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EIFELON - wöchentliche eMailZeitung für die Eifel

In dieser Ausgabe: Eefel Alaaf! Kein Kletterwald neben dem Jugendstil-Kraftwerk Jupp Hammerschmidt badet in Erinnerungen Das Blau pulsiert in Rolf A. Kluenters Werken “Juh-Jah, Krebbel en de Botz“

Land & Leute: Kultur macht stark „Phasen“ – Vernissage in der Galerie Augarde Professionelle Gründungsberatung wird gefördert Hilfe Ferienzeit! Und wohin mit den Kindern? Von Piratenhosen und Zauberschuhen Phunkguerrilla im Liveproberaum Lichterorden geht an Margret Pape Neuer Termin für Heino am Südpol Flüchtlinge in Vussem willkommen geheißen


Editorial:

Egal, ob Karnevals-Jeck oder Karnevals-Muffel… in unserer 20. EIFELON-Ausgabe ist für jeden Leser etwas dabei. Die Sportler unter Ihnen müssen sich wegen der “Fünften Jahreszeit” allerdings bis zur nächsten Ausgabe gedulden… Sehen Sie’s sportlich.

Falls Sie Rosenmontag nicht beide Hände brauchen, um Kamelle und Strüüßcher zu schnappen, drücken Sie fest die Daumen. Spätestens am 16. Februar müssen alle Unterlagen zur Bewerbung als LEADER-Region bei der Düsseldorfer Landesregierung eingereicht sein. Bei positivem Entscheid im April dieses Jahres könnte dann mit EU-Fördermitteln so manch interessantes Projekt in der Eifel umgesetzt werden.

Mit einem herzlichen „Eefel Alaaf“ wünschen wir kunterbunte Karnevalstage.

Ihre [Redaktion]


Eefel Alaaf!

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Nach den offiziellen Empfängen starteten die Jecken bunt und farbenfroh in den Straßenkarneval. [Fotos: PKD, pg, pd, bwp]

Region: “E Huuch op de Famelech em Kreis Düre, ons Pänz de närrische Empfang anvühre!”: Unter diesem Motto hatte Landrat Wolfgang Spelthahn große und kleine Karnevalisten zum 43. Empfang in Düren eingeladen. Die Nachwuchs-Tollitäten von 15 Vereinen feierten in dieser Session erstmals gemeinsam mit den großen Narrenherrschern von 60 Gesellschaften – ein neuer Besucherrekord. Als sich alle Prinzen, Prinzenpaare und Dreigestirne zum traditionellen Gruppenfoto aufstellten, war die Bühne viel zu klein. Die farbenfrohen Regenten strahlten um die Wette und feierten mit einem fünfstündigen Bühnenprogramm.

Die Damen des Elferrats der KG Mutscheid überraschten Bürgermeister Alexander Büttner bei seinem 11. Prinzenempfang im Rathaus von Bad Münstereifel mit einem ganz besonderen Karnevalsorden: Die jecken Wiever überreichten ihm eine aus Brotteig selbst gebackene Narrenkappe.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Bunt kostümiert und fröhlich versammelten sich die Jecken in Euskirchen auf dem “Alter Markt” und wollten dabei sein, wenn Bürgermeister Dr. Uwe Friedl den Schlüssel für das Rathaus abgeben muss. “Der ist so schön, den möchte ich gar nicht hergeben”, sagte der Bürgermeister, doch Prinz Gerhard I. (Hannemann) hatte das Objekt seiner Begierde stets im Auge. Schließlich gelang es ihm, den begehrten Schlüssel zu ergattern. “Ab sofort ist Euskirchen ein riesiges Spaßbad”, verkündete er und verlieh der Stadt kurzerhand den Zusatz “Bad” und machte Friedl zum ersten Kurdirektor. Das City-Forum werde nicht platt gemacht, sondern werde zum neuen Kurhaus, verkündete er in Anlehnung auf die Pläne des Bürgermeisters, an der Stelle ein Einkaufszentrum zu errichten. Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Narren den Beginn des Straßenkarnevals und hoffen auf ebenso gutes Wetter an Rosenmontag.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Euskirchens Küfer Leon I. (Pesch) feierte bereits am Sonntag mit den kleinen Jecken der Kreisstadt beim Kinderzug durch die Innenstadt. 22 Gruppen starteten vom Annaturm-Platz und machten sich auf den Weg zum alten Casino. Zahlreiche Zuschauer säumten den Weg des karnevalistischen Umzugs. Unter dem Motto „Ob jung, ob alt, ob dick, ob dünn – Oeskerches Pänz jonn in dä Zirkus erinn“ stand der diesjährige Kinderzug. Pünktlich um 11.11 Uhr setzte sich der Zug mit Leiter Michael Fischenich in Bewegung. Darunter passend zum Motto viele kleine Jecken als Zirkustiere verkleidet: Tiger, Elefanten, aber auch Zauberer wurden von den zahlreichen Zuschauern am Zugweg bejubelt.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Mit 1150 Pänz waren beim diesjährigen Kommerner Kinderzug fast 150 Kinder mehr am Start als im vergangenen Jahr. Der stellvertretende Mechernicher Bürgermeister Peter Wassong kapitulierte ohne Gegenwehr und übergab den Stadtschlüssel an das Kinderprinzenpaar Timo I. (Reipen) und Prinzessin Maike I. (Jansen). Tolle selbstentworfene Kostüme waren am Weiberdonnerstag bei diesem Kinderzug zu bewundern. Pünktlich um 9.30 Uhr hatten sich die Nachwuchs-Jecken in Bewegung gesetzt, um durch den historischen Ortskern zu ziehen.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.‘Kinder an die Macht’ hieß es auch im Heimbacher Haus des Gastes. Zum ersten Mal begrüßte Peter Cremer in seiner Funktion als Bürgermeister das schmucke Kinderdreigestirn: Prinzessin Vanessa I. (Meuter), Bäuerin Nele I. (Winkens) und Jungfrau Lisa I. (Wollersheim). Musikalisch begleitet vom Tambourcorps Gut Klang Heimbach und Abordnungen aller örtlichen Karnevalsvereine hatten die Narren das „Ersatz-Rathaus“ erstürmt und auf dem Weg dorthin – inspiriert durch die weidenden Esel vor Ort – gemeinsam einen neuen Schlachtruf kreiert: „Heimisch i–ah!“ Kein Wunder, schließlich hatte der Esel in der Heimbacher Historie stets eine tragende Rolle. [Redaktion]


Kein Kletterwald neben dem Jugendstil-Kraftwerk

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Zur entscheidenden Ratssitzung waren etliche Heimbacher Bürger gekommen: Für den geplanten Waldseilgarten und die Luftseilbahn muss ein neuer Standort gesucht werden, der Rat stimmte gegen die Änderung des Bebauungsplanes. [Fotos: pg]

Heimbach: Die fünfte Sitzung der Stadtvertretung am 11. Februar wird vermutlich in die Annalen der Stadt eingehen, denn mit nur einer Gegenstimme wurde der Antrag auf die Änderung des Flächennutzungsplanes abgelehnt und der Waldseilgarten hat an der geplanten Stelle keine Zukunft. Er sollte zwischen dem historischen Jugendstil-Kraftwerk und dem holländischen Ferienpark „Eifeler Tor“ entstehen. Im etwas sperrigen Amtsdeutsch heißt es: „Die Verfahren zur Aufstellung der 22. Änderung des Flächennutzungsplanes der Stadt Heimbach und der fünften Änderung des Bebauungsplanes Heimbach SO 1 „Schwammenauel“ – Waldseilgarten und Luftseilbahn in Schwammenauel (Staubecken) werden eingestellt“. Die rund 40 Bürger, die zur Sitzung gekommen waren, jubelten, denn was am Mittwoch so unspektakulär zu Ende ging, hatte zu hitzigen Diskussionen geführt und die Gemüter erregt – auf Seiten der Kritiker wie bei den Befürwortern. Einzig die FDP hatte gegen den Antrag gestimmt. Und während die übrigen Fraktionen kurze Statements verlasen, in denen sie ihre Begründung für ein Nein zum Kletterpark an diesem Standort verdeutlichten, brachte Hubert Kast in einer sehr emotionalen Rede seinen Unmut zum Ausdruck.

Die Fraktionen hatten bemängelt, dass das Projekt nicht sozialverträglich ist und Unfrieden in großen Teilen der Bevölkerung schaffen wird, das durch die Anlage eine vermeidbare Verlärmung eines an sich stillen Tales des ortsnahen Erholungsbereichs am Staubecken Heimbach verursacht wird, und dass ein bisher dem Landschaftsschutz vorbehaltenes Gebiet mit altem Baumbestand, einem Feuchtgebiet und Heckenstrukturen in Anspruch genommen wird.

Hubert Kast konnte dies nicht nachvollziehen und provozierte in seiner Rede sogar Zwischenrufe aus den Reihen der Bürger, so dass Bürgermeister Peter Cremer einschreiten und zur Ordnung rufen musste. Yasmin Kalmuth-Büyükdere habe sich vier Jahre lang bemüht und hätte dafür viel Lob bekommen, meinte Kast. Ihm liege auch daran, dass das Feriendorf laufe, denn ohne Feriendorf wären sie nicht mehr selbstständig, verwies der FDP-Fraktionsvorsitzende auf die defizitäre Lage Heimbachs. Es sei nur ein kleiner Kletterwald, meinte er und Frau Kalmuth-Büyükdere hätte alles gemacht, was gefordert gewesen wäre. „Wir müssen auch an die Bürger und den Tourismus denken und da ist nichts mehr – Heimbach ist tot“, rief Kast aus und erhielt prompt Gegenwind von den Bürgern. Cremer rief zur Ordnung und meinte, dieses Statement veranlasse ihn, doch noch etwas zu sagen. Denn eigentlich war die Diskussion im Rat schon abgeschlossen. Erst Ende Januar hatte es noch eine informelle Anhörung der Stadtvertretung im Haus des Gastes gegeben, bei der Kritiker wie Befürworter zu Wort kamen. Die Investorin Yasmin Kalmuth-Büyükdere stellte dort ihr Projekt ausführlich vor. Sie verwies auf die Zusage der Stadt durch den ehemaligen Bürgermeister, legte Gutachten vor, die bescheinigten, dass die Lärmbelästigung unter den Grenzwerten liege und verwies auf die gesicherte Finanzierung für den geplanten Standort.

Besonders für die neuen Mitglieder des Rates war diese Anhörung angesetzt worden, damit auch diese sich noch einmal umfassend über das Für und Wider eines Kletterwaldes an dieser Stelle informieren konnten.

Daher ging es in der Ratssitzung eigentlich nicht mehr um Diskussionen sondern um die Abstimmung. Cremer hielt Kast entgegen, dass niemand, der den Antrag unterschrieben hätte, gegen den Tourismus sei. „Er ist die Stärke der Stadt und die wollen wir ausbauen und stärken“, betonte er, „es geht nicht um das ‘Ob’, sondern wo eine solche Investition erfolgen sollte.“ Die Diskussionen um den Kletterwald hatten hohe Wellen geschlagen, nicht nur in Heimbach sondern auch darüber hinaus. Peter Cremer berichtete von einem Telefonat mit Landrat Wolfgang Spelthahn, dass er kürzlich geführt hatte. Nach Akteneinsicht habe der Landrat vorgeschlagen, den Standort am Seehof wieder ins Spiel zu bringen und dafür die Einsetzung eines runden Tisches vorgeschlagen. „Diese Initiative wollen wir zu 100 Prozent unterstützen“, sagte Cremer. Nach Rückfragen seitens Spelthahns habe auch Yasmin Kalmuth-Büyükdere signalisiert, an dem Projekt „Seehof“ mitzuarbeiten, berichtete der Bürgermeister von seinem Gespräch mit dem Landrat. Cremer verwies außerdem darauf, dass die Proteste gegen den Kletterwald nicht erst seit kurzem aufgeflammt wären, sondern dass schon seit Offenlegung der Planungen im Frühjahr 2012 Stellungnahmen und Bedenken geäußert worden waren. Mit einer Gegenstimme lehnte der Rat schließlich die Änderung des Bebauungsplanes ab. [pg]


Jupp Hammerschmidt badet in Erinnerungen

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Region: „Das halbe Schwein oder die ganze Wahrheit über die Eifel“ heißt das viel versprechende, aktuelle Programm des Autors und Kabarettisten Jupp Hammerschmidt, mit dem er zurzeit die Lachmuskeln der Menschen quer durch die Region strapaziert. Geist- und pointenreich, zwischen Poesie und Kalauer balancierend reist Jupp Hammerschmidt, alias Wendelin Rader, durch die Landschaft seiner Kindheit und Jugend.

Um die Frage zu beantworten, wie lange es die Eifel schon gibt, holte er mit Moses und der Flucht durchs Rote Meer weit aus. Aber weit wichtiger schien ihm bei seinem Auftritt im Nideggener Atelierhaus Götze die Tatsache, dass der Eifeler – ähnlich dem Neandertaler – über eine ganz wichtige Eigenschaft verfügt: über Zuversicht! „Ohne die, kann man in der Eifel nicht überleben. Das merkt man vor allem, wenn wieder mal der kalte Wind über Kalterherberg weht. „Nä, wat en Zuversicht, trotz allen Elends.“ Gekonnt zeichnet er einen Bogen von der Kinderarbeit, Wimmeren (Johannisbeeren) pflücken, bis hin zu der damaligen Unterwäschemode der 1950er und 1960er Jahre. Köstlich auch sein Ausflug nach Huppenbroich. Dort streitet sich ein Metzgerehepaar über das richtige Nachtlager. Während die Frau ein Wasserbett favorisiert, wünscht sich ihr Mann einfach nur ein ordentliches Federbett mit Lattenrost. Auch die Alternative, eine Futon-Matratze, kann ihn nicht überzeugen. „Ich will net mit der Futt onge schlafen. Ich schlaf Bauch onge, basta“.

Hammerschmidt ist ein Eifeler mit Sendungsbewusstsein. So gelingt es auch mit seinem neuen Programm, den Mitmenschen liebevoll einen Spiegel vorzuhalten und Nicht-Eifelern diesen eigenwilligen Landstrich und Menschentyp humorvoll näher zu bringen. Für ihn ist die Eifel seiner Kindheit, die Eifel der Wirtschaftswunderjahre ein Reservat für die strengen Sitten und Gebräuche katholisch geprägter Dorfgemeinschaften.

Wussten Sie, dass alle Weltrevolutionen an der Eifel fast spurlos vorbeigegangen sind? Bis auf die der Fichtennadel-Badesalz-Tablette. Ab den 1960er Jahren veränderte sie den bis dahin üblichen, samstäglichen Badetag nachdrücklich. Die Fichtennadel-Badetablette führte zu einem ausgeklügelten System rationeller Familienreinigung. Gebadet wurde der Reihe und Größe nach. „Nach Papa und Mama folgten die Kinder. Natürlich nicht, ohne immer wieder mal heißes Wasser nachzuschütten. Ab den 60er Jahren hingen in der Eifel alle an der Nadel – der Fichtennadel. Mit Blick auf die modernen Kommunikationsmöglichkeiten forderte Jupp Hammerschmidt einen „Fichtennadel-Flashmob“, zu dem sich die Eifeler beispielsweise am Höfener Weiher treffen. „Jeder bringt eine Fichtennadel Brausetablette mit und wirft sie in den Weiher…“

Der Eifeler Menschenschlag gilt als eher schweigsam. „Trifft ein Kölner einen Eifeler, der einen Papagei auf den Schultern trägt. Fragt der Kölner: „Kann der denn auch sprechen?“ „Weiß ich nicht”, antwortete laut Hammerschmidt der Papagei. Auch seine Übersetzungsidee „Deutsch – Eifeler Platt; Eifeler Platt – Deutsch“ kam beim Publikum gut an. Was im Hochdeutsch unter „Steter Tropfen höhlt den Stein“ bekannt ist, übersetzt er mit „Wenn et nit ränt, dann droppt et.“

Wer noch wissen möchte, warum das halbe Schwein von der Hausschlachtung beim kleinen Jupp als frühkindliches Trauma verankert ist, und wieso der ‘Rapp’ in der Eifel entstand, kann das bis November 2015 bei den weiteren Auftritten des Kabarettisten in der Eifel erfahren. http://www.jupphammerschmidt.de/Termine/body_termine.html [bvl]


Das Blau pulsiert in Rolf A. Kluenters Werken

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Rolf A. Kluenter (r.) führt persönlich Interessierte durch seine Sonderausstellung im Bademuseum. [Fotos: pg]

Zülpich: „Blue moon over wet monsoon“ (Blauer Mond über nassem Monsum) – welch klangvoller Name für eine Ausstellung. Noch bis zum 22. Februar ist die Sonderausstellung mit Werken von Rolf A. Kluenter in den Römerthermen zu sehen. Und wer einen intensiven Einblick in die Welt des Künstlers erleben möchte, sollte an einer Führung mit Kluenter teilnehmen. Noch zweimal an den kommenden Sonntagen führt der gebürtige Bürvenicher durch seine Ausstellung und gibt einen eindrucksvollen Einblick in seine Schaffenswelt. Der erste Teil befindet sich im unteren Bereich, dem Eingang in die Römerthermen. Auf vier Bildschirmen zeigt Kluenter Kurzfilme, die in den letzten Jahren entstanden sind und seine Auseinandersetzung mit den Medien Film und Fotografie zeigen. Im ersten Stock sind frühe Werke zu sehen, die in der Zeit entstanden, als er in Kathmandu, Nepal, lebte. 1980 kam er durch ein Stipendium erstmals mit der nepalesischen Kultur in Berührung und sie ließ ihn nicht mehr los. 1982 zog er ganz nach Kathmandu und beschäftigte sich dort mit Kultur und Sprache. Unter anderem auch mit der Papierherstellung, die er als künstlerisches Medium für sich entdeckte. Kluenter mischte Kohlestaub bei und erhielt dadurch ein feines Papier mit ganz unterschiedlichen Schwarzschattierungen. Er male gerne auf schwarz, meinte der Künstler und es sei auch eine alte Tradition in Nepal. Schwarz symbolisiere die Dunkelheit und die Ignoranz. Mönche schrieben mit Gold- und Silber auf dem Papier, dadurch werde die Ignoranz beseitigt. Verschiedene Werke zum Teil auf großflächigem Papier sind in der Sonderausstellung zu sehen und sie beeindrucken in ihrer Schlichtheit. Er habe keine fertige Idee im Kopf, erzählte Kluenter während der Führung. Die Realisierung entstehe im Prozess mit den Farben und dem Gefühl. Die Arbeit sei quasi ein Dialog. Die Farbe Blau ist das zentrale Element in der Sonderausstellung, sie symbolisiert das Wasser, eines der zentralen Elemente im Buddhismus. Das Blau pulsiere, wie zum Beispiel der Wind, sagte Kluenter.

Hier ist eigentlich ein Bild. Bitte aktivieren Sie die Bildanzeige.Mitten im Raum befindet sich in der Sonderausstellung eine großes Leporello, ebenfalls aus dem feinen handgeschöpften Papier. Der Künstler hat es fast wie eine kleines Labyrinth angelegt und es verlockt, darin umherzuwandern. Es setzt sich aus vielen Einzelbildern zusammen, auf denen viele Symbole zu finden sind, auch Formen, die an Mandalas erinnern. Die Bildsprache verschiedener Kultur ähnele sich, es seien quasi Urbilder, die wir alle in uns trügen, erzählte Kluenter, nur die Interpretation sei vielleicht an lokale Geschichten und Mythen gebunden.

18 Jahre lebte der Bürvenicher in Kathmandu, dann zog es ihn nach Shanghai und auch die künstlerischen Medien änderten sich. Er entdeckte die Fotografie und den Film für sich als Ausdrucksmittel. Zuvor arbeitete er auf weichem, feinen Papier, nun taucht er in ein „kaltes“ Medium, wie er selbst sagt. Doch seine Sprache ist dabei malerisch und poetisch geblieben und das können die Besucher bei den Filmen im Erdgeschoss erleben. Viel Autobiografisches ist enthalten, aber auch viel Symbolik, die die immerwährende Auseinandersetzung des Künstlers mit seinen westlichen Wurzeln und den Erfahrungen in der asiatischen Kultur widerspiegelt. Den ersten Film hat er erst im letzten Sommer fertiggestellt, den er mit einer befreundeten chinesischen Schauspielerin in Bürvenich drehte. Der Film steckt voller Poesie und die zierliche joey meng yee-man bezaubert mit ihren erfrischenden Bewegungen.

Durch die Führung mit dem Künstler selbst lassen sich die Werke Kluenters sehr intensiv erfahren und Interessierte haben dazu noch am 15. und 22. Februar die Gelegenheit. Die Führungen starten jeweils um 15 Uhr. Anmeldungen dazu sind unter info@roemerthermen.de möglich, Besucher können sich aber auch spontan zur Teilnahme entschließen und in die Sonderausstellung kommen. Der Eintritt beträgt zwei Euro. [pg]


Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Juh-Jah, Krebbel en de Botz“

Als das Wort “Karneval” in der Eifel noch unbekannt war, wurde gleichwohl schon “Fastelovend jefiert”. Und der begann nicht am “Elften im Elften”, sondern am “fetten Donneschtisch”, “Wieverdaach”, “Wieverfastelovend”! Lediglich im Britzenlied der Münstereifeler Wollweber ist der Blasiustag (3. Februar) als Beginn der “Fasenacht” angegeben.

In Stroheich bei Hillesheim wurde an Blasius die “Winterkirmes” gefeiert. Das älteste und dazu noch lebendige Karnevalstreiben der Eifel aber ist der Blankenheimer Geisterzug, ein historisch vorkarnevalistisches Brauchtum, das unmittelbar die Vertreibung der Winterdämonen in vorchristlichen Zeiten widerspiegelt. Im Ritual des Blankenheimer Geisterzuges hat der “Jecke-Böhnche-Marsch” einen festen Platz. Er gibt Ton und Motto an: “Juh-jah, Krebbel en de Botz, wer dat net hät, der ös nex notz. Ne richtije Fastelovendsjeck, dä freut sich övver jede Dreck. Juh-jah, Krebbel en de Botz! De Fassenaach es do.”

aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9 [ml]


Land & Leute:

Kultur macht stark

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Elisabeth Dahmen, Marita Nabbefeld (Leseclub-Betreuerinnen), Rektor Joachim Dunkel, Ingrid Müller (stellvertretende Bürgermeisterin), Peter Cremer (Bürgermeister) und Thomas Rachel mit den kleinen Clubmitgliedern. [Foto: Inge Prümm]

Heimbach: Im Rahmen der Initiative „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ konnte der Leseclub der Offenen Ganztagsschule mit neuen, spannenden Büchern im Wert von 3.000 Euro ausgestattet werden. Thomas Rachel, der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, nutzte seinen Besuch in der Heimbacher Grundschule, um den kleinen Clubmitgliedern persönlich vorzulesen. Mehrmals in der Woche treffen sich die jungen Leseratten mit den ehrenamtlichen Leseclub-Betreuerinnen. Im Rahmen vielfältiger Aktionen und Projekte wird den Kindern so ein ansprechendes Nachmittagsprogramm geboten, das sie auf spielerische Weise fürs Lesen begeistert. Im Mittelpunkt der Aktionen steht die vielseitige Beschäftigung mit verschiedenen Medien. Während der regelmäßigen Öffnungszeiten des Leseclubs wird gelesen, gespielt oder auch digital gearbeitet. Mit diesem Angebot sollen vor allem Kinder angesprochen werden, die normalerweise weniger gern lesen oder wenig Zugang zu Büchern haben. Ziel ist es, Lesemotivation und Lesekompetenz zu steigern. [bwp]

„Phasen“ – Vernissage in der Galerie Augarde

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Daun: Die Galerie Augarde, Burgfriedstraße 5, in Daun lädt am Donnerstag, 26. Februar, um 19.00 Uhr zur Vernissage der Schau „Phasen” des Künstlers Mario Reis ein. Präsentiert werden vier seiner Werkzyklen (Naturaquarelle Vulkaneifel, train tracks, fireworks, Oxydationen). Die Einführungsrede hält Kuratorin Cornelia Saalfrank. Musikalisch begleitet wird die Eröffnungsveranstaltung von Steel & wood ( Sonja & André Käpper ) mit “poetry-percussion”. Der Künstler ist anwesend.

Mario Reis, 1953 in Weingarten geboren, absolvierte sein Studium von 1973-1978 an der Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler bei Professor Günther Uecker. Seit Beginn der ersten „Naturaquarelle” 1977 in Paris reist der Künstler durch die Kontinente und malt gemeinsam mit großen und kleinen Flüssen die “Flusslandschaften”, sein wichtigstes Arbeitsfeld. Seine Arbeiten sind in unzähligen Ausstellungen, Sammlungen und Museen national und international vertreten. Seit 2012 lebt Mario Reis in der Vulkaneifel und arbeitet seither an dem Eifel-Projekt.
Weitere Informationen unter Tel.: 0171 6312714 und www.galerie-augarde.de. [bvl]

Professionelle Gründungsberatung wird gefördert

Kreis Düren: Der Schritt in die berufliche Selbstständigkeit will gut überlegt sein. Oftmals fehlen Gründungsinteressierten grundsätzliche Kenntnisse über die Entwicklung oder die Umsetzung der eigenen Geschäftsidee. Externe Berater können hierbei professionelle Unterstützung leisten. Hierzu bietet das “Beratungsprogramm Wirtschaft” einen Zuschuss. Für Neugründungen werden bis zu vier Tagewerke, für Betriebsübernahmen bis zu sechs Tagewerke gefördert. Ein Tagewerk besteht aus acht Stunden. 50% der Beratungskosten, maximal jedoch 400 Euro pro Tagewerk werden gefördert. Bei Beziehern von Arbeitslosengeld II, Hochschulabsolventen sowie Berufsrückkehrern mit vergleichbarer Einkommenslage liegt die Förderung bei bis zu 80% (maximal ebenfalls 400 Euro pro Tagewerk). Die Beratungsdauer muss mindestens ein Tagewerk betragen. Die übrigen Kosten übernimmt der Gründungsinteressierte selbst.

Fragen zum Beratungsprogramm und zur Antragsstellung beantwortet Frank Reimann, Stabsstelle für Wirtschaftsförderung des Kreises Düren, Telefon 02421-22-2554 f.reimann@kreis-dueren.de [bwp]

Hilfe Ferienzeit! Und wohin mit den Kindern?

Region: Zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie in den Ferien haben die Kreise Düren und Euskirchen auch in diesem Jahr die Ferienbetreuungsangebote im Kreisgebiet zusammengestellt. Gerade in den Sommerferien ist die Ferienzeit der Kinder kaum durch den Urlaub der Eltern zu überbrücken. Daher ist für berufstätige Eltern eine gute und vorausschauende Planung der Ferienbetreuung sehr wichtig. Der Kreis Euskirchen hat zur Unterstützung der Beschäftigten und Unternehmen die Broschüre “Ferienbetreuung 2015 im Kreis Euskirchen” zusammengestellt, um die vielfältigen Angebote, Programme und Betreuungsmöglichkeiten in der Region in den Schulferien aufzuzeigen. Die Broschüre kann als E-Paper auf der Homepage des Kreises unter www.kreis-euskirchen.de/service/jugend_und_familie/ferienangebot.php abgerufen werden.

Unter dem Titel „Ferien-Info 2015“ hat der Kreis Düren ebenfalls eine Info-Broschüre fertiggestellt. In diesem Heft werden Ferienfahrten für Kinder und Jugendliche, sowie örtliche Ferienangebote aufgeführt, die von verschiedenen Trägern während der Sommerferien 2015 angeboten werden. Auskünfte hierzu gibt es beim jeweiligen Veranstalter. Der Veranstaltungskalender „Ferien-Info 2015“ ist bei den Stadt- und Gemeindeverwaltungen im Kreisgebiet zu den jeweiligen Öffnungszeiten erhältlich und kann auch bei der Kreisverwaltung in Düren, Bismarckstraße 16 abgeholt werden. Nähere Infos unter www.kreis-dueren.de/jugendamt [Redaktion]

Phunkguerrilla im Liveproberaum

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Zülpich: Cosmo Klein (vocals), der als Solokünstler auf Bühnen vor bis zu 60.000 Fans spielt, zieht es auch immer wieder in die Clubszene. Am Freitag, 20. Februar, gastiert er mit Claus Fischer (bass) und ihrer Band Phunkguerilla im Liveproberaum, Bonner Straße. Cosmo Klein weiß, worauf es bei Musik ankommt. It´s got to be phunky! Die ganz Großen des Funk und Soul stehen hier Pate, allen voran Prince. Die Mischung aus Soul, Funk und Pop – den Groove stets im Fokus – ist die Basis, auf der Cosmos kraftvolle Stimme das komplette Spektrum abdeckt. Mit dabei sind Felix Lehmann an den drums und Christian Frentzen (keys). Karten für 18 Euro gibt es unter www.liveproberaum.de. Die Türen zum Konzert öffnen um 19.30 Uhr. [pg]

Lichterorden geht an Margret Pape

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Euskirchen: „Ich bin überwältigt vor Freude“, sagte Margret Pape, als sie kürzlich beim Senatsempfang der Euskirchener Narrenzunft den Lichterorden überreicht bekam. Michael Neugebauer, erster Vizepräsident der Karnevalsgesellschaft, hatte die Laudatio übernommen. Die Verleihung ist eine lange Tradition in der KG und der Orden wird an Personen verliehen, die sich in ganz Euskirchen um den Karneval verdient gemacht haben. Geboren 1940, war Margret Pape immer schon dem Karneval verbunden. Bevor sie jedoch die karnevalistische Bühne betrat, hat sie ihre ausgeprägte Reimfähigkeit auf dem Laufsteg bei einer Betriebsfeier an der Steinbachtalsperre als Miss „Huberti“ unter Beweis gestellt. „Als Gründungsmitglied der IG-Südstadt regierte unsere zu ehrende Person zusammen mit ihrem Ehegespons die Euskirchener Südstadtjecken, bevor sie ab dann auf der legendären Kegelbahn in die Bütt stieg“, erinnerte Neugebauer an die jecke Laufbahn der Ordensträgerin. 25 Jahre war sie als Büttenrednerin aktiv, bis sie vor wenigen Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste. „Ihr Motto ist – In der Freude der anderen seine Freude finden zu können, das ist das Ereignis des Glücks“, führte der erste Vizepräsident weiter aus. Sie wurde ausgezeichnet für ihr „Engagement im Sinne des Frohsinns“, wie es in der Urkunde des Lichterordens heißt. [pg]

Neuer Termin für Heino am Südpol

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Bad Münstereifel: Da aufgrund einer Erkrankung der Schauspielerin Christiane Remmert die Vorstellung “Heino am Südpol” am 7. Februar leider ausfallen musste, wird die Vorstellung am Samstag, 14. Februar um 20 Uhr nachgeholt und Besucher können sich bei dem Musical ohne Musik dafür aber mit vielen Details aus Heinos Leben amüsieren. Aus karnevalsnahem Anlass: Wer in überzeugender Heino-Verkleidung kommt, zahlt zwei Euro weniger beim Eintrittspreis. Karten gibt es an der Tageskasse; es wird empfohlen, unter 0 22 57 – 44 14 oder unter kulturhaus@theater-1.de zu reservieren. [pg]

Flüchtlinge in Vussem willkommen geheißen

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Mechernich-Vussem: Erst vor kurzem sind vier Flüchtlingsfamilien aus dem Erstaufnahmelager in Erlangen der Stadt Mechernich zugeteilt und in der alten Schule in Vussem untergebracht worden. Dort teilen sie sich je zu dritt ein Zimmer. Einige engagierte Vussemer Bürger und Mitglieder des Kirchenvorstandes der Pfarrgemeinde St. Margareta Vussem-Breitenbenden ergriffen nun die Initiative und luden die vier aus dem Kosovo stammenden Familien und die Dorfbevölkerung zum gemeinsamen Frühstück in den Proberaum des Musikvereins ein. Trotz einer gewissen Unsicherheit auf beiden Seiten ergaben sich erste Kontakte und nette Begegnungen untereinander, wobei es nicht selten der Verdienst der drei Kleinkinder im Alter von ein bis drei Jahren war, dass das Eis brach, Einheimische und Neuankömmlinge schnell ins Gespräch kamen und bald an einem Tisch saßen. [Foto: Renate Hotse/pp] [pg]

Von Piratenhosen und Zauberschuhen

Mechernich: Aus gleich zwei Geschichten lesen Mitarbeiter des Kinderschutzbunds beim nächsten Vorlesenachmittag in der Stadtbücherei, Bahnstr. 26, am Dienstag, 17. Februar, von 16.15 bis 17.00 Uhr vor. Freuen dürfen sich die Kinder auf „Hannahs Lieblingshose: Ich zieh an, was mir gefällt“ sowie auf „Carlotta und die Zauberschuhe“. Hannah, Hauptfigur der gleichnamigen Buchserie, hat ihren eigenen Kopf – auch wenn’s ums Anziehen geht. Am liebsten zieht sie ihre Piratenhose an. Die passt wie angegossen, nichts zwickt und nichts kratzt. Nur was tun, wenn die Lieblingshose in der Wäsche ist? Hannah weiß erst gar nicht, was sie nun in den Kindergarten anziehen soll…
Auch in der zweiten Geschichte geht’s ums Anziehen: Carlotta braucht nämlich neue Schuhe. Im Schuhladen sind es die roten, die es ihr angetan haben. Genau die muss sie haben. Schon beim Anprobieren merkt sie, dass es keine normalen Schuhe sind, es müssen Zauberschuhe sein… [pg]

Freitag, 13.02.2015 // Ausgabe No. 20 // © eifelon.de, gegründet 2014
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