Editorial:
Heute erhalten Sie eine EIFELON-Jubiläumsausgabe: Seit dem Start am 3. Oktober 2014 ist unsere eMail-Zeitung 25 Mal erschienen. 25 Wochen, in denen wir insgesamt 501 Artikel geschrieben haben.
Während der Frühling langsam Einzug hält, bereiten wir die Phase zwei unseres Experiments EIFELON vor. Bald erfahren Sie mehr...
Kurz vor den Ferien verlosen wir in dieser Ausgabe fünf Bücher „Entdecke deine Eifel“. Ein Reiseführer voller Ausflugstipps für Familien mit Kindern. Alle Informationen finden Sie unter dem Text "Osterferien: Ausflugs- und Kreativangebote für Kinder"
Wir wünschen nun viel Spass mit unserer Jubiläumsausgabe,
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Ihre [Redaktion]
„Kunst im Busch“ – Generationen unterwegs Künstler und Organisatoren präsentierten die Aktion "Kunst im Busch". [Foto: bwp]Heimbach: Eine ganz besondere „Kunstmeile“ entsteht im Landschaftsraum entlang der Rur. Vom 13. bis 28. Juni verlegen sechs renommierte Künstler ihr Atelier unter freien Himmel und werden an einem gut zwei Kilometer langen Rundweg lebensgroße Kunstwerke aus Holz, Betonkeramik und Stahl erschaffen. In Wald und Wiese entstehen unter dem Motto „Kunst im Busch“ Skulpturen, Plastiken und Installationen, die anschließend in den Besitz der Stadt übergehen und auf Dauer den barrierefreien Rundweg bereichern. Die bereits in der Nähe vom „Haus des Gastes“ installierten Skulpturen werden in die „Kunstmeile“ mit einbezogen.
Während der Entstehungsphase der einzelnen Objekte können Wanderer den Künstlern über die Schulter schauen, mit ihnen ins Gespräch kommen und die Entstehung der Werke Schritt für Schritt miterleben. „Die Idee zu diesem Projekt entstand bereits 2012“, erläutert Dr. Elke Sprunkel vom Naturpark Nordeifel. Mit ihrem Konzept „Naturpark der Generationen“ belegten sie beim Landeswettbewerb „Naturpark.2015.Nordrhein-Westfalen“ den zweiten Platz und können nun in der Region acht Vorschläge umsetzen, um – im Zeichen des demographischen Wandels – Naturerleben für junge Familien, Senioren und mobilitätseingeschränkte Menschen attraktiver zu machen.
In enger Kooperation mit der Internationalen Kunstakademie und der Stadt Heimbach sind jetzt die Vorbereitungen für das Projekt „Kunst im Busch“ angelaufen. Bei einem ersten Zusammentreffen mit den Organisatoren stellten die Künstler – Andreas Finke (Rheinbach), Holger Hagedorn (Pulheim), Martin Kleppe (Flesten/Eifel), Dorissa Lem (Köln), Peter Nettesheim (Köln) und Monika Otto (Krefeld) – anhand von 1:5-Modellen ihre Ideen vor. Zu sehen waren Entwürfe für wetterfeste, zwei Meter hohe Stelen, Skulpturen und Figuren aus Robinien-Holz, Modelle für Säulen und muschelartige Objekte aus Betonkeramik und eine bunte, filigrane Installation, die sechs Meter hoch in den Himmel ragen und sich bei Windströmungen bewegen wird. All diese Werke eint die inhaltliche, materielle und formale Auseinandersetzung mit dem Thema Natur.
Bevor jedoch der erste Hammerschlag der Künstler ertönt, gilt es für den Bauhof der Stadt eine logistische Herausforderung zu meistern. Damit die sechs Kunstwerke sicher in der Natur aufgestellt werden können, müssen Fundamente vorbereitet werden. Zudem müssen die „Freiluftateliers“ entlang des Rundwegs mit Strom versorgt werden. „Ab dem 13. Juni kann die Öffentlichkeit dann Tag für Tag erleben, wie sich die Werke entwickeln“, freut sich Heimbachs Bürgermeister Peter Cremer auf den Beginn der ungewöhnlichen Kunstaktion. „Das wird unsere Stadt weit über die Grenzen hinaus bekannt machen.“
Geräusche und Gerüche, unterschiedliches Licht und wechselnde Jahreszeiten werden auf der „Kunstmeile“ demnächst zu immer neuen Seherlebnissen führen, sind sich die Organisatoren sicher. „Im Gegensatz zu Museen sind diese Objekte auch haptisch erlebbar, können und sollen angefasst werden“, betont Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder. Mit allgemein verständlicher Beschriftung der Werke, Flyern, Infobroschüren und regelmäßigen Führungen wird das Projekt zudem didaktisch begleitet.
Eine Fotodokumentation hält die unterschiedlichen Schaffensprozesse bis zum fertigen Objekt fest. Gemeinsam mit den Modellen, Konzepten und kleineren Kunstwerken der Akteure entsteht so eine Wanderausstellung durch die Region.
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Rene Bohsem kämpft weiter gegen die Parkgebühren in Zülpich Kostenfreies Parken, wie hier hinter dem Rathaus, wird nicht mehr lange möglich sein - die Parkautomaten sind bestellt. [Foto: Petra Grebe]Zülpich: Innerhalb weniger Wochen hatte Rene Bohsem rund 1.500 Unterschriften von Zülpichern gesammelt, die sich gegen Parkgebühren aussprechen, die der Rat im vergangenen November beschlossen hatte. Doch nun muss Bohsem seine Aktion neu starten, denn für ein Bürgerbegehren sind bestimmte Formalien auf den Listen einzuhalten, die bisher fehlten. Jetzt müsse man es noch mal machen, meinte Bohsem, doch er ist zuversichtlich, dass die Bürger der Stadt noch einmal ihre Unterschrift leisten. Für ihn ist das Thema noch nicht erledigt und nun steht er zusammen mit Claudia Stenzel und Lydia Albert als Vertretungsberechtigte auf der Liste. Sie hatten sich eigens beim Verein „Mehr Demokratie“ beraten lassen, damit alle Formalien erfüllt sind. Wenn die Mehrheit konkret sagen würde, sie wollen es so, wie es ist, dann würde er das natürlich akzeptieren, meinte Bohsem, doch die bisherige Resonanz wie auch die rund 570 Teilnehmer der Facebook-Gruppe „Zülpich gegen Parkgebühren“ geben ihm Rückenwind.
Der Inhaber einer Versicherungsagentur in der Kölnstraße hält die Parkgebühren, wie sie vorgesehen sind, nach wie vor für das falsche Konzept und er zeigte sich enttäuscht über die Reaktion von Bürgermeister Albert Bergmann. In der Ratssitzung am 5. März hatte Bohsem dem Bürgermeister die bisher gesammelten Unterschriften überreicht, die Bergmann ohne einen großen Kommentar annahm. In derselben Sitzung stand auch ein Dringlichkeitsbeschluss bezüglich der Anschaffung der Parkautomaten auf der Tagesordnung. Die Stadt erhoffe sich Mehreinnahmen von 22.000 Euro, sagte Bergmann. Der Dringlichkeitsbeschluss war notwendig, um zügig die Parkautomaten bestellen zu können, da im Haushalt 2014 keine Mittel dafür zur Verfügung standen. Für die notwendigen 35.000 Euro musste also schnell ein Haushaltsbeschluss her. Doch nicht alle Fraktionen waren damit einverstanden. Tim Fischer von der Jungen Alternative, sah nicht, dass die erwarteten Gebühren tatsächlich in dieser Höhe fließen werden. Und Gerd Müller von der UWV meinte, die Kalkulation scheine aus der hohlen Hand zu sein.
FDP-Fraktionsvorsitzender Karl Teichmann hält das Konzept nach wie vor für den falschen Weg, „Die Unterschriften sind eine Bestätigung für uns“, meinte er. Doch die Gegner konnten mit ihren neun Stimmen gegen den Rest des Rates nichts ausrichten und die Parkautomaten können bestellt werden.
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Mehr als 1.000 Raritäten im Bauernmuseum Manfred Schreiber (l.), Josef und Anneliese Arnolds [Fotos: bvl]Simmerath, Eicherscheid: Seit einiger Zeit ist das Golddorf Eicherscheid um ein Kleinod reicher. Anneliese und Josef Arnolds haben in mühevoller Kleinarbeit Exponate des bäuerlichen Lebens gesammelt und hergerichtet. So ist dort, wo einst das Heu lagerte, eine Bauernküche eingerichtet und gleich nebenan steht das alte Nachtlager vergangener Jahrzehnte.
Als Josef Arnolds 2003 endgültig die Landwirtschaft als Nebenerwerb aufgab und die letzte Milchkuh auf der Weide verschwunden war, fing das Ehepaar an, sich erste ernsthafte Überlegungen zu machen, wie es weitergehen könnte. Was soll mit dem alten Stall geschehen und wie kann man die frei gewordene Zeit sinnvoll einsetzen? Immer öfter fragten Nachbarn und Freunde an, ob sie die Scheune als Unterstellplatz nutzen dürften. Das war allerdings nicht so ganz nach dem Geschmack der Arnolds. „Die Sammelleidenschaft fing doch schon 1964 an, in unserem Hochzeitjahr an“, erinnert sich Josef Arnolds und lächelt dabei seine Frau Anneliese an. Die Einrichtung, sowie die Dekoration ihres Hauses war bei Arnolds klare Frauensache. „Sie sammelte schon immer alles, was nicht niet und nagelfest war, und erntete so manches Mal Spott und Häme.“ In Anspielung darauf, dass es sich meistens um gebrauchte und alte Möbel handelte, hörten sie deshalb oft den Kommentar: „Ihr könnt Euch später ja immer noch anderes kaufen.“
 Kuriositäten aus vergangenen Zeiten sind im Bauernmuseum zu bestaunen.
Als gestandener Landwirt kennt Josef sich bei den alten Werkzeugen und landwirtschaftlichen Geräten bestens aus. Aber ab und zu reichte selbst dieses Wissen nicht aus und er konnte anfänglich so manches exotisch anmutende Werkzeug nicht zuordnen. Ein Blick in seine museale Werkstatt lässt durchaus auch Laien-Augen glänzen. Torfstecher oder Dillsägen, die früher das Durchsägen von Balken fürs Fachwerk von oben nach unten ermöglichten, sind schon wirklich Highlights. „Ich erinnere mich noch, wie in Eicherscheid die erste Kreissäge vorgeführt wurde. Das war ein regelrechter Volksaufstand, eine echte Sensation“, erinnert sich Manfred Schreiber vom Eifelverein und treuer Freund des Hauses. Auf besondere Schätze des Bauernmuseums angesprochen, ist auch er es, der wie aus der Pistole geschossen antwortet: „Eine Registrierkasse mit Reichsmarksymbolen und eine Bibel mit Familiengeschichte aus dem Jahre 1892.“
 Über Jahrzehnte haben Josef und Anneliese Arnolds mehr als 1.000 Raritäten zusamengetragen. Das Bauernmuseum öffnete 2005 offiziell seine Tore und längst ist Josef Arnolds kompetenter Ansprechpartner und Experte für antike Gegenstände. „Wir sind in Eicherscheid alle sehr dankbar für das Engagement des Ehepaars Arnolds“, sagt Manfred Schreiber. „In unserem Wanderweg „Dorfrundgang“ vom Eifelverein, führen wir deshalb die Wanderung an dem Bauernmuseum vorbei.“ Das ganze Dorf unterstützt das Museum und brachte besonders am Anfang alte Exponate vorbei. Entweder als Stiftung oder als Leihgabe. Immer mehr Ausstellungsstücke zieren die geräumige Scheune in Eicherscheid. Da reiht sich eine alte Schuster-Stepp-Maschine ganz selbstverständlich an ein Harmonium oder an Milchaufbereiter, Möbel, Werkzeug und Kleider. Über 1.000 Exponate warten inzwischen darauf, von Besuchern entdeckt zu werden. Die heiterste Reaktion eines Kindes vergisst das Ehepaar bis heute nicht: „Der schönste Fund für mich, war ein Pinkelpöttchen unterm Bett.“
Das Bauernmuseum in Eicherscheid ist für Ortsansässige längst eine feste Institution. Unterstützung und Hilfe ist da Ehrensache. Doch viele Menschen der Region kennen dieses, mit viel Herzblut, Sammelleidenschaft und Fachwissen betriebene Kulturgut noch nicht.. Die Arnolds betreiben nicht einfach nur ein Museum, sie leben es. In den wärmeren Monaten spielt sich ihr Leben meistens in der Scheune ab. Und wer Glück hat, kommt vorbei, wenn Anneliese Arnolds ihre legendären hausgemachten Waffeln mit selbstgemachter Marmelade backt.
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Traditioneller Rebschnitt an der Rur Veronika Gebhardt half erstmals beim Rebschnitt mit und folgte den Tipps von Winzer Bernd Kilburg. [Fotos: bwp]Heimbach: Auch Weinstöcke wollen „erzogen“, also auf eine bestimmte Form zurückgeschnitten werden. Angeleitet von Mosel-Winzer Bernd Kilburg griffen die Mitglieder der Interessengemeinschaft Weinanbau Heimbach e.V. zur Schere und stutzten ihre Rebstöcke fachmännisch zurück. Diesmal war die Stimmung auf dem Weinberg „Über Rur“ besonders fröhlich, denn in diesem Jahr feiert der Verein sein 20-jähriges Bestehen. Und so stießen die Heimbacher während der Arbeit mit selbst erzeugtem Wein auf das runde Jubiläum an.
 Seit 1995 dabei: Marita Jaeger (r.) und Helmi Breuer.
Was zunächst nur als Bereicherung des touristischen Angebots gedacht war, ist für viele Heimbacher mittlerweile zum erfüllenden Hobby geworden. „Als wir 1995 die IG Weinanbau gründeten, waren wir zu acht“, erinnern sich Vorsitzende Marita Jaeger und Helmi Breuer. Mittlerweile zählt der Verein 42 Mitglieder und beim traditionellen Rebschnitt schauten auch interessierte Bürger vorbei und halfen kräftig mit.
220 Rebstöcke stehen auf der Wiese gegenüber dem Haus des Gastes. Ganz bewusst wurden vor 20 Jahren zwölf unterschiedliche Rebsorten gepflanzt – mit weißen und blauen Trauben, die zu einem „Rotling“ mit dem klangvollen Namen „Heimbacher Ruraue“ gekeltert werden. Durch die Artenvielfalt wollten die Heimbacher in der Praxis herausfinden, welche Sorten im teilweise rauen Eifelklima am besten gedeihen. Als besonders robust erweist sich der „Elbling“. Er gilt als älteste Traube Europas, die bereits von den Römern hier angebaut wurde.
 Dr. Mohamed Bidaoui häufte die abgeschnittenen Reben zu einem Igelversteck übereinander.
Die Pflege ihres Weingartens ist für die Heimbacher oft eine Herausforderung, denn das Erdreich vor Ort ist schwerer, saurer Lehmboden: „Deshalb müssen wir immer wieder Kalk einarbeiten, denn Wein reagiert empfindlich auf saure Böden.“ Die Erde wird von den Vereinsmitgliedern nur mit der Hand beackert. Um die Reihen nachhaltig unkrautfrei zu halten, wird regelmäßig Rindenmulch gestreut. „Das hält zum einem die Feuchtigkeit im Boden und schützt zusätzlich die Wurzeln vor Frostschäden“, weiß Marita Jaeger aus langjähriger Erfahrung. Alle zwei bis drei Jahre wird der Boden zwischen den Rebstöcken auf natürliche Weise gedüngt: „Mit Pferdemist aus dem Kloster Mariawald.“
In den vergangenen 20 Jahren mussten die Heimbacher Hobby-Winzer auch zwei Missernten hinnehmen. In einem Jahr zerstörte ein heftiger Frosteinschlag die gesamten Fruchtansätze, ein anderes Mal machte heftiger Mehltau-Befall eine Weinlese unmöglich: „Der Nebel von der Rur steht hier morgens sehr lange und wenn dann Wärme hinzukommt, entsteht schnell Mehltau.“ Die Ernte im vergangenen Jahr machte manche Enttäuschung aber mehr als wett. Statt der sonst üblichen 150 Liter konnten 2014 stolze 220 Liter gekeltert werden.
Zum 20-jährigen Bestehen ihres Weinbergs haben die Hobby-Winzer ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. Im August ist zudem ein Besuch der Weinkellerei Kilburg an der Mosel geplant. Anmeldungen sind ab sofort bei Marita Jaeger unter der Telefonnummer 02446-523080 möglich. Nähere Informationen über den Verein und die Aktivitäten im Jubiläumsjahr finden sich unter www.ig-weinanbau.de.
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Zwei Jahre, die verändern – Hospizhelferinnen erhalten ihre Zertifikate. Fühlen sich nicht nur gut ausgebildet, sondern auch persönlich bereichert: die Hospizhelferinnen in Nideggen. [Foto: privat]Nideggen: Acht Hospizhelferinnen wurden in den beiden vergangenen Jahren vom Hospiz Rureifel ausgebildet. Nun erhielten sie im Rahmen einer kleinen Feier ihre Zertifikate. Die Teilnehmerinnen drückten ihre Dankbarkeit aus für das, was sie erfahren und gelernt haben. Viele betonten, dass sie sich nicht nur für einen möglichen Einsatz als Hospizhelferin gut ausgebildet, sondern sich durch die zwei Jahre auch persönlich bereichert fühlen.
Das Konzept, die 140 Stunden Ausbildung auf zwei Jahre zu verteilen, ist recht außergewöhnlich. Man könnte dies auch in sehr viel kürzeren Kompaktkursen durchführen. Dem Hospiz-Rureifel sind diese zwei Jahre aber wichtig, wie der Ausbilder Werner Conen betonte. Die Inhalte seien sehr intensiv und herausfordernd. Die TeilnehmerInnen brauchen Zeit, um sich auf die Kursinhalte einzulassen, und sie zu verarbeiten. Immer wieder berichten TeilnehmerInnen, dass sie dieser Kurs verändert habe, und dass sie auch für sich selber einen offeneren Umgang mit den Themen Sterben, Tod und Trauer gefunden haben.
Die Ausbildung besteht aus einem Grundkurs, in dem es hauptsächlich darum geht, die eigene Motivation zu klären, und sich mit Vorerfahrungen und Einstellungen zum Thema Sterben und Tod bewusst auseinanderzusetzen. Im darauf folgenden Aufbaukurs werden Kompetenzen für die Begleitung Sterbender und ihrer Angehörigen erworben. Die wichtigsten Aufgaben und Ziele der Hospizarbeit fasst die Koordinatorin Ellen Schmidt so zusammen: „Wir wollen ein würdiges Sterben zu Hause ermöglichen. Dafür bringen die Hospizhelferinnen Zeit mit, um auch die Angehörigen zu entlasten. Niemand kann rund um die Uhr einen kranken, sterbenden Menschen pflegen.“
Neben dem Zertifikat bekamen alle neuen Mitglieder auch gleich eine Übersicht über die Termine des laufenden Jahres, denn die Hospizhelferinnen werden in ihrer Tätigkeit nicht allein gelassen: Es gibt monatliche Supervisionen, sowie Gruppenabende und Fortbildungen. Der neue Grundkurs Hospizhelferin startet im Mai. Ein Informationsabend für Interessierte findet am Montag, dem 11. Mai, um 19:30 Uhr im Pfarrheim in Nideggen. Kirchgasse 6, statt. Weitere Informationen und Kontaktdaten unter: www.hospiz-rureifel.de
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Osterferien: Ausflugs- und Kreativangebote für Kinder Der Feuerspucker Gilbert ist eine der Attraktionen beim historischen Jahrmarkt im Freilichtmuseum in Kommern. [Foto: LVR-FMK]Region: Ostern steht vor der Tür und der Frühling hoffentlich auch. Die Kinder freuen sich auf die Ferien, doch es gibt nichts Schlimmeres als Langeweile in der freien Zeit. Dagegen lässt sich etwas unternehmen, denn in der Region gibt es für Familien viel zu entdecken und kreative Angebote laden zum Mitmachen ein.
Mit der 21. Auflage seines „Jahrmarktes anno dazumal“ lädt das LVR-Freilichtmuseum Kommern ab Samstag, 4. April, wieder für neun Tage zu einem einzigartigen Streifzug durch die Geschichte des Volksvergnügens ein. Die Reise beginnt in der Kaiserzeit nach 1871 und endet auf dem Rummelplatz der Wirtschaftswunderzeit. Der traditionelle Museumsjahrmarkt ist geprägt von Attraktionen, die längst auf keinem anderen deutschen Rummelplatz mehr zu erleben sind: Es sind vor allem klassische alte Schaubuden wie etwa das „Anatomisches Museum“ oder ein Guckkasten-„Panoptikum“, die das museale Vergnügungsfest unverwechselbar machen. Natürlich drehen sich auch uralte Karussells wie die letzte noch erhaltene Raupenbahn aus den 1920er Jahren und das erste unter Denkmalschutz gestellte Riesenrad.
Zu den rund einhundert Angeboten, darunter viele handverlesene Wanderhändler- und Handwerkerstände, zählt auch ein buntes Artistikprogramm von Weltklasse.
Für den diesjährigen „Jahrmarkt anno dazumal“ konnten wieder hochkarätige Künstler verpflichtet werden. „Jeton & Carmen“ entführen die Gäste mit ihrer Gentleman-Jonglage und verblüffenden Magie in die Varieté-Atmosphäre der Goldenen Zwanziger Jahre. In Deutschlands letzter Jahrmarkt-Freiluftarena zeigen Akrobaten traditionelle Nummern, die aus dem heutigen Zirkusangebot verschwunden sind. Eine der Hauptattraktionen wird die atemberaubende Kraftathletik des Luxemburgers Georges Christen sein. Der mehrfache Guinness-Rekordler wird unter anderem mit seiner Atemluft eine Wärmflasche zum Platzen bringen, während ein Oldtimer auf seinen Brustkorb fährt. Der historische Jahrmarkt ist bis zum 12. April täglich von 10.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.
 Kreativ werden können Kinder im Glasmuseum in Linnich. [Foto: Glasmuseum Linnich] Im Deutschen Glasmalerei-Museum Linnich, Rurstraße 9-11, können Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren in den Ferien kreativ werden. In dem Workshop „Das Überraschungs-Ei“ gestalten Kinder am Donnerstag, 2. April, ein Osterei, indem ein Acryl-Rohling mit Glasstücken in frühlingshaften und österlichen Motiven beklebt wird. Am Mittwoch, 8. April, glitzert und funkelt es von 10.00 bis 13.00 Uhr, denn in dem Kurs können die jungen Bastler aus vielfarbigen und glitzernden Glasperlen und -steinen ihren eigenen Glasschmuck (Ketten, Ringe oder Armbänder) herstellen. Tierisch gut wird es am Donnerstag, 9. April. Dem kristallinen Glas wird ein formbares Material entgegengesetzt und die Kinder können Tier-Kunstwerke gestalten. Die bizarre Form der Glasstücke bildet dabei den Ausgangspunkt für die kreativen Werke.
Die Workshops kosten je sechs Euro zuzüglich Material in Höhe von etwa sechs Euro (je nach Verbrauch) und finden jeweils von 10.00 bis 13.00 Uhr statt. Anmeldungen unter 02462-9917-0 oder per E-Mail an info@glasmalerei-museum.de.
Verlosung:
Viele weitere Tipps für Aktivitäten mit Kindern sind im Buch “Entdecke Deine Eifel” zusammengestellt.
Der reich bebilderte Eifelführer präsentiert auf 120 Seiten 36 Ausflugstipps für Familien und zeigt, dass es in der Eifel – von Aachen bis Trier – viele spannende, unterhaltsame Dinge für Groß und Klein zu entdecken gibt: Burgen und Museen, Seen und Höhlen, Tierparks und Naturwege. Zu jedem “Hauptziel” werden weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung vorgestellt. Die Rubrik “Wusstest du schon?” liefert kindgerechte Informationen zu dem jeweiligen Ausflugsziel. Fünf “Specials” zu Winter- und Sommerrodeln, Kanufahren und Ballooning runden das handliche Buch ab. Erschienen ist der Band im Regionalia Verlag ISBN 978-3-939722-28-1
Die EIFELON-Redaktion verlost fünf von diesen Büchern, mit denen Familien die Ferienausflüge planen können. Einfach bis zum 27. März eine Email mit dem Vermerk „Eifelführer“ senden. Bitte Namen und Anschrift nicht vergessen, damit wir den Gewinnern das Buch auch zusenden können.
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Es geht rund im Sport Spannende Unterhaltung bei den Wildwasserennen in Monschau [Foto: Veranstalter]Region: Kanusport. Monschau. Am kommenden Sonntag veranstaltet der Deutsche Kanuverband die 60. Auflage der internationalen Wildwasserrennen in Monschau. Die Traditionsveranstaltung gehört zu den bedeutendsten im Bundesgebiet. Die Strecke ist die einzige naturbelassene Wildwasserstrecke in Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen der Veranstaltung ermitteln die deutschen Top-Kanuten bei Qualifikationsrennen die Teilnehmer für die Europameisterschaften 2015 in Bosnien-Herzegowina und die Junioren- und U23-Weltmeisterschaft in den USA. Aber nicht nur die deutsche Elite um den mehrfachen Weltmeister Tobias Bong, ist in Monschau am Start. Da es bei den Rennen um Weltranglistenpunkte geht, sind auch namhafte Kanuten aus Belgien, Luxemburg und den Niederlanden mit im Boot. Die Rennstrecke auf der Rur, durch die malerische Altstadt, bietet den Zuschauern attraktive Plätze. Ab 12.40 Uhr werden die Teilnehmer am Gerberplatz alle 30 Sekunden auf die Strecke geschickt. Besonders spektakuläre Szenen sind am tosenden „Favoritentöter“ – einem verblockten Wehr im Rosenthal – zu erwarten. Die Siegerehrung findet gegen 15.00 Uhr im benachbarten „Estrade“ statt. www.kanu-wildwasser.de Volleyball. Herren Bundesliga. Der erste Schritt in Richtung Halbfinale um die Deutsche Volleyball Meisterschaft ist getan. Mit einem großen Kraftakt bezwangen die SWD Powervolleys Düren den TV Rottenburg im ersten Play-Off-Spiel am letzten Wochenende mit 3:0 (25:17, 25:23, 25:23). Rund 2.000 begeisterte Zuschauer in der Arena Kreis Düren feuerten ihr Team dabei an. Nach einem deutlichen ersten Satz wurde es die erwartet umkämpfte Partie. Am kommenden Samstag treten die Powervolleys das Rückspiel im Playoff-Viertelfinale gegen den TV Rottenburg an. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr in der Paul Horn-Arena in Tübingen. Sollte es danach 1:1 nach Spielen stehen, findet die entscheidende dritte Partie am kommenden Mittwoch in Düren statt.
 Die Damen der SG Marmagen-Nettersheim (rote Trikots) bestreiten am Wochenende innerhalb von 24 Stunden zwei Ligaspiele. [Fotos: pd] Volleyball 2. Damen Bundesliga. Ein hartes Wochenende steht den Volleyballerinnen der SG Marmagen-Nettersheim bevor. Das Team ist bei der Sportlerwahl des Jahres der Kölnischen Rundschau nominiert und wird am Freitagabend bei der Veranstaltung erfahren, auf welchem Platz sie bei der Lesergunst gelandet sind. Sofort nach der Ehrung geht es für das Team in den Bus und zur Fahrt in den hohen Nord-Osten der Republik. Gleich zwei Spiele müssen die Damen am Samstag und Sonntag bestreiten und am besten auch gewinnen, um den Klassenerhalt zu sichern. Am Samstag (17.00 Uhr) ist das Team von Trainerin Judith Pelzer zu Gast bei den Stralsunder Wildcats. Keine 24 Stunden später geht es um 16.00 Uhr gegen den VCO Schwerin ran. Bei den Heimspielen in der Hinrunde konnten die SG´lerinnen für sich entscheiden. Gegen die Stralsunder Wildcats gewann man mit 3:2 und den VCO Schwerin besiegte man deutlich mit 3:0.
Fußball. Mittelrheinliga. Euskirchen. Nach dem 2:0-Erfolg beim Heimspiel gegen den TSV Hertha Walheim am vergangenen Wochenende genießen die Fußballer der Euskirchener TSC am Sonntag um 15.00 Uhr erneut Heimrecht. Die Truppe um Trainer Kurt Maus empfängt den VfL Alfter im Erftstadion. Im Hinspiel hatten die Kreisstädter durch Treffer von Toru Umemura, Sebastian Kaiser und Thomas Leßenich mit 3:0 keine Probleme.
Fußball. Landesliga. Nierfeld. Ebenfalls ein Heimspiel steht für die Fußballer des SV SW Nierfeld auf dem Plan. Am Sonntag, 15.30 Uhr, empfängt die Mannschaft von Trainer Achim Züll die Vertretung von Westwacht Aachen in der Kloska-Arena. Das Hinspiel ging deutlich mit 4:0 an den SVN.
Fußball. Bezirksliga. Stotzheim. Am Sonntag, 15.00 Uhr, trifft der SV SW Stotzheim in einem Heimspiel auf den VfR Bachem. Nach dem überraschenden 3:2-Erfolg am vergangen Wochenende gegen den FC Rheinsüd Köln können die Schützlinge von Zibi Zurek mit breiter Brust gegen Bachem auftreten. Das Hinspiel endete torlos.
 Der Kaller SC – hier mit Kapitän Thorsten Spilles (am Ball) – ist am Sonntag zu Gast beim Klassenprimus BC Viktoria Glesch/Paffendorf.
Auswärts antreten müssen die Fußballer des Kaller SC am Sonntag, 15.00 Uhr, beim Klassenprimus BC Viktoria Glesch/Paffendorf. Nach dem spielfreien Ligawochenende, das die Kaller mit einem Testspiel gegen den SV Nierfeld überbrückten und mit 3:5 verloren, will das Team von Trainer Jörg Piana in der Liga wieder nachlegen. Dabei ist die Aufgabe gegen den Tabellenführer natürlich mehr als schwer. Im Hinspiel trotzten die Kaller durch einen Treffer von Marcel Blum der Viktoria ein 1:1 ab.
 Kris Douse und die ErftBaskets Euskirchen empfangen am Samstag den TV Salzkotten zum letzten Heimspiel der Saison. [Foto: pd] Basketball. Regionalliga. Bad Münstereifel. Zum letzten Heimspiel der Regionalligasaison haben die ErftBaskets Euskirchen am Samstag um 19.30 Uhr den TV Salzkotten zu Gast in der Sporthalle des St. Angela Gymnasiums in Bad Münstereifel. Im Hinspiel lag die Euskirchener bis zur Pause in Führung, doch ein Blackout der Schützlinge von Stefan Schäfer am Anfang des dritten Viertels brachte Salzkotten in Front und die ErftBaskets konnten die Partie nicht mehr drehen. „Der TV Salzkotten ist ein taktisch sehr gut aufgestelltes Team, das auch sehr viele Spielzüge beherrscht. Dagegen sind sie unter dem Korb etwas anfällig“, kennt Schäfer den letzten Heimspielgegner der Saison genau. Bei seiner Mannschaft steht hinter dem Einsatz von Andreas Japes noch ein Fragezeichen. Aus privaten Gründen nicht dabei sein wird Malte Braun. Dafür wird wohl Youngster Luis Kersten eine weitere Chance erhalten. Traditionell laden die ErftBaskets nach der Begegnung die treuen Fans zu einem Imbiss in der St. Angela Halle ein.
Basketball Oberliga. Nach dem 72:69-Heimerfolg gegen die zweite Mannschaft von Südwest Köln sind die Basketballer des TuS Zülpich endgültig raus aus dem Abstiegskampf in der Oberliga und können nun befreit aufspielen. Am Sonntag um 15.00 Uhr sind die Römerstädter zu Gast beim TV Dellbrück. Das Hinspiel konnten die TuS-Spieler um Trainer Valentin Bauer deutlich mit 78:64 für sich entscheiden.
 Michael Kloß (am Ball) und die Handballer des TV Palmersheim sind am Samstag zu Gast beim SC Fortuna Köln.
Handball. Verbandsliga. Nach wie vor angespannt ist die Lage beim TV Plamersheim in Sachen Klassenerhalt vier Spieltage vor dem Saisonende. Die Mannschaft von Trainer Albert Peters braucht dringen jeden Punkt, um den Abstieg in die Landesliga zu vermeiden. Am Samstag um 19.30 Uhr ist der TVP nun zu Gast bei der SC Fortuna Köln. Das Hinspiel konnten die Palmersheimer knapp mit 30:29 für sich entscheiden. Ein Sieg in der Domstadt würde die Peters-Truppe einen deutlichen Schritt nach vorne bringen.
Handball Landesliga. Bad Münstereifel. Die Handballer des TV Bad Münstereifel haben am Samstag um 19.00 Uhr den TuS Dollendorf zu Gast in der Heinz-Gerlach-Halle. Die abstiegsbedrohten Gäste konnten von den Kurstädtern im Hinspiel mit 31:27 geschlagen werden. Noch vier Spieltage und mit drei Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze, so ist die Position der HSG Euskirchen vor dem Auswärtsspiel am Sonntag um 14.00 Uhr gegen Tabellenletzten, der dritten Mannschaft der HSG Siebengebirge-Thomasberg. Alles andere als ein klarer Sieg wäre für die Mannschaft rund um Trainer Peter Trimborn eine Enttäuschung. Das Hinspiel war mit einem 31:20-Sieg der Handballspielgemeinschaft aus der Kreisstadt ein klarer Erfolg.
Motorsport. Rundstrecken-Challenge Nürburgring. Die lange Winterpause für die Motorsportler hat ein Ende. Am kommenden Samstag wird mit dem „Preis der Erftquelle“, der von der SFG Schönau (Bad Münstereifel) ausgerichtet wird, die 35. Saison der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) eröffnet. Das Rennen zur GT- und Tourenwagen-Breitensportserie auf der legendären Nordschleife wird um 12.15 Uhr gestartet. Dabei wird das Feld zum Saisonauftakt großartig besetzt sein. Natürlich kämpfen dabei auch die Fahrer der SFG Schönau wieder um Meisterschaftspunkte.
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Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Jemääch, jedääch un jelääch“ Es gibt zwei große Sprachfamilien in der Eifel: das Moselfränkische im Süden und das Ripuarische (= “zum Rhein hin gewandte”) im Norden. Im Großen und Ganzen kann man die Sprachräume in die Eifeler Teile der Regierungsbezirke Köln und Trier trennen. Allerdings muss man die Deutsch und Eifeler Platt sprechenden Ostbelgier zum Ripuarischen hinzuschlagen.
Die Grenzen sind fließend im “Dunstschleier” zwischen Nettersheim und Gerolstein. Dort ist beim “Vekimmele” der Kartoffelmahlzeit praktisch von Dorf zu Dorf verschieden, ob die “Äerpel schmaache” oder die “Schrompere schmääche”. Hier sagt der Denker, er habe “jedaht”, ein Dorf weiter, er habe “jedääch”oder “gedäächt”.
In den Höhengebieten der Städte Mechernich und Bad Münstereifel wird geklagt, das Geld habe “ad/ald wedde(r)” nicht bis zum Monatsende gereicht, im Schmidtheim-Dahlemer Raum und in Teilen der Gemeinde Nettersheim heißt es statt wieder “wier” oder statt schon wieder “awier”. Dort werden “Köngde” zu “Kenner” oder “Könner”, Rinder (ripuarisch “Röngde(r)”) zu “Renner”, “naahts” für nächtens zu “näächs” und “Luhet” für Luft zu “Luich”.
Ida Schröder, die autodidaktische Mundartautorin “üss” (aus) Frohngau (“Önneschjau” im Gegensatz zu “Öffeschjau” = Engelgau), war berühmt für ihr Prosastück “Wuezele john dörch et janze Dörf”. Ihre Zeilen über die Menschen im Dorf und das vielfältige Geflecht, das sie untereinander verbindet, wirken subkutan, gehen also vielen Lesern “önner die Hutt”.
Im Grenzgebiet der Sprachräume kommt in dem einen Dorf jemand “eruss”, wenn er vor die Haustür tritt, im nächsten “erüss”. Hier schauen sich die Bewohner “ent Jesieht”, dort ins “Jesiech”. Dort sind sieben Tage “en Weich”, dort “en Wuch”. Hier gibt man “Aaach”, dort “Ääch”, wenn man genau aufpasst. Jedääch, jemääch, jelääch, bie, drie, hie sind fünf Kilometer weiter jedaht, jemaht, jelaht, beij, dreij, hee.
Die Wortverwandtschaft zwischen dem Ripuarischen und Moselfränkischen tritt exemplarisch bei Schimpfwörtern zutage: In der Nordeifel wird ein bemitleidenswerter Mitmensch “ärm Sou”, in der Südeifel “aorm Deer” genannt. Ein Vielredner heißt im Norden “Bübbele”, “Babbel” oder “Bräbbel”, im Süden “Babbeler” oder “Batschler”.
Der Angsthase der Nordeifel ist ein “Botzendresser”, sein Kollege jenseits der Kyll ist der “Boxenscheeser”. Der Schreihals an der Mosel ist der “Brellert”, der an Erft und Olef heißt “Brölles”. Hüben wie drüben ist ein kleiner Mensch “ne Dotz”, ein gemeiner Mensch “ne fiese Möpp”, der Luftikus des Südens, “Flappes”, unterscheidet sich nur unwesentlich vom rheinischen “Flaabes”.
Überall in der Eifel bekannt sind der “Hospes” (mehr treuer als schlauer Gefährte), der “Stoppe(n)” (kleiner Mensch), der Keppler (Käbbeler = Streithahn) oder der “L(a)usterer” (Horcher), um nur einige Beispiele aus Liesel Kalkas und Fritz Koenns Sammlung “Eifeler Schimpfwörter” zu nennen.
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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