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"Ernas Erben" bringen eine modernisierte Fassung von Horváths "Kasimir und Karoline" auf die Bühne. [Foto: Stadt Düren]

Schauspiel und Tanz: Junges Theater im Haus der Stadt

Umland, Düren: Mit interessanten Projekten wecken Theaterpädagogen und Choreografen Lust, selber auf der Bühne aktiv zu werden. So wird Ödön von Horváths Theaterstück „Kasimir und Karoline“ von den Akteuren in moderisierter Fassung einstudiert und beim Workshop „tanzwärts“ wird gemeinsam das Tanztheater-Stück „Ich und die Anderen“ erarbeitet.

Die engagierte Theatergruppe „Ernas Erben“ verbindet Theatertradition mit innovativen Einfällen und bringt so ganz im Sinne von Erna Schiefenbusch, die von 1938 bis 1944 als Intendantin das Dürener Theater leitete, freies und junges Theater auf die Bühne im Haus der Stadt. 14 Theaterbegeisterte zwischen 14 und 26 Jahren haben sich diesmal das klassische Theaterstück von Ödön von Horváth „Kasimir und Karoline“ ausgesucht, es unter Leitung der Theaterpädagogin Marion Kaeseler sprachlich entstaubt und die Szenen kurzerhand auf den ihnen vertrauten Annakirmesplatz verlegt.

In der ersten Probephase wurde frei nach Ödön von Horváths Theaterstück aus dem Jahr 1929 improvisiert und die spontanen Szenen gefilmt, erläutert Spielleiterin Marion Kaeseler. Am gründlichsten wurde die Sprache verändert. Alles Veraltete flog raus und verschiedene Szenen wurden modernisiert, die Handlung vom Münchener Oktoberfest auf die Dürener Annakirmes verlegt. Die kennt jeder aus eigenem Erleben. Und so werden die Zuschauer aus Düren auch so manches wiedererkennen: Kirschkernweitspucken, Feuerwerk, Misswahl. Das handgemalte Bühnenbild und die raffinierte Umgestaltung des Zuschauerraums will die junge Theatercrew dabei geschickt ins Geschehen mit einbinden, sodass das Publikum selber zum Kirmesbesucher wird und mitten im Haus der Stadt in Kirmes-Atmosphäre eintauchen kann.
Ansonsten orientieren sich „Ernas Erben“ am Stück von Ödön von Horváth. Inhaltlich liegt der Fokus auf dem zeitlosen Eifersuchts- und Liebesdrama. Die schillernde Karoline wird während des Theaterabends von mehreren Schauspielerinnen dargestellt. Der bühnenerfahrene Caspar hat den Part des Kasimirs übernommen, der sich mit den Stimmungsschwankungen von Karoline auseinandersetzen muss.

Im Haus der Stadt ist das frisch aufgepeppte Horváth-Stück in mehreren Aufführungen hautnah zu erleben. Premiere ist am 1. Mai, 19.30 Uhr, weitere Gelegenheiten, das Stück zu sehen, sind am 2. Mai sowie am 17. und 18. Mai, jeweils um 19.30 Uhr. Karten sind für sechs, ermäßigt vier Euro, im iPUNKT, Markt 6, 52355 Düren, erhältlich. Tel.: 02421 – 252525, , www.theatertickets.dueren-kultur.de

Am 23. April starten die Proben zum Tanzstück „Ich und die Anderen. [Foto: Wolfgang Hünerbein]

14 Tage später feiert ein weiteres, spannendes Theaterprojekt in Düren Premiere. „tanzwärts“, ein Projekt von Düren Kultur geht dieses Jahr in der Rurstadt in die dritte Runde. „Ich und die Anderen“ ist das diesjährige Thema. Dieter Powitz, Leiter von Düren Kultur, und das Team von „tanzwärts“ freuen sich darüber, dass sich wieder so viele Tanzbegeisterte gemeldet haben, die sich in einer „Kick off“-Veranstaltung bereits kennen lernen konnten. Wer auch noch mit dabei sein möchte, ist herzlich willkommen und kann sich unter der Telefonnummer 02421 – 2992999 oder informieren und anmelden. Die Proben starten am Montag, dem 23. April.

„Tanz ist jede Form von Körperausdruck. Das vermitteln wir in unserem Projekt, mit dem Anspruch, dass es eine Produktion wird, die sich sehen lassen kann, die was erzählt“, sagte Dirk Kazmierczak, künstlerischer Leiter von „tanzwärts“ beim Infoabend zum Projekt.
Theaterpädagoge Jan Savelsberg, der zusammen mit Philipp Maurer die Organisation managt, nennt Zahlen und Fakten: An fünf Tagen in der Woche wird jeden Tag drei Stunden geprobt, vier Wochen lang in vier Gruppen an vier verschiedenen Orten.
Für das Team, zu dem auch die Choreografinnen Hsuan Cheng Floth und Ronja Nadler gehören sowie Ahmad Katlesh und Kostümbildner André Buch, ist jede und jeder eine Tänzerin, ein Tänzer. „Vorbildung ist nicht nötig“, betont Dirk Kazmierczak. Alle werden da abgeholt, wo ihre Fähigkeiten liegen. Manchmal werden Fähigkeiten hervorgekitzelt, von denen man selbst nichts wusste, das gehört zur Magie des Tanzes. „Es braucht die durch Proben erlangte Sicherheit, damit nachher auf der Bühne die Magie entstehen kann“, erklärt Dirk Kazmierscak, der nach der vierwöchigen Probezeit in rund zehntägigen sehr intensiven Endproben im Haus der Stadt alles zu einem Gesamtwerk zusammenführt. Ahmad Katlesh, syrischer Autor und im tanzwärts-Organisationsteam dabei, fasst die Magie des Tanzes so in Worte:

Das Tanzen hat etwas Spezielles: Alles was du fühlst, drückst du mit deinem Körper aus. Du teilst den besonderen Moment mit anderen, ohne dass Sprache dazu nötig ist.“

Die Choreografie „Ich und die Anderen“ hat am Freitag, dem 1. Juni, Premiere im Theater Haus der Stadt Düren und wird dort auch am Samstag, dem 2. Juni, sowie am Samstag, dem 9. Juni, gezeigt.

20.4.2018KulturUmland, Düren0 Kommentare bwp

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