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EIFELON - wöchentliche eMailZeitung für die Eifel

In dieser Ausgabe: Bahnpendler sind genervt Mehr als 6.000 Besucher in St. Mokka Hans-Peter Salentin: Dozent und Produzent Freundschaft mit Brief und Siegel Ameisen-Universum unter Glas Es geht rund im Sport Jecke Termine “Jeck loss Jeck elangs”

Land & Leute: Windparkprotest: Säbelrasseln im Münsterwald Schulung von Paten für Flüchtlinge Lesung und Theater für Kinder Der „singende Hirte” spendet Rekordsumme „Mit Leidenschaft und Feuer“ Ende nach 50 Jahren Ersten Stein gelegt Wer wäscht die Elefanten? Der Närrische Pitter geht an…. Konzert für Nicht-Karnevalisten Tollitäten trafen sich im Kreishaus


Bahnpendler sind genervt

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Die Eifelpendler klagen über Verspätungen und Zugausfälle seit Einführung der neuen LINT-Züge. [Fotos: pg]

Kreis Euskirchen: Mehr als 1.500 Mitglieder hat die Facebookgruppe „Eifelpendler“ schon. Hier können sich Pendler aus der Eifel, die nach Köln oder Bonn zur Arbeit fahren, ihrem Ärger Luft machen. Denn seit der Einführung der neuen Züge Mitte Dezember vergangenen Jahres, gibt es nur noch Probleme. Verspätungen, Zugausfälle und mitunter großes Gequetsche während der Hauptverkehrszeiten sind zur Regel geworden. Die „Eifelpendler“ haben die Werte genauestens aufgeführt, wie der Fahrgastverband ProBahn Rhein-Sieg veröffentlichte: 95 Komplettausfälle, 33 Teilausfälle und 13.547 Minuten Verspätung zwischen dem 15. Dezember 2014 und 26. Januar 2015 auf der Eifel- und Voreifelbahn. Am Mittwoch hatte der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr des Kreises Euskirchen zu einer Sondersitzung eingeladen und auch Vertreter der Bahn und des Nahverkehrs Rheinland dazu gebeten.

Im Dezember wurden die bisherigen Züge durch die neuen LINT-Fahrzeuge ersetzt und auch die Fahrpläne wurden verändert, auf der Strecke Euskirchen-Bonn gibt es beispielsweise vier neue Haltestellen. „Seit Dezember erleben wir eine unglaubliche Welle des Unmuts“, sagte SPD-Ausschuss-Mitglied Wolfgang Heller zu Beginn der Sitzung. Es könne nicht sein, dass die Situation der Berufspendler sich so verschlechtere, führte Heller aus und betonte, es bestehe dringend Handlungs- und Erklärungsbedarf.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Dirk Helfert (Foto), Leiter Verkehrsbetrieb Rheinland der DB Regio NRW, versuchte, die Probleme zu erklären. „Da, wo wir stehen, ist es nicht zufriedenstellend“, bekannte er und er benannte auch die Ursachen. Die Witterung (58 Prozent) und Fahrzeugschäden (20 Prozent) verursachten demnach 78 Prozent der Verspätungen. Ein großes Thema sei die Undichtigkeit im Kühlkreislauf gewesen, sagte Helfert. Schläuche in dem Kreislauf sind geplatzt und setzten die Fahrzeuge unter Wasser, sodass Ausfallzeiten von drei bis 26 Tagen – je nach Trocknungsaufwand – entstanden. In der Testphase der Züge ist dieses Problem nicht aufgetreten, die Laufzeiten bei der Erprobung waren anscheinend nicht lang genug. Dies sei inzwischen vom Hersteller Alstom nachgebessert worden, versicherte Helfert. Hinzu kommen Getriebeausfälle – nach 50.000 Kilometern dürfe noch kein Getriebe ausfallen, meinte der DB Regio Chef. Auch hier ist die Herstellerfirma in der Pflicht. Viele der Verspätungen und Ausfälle waren allerdings witterungsbedingt. Umfallende Bäume beschädigten nicht nur die Gleise, sondern auch etliche Züge.

Es überrasche, dass die Naturkatastrophen aufgetreten seien, als die neuen Züge eingesetzt wurden, merkte Andreas Schulte, Fraktionsvorsitzender der SPD, an und auch Wolfgang Heller meinte, sein subjektives Gefühl sage ihm, die Natur würde näher kommen und der Pflegeschnitt entlang der Strecken scheine nicht ausreichend zu sein. Die Bahn schob diese Probleme zum Teil auf Privateigentümer, die Grundstücke entlang der Bahn haben und nicht ausreichend ihre Bäume beschneiden. Ausschussvorsitzender Hans Schmitz merkte dazu an, dass die Bahn bei Gefahr im Verzug durchaus handlungsfähig sei.

Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer Nahverkehr Rheinland GmbH, hatte vor allem die Unpünktlichkeit der Züge im Blick. Die Türöffnungs- und Schließzeiten haben sich bei den neuen Zügen verändert, was auch auf neue Sicherheitsnormen zurückzuführen ist. Bei den LINT-Fahrzeugen beträgt diese 27 Sekunden. Zuviel, wenn es nach Sedlaczek geht. Er sprach aber auch ein grundsätzliches Problem an. Die Infrastruktur habe keine Flexibilität mehr und sei an ihrer Grenze angelangt. Das System sei so angespannt, dass es schnell zu Störungen komme. Steigende Pendlerzahlen sollten eigentlich das Ziel sein, doch die Infrastruktur gäbe nicht mehr her. Zusätzliche Fahrzeuge in der Hauptverkehrszeit seien daher nicht möglich.

Die Mitglieder der Facebook-Gruppe Eifelpendler fordern unter anderem die Einrichtung von Schnellverbindungen mit mehr Kapazität, wie Gaby Cremer, Gründerin der Gruppe, in einer Stellungnahme sagte. Sedlaczek meinte dazu, dass dies nicht ohne weiteres möglich wäre. Zudem würden auf der Strecke von Euskirchen nach Köln-Süd lediglich sechs Minuten eingespart. „Wir müssen das Netz mit dem LINT hinbekommen und die Probleme mit der Türöffnung lösen”, sagte er.

Zum Ende des offiziellen Teils der Sitzung wurde eine Resolution aller Fraktionen einstimmig verabschiedet, in der die Bahn zum schnellen Handeln aufgerufen wird, um die katastrophale Lage auf der Eifel- und Voreifelstrecke zu verbessern. [pg]


Mehr als 6.000 Besucher in St. Mokka

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Nach dem Besuch der Ausstellung “Routes of Liberation” kann die betagte Dame endlich über ihre eigenen Kriegserlebnisse sprechen. [Foto: privat]

Nideggen-Schmidt: „Die Besucherzahlen haben unsere Vorstellungen bei weitem übertroffen.“ Nach gut dreiwöchigem Dauereinsatz für die Ausstellung „Routes of Liberation“ zogen die Organisatoren vor Ort Bilanz. Seit der Eröffnung am 10. Januar bis zum Abbau der multimedialen Ausstellung am 2. Februar nutzten mehr als 6.000 Gäste die Chance, sich die internationale Dokumentation anzuschauen. „Wir haben viele Leute erreicht und angerührt“, resümierte Rureifel-Touristiker Gotthard Kirch. „Die offenen Führungen mussten doppelt und dreifach gemacht werden. Selbst an Tagen mit Schneegestöber kamen 400 bis 600 Menschen nach Schmidt.“ Stellvertretend für eine ganze Generation schilderte er den Ausstellungsbesuch einer alten Dame aus Monschau-Widdau. Beim Eintritt in die Kirche „St. Mokka“ sei sie noch unschlüssig gewesen, ob sie sich die Dokumentation gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter überhaupt anschauen solle. Nach dem Gang durch die Ausstellung habe die 91-Jährige Tränen in den Augen gehabt und erleichtert festgestellt, nun könne sie endlich mit ihrer Tochter über die eigenen Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg reden. 70 Jahre nach Kriegsende.

Da sich der Abbau der Wanderausstellung „Routes of Liberation“ für ihren Weitertransport nach Warschau verzögerte, nutzten viele Eifeler in letzter Minute die verlängerte Besuchsmöglichkeit.

Hatte die Installation der Ausstellung drei Tage in Anspruch genommen, waren die Exponate nun innerhalb eines Tages in Transportkisten verstaut. Die durch Eigeninitiative zusätzlich gezeigten vier Stellwände, die mit großformatigen Fotos und Texten die verlustreichen Schlachten rund um Schmidt, die damalige Verzweiflung und totale Zerstörung dokumentieren, entwickelten sich in den vergangenen Wochen zum Treffpunkt der Kirchengemeinde. Hier kamen die Schmidter ins Gespräch und tauschten gemeinsame Erinnerungen aus. „Diese Zeitzeugnisse werden wohl noch eine ganze Weile in unserer Kirche zu sehen sein“, ist sich Konrad Schöller sicher, der die ausgestellten Dokumente gemeinsam mit dem Kirchenvorstand und dem lokalen Geschichtsverein aufbereitet hat.

Bevor die Kirchenbänke auf der ehemaligen Ausstellungsfläche wieder eingebaut wurden, nutzte die engagierte Gemeinde das momentan leere Kirchenschiff dazu, energiesparende LED-Lampen anzubringen.

Auf eine Tatsache kann die Region besonders stolz sein: Mit Teamgeist, großzügigen Sponsoren und unschätzbarem, ehrenamtlichen Engagement ist den Eifelern etwas gelungen, woran selbst eine Großstadt wie Frankfurt scheiterte. Trotz intensiver Vorplanungen wird „Routes of Liberation“ in der Frankfurter Paulskirche nicht zu sehen sein!

Als Anerkennung für ihr vorbildliches Engagement bekommen alle Helfer eine Kopie des siebenminütigen Films, der am Eröffnungstag der Ausstellung gedreht wurde und die wichtigsten Momente zusammenfasst. Demnächst sollen die Impressionen auch auf der Homepage von Rureifel-Tourismus zu sehen sein.

Der deutschsprachige Ausstellungs-Katalog ist weiterhin über info@rureifel-tourismus.de und im Hotel Roeb, direkt gegenüber der Schmidter Kirche „St. Mokka“, erhältlich. [bwp]


Hans-Peter Salentin: Dozent und Produzent

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Hans-Peter Salentin, einer der besten europäischen Jazztrompeter. [Foto: pd]

Bad Münstereifel: Der Jazztrompeter und Professor für Musik, Hans-Peter Salentin, beschloss 2010, ein neues Label und einen Verlag zu gründen. “Dewey Records” wurde geboren. Unter diesem Namen vereinen sich die unterschiedlichsten Strömungen Europäischer Musik. Die stilistische Offenheit ist ein besonderes Merkmal dieser Marke. So verschmelzen hier mainstreamige, loungige und auch klassische Musikstile unter einem Dach. „Ich werde mit dem eigenen Label den eingeschlagenen Weg fortsetzen“, erklärte Hans-Peter Salentin anlässlich seines kleinen Jubiläums.

1961 in Mechernich geboren, ist Hans-Peter Salentin seit zwölf Jahren Professor für Jazztrompete, Big Band und Jazz-Combo an der Hochschule für Musik in Würzburg. „Seit sechs Jahren pendle ich zwischen Bad Münstereifel und Würzburg hin und her. Auch wenn das sehr anstrengend ist, macht es mir immer wieder Spaß, mit meinen Studenten zu arbeiten“, freut sich Salentin über seine Anstellung im Fränkischen.

Der Name “Dewey Records” ist eine Homage an Miles Davis. Er gilt als eine Persönlichkeit, die den Zeitgeist bündelte und immer neuen Strömungen zugewandt war, ohne die Tradition aus dem Auge zu verlieren. „Dewey“ war der Spitzname des 1991 verstorbenen Musikers. „Die Idee zu meinem eigenen Label ist mir vor einigen Jahren gekommen. Um Werke zu veröffentlichen, brauchen alle Musiker einen sogenannten Label-Code. Wenn man das nicht hat, ist es unmöglich, seine Songs zum Beispiel bei Radiosendern anzubieten“, erklärt er. Bevor er sein eigenes Label ins Leben rief, machte er sechs CDs bei einem Label in Süddeutschland, natürlich auch mit Label-Code. „Nun biete ich anderen Musikern ebenfalls diese Plattform.“

Salentin bringt bei dem jungen Projekt seine Erfahrungen aus der eigenen musikalischen Laufbahn mit ein. Seine langjährige Tätigkeit im Pop-Bereich mit Rainhard Fendrich, Fritz Brause und seine 20-jährigen Einsatz bei der Harald Schmidt Show kommen ihm dabei zugute. „Zu den Größen im Popbereich bin ich während meiner Studienzeit an der Musikhochschule in Köln gekommen, das war immer reiner Zufall. Die Verpflichtung bei Fritz Brause kam über einen befreundeten Posaunisten, der mich einfach mitgenommen hat, und so war ich dabei“, erzählt Salentin aus dem Nähkästchen eines Musikers. Auch an die Zusammenarbeit mit Rainhard Fendrich erinnert sich Salentin gerne zurück: „Durch Tato Gomez bin ich zu Fendrich geraten. Wir haben gerade einmal eine gute Stunde im Studio gearbeitet, da war der Song ‘Macho Macho’ im Kasten.“

Mittlerweile sind auf “Dewey Records” mehr als 30 CDs veröffentlich worden. Das Spektrum reicht dabei von World Music, über alle Formen des Jazz bis hin zu Wave Musik. Mit dem angegliederten Verlag erweiterte Hans-Peter Salentin sein Angebot. So bietet er Arrangements zu den CD-Projekten bis hin zu Big Band Arrangements von originalen Kompositionen der Künstler. Außerdem gibt Hans-Peter Salentin seinen Kunden Unterrichtsmaterialien an die Hand mit den verschiedensten Themen: Improvisation, Duette und vieles mehr. „Dieses Material können die Musiker kostenlos von meiner Seite downloaden. Geld kann man damit nicht verdienen, denn es gibt zu viele Leute, die Musik kostenlos anbieten. Aber wer qualitativ gute Sachen machen möchte, sollte schon mal auf meiner Seite nachschauen“, meint der weltgewandte Münstereifeler. Zu den von Salentin veröffentlichten Künstlern gehören Cologne World Jazz Ensemble, Kazhargan World, Johannes Löhndorf, Stephan Schmolck, Mayumi Motohashi, Hans-Jörg Scheffler, Julia Sawicka Project, Ivan Polyanskiy und Natalie Kies.

Die neuste Produktion des Labels hat Salentin wieder einmal selber komponiert. Auf der CD „Travels“ wird der Trompeter von der Sängerin Mandy van Baaren und dem Saxophonisten Yves Ferrand begleitet. www.hp-salentin.com bzw. www.dewey-records.com [pd]


Freundschaft mit Brief und Siegel

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Im “Kleinen Landcafé” lasen Nicholas Müller (l.) und Hubert vom Venn aus ihrem Briefwechsel. [Fotos: bwp]

Kerpen: Im Internet-Zeitalter noch echte Briefe zu verschicken, ist eher selten. Für zwei langjährige Freunde ist aus dieser Idee ein Buchprojekt gewachsen. Im November 2014 starteten Nicholas Müller, Ex-Sänger der Eifeler Erfolgsband „Jupiter Jones“, und Kabarettist Hubert vom Venn ihr Experiment: Sie begannen einen Briefwechsel, der demnächst in Buchform erscheinen soll. In Kerpen bei Hillesheim gaben sie auf der Bühne des „Kleinen Landcafés“ nun erstmals Einblick in ihre Korrespondenz – am Klavier temperamentvoll begleitet von Achim Konejung.

Aus völlig unterschiedlichen Perspektiven schildern die beiden Autoren ihre Kindheit in der Eifel. 30 Jahre Altersunterschied liegen zwischen den beiden Briefeschreibern, den ganz persönlichen Erinnerungen. Trotzdem ziehen sich – um drei Jahrzehnte zeitverschoben – ähnliche Erlebnisse durch die schriftlichen Aufzeichnungen: Die erste Zigarette, der erste Kinofilm, der erste öffentliche Auftritt. Eine liebevolle Retrospektive, ein Resümee voller Irrungen, Wirrungen und komischer Episoden.

Nein, per Handschrift wie zu Goethes Zeiten werden die Gedanken heute nicht mehr ausgetauscht. Die Dialog-Partner nutzen moderne Technik. Schicken ihre Briefe aber nicht per Mail, sondern ausgedruckt auf Papier – mit Briefmarke und Siegel. Einer der ersten zwölf Briefe war so schön gestaltet, dass er nie sein Ziel erreichte: „Ich hatte den Briefbogen direkt zu einem Umschlag gefaltet, mit Siegellack verschlossen und neben die Briefmarke das Bild einer ‘blauen Mauritius’ gestempelt“, schildert Hubert vom Venn. Das schmucke Stück kam nie beim Empfänger an: „Vermutlich ist der Brief gestohlen worden“, mutmaßt der Kabarettist. Die Trophäe sei im Internet aber noch nicht zum Verkauf angeboten worden, witzelt er. Bis Juni wollen die beiden Brieffreunde ihren Gedankenaustausch fortführen, dann gehen die etwa 100 Seiten in Druck.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Tiefgründiges und spontaner Nonsens wechselten sich bei diesem intensiven Abend auf der kleinen Bühne des Kultur-Cafés von Thea Greif ab. Und so erlebte das Publikum gleich drei Uraufführungen: Die erste Lesung mit Ausschnitten des Briefwechsels, die Premiere eines Songs aus dem neuen Programm „Scher Dich zur Eifel“ des Kabarettisten-Duos Konejung und von Venn, sowie den ersten Gesangs-Auftritt von Nicholas Müller nach einjähriger, krankheitsbedingter Zwangspause. Nach seinem Abschied von „Jupiter Jones“ griff Nicholas Müller, seit neun Monaten Papa, erstmals wieder singend zum Mikrofon. Durch Achim Konejung begleitet, interpretierte er mit geschlossenen Augen „Amsterdam“, den von Klaus Hoffmann ins Deutsche übersetzten Erfolgstitel von Jacques Brel.

Umwerfend komisch die schräge Nummer „Hähnchen explodieren am Horizont“, die das Trio mit bierernster Miene zum Vergnügen des Publikums gemeinsam anstimmte. “Falls wir irgendwann eine Band gründen, wird sie ‘Eifeler Volkswaisen’ heißen”, wagten die Drei einen humoristischen Blick in die Zukunft.

Zwischen den einzelnen Lesungen griff Konejung solo in die Tasten und stimmte selbst geschriebene Songs aus und über die Eifel an. Mit Blick auf zunehmend ausländerfeindliche Demonstrationen plädierte der Kabarettist am Klavier stimmgewaltig für eine neue Art der (Rosen)Montagsdemonstrationen: „Jefüto“ – Jecke für Toleranz.

Das Programm „Briefe in und aus der Eifel“ wird am Samstag, 23. Mai, um 20 Uhr, im Rahmen der »Eifel Kulturtage« in 54689 Daleiden, Bürgerhaus, wiederholt. www.hubert-vom-venn.de [bwp]


Ameisen-Universum unter Glas

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“Unser Ameisenvolk ist eine kleine Sensation”, freut sich Hermann Carl [Fotos: bvl]

Monschau: Es krabbelt im Naturerlebnismuseum. Die Gäste haben sechs Beine, einen Hang zum Familienleben mit integrierter Arbeitsteilung und heißen wissenschaftlich „Formica polyctena “.

Seit einiger Zeit beherbergen Hermann Carl und Heinz Hallmann, die beiden Leiter des Naturmuseums, ein emsiges Ameisenvolk in ihren Räumen. Für Besucher gut zu beobachten, denn das Volk lebt in zwei mit einer Glasröhre verbundenen Glaskuben. In dem einen Kubus hat das Ameisenvolk seinen „Hügel“ und in dem anderen befindet sich der „Wald“. „Es ist sehr interessant und unterhaltsam, wenn die Ameisen zwischen den beiden Kuben hin und her krabbeln, Nahrung und Wasser holen oder ihre Toten beerdigen“, weiß Hermann Carl. „Unser Ameisenvolk ist eine lebendige Abbildung einer Gesellschaft – nur eben im Miniformat.“

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Für die Kinder, die den „Lernort Natur“ im Handwerkerdorf Monschau besuchen, ist der Glasbau eine richtige Attraktion geworden. Die beiden Leiter und ihr Team sind froh, diesen Schritt zur Bereicherung des Museums gewagt zu haben. „Das Miteinander von Völkern wie Ameisen oder Bienen ist hochinteressant. Bei ihnen gibt es ein Gemeinwesen, wie bei uns Menschen“, schwärmt Heinz Hallmann. „Ihr gesellschaftliches Miteinander ist friedlich und vorbildlich. Das ändert sich jedoch, sobald ein Vertreter anderer Völker auf der Bildfläche erscheint.”

Auch die Geschichte, wie das Ameisenvolk ins Museum fand, ist unterhaltsam und nicht ganz alltäglich. Alles begann in einer Heimeinrichtung am Niederrhein, nahe am Wald gelegen. Eines Tages beschlossen die Ameisen, ihr Territorium vom Wald auf das nahe Gebäude auszuweiten. Dort fanden die Ameisen schnell einen Weg in die Küche und vor allem in die Bewohnerzimmer. Nicht sehr zur Freude der Bewohner. Alle Versuche, die Ameisen wieder loszuwerden, misslangen. Das zuständige Umweltamt hatte schlussendlich einer Umsiedlung der Tiere zugestimmt, die von der Ameisenschutzwarte NRW durchgeführt wurde. Das gesamte Volk, mitsamt dem Ameisenhügel wurde kurzerhand aufgeteilt: 4/5 dieses Volkes übersiedelte ins “Arboretum” auf dem Gelände des Naturparkzentrums Haus Ternell in Eupen. 1/5 des Volkes kam ins Naturerlebnismuseum nach Monschau. Diese Trennung bot sich besonders deshalb an, weil es sich bei der Population um die „Formica polyctena“, die Kahlrückige Waldameise handelt, die in ihren Völkern jeweils über mehrere Königinnen verfügt. Es wird vermutet, dass sich in der Monschauer Gruppe insgesamt fünf Königinnen befinden.

Das Naturmuseum ist erst die zweite Einrichtung in NRW, in der es möglich ist, so ein Ameisenvolk bei seiner täglichen Arbeit zu beobachten. Die Mitarbeiter sind in die Pflege bestens eingearbeitet und erhalten ständig Unterstützung durch die Ameisenschutzwarte NRW. Ameisen sind grundsätzlich streng geschützt, weil sie sehr nützlich für den Wald sind. Sie sorgen dafür, dass Forstschädlinge und Insekten nicht überhand nehmen. „Da wo Ameisen sind, ist die Natur gesund“, wissen die beiden Einrichtungsleiter.

Wegen der allgemeinen „Winterpause“ im Handwerkerdorf ist das Museum vorläufig nur Samstag und Sonntag von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Ebenso zu Karneval (15. und 16. Februar). Nach Voranmeldung sind auch während der Woche und am Wochenende Gruppenführungen möglich. www.erlebnismuseum-lernort-natur.de [bvl]


Es geht rund im Sport

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Ruth Flemig (l.) und ihre Mannschaftskolleginnen der Sportfreude 69 brauchen am Samstag gegen Borken einen Sieg. [Foto: pd]

Fußball. B-Jugend Bundesliga. Euskirchen. Das erste Team, das nach der Winterpause ran muss, ist die B-Jugend Bundesliga-Truppe des Euskirchener TSC. Am Sonntag um 11.00 Uhr empfängt das abstiegsbedrohte Team aus der Kreisstadt die Vertretung von Rot-Weiß Essen im Euskirchener Erftstadtion. Der ETSC ist mit elf Punkten Tabellenvorletzter, aber auch die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die sechs Punkte mehr auf dem Konto haben, stehen noch auf einem Abstiegsplatz. Um den Anschluss auf die Nichtabstiegsplätze nicht ganz aus den Augen zu verlieren, sind die Spieler von ETSC-Trainer Maciej Gomula zum Siegen verdammt. In den letzten Spielen vor der Pause zeigten die Euskirchener einen deutlichen Aufwärtstrend. Auch das Hinspiel gewannen die Kreisstädter nach Treffern von Bledi Idrizi und Mario Trawinski mit 3:1.

Basketball. Regionalliga. Bad Münstereifel. Nach dem deutlichen Auswärtssieg (101:76) der DJK ErftBaskets Euskirchen gegen den DT Ronsdorf am vergangen Wochenende steht für das Team von Stefan Schäfer das nächste Finalspiel auf dem Plan. Am Samstagabend (19.30 Uhr) empfangen die ErftBaskets den ebenfalls abstiegsbedrohten BSV Wulfen in der Sporthalle des St. Angela Gymnasiums in Bad Münstereifel. In der Partie haben die ErftBaskets mit dem Team aus Wulfen noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel unterlag die Schäfer-Truppe in der Schlussphase knapp mit 78:81. „Das war eine ärgerliche Niederlage und das wollen wir in der bestens gefüllten St. Angela Halle am Samstag natürlich besser machen“, gibt sich der Coach kämpferisch. Neben ihrem Starspieler Chris Brown hat der BSV Wulfen, der am vergangen Wochenende mit 71:120 gegen den FC Schalke 04 unter die Räder kam, ebenfalls kadermäßig noch einmal nachgelegt. Mit Javier Nassare (Spanien) und Gael Hulsen (Belgien) verpflichten die Wulfener gleich zwei ehemalige Spieler des FC Schalke 04 kurz vor dem Ende der Wechselfrist. „Mit den beiden Spielern haben sich die Wulfener, die für mich das schwerste Restprogramm der Abstiegskandidaten haben, natürlich verstärkt. Aber sie müssen natürlich auch die Beiden in ihr Spielsystem integrieren, ob das innerhalb von einer Woche möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Dennoch wollen wir von Beginn an Gas geben, unsere Chance nutzen, aggressiv verteidigen, unsere Schnelligkeit ausspielen und die Wulfener damit an ihre klare Niederlage auf Schalke erinnern. Die ganze WBV-Gemeinde schaut auf diese Partie, genauso wie auf das Aufstiegsduell zwischen Münster und Köln. Dabei wollen wir den Zuschauern schon etwas bieten und mit einem weiteren Sieg den Abstiegskampf offen halten.“

Basketball. Oberliga. Mit dem wichtigen 77:64-Heimsieg gegen den Rhöndorfer TV III haben sich die Basketballer des TuS Zülpich etwas Luft im Abstiegskampf der Oberliga verschafft. Am kommenden Samstag hält der Spielplan eine Auswärtspartie für die Korbjäger aus der Römerstadt bereit. Das Team ist um 16.00 Uhr zu Gast bei der Zweitvertretung des TSV Bayer Leverkusen. Beim Hinspiel in der Sporthalle an der Blayestraße gab es für die Mannschaft von TuS-Coach Valentin Bauer nichts zu holen. Sie unterlagen dem Team aus der Farbenstadt mit 49:62.

Volleyball. 1. Bundesliga. In der Volleyball Bundesliga setzen die SWD Powervolleys Düren ihren Siegeszug fort. Der 3:1-Erfolg (25:21, 25:27, 25:18, 25:21) am vergangenen Mittwoch gegen die VSG Coburg/Grub vor 900 Zuschauern in der „Arena Kreis Düren“ war der sechste Sieg in Folge für die Kreisstädter. Durch den Sieg stellen die Dürener frühzeitig sicher, als Tabellendritter in die Playoffs einzuziehen. Bester Spieler in der Partie war Angreifer Jan-Philipp Marks. Nach dem Erfolg hat sich das Team von Trainer Michael Mücke erst einmal eine Pause verdient. Die nächste Bundesliga-Partie steigt am 20. Februar um 19.00 Uhr in einer Auswärtspartie gegen Tabellenschlusslicht VCO Berlin. Unterdessen lösten die Powervolleys den Vertrag mit Außenangreifer Steven Hunt im beiderseitigen Einvernehmen auf. Eine Schulterverletzung des kanadischen Angreifers verhinderte eine Rückkehr auf den Platz. Mit der Vertragsauflösung kam der Verein dem Wunsch des Spielers, aus privaten Gründen zurück in seine Heimat zu reisen, nach.

Volleyball. 2. Bundesliga Damen. Mechernich. Nach der erwarteten 1:3-Niederlage beim Aufstiegskandidaten VfL Oythe steht am Samstag (18.30 Uhr) für die Volleyballerinnen der SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim ein enorm wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt auf dem Plan. Das Team von Trainerin Judith Pelzer empfängt das ebenfalls abstiegsbedrohte Team von Skurios Volleys Borken im „lautesten Wohnzimmer der Eifel“, der Sporthalle an der Feytalstraße in Mechernich. Beide Teams stehen punktgleich in der Tabelle nebeneinander. Schmerzlich vermisst wird bei den Sportfreunden 69 Mittelblockerin und Leistungsträgerin Alexandra Preiß, die sich im Skiurlaub einen Innenmeniskuseinriss zugezogen hat. Die Verletzung bedeutet voraussichtlich, dass sie für den Rest der Saison ausfällt. Im Hinspiel unterlag die SG 69 in Borken mit 1:3.

Handball. Verbandsliga. Der TV Palmersheim kämpft in der Verbandsliga nach wie vor um den Klassenerhalt. Am Samstag, um 17.30 Uhr, ist das Team von Trainer Albert Peters zu Gast bei der zweiten Mannschaft des TuS Opladen. Im Hinspiel unterlagen die Palmersheimer in eigener Halle mit 27:31.

Handball. Landesliga. Im Lokalderby und Spitzenspiel der Liga gewann der TVE Bad Münstereifel am vergangenen Samstag vor über 200 Zuschauern in der Münstereifeler Heinz-Gerlach Halle gegen Tabellenführer HSG Euskirchen am Ende verdient mit 37:32. Durch den TVE-Sieg ist der Kampf um die Tabellenspitze wieder spannend geworden. Vier Teams liegen gerade einmal drei Punkte auseinander. Neben der HSG Euskirchen (7 Verlustpunkte) kämpft der VfR Übach-Palenberg (8), BTB Aachen II (8) und der TVE Münstereifel (9) um die Krone in der Landesliga. Zum nächsten Spitzenspiel reist das Team von TVE-Trainer Jürgen Schmitz am kommenden Samstag (17.30 Uhr) zum Duell gegen die Zweitvertretung von BTB Aachen. Im Hinspiel hatten die Kurstädter mit 35:25 deutlich die Nase vorne. Die HSG Euskirchen genießt Heimrecht. Das Team von Trainer Peter Trimborn hat am Samstag um 19.30 Uhr das Team des VfL Bardenberg zu Gast in der Peter-Weber-Halle. Das Hinspiel gewannen die Euskirchener mit 26:23. [pd]


Jecke Termine

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Die 1. Damensitzung des KV Vlattener Jonge war ein voller Erfolg. “Wir kommen wieder”, waren sich die jecken Wiever einig. [Fotos: bwp/pd]

Vlatten: Mit einer gelungenen Premiere konnte die Karnevalsgesellschaft Vlattener Jonge ihre diesjährige Sitzungs-Session abschließen: Zum ersten Mal veranstaltete der Verein eine Damensitzung in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Jugendhalle. Als „Zirkusdirektor“ führte Achim Bertram gekonnt durch den Abend und Nummernboy Timo heizte den jecken Wievern zwischen den einzelnen Programmpunkten – u.a. ein „Pfundskerl“, „Ne bonte Pitter“, „Nightlight 13“ oder die „Bremsklötz“ – mächtig ein. Besonderen Applaus verdienten die vereinseigenen Kräfte: Die von Julia Raschke trainierte große Garde überzeugte durch ihre Leistung. Mit Charme und ansteckender Begeisterung präsentierten die jungen Mädchen eine temperamentvoll getanzte Choreografie. Jubel löste auch das Vlattener Männerballett „Firewalker“ aus. Als martialisch gekleidete Polizisten ließen sie vor den ausgelassenen Damen im Saal akrobatisch die Muskeln spielen.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Kommern: An Weiberfastnacht, 12. Februar, ist es ab 9.30 Uhr wieder soweit. Unter dem Motto: „Jeckes Treiben im Kinderzoch, davon kritt me nie jenoch!“ setzt sich der Kinderkarnevalszug in Kommern in Bewegung. Seit 2001, als Schulrektor Willy Gemünd den „Zoch für de Pänz“ ins Leben rief, erfreut sich der von der katholischen Grundschule in Kommern organisierte Karnevalsumzug größter Beliebtheit. In diesem Jahr sind neben den Kindern der Grundschule auch Pänz vom Katholischen Kindergarten und des AWO-Kindergartens Kommern, des Krankenhauskindergartens Mechernich und des Waldkindergartens auch zwölf Klassen der Sekundarschule Mechernich und des Gymnasiums Mechernich dabei. Damit wird der kunterbunte Lindwurm durch die historischen Gassen des Ortes Kommern mehr als 1.000 Teilnehmer haben. Aufstellung nimmt der Zug im Andersenweg. Von dort zieht er: Auf dem Acker, Im Rothenfeld, In der Eule, Kölner Straße, Gielsgasse, Auf dem Acker. Der Zug endet an der Bürgerhalle in Kommern. Auch das Kommern Kinderprinzenpaar Timo I. (Reipen) und Maike I. (Jansen) werden mit dabei sein. Nach dem Kinderzug werden sie an der Bürgerhalle den Stadtschlüssel in Empfang nehmen.

Euskirchen: 8. Februar: Kinderzug mit anschließendem Ausklang im Casino um 11.11.; 14. Februar: Südstadtzug um 15 Uhr, 16. Februar: Rosenmontagszug um 13 Uhr

Zülpich: 7. Februar: Sitzung der KG Lebenshilfe Bürvenich um 14.30 in der Schützenhalle Schwerfen, 8. Februar: Prinzenvorstellung der Großgemeinde Zülpich im Forum um 15 Uhr; Kindersitzung in Enzen um 14 Uhr im Festzelt; 12. Februar: Eröffnung Straßenkarneval in Zülpich um 11.11 auf dem Rathausvorplatz; 14. Februar: Karnevalszug in Enzen um 14 Uhr; Kinderzug in Schwerfen um 14 Uhr; 15. Februar: Schlüsselübergabe in Zülpich um 16 Uhr auf dem Rathausvorplatz; Karnevalszug in Sinzenich, Ülpenich, Bürvenich, Schwerfen jeweils um 14 Uhr, in Mühlheim-Wichterich um 14.11 Uhr, in Dürscheven um 14.30 Uhr; 16. Februar: Rosenmontagszug, in Zülpich um 13.11Uhr, anschließend Rosenmontagsparty im Forum; 17. Februar: Karnevalskehraus in Zülpich um 18 Uhr im Forum.

Kreis Düren: 8. Februar: Karnevalszug in Wollersheim um 14 Uhr mit anschließendem Ausklang im Bürgerhaus; 14. Februar: Umzug in Embken, 14.11 Uhr; Schmidt, 14 Uhr; Karnevalsparty in der Nideggener Mehrzweckhalle, 19.30 Uhr; 15. Februar: Karnevalszüge durch Düren; Hasenfeld/Heimbach; Nideggen; Müddersheim; Beginn jeweils 14 Uhr; 17. Februar: Karnevalszug in Vlatten, 14 Uhr, mit Ausklang in der Jugendhalle; Nideggen: Wenkbüggel-Verbrennung, 18 Uhr auf dem Marktplatz Nideggen. [Redaktion]


Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Jeck loss Jeck elangs”

Gerne titulieren sich die Rheinländer während der fünften Jahreszeit gegenseitig als “Jecken”. “Jeck loss Jeck elangs” gilt als Aufforderung zu rheinischer Toleranz. Man soll “de Minsche su verschließe, wie se senn”. Will heißen: die Leute also nehmen und auch bis zur vollständigen Abnutzung so akzeptieren, wie Gott sie schuf oder das Leben sie machte. Also mit allen Ecken und Kanten.

Ein frommer Wunsch, der längst nicht immer in die Realität umgesetzt wird. Wer sich im richtigen Leben als verrückt, also von der Norm abweichend, entpuppt, dem schlägt das “jeck”, “raderjeck”, “knatschjeck” in einer ganz anderen Tonart entgegen: Der ist nämlich “dörch de Suhs jefalle”, “op de Kopp jetitsch”, der “hätt eene Hau”, “de Söck am kieme”, “de Nück wärem”, “ene Ress em Kappes” oder “se nemmie all em Chressboom”.

Wer sie nicht mehr alle “em Koffe”, “em Kaaste”, “omm Seff” oder “op de Lats hätt” oder “ene drbeij, der die andere dürjeneen werp”, der ist “plemm-plemm”, “et spellt” oder “rappelt emm”. Kurzum: Er ist “raderdoll” und hat einen “Ratsch em Kappes”. Oft wird mit solchen Zeitgenossen dann “et Hännesje”, “de Molli”, “de Aap”, “de Sou” oder “de Hubäert jemaht”.

Umgekehrt gibt es aber auch “Filoue”, “Dollschlääch” und “Schautere”, also durchtriebene Zeitgenossen, die ihre harmlosen Mitmenschen ihrerseits “für de Jeck hahle”, “draankreije” oder ihnen “jett op et Nöijohr bönge”.

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9 [ml]


Land & Leute:

Schulung von Paten für Flüchtlinge

Zülpich: Auf Initiative des „Runden Tisch Flüchtlingsarbeit“ in Zülpich findet am Montag, den 9. Februar, um 16.00 Uhr im Pfarrzentrum St. Peter, Mühlenberg, eine Schulung statt, zu der Zülpicher Bürger eingeladen sind, die eine Patenschaft über Flüchtlinge übernehmen möchten. Ziel des ersten Treffens ist es, Unsicherheiten abzubauen, die Interessenten in ihrem Wunsch nach Kontakt zu Flüchtlingen zu bestärken und darüber zu informieren, was auf die Paten zukommen kann. Dazu haben die Organisatoren, Gemeindereferent Klaus Kirmas und die Sozialarbeiterin Marion Linden-Knack, Familien eingeladen, die schon als Paten tätig sind, um über ihre Erfahrungen zu berichten. Außerdem werden einige Migranten, die schon länger in Deutschland leben, aus ihren Heimatländern erzählen und über kulturelle Unterschiede zwischen den Herkunftsländern und Deutschland informieren. Im weiteren Verlauf sollen die Paten regelmäßig begleitet werden über gemeinsame Treffen und Supervision. [pg]

Der „singende Hirte” spendet Rekordsumme

Monschau – Höfen: Das ist ein neuer Rekord: 61.350 Euro hat Reiner Jakobs als „singender Hirte” mit seiner Landschaftskrippe in der Höfener Kirche eingespielt – als Hilfe für krebskranke Kinder, die im Aachener Klinikum behandelt und betreut werden. Mit seinem Helferteam und Professor Dr. Rolf Mertens, Chefarzt der Kinderkrebsstation des Aachener Klinikums, nahm er dafür beim Festakt Applaus entgegen.
Der 74-jährige singende Hirte und uneigennützige Krippenbauer, der sich einmal mehr in den Dienst der guten Sache stellte, konnte mit der sagenhaften Spendensumme das letztjährige Ergebnis (gut 45.000 Euro) nochmals um über 16.000 Euro verbessern. Über 10.000 Besucher konnte er mit seinen Liedern und der einmaligen Landschaftskrippe interessieren und nach Höfen locken. „Es ist wirklich einmalig, was Reiner Jakobs hier geschafft hat“, erklärte Professor Dr. Rolf Mertens. [bvl]

„Mit Leidenschaft und Feuer“

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Die Pianistin Xin Wang und der Cellist Alexandre Debrus konzertieren im Monschauer Aukloster [Foto: Veranstalter]

Monschau: Das Violoncello steht am 08. Februar 2015 um 17 Uhr mit Werken von L. van Beethoven, R. Schumann und P. I. Tschaikowsky im Mittelpunkt des Abends. Diesmal konnten die internationalen Künstler Alexander Debrus (Violoncello) und Xin Wang (Klavier) nach Monschau eingeladen werden.

Der belgische Cellist Alexandre Debrus – Schüler von Mischa Maisky, Marc Drobinsky und Mstislas Rostropovich – zählt zu den interessantesten Musikern seiner Generation. Er ist ein gern gesehener Gast bei internationalen Festivals. Darüber hinaus spielte er über 20 CDs als Solist oder Kammermusiker bei renommierten CD-Labels. Xin Wang ist eine der führenden Pianistinnen der Inneren Mongolei / China. Sie ist Preisträgerin verschiedener internationaler Klavierwettbewerbe in Deutschland, Spanien und Italien. Zusammen mit Florian Koltun leitet Xin Wang die Konzertreihe „Montjoie Musicale“ in Monschau und ist Juryvorsitzende des internationalen Klavierwettbewerbs „Euregio Piano Award“ in Geilenkirchen.

Das Konzert beginnt am Sonntag um 17 Uhr im Bürgersaal des Auklosters Monschau (Austraße 5, 52156 Monschau). Die Ticketpreise betragen 18,- / 13,- € (VVK 13,- / 8,- € zzgl. VVK-Gebüren). Schüler bis 18 Jahren haben zu allen Konzerten freien Eintritt.

Tickets können bei folgenden VVK-Stellen erworben werden:
Monschau Touristik (Stadtstr. 16), Monschauer Wochenspiegel (Hans-Georg-Weiss-Str. 7), Ticketshop Aachener Zeitung / Bürobedarf Kogel, Simmerath (Hauptstr. 17), Buchhandlung LeseZeichen, Roetgen (Hauptstr. 45) [bvl]

Ende nach 50 Jahren

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Euskirchen: Ein halbes Jahrhundert waren der Frauen- und Mütterkreis, sowie der Männerkreis der Evangelischen Kirche Euskirchen quasi eine Institution – doch nun lösten sich beide Gruppen auf. Der Zulauf zu den Veranstaltungen beider Kreise, vor allem Vortrags- und Diskussionsabende zu geistlichen Themen, hatte im Lauf der Jahre nachgelassen. Den Kern beider Kreise bildete die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, nennenswerter Zulauf aus jüngeren Jahrgängen blieb leider aus. Deshalb startet Aschermittwoch eine Reihe von Bibelabenden, die fortan bis auf die Sommerferien jeden dritten Mittwoch im Monat im evangelischen Gemeindezentrum, Kölner Straße, angeboten werden. Parallel denkt die Gemeinde über offene Gesprächsangebote nach. Ralf Sawatzki sagte beim Gedenkgottesdienst: „Heute lösen wir gemeinsam unsere Kreise auf, aber das heißt nicht, dass wir getrennte Wege gehen. Nur der Kreis als Hülle fällt weg, aber wir bleiben alle Teile unserer Gemeinde. Wir bleiben ansprechbar im Rahmen unserer individuellen Möglichkeiten.“ Informationen über alle Angebote der Kirchengemeinde unter www.ev-kirche-euskirchen.de [pp, Foto: Manfred Lang] [pg]

Wer wäscht die Elefanten?

Mechernich: Aus gleich zwei Büchern lesen Mitarbeiter des Mechernicher Kinderschutzbundes beim nächsten Vorlesenachmittag in der Stadtbücherei, Bahnstraße 26, am Dienstag, 10. Februar, von 16.15 bis 17.00 Uhr vor. Dabei dreht sich diesmal alles um Tiere und Zoos. Im „Lesemaus“-Band „Ich habe eine Freundin, die ist Tierpflegerin“ geht es um Heike. Heike ist Tierpflegerin im Zoo. Sie zeigt ihrem Freund Tim den Zoo und erklärt ihm, was es dort alles zu tun gibt. Wer wäscht die Elefanten? Wer kocht für die Tiere? Und wer baut einen neuen Kletterbaum für die Affen? Eine Menge Fragen, auf die es in der Mechernicher Stadtbücherei Antworten gibt.
In „Conni geht in den Zoo“ macht Conni mit ihrer Klasse einen Ausflug in den Tierpark. Dort gibt es so viel zu sehen: Affenmamas, die ihre Jungen tragen, Lamas, die spucken, eine Giraffenfamilie und sogar eine echte Schlange. Auch Conni hat viele Fragen, die der nette Tierpfleger beantwortet: Woran erkennen die Zebrajungen ihre Mutter? Wieso hat das Elefantenbaby noch keinen Namen? Und was ist ein Wiederkäuer? [pg]

Tollitäten trafen sich im Kreishaus

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Euskirchen: Es war ein prächtiges Bild, das sich am Donnerstag vor dem Kreishaus bot: Sämtliche Tollitäten aus dem Kreis Euskirchen waren gekommen zum Stelldichein. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto wurden alle Prinzen, Kinderprinzen und Dreigestirne von Pressesprecher Walter Thomassen vorgestellt und von Landrat Günter Rosenke und seinem Stellvertreter Manfred Poth begrüßt. Die Zahl der Orden, die an diesem Abend gewechselt wurden, lässt sich kaum zählen – Rosenke und Poth hatten jedenfalls reichlich Metall um den Hals hängen und zeigten sich stolz darüber. Ob aus der Zülpicher Börde oder dem Eifeler Höhengebiet, alle Tollitäten machten im Kreishaus ihre Aufwartung und es wurde kräftig gefeiert – denn das können die Narren. [pg]

Windparkprotest: Säbelrasseln im Münsterwald

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Roetgen: Die Bürgerinitiative „Rettet den Münsterwald“ hat beschlossen, auch mit juristischen Mitteln gegen die geplanten Windräder im Münsterwald vorzugehen. Dazu hatte die Bürgerinitiative einen eigenen Verein gegründet und ist der „Landesgemeinschaft Natur und Umwelt“ (LNU) beigetreten.

Die Stadt Aachen beabsichtigt, im Münsterwald sieben 200-Meter-Windräder zu errichten: „Dies führt zu einer Totalzerstörung dieses schönen Naherholungsgebietes. Das können und wollen wir nicht zulassen, wir werden gegen einen möglichen Beschluss zum Bau dieser Windräder Rechtsmittel einlegen“, wie Dr. Klaus Hübner, Mitglied der BI und des neu gegründeten Vereins „Natur- und Landschaftsschutz Nordeifel e.V.“, ausführt.

Als eine der drei anerkannten Umweltschutzorganisationen, neben BUND und NABU, hat die LNU die Möglichkeit, gegen das Vorhaben der Stadt Aachen zu klagen. Der NABU hat bereits signalisiert, sich einer möglichen Klage anschließen zu wollen.

Die Bürgerinitiative kritisiert, dass zu der neuen Umweltverträglichkeitsprüfung nur die alten, bereits vorhandenen Gutachten hinzugezogen wurden. Diese Gutachten sind – nach Ansicht der BI – fehlerhaft. Zur Finanzierung der Klage ist die Bürgerinitiative auf Unterstützung angewiesen. Der Verein Natur- und Landschaftsschutz Nordeifel (NLN) hat ein Treuhandkonto eingerichtet. Kommt es zur Klage, werden die dort eingezahlten Mittel dafür verwendet. Wird das Geld nicht – oder nicht in vollem Umfang – benötigt, fließt es ganz oder anteilig an die Unterstützer zurück. Die Spender erhalten eine absetzbare Spendenbescheinigung in Höhe ihres Anteils. Kontakt und Näheres unter www.rettet-den-muensterwald.de, info@rettet-den-muensterwald.de oder bei Dr. Klaus Hübner Tel.: 02471-2858 [cpm]

Lesung und Theater für Kinder

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Bad Münstereifel: Elke Andersen liest am Dienstag, 10. Februar, um 15.00 Uhr für Kinder ab fünf Jahren in der Stadtbücherei, Kölner Straße 4, aus dem Buch „Petruschka“ von Uta Glauber. Petruschka hat einen Freund, der Wanja heißt. Der Zauberer kommt und hängt ihn an langen Zauberfäden in seine Jahrmarktsbude. Er trifft Marusja, die ihm hilft… Nach der Lesung werden Piroggen gebacken und kleine Marionetten gebaut – Petruschka an langen Zauberfäden. Der Eintritt ist frei.
Manfred Künster kommt mit seinem Figurentheater am Mittwoch, 11. Februar, um 16.00 Uhr ins Seniorenzentrum/proCom Eifelzentrum, Otterbach 80, und spielt für Kinder ab vier Jahren sein Stück „Es klopft bei Wanja in der Nacht“. In einer eisigen Winternacht pochen nacheinander Hase, Fuchs und Bär an der Tür von Wanjas Hütte an. Halb erfroren sind alle drei. Weil der Schneesturm so fürchterlich tobt, schwören sie bei ihrer Ehre einander nichts zuleide zu tun. Das friedliche Miteinander ist möglich. Oder hat Wanja alles nur geträumt? Der Eintritt kostet drei Euro. [pg]

Der Närrische Pitter geht an….

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Zülpich: …Mary Wachendorf. Vor einigen Jahren hatte Autohausinhaber Reinhard Gotzen den Zülpicher Orden wieder aufleben lassen, mit dem Personen geehrt werden, die eher hinter den Kulissen aktiv sind und sich um den gesamten Zülpicher Karneval verdient machen. Gemeinsam wählen die Präsidenten der vier Zülpicher Gesellschaften und Reinhard Gotzen den Preisträger aus. Die Wahl fiel dieses Mal auf Mary Wachendorf, die nicht nur bei der Prinzengarde sehr aktiv ist. Bürgermeister Albert Bergmann führte in seiner Laudatio etliche Aktivitäten der Zülpicherin auf: Mary Wachendorf ist ein richtig jeckes „Mädche“, denn sie wurde an Rosenmontag geboren. Seit 20 Jahren ist sie Mitglied der Prinzengarde, wo sie im Ausschuss „Feste und Feiern“ mitarbeitet. Sie ist immer mit dabei, wenn die Gesellschaft zu verschiedenen Anlässen in der Stadt ihre bekannten Reibekuchen anbietet. Sie hat die Gründung eines Stammtisches ehemaliger Prinzessinnen initiiert, die traditionelle Standarte, die den amtierenden Zülpicher Prinzen während der Session begleitet, wird seit Jahren von ihr gefertigt. Und wenn der Prinz am Karnevalssonntag im Rathaus den Schlüssel der Stadt erhält, schmückt sie den Sitzungssaal. Als Büttenrednerin ist Mary Wachendorf den Zülpicher Narren wohl bekannt – nicht nur bei den Sitzungen der Prinzengarde, auch bei der Katholischen Frauengemeinschaft tritt sie regelmäßig auf. Und nicht zuletzt leihe sie ihren Mann jedes Jahr vom 11.11. bis zum Straßenkarneval aus, meinte Bergmann schmunzelnd, denn Horst Wachendorf ist Präsident der Prinzengarde. Mary Wachendorf bedankte sich für die Auszeichnung und nahm den Närrischen Pitter ganz bescheiden entgegen. Für sie als Zülpicherin sei es selbstverständlich, im Karneval aktiv zu sein, sagte sie. [pg]

Konzert für Nicht-Karnevalisten

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Der Musiker und Songwriter Georg Kaiser [Foto: privat]

Hürtgenwald-Vossenack: Der Kloster-Kultur-Keller, Franziskusweg 1, bietet allen Nicht-Karnevalisten eine echte Alternative: Der Musiker und Songwriter Georg Kaiser gastiert mit irischen und schottischen Songs in Vossenack. Karnevalssamstag, dem 14.02., startet der musikalische Abend um 20.00 Uhr. Georg Kaiser macht seit 35 Jahren Musik (Akkordeon, Querflöte, Gitarre und Gesang) und hat sich vor zwei Jahren, nachdem er lange Zeit Rockmusik gemacht hat, dazu entschlossen, im Bereich des Irish- und Scottish-Folk eigene Stücke zu schreiben. Mittlerweile sind es 65 eigene Songs geworden, von denen er im Februar 2013 16 Stücke im Rurton Studio Simmerath-Dedenborn auf CD aufgenommen hat. Anfang 2014 folgte eine weitere CD. [bvl]

Ersten Stein gelegt

Mechernich: Nach zweijähriger Planunsgphase wurde kürzlich symbolisch der erste Stein für die Andachtskapelle, die im Herzen des Mechernicher Communio-Geländes entstehen soll, gelegt. Die Kapelle, die zwischen der Langzeitpflegeeinrichtung, dem Orden und dem Hospiz Stella Maris entsteht, soll ein allen Besuchern zugänglicher Raum der Stille und der Geborgenheit werden. Die Einweihung ist für den Sommer vorgesehen. Entstehen soll ein würfelförmiger, offener Bau, der innen zugleich Geborgenheit vermittelt und an ein Schneckenhaus erinnert. Der Bau der Andachtskapelle wird ausschließlich mit Spenden finanziert. Wer sich beteiligen und das Projekt unterstützen möchte, kann sich bei der Communio melden unter Tel. 024 43- 9814-801. [pg]

Freitag, 06.02.2015 // Ausgabe No. 19 // © eifelon.de, gegründet 2014
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