„Kosmos“ – Otmar Alts Bilderwelten in der Kunstakademie Bruchsicher in stabilen Transportkisten verpackt wurden die Otmar-Alt-Skulpturen nach Heimbach gebracht. [Fotos: bwp]Heimbach: Kunsthistoriker Professor Frank Günter Zehnder, der viele Jahre das Bonner Landesmuseum führte, ist zwar kein Museumsleiter mehr, doch seine hohen Ansprüche an Kunstpräsentationen setzt er auch in der Internationalen Kunstakademie Heimbach um. „In unserer vierten, großen Sonderausstellung zeigen wir nach James Rizzi, Janosch und Charles Fazzino in diesem Jahr das Werk von Otmar Alt. Auch diese Ausstellung hat wieder musealen Charakter.“ Otmar Alt gilt als einer der weltweit bekanntesten, zeitgenössischen deutschen Künstler und hat mit seinen fröhlich-hintergründigen Bildern und Kreaturen die internationale Kunstwelt erobert. Hier in der Region ist er nicht nur als „Kunstakademie-Dozent der ersten Stunde“, sondern auch als Schöpfer eines fantasievoll gestalteten Regiosprinters der Rurtalbahn bekannt.
 Das Bild “Der Schlangentänzer” ziert den Flyer zur Ausstellung.
„Kosmos“ lautet das Motto seiner Ausstellung, die von der Kunstakademie und der Kulturinitiative des Kreises Düren konzipiert wurde, und am Sonntagvormittag eröffnet wird. Ein treffend gewählter Titel, wenn man „Kosmos“ als Synonym für „die Welt als geordnetes Ganzes“ versteht. In der Bilderschau auf Burg Hengebach wird die künstlerische Welt des Otmar Alt als „geordnetes Ganzes“ ausgestellt. Von seinen frühen Anfängen in den 1960er Jahren, über seine anschließenden „Puzzle“-Bilder, von den surrealistischen, abstrakten oder dunklen Phasen, über religiöse Kunst bis hin zu den neusten, großflächigen Werken: Bunte, farbenfrohe Bilder auf schneeweißer Leinwand, die noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden. Ab 14.00 Uhr können Besucher am Sonntag in die bunte Bilderwelt des Künstlers eintauchen und sich vom fantasievollen Oeuvre beflügeln lassen.
„Bei der Auswahl der Bilder haben wir darauf geachtet, dass alle Aspekte seiner Kunst gezeigt werden können“, betont Akademiedirektor Zehnder. Persönlich war er zu Otmar Alt nach Hamm-Norddinker gefahren, um im gut sortierten Archiv und Depot des Künstlers die Kunstwerke für die Ausstellung eigenhändig auszuwählen.
Neben 100 farbenfrohen, meist großformatigen Bildern sind bis zum 31. Mai auch zahlreiche Bronze-, Ton- und Glasskulpturen im Haus am Burghof und in den Ateliers auf Burg Hengebach zu sehen. In stabilen Transportkisten bruchsicher verpackt, wurden die fragilen Unikate nach Heimbach gebracht.
 Bei der Vorbereitung der Ausstellung packte Alfred Siepen kräftig mit an.
Bevor die einzelnen Exponate mit tatkräftiger Unterstützung von Hausmeister Alfred Siepen jedoch ihren Platz in der Ausstellung erhielten, nahm Restauratorin Gabriela Kremer die Leihgaben drei Tage lang genauestens unter die Lupe. Auf einer Liste wurde der Zustand jedes Bildes akribisch protokolliert. Dieser Vorgang wird nach der Ausstellung wiederholt, um sicher zu gehen, dass die Kunstwerke unbeschadet zurückgegeben werden können. „In all den Jahren sind wir mit dieser Vorgehensweise glänzend gefahren und wurden von der Versicherung für unsere Sorgfalt gelobt“, unterstreicht der Akademiedirektor diese Vorsichtsmaßnahme.
Im Gegensatz zu bisherigen Jahresausstellungen wird es in diesem Jahr keine limitierte Sondergrafik geben. „Otmar Alt hat sich komplett auf Unikate verlegt. Das macht seinen Ruhm aus“, erklärt Zehnder. Passend zur Ausstellung fertigte Goldschmiedin Anja Schlader, die seit mehreren Jahren Schmuckentwürfe von Otmar Alt kunsthandwerklich umsetzt, allerdings eine Brosche in Form eines Katzenkopfes. Eine Anspielung auf ein immer wiederkehrendes Motiv in Otmar Alts Bildern. Der renommierte Künstler, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, wird sowohl bei der Vernissage am Sonntag, als auch bei der Finissage am 31. Mai anwesend sein.
 Für die Bilder seiner “dunklen Phase” stand Otmar Alt nachts an der Staffelei.
Die in Deutsch und Niederländisch beschilderte Ausstellung ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr und donnerstags von 10.00 bis 22.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7,00 Euro, mit Coupon 5.00 Euro. Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 18. Lebensjahr haben freien Eintritt. Öffentliche Führungen (2,50 Euro pro Person) finden samstags um 15.00, sonntags um 14.00 und donnerstags um19.00 Uhr statt. Nähere Informationen unter www.kunstakademie-heimbach.de
[bwp] ↑
Der Frühling ist da: Zülpich blüht auf Der Kinat-Brunnen wird noch bis Pfingsten frühlingshaft geschmückt sein. [Fotos: pg]Zülpich: Die Römerstadt hat sich für den Frühling herausgeputzt. Jetzt, wo auch die Temperaturen steigen und die Sonne sich zeigt, macht es wieder Spaß, vor die Tür zu gehen. Ein Ziel könnte Zülpich sein, denn ein Spaziergang durch die Innenstadt oder im Gartenschaupark am Wassersportsee lohnt sich. Beim Gang durch die Innenstadt fällt der geschmückte Kinat-Brunnen in den Blick. Rita Ackermann hatte die Idee letztes Jahr im Verein der Geschäftsleute „Zülpich Fachgeschäfte aktiv“ eingebracht und stieß auf reges Interesse. Zusammen mit Ilona Goris hat sie ihn auch diesmal wieder rechtzeitig zur Osterzeit geschmückt. Je nach Wetterlage wird der Brunnen bis Pfingsten ein „Hingucker“ bleiben. Die Ostereier stammen noch aus dem vergangenen Jahr. Kindergartenkinder aus Zülpich hatten sie bemalt und gestaltet.
 Die Schaufenster haben sich in Galerien verwandelt. Dieter Mauß stellt zum Beispiel im Schreibshop aus.
In kleine Galerien haben sich die Geschäfte der Innenstadt verwandelt, denn zum siebten Mal heißt es „Kunst im Schaufenster“. 30 Künstler aus der Römerstadt und der näheren Umgebung stellen ihre Werke aus – in jedem Fenster ein anderer. Nicht nur bei den Geschäftsleuten ist diese Kunstaktion beliebt, sondern auch bei den Malern. Haben sie doch dadurch eine Möglichkeit, sich und ihre Werke zu präsentieren. Heidi Weranek ist die Organisatorin der Ausstellung und für sie besteht der Reiz in der Mischung aus bekannten und neuen Künstlern. So gäbe es immer wieder etwas zu entdecken, meinte sie. Noch bis zum 28. April sind die Bilder in den Schaufenstern zu sehen. Alle Kunstwerke sind natürlich auch käuflich zu erwerben. Den Kontakt können die jeweiligen Geschäftsinhaber herstellen.
 Zur Zeit leuchten die Narzissen im Gartenschaupark – das Tulpenmeer lässt noch ein klein wenig auf sich warten.
Herausgeputzt hat sich auch das Gartenschaugelände am Wassersportsee. Seit dem 28. März ist der Park geöffnet. Vor allem die Narzissen fallen in den Blick bei einem Spaziergang über das Gelände. Bürgermeister Albert Bergmann eröffnete zusammen mit Horst Becker, parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW, offiziell den Gartenschaupark Zülpich. Für die musikalische Untermalung sorgte der Musikverein Sinzenich. „Nicht nur Gartenschauen, sondern auch die daraus entstehenden Parks sind in der Besuchergunst aktueller denn je, und sie werden von der Bevölkerung hoch geschätzt“, so Staatssekretär Horst Becker in seinem Grußwort. Sein Appell an Zülpich lautet: „Erhalten Sie das Interesse der Besucher. Nutzen Sie die Chance, die Ihnen die Landesgartenschau und der daraus resultierende Park gegeben hat, und entwickeln Sie diesen tollen Park zu einem touristischen Zentrum der Region.” Inzwischen ist auch der neue Adventure-Golf-Park auf dem Gelände geöffnet. Einige Restarbeiten sind noch zu erledigen, doch die 18 Bahnen können von den Besuchern schon bespielt werden. Auf das farbenfrohe Farbspiel der vielen Tulpen müssen die Gäste allerdings noch etwas warten. Die Pflanzen sind noch nicht ganz soweit, doch mit den wärmeren Temperaturen werden auch die Tulpen bald blühen und für ein buntes und prachtvolles Farbspiel sorgen.
Wer noch einmal in Erinnerungen an die Landesgartenschau schwelgen möchte, kann dies mit Hilfe des Buches von Helmut Nagelschmitz tun. Auf 52 Seiten führt er den Leser zum Einen durch die blühenden Gärten und Attraktionen der Landesgartenschau Zülpich 2014. Zum Anderen wagt er aber auch Exkurse in die Bereiche Tourismus und Stadtentwicklung und gibt einen Ausblick auf den Gartenschaupark Zülpich, dem Nachfolgepark der Landesgartenschau. Darüber hinaus widmet er sich in dem Kapitel „Treffpunkt Zülpich heute und gestern“ interessanten Abschnitten der Stadtgeschichte fernab von den Pfaden der Landesgartenschau. Das Buch ist im Zülpicher Buchhandel bei „Reinhardts Lesewald“ erhältlich.
[pg] ↑
Die Erfolgsgeschichte der „Jungen Alten“ Neun Jahre lang leiteten Margret Bidaoui (l.) und Ulrike Schwieren-Höger den Verein der "Jungen Alten". [Foto: bwp]Heimbach: „Die Zeit war einfach reif!“ Im Vorfeld ihrer Verabschiedung und der Neuwahl des Vorstands ließen Margret Bidaoui und Ulrike Schwieren-Höger – über einen dicken Aktenordner voller Zeitungsartikel und Fotos gebeugt – die Erfolgsgeschichte ihres Vereins die „Jungen Alten“ Revue passieren. Was auf einer privaten Geburtstagsfeier als „Schnapsidee“ begann, ist mittlerweile „Vorzeigeprojekt“ einer ganzen Region geworden. Vor neun Jahren kam die Idee auf, einen Verein zu gründen, in dem ältere Bürger ihre Hobbys gemeinsam ausleben können, anstatt alleine zuhause zu sitzen. Von vielen benachbarten Kommunen wird das Heimbacher Erfolgsmodell, auch mit zunehmendem Alter den Alltag zusammen aktiv zu gestalten, inzwischen aufgegriffen und vielerorts kopiert.
Kaum war die Idee geboren, suchten die Initiatoren im April 2006 Gleichgesinnte, um das Projekt zu realisieren: Auf ihre Annonce im Heimbacher Stadtjournal meldeten sich spontan 36 Interessierte und bereits beim ersten Treffen im Wasser-Informations-Zentrum Eifel konnten Gruppen zu den Themen Gesellschaftsspiele, Nordic Walking , Malerei, Radfahren und Singen gebildet werden. „Die Gruppenleiter von damals sind auch heute noch aktiv dabei“, betonte Margret Bidaoui, die als erste Vorsitzende gemeinsam mit Geschäftsführerin Ulrike Schwieren-Höger die Geschicke des gemeinnützigen Vereins neun Jahre lang lenkte.
Inzwischen bereichern auch Konzerte, Lesungen, Theaterbesuche und Ausstellungsfahrten das kulturelle Angebot der „Jungen Alten“, die bereits im Gründungsjahr als „Menschen 2006“ geehrt und 2010 von Landrat Wolfgang Spelthahn mit dem Ehrenpreis für soziales Engagement ausgezeichnet wurden.
 Jedes Jahr kommen mehr Gäste zum Picknickkonzert der “Jungen Alten. [Foto: privat] Seit der Gründung haben sich 200 Mitglieder in dem Verein zusammengefunden. Im Laufe der Jahre sind intensive Freundschaften gewachsen und inzwischen fahren viele „Junge Alte“ gemeinsam in Urlaub. „Was uns wichtig war, ist uns gelungen: Die Leute von zu Hause wegzuholen“, zogen die beiden Initiatorinnen eine erfreuliche Bilanz. Zum absoluten Publikumsmagneten entwickelten sich die Picknickkonzerte, die bereits viermal im Heimbacher Kurpark stattfanden. In manchen Jahren trotzten die Zuschauer unter bunten Regenschirmen selbst dem Nieselregen und genossen bei Wein und mitgebrachten Leckereien die nostalgische Musik des Salonorchesters “Achso”.
Auf große Resonanz stößt auch die Heimbachhilfe, die in einem kleinen Häuschen an der Hengebachstraße untergebracht ist. Hier können Heimbacher für wenig Geld Garderobe oder Einrichtungsgegenstände erstehen. Vor allem Kinder in bedürftigen Familien werden unterstützt. „Durch Spenden und Zahlungen aus Gerichtsurteilen an gemeinnützige Vereine sind wir finanziell gut aufgestellt, sodass wir Musik- oder Nachhilfestunden für die Kinder finanzieren und zu Weihnachten Einkaufsgutscheine an allein erziehende Mütter verteilen können.“
 Wolfgang Virnich, Hilde Amrein und Robert Feicke (v.l.) bilden den neuen Vorstand der “Jungen Alten”. [Foto: privat] Nach neun Jahren verantwortungsvoller Vorstandsarbeit entschlossen sich Margret Bidauoi, Ulrike Schwieren-Höger und die Kassiererin, Marlene Segschneider, Ende letzten Jahres, ihre Posten zur Verfügung zu stellen. „Ein Wechsel nach neun Jahren tut dem Verein gut. Mit neuer Führungsspitze kann er sich erweitern und erneuern.“ Und so wurde gestern Abend bei der Jahreshauptversammlung – nach einer stimmungsvollen Verabschiedung der drei ausscheidenden Vorstandsmitglieder – ein neues Gremium gewählt. In Zukunft wird Hilde Amrein die Geschicke des Vereins lenken. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Robert Feicke nominiert. Über die Vereinsgelder wird Wolfgang Virnich wachen.
[bwp] ↑
“Eifelgefühl” auf CD gebrannt Region: Gibt es ein Eifelgefühl? Was assoziieren Besucher und Einheimische, wenn sie an die Eifel denken oder über die Eifel sprechen? Die kreative Eifel als eine Einheit ins Bewusstsein der Menschen zu rücken, das verstehen Barbara und Horst Hültenschmidt als ihre Mission. Kein leichtes Unterfangen, aber die Hültenschmidts haben als etablierte Musikverleger ihre Kontakte zur Musikindustrie nutzen können und sich so für eine musikalische Bandbreite der „Gesamtregion Eifel“ stark gemacht. Ab Mitte April erscheint die Musik-CD „Eifelgefühl“ mit einem repräsentativen Querschnitt aktueller und erfolgreicher Musiker, die eine emotionale Verbindung zur Eifel haben.
Zu hören sind Lieder von BAP, Brings, Eifeljungs, Wibbelstetz, Sylvia Nels, Eifelkinder und vielen anderen. Neben den tollen Songs besticht das Album aber auch durch sein sehr aufwendig gestaltetes Booklet, das gekonnt und unterhaltsam auch auf Maler wie Paul Siebertz, Schriftsteller wie Jacques Berndorf und auch Kunsthandwerker der Eifel eingeht.
Horst Hültenschmidt, der Herausgeber der CD, ist erfolgreicher Musikverleger. Er betreut Musikgruppen und Interpreten wie Grönemeyer, Wolfgang Petry, Jürgen von der Lippe, Stefan Raab, Die Prinzen, Nina Hagen, Eifel 65, DJ Bobo, Right Said Fred, INXS, Scorpions, Metallica, Bon Jovi, ATC, H-Blockx, EAV oder Wet Wet Wet.
Wie ist die Idee zu diesem Sampler entstanden? „Die Eifel ist für uns Erholung pur, Entspannung und Relaxing. Voraussetzung für diese Idee war der Gedanke, die Gesamtregion Eifel als kulturelle Einheit darzustellen, denn die Eifel ist besser als ihr Image in der Öffentlichkeit. Wir haben uns als Eifelfans auch für die anderen kulturellen Aspekte der Eifel – wie Malerei, Literatur und Kunsthandwerk – interessiert, einen von uns ausgesuchten Querschnitt dazu recherchiert und das Ergebnis repräsentativ im Booklet platziert. Das Booklet beschäftigt sich ausschließlich mit Malern, Schriftstellern und Künstlern, musikalisch wie auch dem Kunsthandwerk, aus längst vergangenen Tagen und der Gegenwart. Dieses den Menschen näher zu bringen war uns ein echtes Anliegen.“ So kommt zum Beispiel Wolfgang Niedecken zu Wort, der beschreibt, wie er seine Jugend in der Voreifel verbrachte und mit seiner Schülerband sämtliche Dorfsäle zwischen Meckenheim, Euskirchen und Bad Münstereifel bespielte. Erinnert wird unter anderem auch an Wolfgang Leonhard, Autor des dramatischen Bestsellers “Die Revolution entlässt ihre Kinder”, der in einem ehemaligen Bauernhaus in Manderscheid lebte und 2014 im Alter von 93 Jahren verstarb.
Ab Mitte April ist „Eifelgefühl“ im Handel. Erhältlich über Amazon, Eifelshops, Kommunen und sogar bei der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Hinter den Kulissen wird bereits an der CD “Eifelgefühl 2″ gearbeitet, die weitere Überraschungen bieten soll.
[bvl] ↑
Zehn Jahre nach dem Tsunami: Eifel-Aid hilft weiter Thomas Schwarzer mit einer Gruppe von Kindern, die sich über die mitgebrachten Spielsachen freute. [Fotos: Privat/pp/Agentur ProfiPress]Kreise, Kreis Euskirchen: Am 26. Dezember 2004 verwandelte ein Tsunami die Küsten des Indischen Ozeans in ein Katastrophengebiet. Seit nunmehr zehn Jahren unterstützt die Kreis Euskirchener Hilfsorganisation „Eifel-Aid“ unter Federführung des Euskirchener Kinderarztes Dr. Joachim Rechmann, Winfried Dederichs aus Roderath, Thomas Schwarzer aus Berzdorf, René Böhmer aus Mechernich, sowie Rolf Stupp und Rolf Zimmermann aus Euskirchen den Aufbau der Region um Batticaloa in Sri Lanka. Denn „Batti“, wie die Einheimischen die Stadt nennen, war nicht nur Hochburg der Rebellenorganisation Tamil Tigers während des Bürgerkriegs, sondern wurde beim Tsunami komplett verwüstet.
 Mit reichlich Spiel- und Lernmaterial statteten Thomas Schwarzer (l.) und Winfried Dederichs die Kindergärten in der Region aus.
Seitdem floss dank der Eifel-Aid-Unterstützer, zu denen das Rote Kreuz im Kreis Euskirchen, die Caritas, die Diakonie, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), das Technische Hilfswerk (THW), die Feuerwehr und der Malteser Hilfsdienst, sowie zahlreiche private Spender zählen, Hilfe im Wert rund 120.000 Euro in die bettelarme Region. Jährliche Besuche garantieren, dass die Spenden dort ankommen, wo sie benötigt werden. Kurz vor Weihnachten kehrten die Rotkreuzhelfer Winfried Dederichs und Thomas Schwarzer von einer Sri-Lanka-Reise zurück.
Im Dezember letzten Jahres sahen Dederichs, pensionierter Nettersheimer Gemeindebrandmeister, und Schwarzer, ehemaliger „Zivi“ beim Roten Kreuz in Euskirchen, vor Ort wieder einmal nach dem Rechten. Nicht zum letzten Mal, wie beide hoffen. „Eigentlich sollte das Projekt auf zehn Jahre befristet sein. Es gibt aber immer noch viel zu tun, so dass wir die Hilfe gerne weiterführen würden“, sagt Winfried Dederichs. Im Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen haben sie nun einen Befürworter für eine Verlängerung gefunden. Rolf Klöcker, Geschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Euskirchen, berichtet, dass sich das Rote Kreuz auch weiterhin dort engagieren wird. „Auch wenn der Opfer des verheerenden Tsunami Weihnachten zum zehnten Mal gedacht worden ist und das Hilfsprojekt ursprünglich auf zehn Jahre angelegt war, wollen wir die Menschen in der von Armut und Bürgerkrieg betroffenen Region nicht allein lassen.“ Durch den Einsatz von ehrenamtlichen Helfern könne man vor Ort mit für deutsche Verhältnisse wenig Geld viel erreichen. Rolf Klöcker betont allerdings, dass man zur Weiterführung dieses Projektes auf Spenden angewiesen sei.
Nur wenige Kilometer von den Surfer-Paradiesen und Traumständen der Ostküste Sri Lankas entfernt, bietet sich in Batticaloa auch heute noch ein völlig anderes Bild. „Das ist eine der ärmsten Gegenden in Sri Lanka“, so Winfried Dederichs. Für die beiden Helfer galt es wieder, Dächer zu reparieren und die von Eifel-Aid betreuten Kindergärten und Schulen für behinderte Kinder mit Material zu versorgen. Wo die Kinder früher mit dem Finger Schriftzeichen in den Sand malten, lernen sie dank der Hilfe aus dem Kreis Euskirchen heute mit Büchern, Heften und Stiften.
Neben der Verteilung galt es noch ganz andere Aufgaben zu bewältigen. Beim Besuch der von Eifel-Aid errichteten Krankenstation staunte Winfried Dederichs nicht schlecht über das seltsame Muster an den Wänden. „Ich dachte im ersten Moment, das sind Wandmalereien.“ Bei näherer Betrachtung entpuppten sich die bizarren Linien allerdings als Ameisenstraßen. „Der Befall mit den kleinen weißen Ameisen war so massiv, dass wir einen Kammerjäger beauftragen mussten“, so Dederichs. Ein Arzt und zwei Mitarbeiter kümmern sich im „Eifel-Dispensary-Medical Center“ die halbe Woche um 80 Patienten täglich. An den anderen Tagen dient die Krankenstation der Gesundheitsvorsorge, indem die Menschen dort in Hygiene, Zahnpflege und Schwangerschaftsvorsorge geschult werden. Außerdem ist in dem Gebäude auch eine Apotheke eingerichtet. [pp]
[pg] ↑
Es geht rund im Sport #11 Trainer Kurt Maus leitet auch in der kommenden Saison die Geschicke des Mittelrheinligisten Euskrichener TSC. [Fotos: pd]Region: Fußball. Mittelrheinliga. Am vergangenen Wochenende waren die Fußballer des ETSC in absoluter Spiellaune. Das Team von Trainer Kurt Maus schickte den FC Bergheim 2000 mit einem 8:1 auf die Heimreise aus dem Erftstadion. Dabei zeigte vor allem der bullige ETSC-Stürmer Sascha Engel eine famose Leistung und erzielte drei Treffer. In der Rückrunde der Mittelrheinliga sind die Euskirchener bisher ungeschlagen und das soll auch am Sonntag (15.00 Uhr) bei der Auswärtspartie gegen den SV Bergisch Gladbach so bleiben. Denn auch wenn der Verein nicht für den eventuellen Aufstieg in die Regionalliga aufgestellt ist, so wäre der Gewinn der Mittelrheinmeisterschaft schon ein Highlight in der Vereinsgeschichte. Unter der Woche wurde bereits eine wichtige Personalfrage entschieden: Auch in der kommenden Saison wird Kurt Maus als Cheftrainer an der Seitenlinie der Euskirchener stehen.
Fußball. Landesliga. Nach den guten Ergebnissen der letzten Wochen steht der SV SW Nierfeld in der Tabelle jenseits von Gut und Böse. Weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg dürfte die Mannschaft von Trainer Achim Züll an den verbleibenden Spieltagen etwas zu tun haben. Nun steht am Sonntag um 15.15 Uhr die Partie beim Tabellenführer Spvg. Wesseling-Urfeld auf dem Plan, wo die Züll-Truppe befreit aufspielen kann. Im Hinspiel unterlag sein Team dem Favoriten aus Wesseling-Urfeld mit 2:5.
Fußball. Bezirksliga. Bereits gestern Abend trennte sich der SV SW Stotzheim in einem Auswärtsspiel bei Grünweiß Brauweiler mit 2:2. Nach dem Führungstreffer durch Sebastian Posner (54. Spielminute) glichen die Gastgeber in der 74. Minute aus. In der hochdramatischen Schlussphase war es dann Dominik Rang, der die Schwarz-Weißen in Führung schoss, aber wenige Sekunden später erzielte Brauweilers Kadir Cuskon den Treffer zum 2:2-Endstand. Bereits am Sonntag um 15.00 Uhr treffen die Stotzheimer um Coach Zibi Zurek in einem Heimspiel auf den Tabellennachbarn GKSC Hürth. Das Hinspiel endete torlos 0:0.
Vorgezogen wurde die Partie des Kaller SC gegen die Zweitvertretung von Viktoria Arnoldsweiler. Die Partei wird heute Abend um 19.45 Uhr angepfiffen. Dabei haben die Kaller noch etwas gutzumachen, beim Hinspiel unterlag das Team von Trainer Jörg Piana mit 0:2.
Fußball. B-Jugend Bundesliga. Gleich zwei Spiele innerhalb von wenigen Tagen stehen der abstiegsbedrohten B-Jugend Bundesliga des TSC Euskirchen ins Haus. Am Sonntag (15.30 Uhr) sind die Kreisstädter zu Gast beim Tabellenführer Borussia Dortmund. Am Dienstagabend hat der ETSC dann um 19.30 Uhr den VfL Bochum zu Gast im Erftstadion.
 TVP-Trainer Albert Peters und sein Team stehen in den letzten beiden Spielen mächtig unter Zugzwang.
Handball. Verbandsliga. Zwei Endspiele um den Klassenerhalt haben die Handballer des TV Palmersheim noch vor sich. Am morgigen Samstag (19.00 Uhr) steht dem Team von Trainer Albert Peters die Partie gegen den HSV Frechen bevor. Dabei wird die Begegnung für den TVP alles andere als ein Spaziergang. Zum Einen müssen die Palmersheimer auf Rückraumschütze Alexander Heidebrecht verzichten, der sich einen Fingerbruch zugezogen hat. Zum Anderen müssen sie Frechens Topscorer Marek Mrugas und Rückraumspieler Tobias Marquardt in den Griff bekommen.
Handball Landesliga. Am Samstagabend können die Handballer der HSG Euskirchen mit einem Sieg das Saisonziel Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga klarmachen. Doch dagegen wird sicherlich der Gegner – die SG Ollheim/Strassfeld – etwas haben. Im Lokalderby um 19.30 Uhr in der Kuchenheimer Peter-Weber-Halle entscheidet sicherlich die Tagesform über Sieg und Niederlage. Denn das Gästeteam um Trainer Markus van Zuilekom wird alles daran setzen, sich für die Hinspielniederlage seiner Mannschaft gegen die HSG Euskirchen zu revanchieren.
Der TVE Bad Münstereifel ist morgen um 19.30 Uhr beim VfL Bardenberg zu Gast. Das Hinspiel konnten die Kurstädter zwar für sich entscheiden, dennoch wird die Partie ein hartes Stück Arbeit werden. Derweil arbeiten die Münstereifeler bereits am Kader für die neue Saison. Dabei muss der TVE vor allem die Abgänge von Peter Linnenkohl, David Odenkirchen, Uli Holtmeier und Thorben Reyer kompensieren, die den Club verlassen werden.
Volleyball. 1. Herren Bundesliga Playoffs. Für die SWD Powervolleys Düren ging gestern Abend das Abenteuer Playoffs Halbfinale zu Ende. Nachdem sie sich am Ostersonntag in der Arena Kreis Düren dem amtierenden Deutschen Meister, den Berlin Recycling Volleys, nach großem Kampf mit 2:3 geschlagen geben mussten, war gestern in der Bundeshauptstadt endgültig Endstation. Mit 0:3 (20:25, 21:25, 23:25) unterlag das Team von Trainer Michael Mücke den BR Volleys. Die Berliner ziehen damit verdient in das Finale ein und treffen dort auf den VfB Friedrichshafen. Nach der letzten Partie freuten sich die SWD Powervolleys über die Bronzemedaille für den dritten Platz. „Ich bin total stolz auf die Mannschaft, sie hat sich super verkauft“, sagte Trainer Michael Mücke. Wer sein Nachfolger bei den Powervolleys wird, wurde noch nicht bekannt gegeben.
 Erstmals seit ihrer Verletzung wieder im Kader der SG Marmagen/Nettersheim: Alexandra Preiß (Nummer 13).
Volleyball 2. Damen Bundesliga. Die Volleyballerin der SG Marmagen/Nettersheim bestreiten am Samstag in Berlin das letzte Saisonspiel. Das Team um Trainerin Judith Pelzer ist um 17.00 Uhr zu Gast beim Tabellensechsten TSV Rudow Berlin. Egal, wie diese Begegnung enden wird – die Aufsteigerinnen aus der Eifel werden die Saison auf dem vorletzten Tabellenplatz beenden. Erstmal nach ihrer Verletzungspause wieder mit von der Partie ist Außenangreiferin Alexandra Preiß. Unabhängig von der Partie, zu der auch rund 50 Fans mit in die Bundeshauptstadt reisen werden, warten die Sportfreundinnen auf die endgültige Entscheidung, ob sie auch in der kommenden Saison in der 2. Liga antreten können. Der sportlich abgestiegene Erstligist Köpenicker SC Berlin ist in der Lage, die geforderten, finanziellen Rahmenbedingungen für die höchste Spielklasse Deutschlands zu erfüllen. Für die Berliner hatte sich die Hintertür geöffnet, weil aus der 2. Liga Nord keine Mannschaft aufsteigen will. Wenn das so eintrifft, spielen die Damen der SG Marmagen-Nettersheim auch in der Saison 2105/16 in der zweithöchsten deutschen Liga. Die Entscheidung wird für den 15. April erwartet.
Motorsport. Allgemein. Das Präsidium des DMSB (Deutscher Motor Sport Bund) hat auf einer Sondersitzung umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für die Nürburgring-Nordschleife beschlossen. Dazu gehören Leistungsreduktionen für einige Fahrzeugklassen ebenso wie ein Tempolimit in bestimmten Streckenabschnitten. Außerdem sind einige Zuschauerbereiche vorerst nicht im gewohnten Umfang zugänglich. Damit soll ein sicherer Rennbetrieb gewährleistet werden, bis die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft nach dem tödlichen Unfall am letzten März-Wochenende abgeschlossen und weitere DMSB-eigene Untersuchungen erfolgt sind. Vor der Entscheidung des DMSB-Präsidiums hatte eine Expertenrunde aus Vertretern des Rennstreckenbetreibers, der Automobilhersteller, von Profirennfahrern und Breitensportlern, der Veranstalter, sowie DMSB-Sicherheits- und Technikexperten in Frankfurt getagt, um Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Gleichzeitig setzt der DMSB eine Expertenkommission ein, die mittelfristige Lösungen erarbeiten soll, die dann möglichst unmittelbar nach der Rennsaison umgesetzt werden sollen. Dazu könnten umfassende Reglementänderungen ebenso gehören wie eventuelle Baumaßnahmen.
Die Fahrzeuge der Top-Klassen werden eingebremst, indem die Motorleistung um fünf Prozent reduziert wird. Um ein gefährliches Abheben zu verhindern, muss die Geschwindigkeit an den kritischen Streckenabschnitten – Flugplatz, Schwedenkreuz und Antoniusbuche – reduziert werden. Dies erfolgt, indem jeweils einige Hundert Meter vor diesen Streckenabschnitten eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h gilt (auf der Döttinger Höhe von 250 km/h). Die Geschwindigkeit wird per GPS kontrolliert und bei Verstößen mit drastischen Strafen belegt. Außerdem werden in den Streckenabschnitten Flugplatz, Schwedenkreuz, Metzgesfeld und Pflanzgarten einige Teile des Zuschauerbereichs vorerst nur eingeschränkt zugänglich sein. Das vorläufige Verbot für die bislang ausgesetzten Fahrzeugklassen, auf der Nürburgring-Nordschleife an DMSB-genehmigten Rennveranstaltungen teilzunehmen, wurde aufgehoben.
 Herbert Neumann/Stephan Reuter von der RSG Schönau auf ihrem BMW 318 ti Compact wollen den Klassensieg holen.
Motorsport Rundstrecken-Challenge Nürburgring. Die zweite Veranstaltung der Rundstrecken-Challenge Nürburgring (RCN) findet im Rahmen des ADAC-Qualifikationslaufs für das 24h-Rennen am Samstag, statt. Der „Preis der Schlossstadt Brühl“ wird von der Scuderia Augustusburg Brühl ausgerichtet. Der RCN-Lauf startet um 12.30 Uhr.
Dabei will der amtierende RCN-Meister und aktuelle Tabellenführer Christian Büllesbach (Königswinter, BMW Z4) erneut die Klasse V5 gewinnen. Die Verfolger setzen ebenfalls auf erneute Klassensiege, um weiter in der Spitzengruppe zu bleiben. Dazu gehören auch Herbert Neumann/Stephan Reuter von der RSG Schönau auf ihrem BMW 318 ti Compact in der Klasse H4. Hoffnungen auf dem Gesamtsieg macht sich natürlich auch Marcus Löhnert, ebenfalls von der SFG Schönau auf seinem Audi TTS.
Motorsport 24h-Rennen. Nach der RCN startet am Samstag ab 16.50 bis 18.20 Uhr das freie Training für das ADAC Qualifikationsrennen für das 24h-Rennen. Nachdem der DMSB sein beschlossenes Maßnahmenpaket verkündet hat (siehe oben), sind dabei wieder alle Fahrzeuge zugelassen. Rund 70 Wagen werden die Gelegenheit zu einem umfangreichen Vorbereitungswochenende unter Einsatzbedingungen auf den Saisonhöhepunkt beim ADAC 24h-Rennen (14. – 17. Mai) nutzen. Nach Trainingssitzungen am Sonntag werden die Testfahrten für den Langstreckenklassiker mit einem 6h-Rennen (Start 12.00 Uhr) abgeschlossen.
[pd] ↑
Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Bos wahr? Bos aa Bahnhoff!”Region: “Möcks”, “Puute”, “Pänz” sind in der Eifel gebräuchliche Namen für die nachwachsende Generation. Die Einzahl lautet “Mocks”, “Puut”, “Panz”, aber es gibt auch Verniedlichungsformen wie “Möcksje”, “Püütche” oder “Möckelche”. Verwendet wird selbstverständlich auch das mit dem Hochdeutschen verwandte “Köngk”. Die Mehrzahl wird fast überall analog zum Hochdeutschen mit angehängtem -er gebildet: Köngk (Kind)/ Köngde(r) (Kinder).
Die Ausnahme, die diese Regel bestätigt, ist Dreiborn. Dort werden auch mehrere Kinder mit stoischem Gleichmut “Kongk” genannt. Und man erkennt nur am vorgestellten Artikel, ob die Ein- oder Mehrzahl gemeint ist: “dat Kongk”/”die Kongk”. Wenn der Nicht-Dreiborner Pech hat, dann wird die Mehrzahl aber auch “d´Kongk” ausgesprochen und man ahnt nicht, ob ein “Kongk” oder zwölf “Kongk” gemeint sein könnten. Letzteres wäre übrigens “enne janze Stall voll Pänz” oder “ne Hoof Möcks”.
Überhaupt ist “Drommer” eine Sprach-Enklave innerhalb der nordeifeler Mundartlandschaft. Statt “onge” oder “ongert” bezeichnet der Dreiborner etwas unten Liegendes mit “bonger” oder “bongert”. “Über” heißt im Dreiborner Land nicht “övver” oder “drövver”, so Fritz Koenn, sondern “boever”.
In und um Dreiborn hört sich vieles anders an, als in den meisten Dörfern der ripuarischen Eifel. Dort sagt man zum Beispiel “a´r Thek” statt “an de Thek”, “e´r Hangk” statt “en de Hangk” oder “us´r Köch” statt “uss de Köch”.
“Nach der Kirche” artikuliert sich in Dreiborn “noo´r Kerch”, “vor dem Hochamt” heißt “vüe´r Huhmess”, “zum Bahnhof” heißt “aa Bahnhoff”. Wenn eine Dreibornerin ihre Kinder mittags von der Schule abgeholt hat, dann berichtet sie ihrem Mann am Abend: “S´medaahs hann ich d´Kongk va´r Schuel jehoelt”. Wie viele Kinder präzise? Siehe oben!
Über die Eigenarten des Dreiborner Dialekts wurde früher viel gespöttelt. Beispielsweise mit der zweifelsohne frei erfundenen Anekdote vom “Drömmede Mannsmensch”, den es nach Paris verschlagen hat. Als er am Hotel in eine Droschke steigt und ihn der Kutscher mit einem freundlichen “Bon soir” (“Guten Abend”) begrüßt, soll der “Drommede” ihn angeblich angefahren haben: “Bos wahr? Bos aa Bahnhoff!”
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
[ml] ↑
Land & Leute:
|