EditorialHier ist sie nun also, die erste Ausgabe von EIFELON. Nach Monaten der Planung, Konzeption und Programmierung startet heute unsere eMailZeitung für die Region.
Wir berichten aus der Eifel über die Eifel, beschreiben Vertrautes aus neuem Blickwinkel, informieren über aktuelle Entwicklungen und stellen Ihnen Land und Leute vor. Und wenn’s nötig wird, legen wir mit kritischen Kommentaren "den Finger in die Wunde". Kompakt zu lesen, interessant zu wissen.
Informieren Sie sich in unserer ersten Ausgabe über das spannende Angebot der Lit.Eifel.
Lesen Sie, wie das Landesgartenschaugelände zukünftig genutzt werden soll.
Werfen Sie mit uns einen Blick in den Nationalpark. Vielleicht besuchen Sie kurz entschlossen die sehenswerte Fotoausstellung "Zorn" im Monschauer KuK oder sammeln die reifen Äpfel im Garten auf, um sie zu köstlichem Saft pressen zu lassen…
EIFELON ist am Anfang auch ein Experiment: Als kleines Team mit großen Plänen wollen wir unser Projekt Schritt für Schritt ausbauen, erweitern und verbessern... Wir sind gespannt auf Ihre Fragen und Anregungen an redaktion@eifelon.de.
Wir freuen uns auf Sie und wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Lesen!
Ihr EIFELON-Team
P.S.: Um in der Eifel bekannt zu werden, setzen wir auch auf Sie, auf "unsere" Leser. Wenn Sie mögen, was sie lesen, können Sie uns zum Beispiel auf Facebook "liken" oder aber Sie "followen" uns auf Twitter. Vor allem aber bitten wir Sie, Ihren Freunden und Bekannten von uns zu erzählen. Zum Beispiel, indem Sie diese eMail einfach weiterleiten. [Redaktion]
Zehn Jahre Nationalpark Eifel – Eine kurze Bilanz Unbenommen: In den zehn Jahren seines Bestehens hat sich der Nationalpark Eifel zu einem Tourismusmagneten entwickelt. Mittlerweile informierten sich mehr als zwei Millionen Besucher in den fünf Nationalparktoren über Wald, Wasser und Wildnis. Mehr als 330.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene nahmen an Rangertouren oder umweltpädagogischen Veranstaltungen teil.
60 Schulen thematisieren inzwischen die Entwicklung des Nationalparks im Unterricht, während ihrer Projektwochen oder bei Exkursionen. Mehr als 60 Hotels, Pensionen und Restaurants wurden im Laufe der vergangenen zehn Jahre als Nationalpark-Gastgeber zertifiziert.
"Der Nationalpark ist ein Segen für die Region.", bestätigt Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer. Gerade ein touristisch aufgestellter Ort wie Heimbach profitiere von dem rund 11.000 Hektar großen Schutzgebiet, in dem bereits über 7.800 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen werden konnten. Zwar sieht Peter Cremer auch einige Beeinträchtigungen, die der Nationalpark zwangsläufig mit sich bringt. So werden zum Beispiel viele Wanderwege gezielt mit gefällten Bäumen und Gestrüpp blockiert und verwildern so bis zur Unpassierbarkeit, dennoch bleiben seiner Meinung nach genügend Wege passierbar, um die Natur im Nationalpark zu erleben. Doch der Bürgermeister ist überzeugt: "Obwohl es diese Einschränkungen gibt, die positiven Auswirkungen wiegen dies mehr als auf."
"Natur Natur sein lassen"
Immer häufiger wird dieser Nationalpark-Slogan kritisch hinterfragt. Mit Entsetzen reagierten Anwohner und Touristen auf massive Rodungsmaßnahmen, bei denen ganze Berghänge kahl gefällt wurden. Diese "Entfichtungen" könnten – wie PlusMinus am 8.1.14 mutmaßte – einen völlig anderen Hintergrund als die "ökologische Aufwertung" des Waldes haben… (Stellungnahme des Nationalpark Fördervereins)
Skeptisch reagierte die Bevölkerung auch auf angebliche "Windbruchflächen". Häufig stellte sich heraus, dass die Bäume dort mit schwerem Gerät gezielt umgezogen worden waren…
Fassungslos verfolgten viele Anrainer das massive "Ringeln" der unliebsamen Fichten. Hierbei wird bei den Nadelbäumen ein etwa 15 Zentimeter breiter Streifen Rinde am unteren Stammende abgeschält, wodurch die Versorgungszufuhr des Baumes unterbrochen wird. Er stirbt langsam ab und bleibt als Totholz stehen.
"Das sieht aus wie eine Mondlandschaft!", kritisiert Sigrid Harrer-Lange aus Wolfgarten und deutet auf die bizarren Baumsilhouetten am Horizont. Was sie als Anwohnerin besonders stört, ist das Informationsdefizit seitens der Nationalparkverwaltung. "Aus meiner Bürgersicht haben die nichts getan, um das wertvolle Anliegen in der Bevölkerung zu verankern."
Im Gegenteil. Durch massive Ge- und Verbote fühlten sich viele gegängelt. "Die Anwohner so auszusperren, empfinde ich als Problem.", formuliert sie und spricht damit vielen aus der Seele.
Seit Jahrhunderten lebten die Eifeler von und mit dem Wald. Hegten und pflegten. Hatten Pflichten und Privilegien. Seit zehn Jahren herrschen aber andere Regeln. Holz fällen, Pilze suchen, Beeren pflücken – all das sind mittlerweile Tabuthemen. "In deren Plan ist es gar nicht aufgefallen, dass der Bürger darin vorkommt.", wirft Sigrid Harrer-Lange der Nationalpark-Verwaltung vor.
Um die Akzeptanz und Achtsamkeit der Bevölkerung zu stärken, setzt das Nationalpark-Team nun auf eine intensive Informationspolitik. In speziellen Bürgerwanderungen stehen Fachleute Rede und Antwort zu Themen wie Waldentwicklung oder Wildtiermanagement.
Ein wichtiger Schritt zum Dialog, damit es demnächst – mit Blick auf die Nationalparkleitung – nicht heißt: "Ich kann nicht glauben, was du sagst, weil ich sehe, was du tust." (James Baldwin, amerikanischer Schriftsteller) [bwp]
LAGA: Bürger mit Nachnutzungskonzept zufrieden Zülpich: Das Thema Landesgartenschau bewegt die Menschen in Zülpich und so verwunderte es nicht, dass die Bürgerversammlung am Donnerstagabend sehr gut besucht war. Rund 150 interessierte Bürger drängten sich in den Raum, um von Bürgermeister Albert Bergmann und den Geschäftsführern Christoph Hartmann und Heinrich Sperling etwas über die Zukunft des Landesgartenschaugeländes zu erfahren. In der Sitzung vom Ausschuss für Struktur und Nachhaltigkeit am 23. September waren die vorläufigen Überlegungen der Geschäftsführer zur künftigen Nutzung von den Ratsmitgliedern bereits abgesegnet worden. Dies sei allerdings noch nicht in Stein gemeißelt, sondern werde sich in der Zukunft noch verändern, betonte Bergmann und schloss damit Anregungen aus der Bürgerschaft eindeutig mit ein.
Ein großes Feuerwerk wird am Sonntagabend, 12. Oktober, die Landesgartenschau beenden und die Veranstalter können auf eine erfolgreiche Gartenschau zurückblicken. Mit 400.000 Besuchern hatten die Geschäftsführer geplant, Ende September konnte der 500.000ste Besucher auf der Landesgartenschau begrüßt werden. Damit ist Zülpich die erfolgreichste Landesgartenschau im Rheinland.
Doch was passiert nach dem 12. Oktober? Diese Frage haben sich schon viele Zülpicher gestellt und sie verfolgten interessiert die Ausführungen Hartmanns. Den Verantwortlichen ist sehr daran gelegen, dass etwas von der Belebtheit der Innenstadt durch die Landesgartenschaubesucher mit in die nächsten Jahre gezogen wird. Da der Name Landesgartenschau geschützt ist, wird der Park künftig als Gartenschaupark Zülpich beworben werden, um besonders auch Besucher aus größerer Entfernung mit dem Thema Garten locken zu können. Denn für die auswärtigen Besucher sind sicherlich die Gartenanlagen die interessanten Punkte der Anlage und da stieß die Ankündigung von Hartmann, "alle 16 Themengärten werden erhalten bleiben", auf große Zustimmung. Der Seepark bleibt damit in seinen Ausmaßen bestehen und wird künftig weiterhin kostenpflichtig sein. Die Beete im Eingangsbereich und an der Römerbastion, die während der Schau wechselnd bepflanzt wurden, werden zu Staudenbeeten umgewandelt. Badestelle, Spielmöglichkeiten für die Kinder, der Skulpturengarten von Marti Faber, die Vorstellung der Ortschaften und vieles mehr wird auch künftig zu sehen und nutzbar sein. Sie könnten sich auch noch neue Angebote wie einen Minigolfplatz oder einen Grillplatz vorstellen, meinte Hartmann. Der Wallgrabenpark wird im Gegensatz zum Seepark öffentlich zugänglich sein und keinen Eintritt kosten. Vom großen Spielplatz in der Nähe der Burg bis hinunter zum Weyertor wird der Park jedoch abends geschlossen werden.
Bei den Eintrittspreise für den Seepark haben sich Geschäftsführer an ähnlichen Anlagen orientiert. Der Sommerpreis (März bis Oktober) soll beispielsweise für Erwachsene künftig sechs Euro kosten, Kinder ab sechs Jahren und Jugendliche bis 17 Jahre zahlen 3,50 Euro. Die Tageskarte für einen Erwachsenen einschließlich aller eigenen Kinder kostet acht Euro, bei zwei Erwachsenen mit Kindern macht das Ganze 14 Euro. Auch Dauerkarten wird es wieder geben: Erwachsene 45 Euro, Dauerkarte Familie mit einem Erwachsenen 55 Euro, Dauerkarte Familie mit zwei Erwachsenen 100 Euro. Noch vor Weihnachten sollen wieder ermäßigte Dauerkarten zur Verfügung stehen.
Im Anschluss an die Vorstellung des neuen Konzeptes standen die Fragen der Bürger im Mittelpunkt. Wie es denn mit einem Hotel aussehe, wo doch die Gartenschau ein so großer Erfolg gewesen sei, fragte ein Besucher. Bergmann hielt sich noch sehr bedeckt, es gäbe Gespräche, meinte er. Die Fläche zwischen Seepark und Wassersportverein war schon in der Planung der Gartenschau für ein Hotel frei gehalten worden, doch es hat sich bisher kein Investor gefunden. Der Vorschlag, dass Zülpicher Bürger den Park an bestimmten Tagen kostenfrei nutzen könnten, erhielt zwar spontanen Applaus der Besucher, doch die Geschäftsführer konnten sich damit nicht anfreunden. Der Park müsse schließlich finanziert werden, meinte Hartmann. Auch das neue Baugebiet Seegärten 2, das direkt an den Seepark angrenzen wird, stieß bei einigen Bürgern auf Kritik. Zum einen sei die Sichtachse zum See von der Rochuskapelle dann nicht mehr gegeben und künftige Anwohner könnten sich über den Lärm vom Seepark beschweren, vor allem bei den geplanten Sommerevents. Bergmann wies diese Befürchtungen jedoch zurück. Insgesamt schienen die Bürger mit den Plänen für die weitere Nutzung sehr zufrieden zu sein und der Ansturm auf die ermäßigten Dauerkarten zur Weihnachtszeit wird sicherlich wie schon bei der Landesgartenschau ein großer Erfolg werden.
Was gibt es noch bis zum 12. Oktober zu sehen? In der Blumenhalle stehen beispielsweise unter dem Motto "Goldener Oktober" Heide, Alpenveilchen und Co im Mittelpunkt des Geschehens. Karnevalistische Tanzkunst gibt es am 4. Oktober auf der Seebühne, der Abschlussgottesdienst des Kirchengartens findet am 5. Oktober auf der Bühne an der Landesburg im Wallgrabenpark statt und am 12. Oktober gibt es ein großes Abschiedsfest mit Feuerwerk um 20 Uhr. Alle weiteren Termine für die letzte Landesgartenschauwoche sind unter www.laga2014.de nachzulesen. Die Beschlussvorlage mit allen Einzelheiten für das Nachhaltigkeitskonzept kann man hier herunterladen. [pg]
Literatur-Festival "Lit.Eifel" geht in die zweite Runde
Bis Dezember mehr als 30 Lesungen an ungewöhnlichen Orten der Eifel
Stellten im Kloster Steinfeld das kunterbunte und deutlich erweiterte Programm der Lit.Eifel 2014 vor (v.l.): Wilfried Pracht, Prof. Dr. Frank Günter Zehnder, Gabriele Eucken, Jochen Starke, Werner Biermann, Margareta Ritter, Tanja Motzkau, Resi Nießen, Ralf und Monika Kramp sowie Rudolf Westerburg. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Ob Kloster oder historische Burg, Ausflugsdampfer oder Atombunker: Auch für die zweite Ausgabe des Literaturfestivals "Lit.Eifel" haben die Organisatoren spektakuläre Veranstaltungsorte ausgewählt. Autoren und Publikum werden sich zudem auf Campingplätzen, in Schienenbussen oder Dorfsälen begegnen. Im Ambiente solch eigenwilliger "Locations" der Kreise Düren, Euskirchen, der Städteregion Aachen und der deutschsprachigen Gemeinde Ostbelgiens wird vom 1.10. bis 10.12. zeitgenössische Literatur auf dem Land präsentiert.
"Die Atmosphäre der Veranstaltungsorte soll Publikum und Autoren inspirieren.", erklärt Projektmanager Jochaim Starke das Veranstaltungskonzept. So liest Thomas R.P. Mielke in der Pfarrkirche Heimbach-Vlatten aus seinem Historien-Roman "Karl der Große". Dort, wo vor Jahrhunderten eine karolingische Königspfalz existierte, lässt er die Vita des Regenten literarisch Revue passieren. (10.10., 19.30 Uhr)
Ganz großes Kino kommt mit dem Autor Gerd Heidenreich in die Eifel. An zwei Abenden wird er Passagen aus dem Drehbuch lesen, auf dem Edgar Reitz’ Film "Die andere Heimat" basiert. Nach der Vorführung des Films haben die Zuschauer dann die Möglichkeit, mit dem Drehbuchautor über das preisgekrönte Projekt zu diskutieren. (23.10., 19.30 Uhr, Bad Münstereifel-Mutscheid, Dorfsaal Prinz / 24.10. 19.30 Uhr, Monschau-Mützenich, Nassenhof)
Die kabarettistischen Wellen werden hochschlagen, wenn vier Krimiautoren – Erika Kroell, Ralf Kramp, Klaus Stickelbroeck und Hubert vom Venn – ein Schiff der Rurseeflotte kapern und unter dem Titel "Traumschiff Ahoi – Käpt’n Iglo fährt durch’s Feuchtgebiet" die Welt von Seebären, Traumschiffurlaubern und Leichtmatrosen ins Visier nehmen. (17.10., 19.30 Uhr, Schwammenauel/Heimbach, Abfahrt und Rückkehr des Rurseeschiffs)
Mit Saša Stanišić konnten die Veranstalter den diesjährigen Preisträger der Leipziger Buchmesse für die "Lit.Eifel" verpflichten. Im Eupener "Jünglingshaus" wird der 36jährige Literat seinen zweiten, mehrfach ausgezeichneten Roman "Vor dem Fest" vorstellen. (9.10., 20 Uhr)
Daten und Fakten über das anspruchsvolle Festival, bei dem sowohl etablierte Schriftsteller als auch viel versprechende Nachwuchsautoren zu Wort kommen, gibt es unter www.lit-eifel.de. Hier finden Sie Hinweise über das vollständige Programm und zum Kartenvorverkauf. Kurzentschlossene können sich ihr Ticket mit einem Mausklick im Internet buchen und zuhause ausdrucken.
Vorausgesetzt, die Veranstaltung ist noch nicht ausverkauft, denn der Run auf die Karten ist groß!
Weitere Lit.Eifel-Termine der kommenden Woche:
- 4.10. 19:00 Uhr (Einlass: 18 Uhr): "Der fünfte Vogelslam in Vogelsang IP"
Schleiden, Kulturkino Vogelsang IP
- 7.10. 20:00 Uhr: "Heinz Helle – Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin"
Sankt Vith, Café Trottinette im Triangel
- 8.10. 19:30 Uhr: "Sabine Heinrich – Sehnsucht ist ein Notfall"
Roetgen, Bürgersaal Grundschule
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Unpopulärem Gemütszustand ein Denkmal gesetzt – Ausstellung "Zorn" im Monschauer KuK Monschau: Wut, Verzweiflung, Trauer – Zorn hat viele Nuancen, wenn er sich in den Gesichtern der Menschen spiegelt. Mit 55 großformatigen Portraits prominenter Persönlichkeiten setzt der Saarbrücker Fotograf Axl Klein diesem unpopulären Gemütszustand auf drei Etagen im Monschauer Kunst- und Kulturzentrum (KuK) ein Denkmal. Axl Klein wählte seine Motive bewusst und sorgfältig aus. “Seine Wahl fiel auf 55, der Öffentlichkeit gut bekannte Personen, was ihm zu seiner Strategie verhalf, keine monumentalen leere Ikonen zu schaffen", führte die Kuratorin und Leiterin des KuK, Dr. Nina Mika-Helfmeier, auf der gut besuchten Vernissage die Besucher ins Thema ein. "Bei diesem Projekt ging es Axl Klein vielmehr um das starke, elementare Gefühl des Zorns."
Menschen sehr nahe gekommen
Prominente Zeitgenossen wie etwa Anke Engelke, Meret Becker, Dietmar Bär, Markus Lanz, Peter Lohmeyer, Axel Prahl, Thomas D., Olli Dittrich, Herbert Feuerstein, Annette Frier, Lena Meyer-Landrut, Wolfgang Niedecken, Oliver Welke, Konstantin Wecker, Roger Willemsen und viele mehr, wirken auf den Betrachter im Format 1,60 x 1,20 Meter fast distanzlos und mit großem Effekt. Wie sehr Zorn die Gesichter der Menschen verändert, ja gelegentlich entstellt, wird deutlich und macht betroffen. Marco Rose, Redakteur des Aachener Zeitungsverlages, moderierte das Gespräch mit Axl Klein, das einen interessanten Einblick in die Arbeit des Fotokünstlers gab. "Während der Shootings spürte ich, wie ansteckend Zorn sein kann. Die starke Anspannung, die ich während der Arbeit mit dem Thema Zorn verspürte, ließ mich oft durchatmen. Dabei bin ich den Menschen sehr nahe gekommen", so Axl Klein.
Intime Begegnung
Besonders gelungen findet der Künstler die Ausstellungsmöglichkeiten im KuK. "Durch die Präsentation der Fotografien in einzelnen Räumen hat der Betrachter die Möglichkeit, dem Abgebildeten sehr intim zu begegnen." Manchmal hatte Axl Klein das Gefühl, dass der Zorn der Prominenten sich auch gegen ihn selbst richte. Die Atmosphäre bei den Fotoarbeiten und so unmittelbar direkt vor den Gesichtern der Menschen war sehr intensiv. Interessant fand er auch, wie sich die einzelnen VIPs auf das Thema einstimmten. Oft nutzten sie die Musik während der Zeit in der Maske, um sich auf das Gefühl Zorn vorzubereiten. "Selbstverständlich war alles nur gespielt. Es kann nur eine Annäherung an das Gefühl sein. Aber es war interessant zu beobachten, wie groß die Spannbreite des Zorns in den Gesichtern der Einzelnen sein kann. Ich bekam jedes Mal Gänsehaut, wenn ich spürte, dass ist genau der Ausdruck, der individuell authentisch und richtig war. Wenn das Gefühl eingefangen war, herrschte oft große Erleichterung. Für viele wurde die Arbeit zu einer Art Selbsterkenntnis", berichtete Axl Klein.
Dass er aus der Werbefotografie kommt, spürt man an der Ästhetik der Bilder. Der Betrachter hat zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass da jemand vorgeführt wird. Kleins Fokussierung und Schärfung auf die Augen der Portraitierten zielt gekonnt darauf ab, die Fotografien zur Kunst zu erheben. Die Bilder wurden nachträglich nicht bearbeitet – sie zeigen Mut zum Ungekünstelten und Ungeschminkten. Eineinhalb Jahre tingelte er mit fünf Scheinwerfern und einer Mittelformatkamera bewaffnet durch Deutschland. "Es gehört ungeheuer viel Mut dazu, sich so darstellen zu lassen. Manche meiner Freunde erkannten die Abgelichteten auf den Bildern nicht wieder", verriet Axl Klein.
Das Projekt steht unter der Schirmherrschaft von Amnesty International. Die Erlöse des Bildbandes, der im KuK verkauft wird, und das Autorenhonorar wird AI zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung im KuK, Austraße 9 in Monschau, ist noch bis Sonntag, 5.10.2014 zu sehen. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14 bis 17 Uhr und am Wochenende zwischen 11 du 17 Uhr. Weitere Informationen im Web unter: www.zorn-projekt.de und www.kuk-monschau.de [bvl]
Der volle Geschmack unserer Heimat – Kreuzauer Mobile Saftpresse geht an den Start Üdingen/Region: Nichts schmeckt so köstlich wie der frisch gepresste Saft von Äpfeln. In der Eifel haben viele Menschen noch Obstbäume im Garten. Die wenigen verbliebenen Streuobstwiesen, die früher so typisch in der Region waren, werden oft nicht mehr bewirtschaftet, weil viele Eigentümer in einem Alter sind, wo man langsam aber sicher in Sachen schwerer körperlicher Arbeit kürzer treten muss. Andere haben neben ihrer Berufstätigkeit nicht mehr die Zeit, die leckeren Früchte weiter zu verarbeiten.
"Ich kann die Köstlichkeiten da einfach nicht liegen und verrotten sehen", erklärt Franz-Willi Koch. "Schon früher bin ich mit meinen Kindern mit einer Spießbütt bewaffnet losgezogen, habe die Äpfel aufgelesen und zu einer Obstpresse gefahren, um so in den Genuss des herrlichen Saftes zu kommen. Da musste ich auch meine Familie nicht lange für dieses Thema sensibilisieren. Diese Geschmacksexplosion, dieses saftige Stück Natur im Mund – wirkt von ganz alleine", schwärmt der Naturfreund.
Auch seinen Schwiegervater Johannes Friederichs musste er nicht lange überzeugen, eine Möglichkeit zu finden, diesen Früchten nicht einfach nur beim Verrotten zusehen zu müssen. Die ganze Familie steckte die Köpfe zusammen und schnell war der Entschluss gefasst, in eine gewagte Idee zu investieren. "Reich werden wir mit unserer neuen Mobilen Saftpresse sicher nicht", weiß Johannes Friederichs, "aber wir wollen nicht mehr nur zuschauen, sondern unserer Herzensangelegenheit Gestalt verleihen." Nun steht die "Kreuzauer Mobile Saftpresse" für die Äpfelsaison bereit und Familie Friederichs-Koch freut sich darauf, an vielen Stationen in der Region die Apfelernte vieler Gartenbesitzer in Empfang zu nehmen. "Auch Ihr Obst machen wir flüssig", verspricht Franz-Willi Koch.

Eine mobile Saftpresse funktioniert genauso wie eine Großkelterei. Das Obst wird gewaschen, zerkleinert und anschließend gepresst. Der naturtrübe Saft wird in einem Pasteurisator auf ca. 80 Grad Celsius erhitzt und in 5 Liter-Beutel abgefüllt. Durch diese schonende Verarbeitung bleiben Vitamine und wertvolle Inhaltsstoffe erhalten. "Wir verarbeiten Äpfel, Birnen, Quitten, nur kein Steinobst." Nach Wunsch können auch Mischsäfte hergestellt werden: Beispielsweise Äpfel/Birnen, Äpfel/Quitten – wahlweise auch mit Möhren. Für die Qualität des Saftes ist die Qualität des Obstes entscheidend. "Vermeiden Sie bitte unbedingt faule Stellen", raten die Experten. "Je reiner und reifer das Obst, desto besser wird der Saft. Für größere Mengen kommen wir auch gerne nach Absprache zu Ihnen." Voraussetzung dafür ist eine ebenerdige Stellfläche von ca. 10 x 8 Meter, ein Trinkwasseranschluss mit Abflussmöglichkeit, sowie eine Starkstromsteckdose mit mindestens 16 Ampere. Weitere Informationen wie Preise, feste Termine an unterschiedlichen Standorten und was sonst noch zu beachten ist, können Interessierte auf der Homepage der Firma finden.
www.kreuzauer-mobile-saftpresse.de [bvl]
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