften Windindustrieanlagen und den schier verzweifelten Bemühungen um eine touristische Aufwertung derselben Regionen. Und nicht nur der Tourismus wäre beeinträchtigt, sondern in noch ungleich stärkerem Maß die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung, sowie der Natur- und Artenschutz.

Auch die Eifel, mit der Initiative „Sturm im Wald“ (StiW) war bei diesem Informationsgespräch vertreten. Als Bürgerinitiative vertritt StiW in der Kalk- und Vulkaneifel eine der letzten von Windindustrie weitgehend frei gebliebenen Regionen.

Bundesweit seien alle unproblematischen Flächen bereits mit Windenergieanlagen überbaut. Die noch verbliebenen Zonen sind meist aus artenschutzrechtlichen Gründen oder aus Gründen zu geringer Windhöffigkeit ungeeignet. Dennoch würden auch diese Gebiete weiterhin von Seiten der Politik und der Energiewirtschaft massiv unter Druck gesetzt, so Martin Kleppe, Vorstandmitglied der Bürgerinitiative Sturm im Wald. Leider würde bei Windkraftplanungen immer wieder geltendes Recht gebrochen. Es sei tragisch, dass sich das Bündnis für Energiewende, eine der größten Bürgerbewegung der BRD, schützend vor die Natur stellen müsse, um eine vermeintlich umweltfreundliche Energiepolitik zu bekämpfen.

Die Eifel würde vom Bundesamt für Naturschutz als Hotspot der Artenvielfalt genannt. In der Region läge das größte Vogelschutzgebiet von Rheinland-Pfalz.

Aufgrund der idealen Landschaftsausstattung haben wir auch über die Grenzen der Vogelschutzgebiete hinaus eines der dichtesten Brutvorkommen bundesweit für Rotmilan, Schwarzstorch, Uhu, Raubwürger, und andere mittlerweile seltene Vogelarten. Wir sind außerdem Kerngebiet für Wildkatze, Luchs und verschiedene Fledermausarten,

betont Martin Kleppe: Die Eifel gehöre zum wichtigsten Naherholungsgebiet für den größten deutschen Ballungsraum. Aber auch diese Region würde weiterhin unter massivem Druck der Windlobby stehen und dringend Fürsprecher benötigen, um diese artenreiche und besondere Landschaft langfristig zu bewahren.

Seit mehreren Jahren führt Sturm im Wald in der Eifel kontinuierlich, umfangreiche naturschutzfachliche Untersuchungen durch und wünscht sich von der Bundesregierung, dieser Region, mit ihrer wertvollen Biodiversität, einen rechtlichen Schutzrahmen zu geben.

Julia Klöckner fand bei ihren Gesprächspartnern Zustimmung zu ihrer Kritik an der grotesken Situation, dass in den Städten über die Zukunft des ländlichen Raums entschieden wird. Durch die ungleich höheren Bevölkerungszahlen und Wählerstimmen sowie das Übergewicht ihrer politischen Einflussmöglichkeiten befänden Leute, die in Hochhäusern wohnen und das Landleben allenfalls von Sonntagsausflügen her kennen, über das Wohl und Wehe der Menschen dort. Ganz zu schweigen von den immensen Schäden an und in der Natur. Julia Klöckner konkret:

Es darf nicht sein, dass der ländliche Raum von den Städten zur Rumpelkammer gemacht wird!

Beim Gespräch mit dem Bündnisvorstand interessierte sich die Ministerin auch für dessen energiepolitische Standpunkte. Das Scheitern der Energiewende, die doch in Wahrheit lediglich eine völlig unzureichende und absolut unzuverlässige Elektrizitätserzeugungswende sei, wurde ihr sowohl in physikalischer und technischer Hinsicht, als auch unter den Aspekten der gänzlich ausbleibenden Wirtschaftlichkeit nach dem Wegfall der EEG-Subventionen, von den Experten des Bündnisses erläutert.

Die Gesprächsrunde vereinbarte, diesen freimütigen und konstruktiven Austausch der Erkenntnisse, Meinungen und Perspektiven fortzusetzen.

Die Vulkaneifel und die Uckermark wurden bundesweit sowohl vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) wie auch vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) als einzige Regionen mit einer besonders hohen Biodiversität im Zusammenhang mit sanftem Tourismus ausgezeichnet.
Die Kalk- und Vulkaneifel ist außerdem von den Bundesministerien als einer von 30 Hotspots der Artenvielfalt ausgezeichnet worden. Die Vulkaneifel ist eine ökologisch intakte Naturlandschaft von bundesweiter Bedeutung für Artenschutz, Biodiversität, Klima, Trinkwasser und Erholung. Es gibt in Europa zwei quartäre Vulkanfelder. Beide liegen in der Eifel. Das eine in der Osteifel ist bereits durch Industrie überbaut. So ist die Vulkaneifel die einzige noch unverbaute quartäre Vulkanlandschaft in Europa.
Die Eifel ist das Naherholungsgebiet für den größten deutschen Ballungsraum. Der sanfte Naturtourismus ist mit einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarde Euro der bedeutsamste Wirtschaftssektor dieser Region. Vor dem Hintergrund des massiven Ausbaus der Windenergie in Deutschland ist es um so bedeutsamer, dass intakte Natur- und Erholungsräume großräumig und als gesamte Region ausgeschlossen werden. Stellungnahme: http://www.sturmimwald.de/

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30.3.2018PolitikEifel0 Kommentare cpm

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