3.000 Lebensjahre auf der Bühne Im Zingsheimer Probenraum bereitet sich das Ü50-Blasorchester Eifel auf sein Jahreskonzert am 25. Oktober in Gemünd vor. [Foto: bwp]
Nettersheim-Zingsheim: Jeden Donnerstagmorgen kommt Bewegung in die Eifel. Dann greifen über 50 Musiker in Stadt und Land zu ihren Instrumenten und machen sich auf den Weg nach Zingsheim. Denn pünktlich um zehn Uhr beginnt hier im Dorfgemeinschaftshaus die Probenarbeit des Ü50-Blasorchesters Eifel. Um Mitglied dieses einzigartigen Ensembles zu werden, sollte man zwei Voraussetzungen erfüllen: Mit Leib und Seele ein Blasinstrument spielen und – wie der Name schon sagt – älter als 50 Jahre sein.
Im Januar 2009 schaltete Peter Züll, pensionierter Trompeter im Stabsmusikchor der Bundeswehr, eine Zeitungsannonce und fragte, wer Lust und Laune habe, in einem „Senioren“-Blasorchester mitzuspielen. „Damit habe ich ins Volle getroffen, über 70 interessierte Leute kamen zu dem Treffen. Im März begannen wir mit den Proben und im Oktober hatten wir unseren ersten Auftritt.“
Den gemeinsamen Probentermin hat Peter Züll ganz bewusst auf einen Vormittag gelegt: „Wir wollen den anderen Musikvereinen keine Mitglieder wegnehmen. Das macht man nicht.“, erklärt der 64-Jährige, der während seiner aktiven Zeit als Bundeswehrmusiker alle europäischen Nationalhymnen auswendig spielen konnte. Von der Spielfreude und dem Zusammenhalt seiner Mitmusiker ist er begeistert: „Die Proben sind immer toll besetzt und alle kommen pünktlich.“, lobt er sein Orchester. „Die haben alles gemacht in ihrem Leben. Hier brauchen sie nichts mehr zu tun – nur noch spielen.“ Wer verwundert schaut, wenn er zwischen den weiß- und grauhaarigen Musikern auch einige jüngere Gesichter sieht, wird rasch aufgeklärt. „Das ist unser Jugendorchester. Die machen ihr Praktikum bei uns.“, flachst Peter Züll mit schelmischen Lächeln.
Der mitreißende Sound des großen Blasorchesters hat sich mittlerweile in der Region herumgesprochen. „Wir spielen ein großes und zwei bis drei kleinere Konzerte im Jahr. Jetzt kam sogar eine Anfrage aus Österreich.“, erzählt Züll. Im August nächsten Jahres sollen die Eifeler eine Woche lang in Velden am Wörthersee im Casino auftreten. Eine Einladung nach Kanada werden die Musiker aber wohl ausschlagen. „Die weite Reise ist für viele zu anstrengend.“
Momentan bereiten sich die Musiker auf ihr nächstes Jahreskonzert vor. Am 25. Oktober spielen sie im großen Kursaal des Gemünder Parkrestaurants auf. Gut zwei Stunden Programm hat Peter Züll zusammengestellt, bei dem die 57 Blechbläser satten Sound und fast 3.000 Lebensjahre auf die Bühne bringen werden. Ihr Repertoire reicht von Polka bis Swing, von der Filmmusik bis zum Volkslied. „Auch diesmal kann das Publikum mitsingen.“, versichert der Orchesterleiter. Dafür werden die Liedtexte auf eine große Leinwand projiziert.
Für das Jahreskonzert 2014 hat Peter Züll eigens ein neues Medley arrangiert. Unter dem Motto „Schöne Namen für die Damen“ werden 290 Takte lang unzählige Lieder mit Mädchennamen im Titel – wie zum Beispiel „Marina“ oder „Et Meiers Kättche“ – angespielt. „Da muss man ganz schön die Ohren spitzen, um alle herauszuhören, denn einige bekannte Titel erklingen nur zwei, drei Takte lang.“
Auch wenn’s am kommenden Wochenende wieder rappelvoll wird: „Hier verdient keiner Geld.“, versichert Peter Züll. Die Eintrittsgelder vom Konzert werden gleich wieder in neue Noten investiert!
Nähere Informationen zu dem außergewöhnlichen Orchester finden Sie unter www.ü50-blasorchester-eifel.de
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Rückkehr einer Legende nach Simonskall Von links: Margarete Braitenberg, die Enkeltochter von Irene Mermet, die zur Eröffnung der Ausstellung aus Bozen anreiste, Sammler Wolf-Dietrich Schramm (sitzend) Helga und Franz Tiedtke. [Foto: bvl]
Simonskall: Noch bis in die Nachkriegsjahre gehörte der deutsche Schriftsteller B. Traven zu den meistgelesenen Autoren der Welt. Seine sozialkritischen Romane wurden in viele Sprachen übersetzt und erreichten eine Gesamtauflage von 40 Millionen Exemplaren. Seine Lebensgeschichte gleicht der eines freien, rebellischen Menschen, der sich seiner Identität entledigte, um sich selbst unter zahlreichen Pseudonymen neu zu erfinden. Man geht davon aus, dass er Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland geboren wurde und man weiß, dass er im März 1969 in Mexiko-City verstorben ist.
Noch heute sind Literaturwissenschaftler, Journalisten und Filmemacher damit befasst, das Rätsel seiner Herkunft und seines wirklichen Namens zu ergründen, um der legendären Schriftsteller-Figur B. Traven genauere Konturen geben zu können.
Ganz auf seine Weise – nämlich mit dem Hochdruckreiniger – tat dies jetzt der ebenfalls weltweit agierende Dürener Künstler und diesjährige Kunstpreisträger Klaus Dauven, der den geheimnisumwitterten B.Traven mit einem ihm eigenen, scharf konturierten Reverse-Graffiti auf die verwitterte Wand eines alten Schuppens nach Simonskall zurückholte. Zumindest für eine Zeit lang, bis Flechten und Moose das verlorene Terrain wieder zurückerobert haben. Von dort blickt der Meister der Verwandlung nun hinüber zur historischen Kremer-Mühle, wo er als Ret Marut nach der Flucht aus München zusammen mit seiner damaligen Lebensgefährtin Irene Mermet bei den Freunden von der Kalltalgemeinschaft in Simonskall Unterschlupf gefunden hatte. Wegen seiner Beteiligung an der Münchener Räteregierung von 1919 als Beauftragter für das Zeitungswesen war er von einem Schnellgericht der siegreichen Konterrevolutionäre bereits zur standrechtlichen Erschießung abgeurteilt worden, hatte jedoch mit Hilfe eines Freundes noch fliehen können.
Aktueller Anlass für die Kunst-Aktion von Klaus Dauven ist die augenblicklich im Junkerhaus Simonskall gezeigte B. Traven-Dokumentation, die noch bis zum 26. Oktober zu sehen ist. Rund 100 Exponate und Schautafeln mit Stationen aus dem Leben B. Travens hat der Lübecker Sammler und Pensionär Wolf-Dietrich Schramm dem Junkerhaus zur Verfügung gestellt. Schon als Schüler las er die Romane von B. Traven und „warf seine Karl May Bücher in die Ecke“. Seit dem Jahr 2000 baute er das B. Traven Archiv auf, das sich inzwischen zum drittgrößten Archiv der Welt gemausert hat. Im Simonskaller Junkerhaus ist vieles aus seiner Sammlung zu sehen: Bücher, Original-Briefe, Zeitungsartikel, Bilder, Plakate der vielen verfilmten Romane wie beispielsweise „Das Geisterschiff“ oder „Der Schatz der Sierra Madre“ und andere persönliche Dinge des Literaten. Zusammen mit Franz Tiedtke, Kurator und Leiter des Junkerhauses, ist sich Wolf-Dietrich Schramm einig: „Traven hat seinen Stellenwert als politisch denkender, philosophisch angehauchter Abenteuerliterat in der Weltliteratur zu Recht. Er schrieb zwar verhältnismäßig simpel, erreichte aber so die einfachen Menschen seiner Zeit.“
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Mit prächtigem Feuerwerk endete die Landesgartenschau in Zülpich Nach 180 Tagen Landesgartenschau in Zülpich gab Bürgermeister Albert Bergmann den LAGA-Spaten an Andreas Bee, Bürgermeister von Bad Lippspringe, weiter. [Foto: pg]
Zülpich: „Der Prinz Landesgartenschau hat das Dornröschen Zülpich wach geküsst.“, dies hatte Bürgermeister Albert Bergmann schon vor der offiziellen Eröffnung der Landesgartenschau in Zülpich betont und während der Abschlussfeier noch einmal bekräftigt. 180 Tage lang standen Blumen und Stauden im Mittelpunkt des Geschehens und mehr als 540. 000 Besucher aus nah und fern nahmen den Seepark und Wallgrabenpark in Augenschein. Viele positive Stimmen konnte man in den beiden Parks hören. Römerstädter wie auch auswärtige Besucher zeigten sich angetan von der Gestaltung der Gärten.
Während am 16. April zur Eröffnung noch strahlender Sonnenschein herrschte, schien am 12. Oktober selbst Petrus traurig, dass die Gartenschau schon vorbei ist, denn pünktlich zu Beginn der Abschlussfeier begann es zu regnen. Tagsüber hatten Besucher noch den schönen Herbsttag in den Parks genossen. Heinz Sartison und Marga Weber beispielsweise hatten es sich am Sonntag in einem der Themengärten mit Seeblick gemütlich gemacht. Sie seien schon das zweite Mal da, meinte Marga Weber, aber das letzte Mal hätte es geregnet, da wären sie nur im Wallgrabenpark gewesen. „Es ist toll hier.“, zeigte sie sich auch vom Seepark begeistert. Heinz Sartison schaute sich die Gartenschau mit Kennerblick an, denn er ist selbst Landschaftsarchitekt. „Das Niveau ist für eine Landesgartenschau sehr gut.“, lobte er das Konzept. Viele Privatpersonen könnten sich hier Anregungen für ihre Gärten holen, meinte der Wuppertaler.
Am Abend trotzten viele Bürger dem schlechten Wetter und wollten die Abschlussfeier live miterleben. Pressereferentin Jennifer Held fasste die Bilanz der Gartenschau kurz zusammen: „Es war grandios.“, sagte sie und sprach damit sicherlich nicht nur den Verantwortlichen aus dem Herzen. „Wie schnell die Zeit vergeht.“, meinte Bürgermeister Albert Bergmann in seiner Abschlussrede und blickte auf 180 erfolgreiche Tage Landesgartenschau zurück. Wer hätte das zu Beginn gedacht, sagte Bergmann und schloss damit auch die Kritiker ein. „Als Bürgermeister bin ich glücklich und stolz.“, strahlte er. Stolz sei er vor allem auf die Bürger der Stadt, die mit viel ehrenamtlichem Engagement zum Erfolg der Landesgartenschau beigetragen hätten. „Durch die Menschen in unserer Stadt ist ein Ruck gegangen.“, freute sich Bergmann über die Resonanz in der Römerstadt. Einen besonderen Dank sprach Bergmann an Ralf Engels aus, denn er sei der geistige Vater der Landesgartenschau, wie Bergmann betonte. Eines Tages hätte sein Telefon geklingelt und Ralf Engels habe ihm gesagt, das Land habe Landesgartenschauen ausgeschrieben, und gefragt, wäre das nicht etwas. Die Konsequenzen aus diesem Anruf konnte man das vergangene halbe Jahr in farbenprächtiger Form sehen. „Zülpich lebt, gedeiht und pulsiert.“, sagte Bergmann.
Dr. Ludger Wilstacke vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen lobte ebenfalls den Einsatz der Römerstädter, aber er blickte auch in die Zukunft. Die Zahl der Besucher sei zwar wichtig, doch entscheidend sei das Danach – was bleibe von einer Landesgartenschau. Er forderte die Verantwortlichen auf, in ihren Bemühungen für die Nachhaltigkeit nicht nachzulassen.
Die Gartenschau habe Zülpich lebenswerter und attraktiver gemacht und das Ziel, die Stadt im Tourismus voranzubringen, sei erreicht worden, ergänzte er. Albert Stumm, Vorsitzender des Fördervereins, zog ebenfalls eine äußerst positive Bilanz und auch er blickte auf das nächste Jahr. Er freue sich schon jetzt auf den Osterspaziergang mit Ostereier suchen, meinte Stumm und versprach, „wir machen weiter für die Römerstadt Zülpich.“
Für musikalische Unterhaltung war während der Abschlussfeier ebenfalls gesorgt. Die Sängerin Bwalya und die Band Fat Cat, die sich aus Musikern der Bigband der Bundeswehr zusammensetzt, boten den Besuchern beschwingte Musik mit vielen nationalen und internationalen Hits. Und auch das Maskottchen Tolbienchen hatte noch einmal einen großen Auftritt. Zusammen mit kleinen Bienchen vom Ballettstudio Weinand-Frings & Peters tanzte das Maskottchen den Tolbienchentanz.
Nach den offiziellen Reden gab es für Bürgermeister Albert Bergmann nur noch eines zu tun: Den Spaten weiterzugeben an den Bürgermeister von Bad Lippspringe, wo 2017 die nächste Landesgartenschau stattfindet. Sie seien einige Male in Zülpich gewesen und hätten sich einiges abgekupfert, sagte Bürgermeister Andreas Bee mit einem Zwinkern. In drei Jahren wird dann Bad Lippspringe der kleinste Ort in Nordrhein-Westfalen sein, der je eine Landesgartenschau ausgerichtet hat, denn der Ort ist mit 16 000 Einwohner noch etwas kleiner als Zülpich. Sie seien auch die erste Stadt, die die Gartenschau zum Großteil in einem Wald stattfinden ließe, berichtete Bee und lud alle ein, sich das Ergebnis anzuschauen.
Mit einem prächtigen Feuerwerk über dem See endete die Landesgartenschau in Zülpich und alle Beteiligten können ein wenig durchatmen, bevor es im nächsten Frühjahr heißt: Die Gartenschau öffnet ihre Tore.
Am Montag, 1. Dezember, startet der Verkauf der vergünstigten Dauerkarten für den Eintritt in den Gartenschaupark Zülpich im Jahr 2015. Der umfasst den bisherigen Seepark; der Wallgrabenpark wird eine öffentliche Parkanlage und ist kostenfrei zugänglich. Die Dauerkarte für Erwachsene kostet bis zum Freitag, 16. Januar 2015, lediglich 30 Euro statt später 45 Euro, die Dauerkarte für Kinder kostet im Vorverkauf 25 Euro statt später 30 Euro. Die Dauerkarte „Familie 1“ für einen Erwachsenen und alle eigenen Kinder bis einschließlich 17 Jahren ist für nur 40 Euro statt später 55 Euro, und die Dauerkarte „Familie 2“ für zwei Erwachsene und die eigenen Kinder bis einschließlich 17 Jahren für lediglich 70 Euro statt später 100 Euro erhältlich. Die Dauerkarten werden an der Information des Rathauses verkauft.
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Die Balance zwischen Recherche und Fantasie So wie diese Zuhörerin nutzten viele Lit.Eifel-Gäste die Chance, sich ein Exemplar des Erfolgsromans vom Berliner Autor signieren zu lassen. [Foto: bwp, pp/Agentur ProfiPress]
Heimbach-Vlatten: Der Ort für die jüngste Lit.Eifel-Lesung war perfekt gewählt: In der Vlattener Pfarrkirche St. Dionysius, deren trutziger Turm einst Wohnraum für karolingische Könige war, stellte Sciencefiction- und Historien-Autor Thomas R.P. Mielke seinen Erfolgsroman „Karl der Große – Roman seines Lebens“ vor. Dieses Werk wurde bereits 1992 erstmals veröffentlich und in viele Sprachen übersetzt. Rechtzeitig zum Karlsjahr, 1200 Jahre nach dem Tod des ersten römisch-deutschen Kaisers, erschien eine überarbeitete Neuauflage, aus der Mielke verschiedene Passagen vorlas.
„Wissenschaftliche Großwerke über Karl den Großen gibt es viele.“, hob Kunsthistoriker Professor Frank Günter Zehnder in seiner Begrüßungsrede hervor. „Wir von der Lit.Eifel suchten jedoch einen Autor, der fabulieren kann.“, meinte er schmunzelnd und übergab das Mikrofon an den Berliner Autor.
„Mein Buch ist ein Roman. Die Handlung ist frei erfunden, wenngleich in das historische Umfeld eingebettet.“, stellte Mielke gleich zu Beginn seiner Lesung klar. In seinem fast 670 Seiten starken Buch räumt Mielke dem mächtigen Kaiser das Recht ein, nicht nur als Stratege und Politiker, sondern auch als Mensch wahrgenommen zu werden. Atmosphärisch dicht verknüpft er historisch belegte Fakten mit ausschmückender Fantasie und bietet so fiktive Einblicke in das Leben des Karolingers: Vom ersten, geschichtlich belegten Zusammentreffen des zwölfjährigen Knaben Karl mit Papst Stephan II. bis zum Tod des Kaisers im Jahr 814. So, wie es hätte sein können.
Gespannt folgte das Publikum seinen Ausführungen. Mit modellierfähiger Stimme schlüpfte Mielke mal in die Rolle des jungen Karl, dann in die Rolle von Karls Mutter Bertrada, um kurz darauf seine Stimme als Karls Vater Pippin poltern zu lassen. In den vorgetragenen Texten schilderte Mielke den heranwachsenden Karl als klar denkenden, vorausschauenden Knaben, der die Geheimnisse der Macht ergründet. Obwohl er Märchen und Sagen liebt, gehört das martialische Klirren der Waffen und das Schnauben der Pferde ebenfalls in seine Welt. Bis ins kleinste Detail malt sich Mielke den Alltag des Heranwachsenden aus, beschreibt dessen Lateinstunden, in denen Karl die Sprache des römischen Reiches und der bedrohten Kirche büffelt, anstatt wie seine Altersgenossen draußen herumzutollen.
Zwischen den einzelnen Passagen erläuterte Mielke den Lit.Eifel-Gästen seine Arbeitsweise und die Entstehung dieses Buches. 30 Jahre lang war Mielke als Kreativdirektor in internationalen Werbeagenturen tätig und brauchte das Schreiben als Ausgleich. „Zuerst hat mich dieses Thema erschreckt.“, räumte der Autor vieler Historienromane ein, schließlich sei Karl der Große ein „Denkmal“. „Doch auch der war auch mal jung, vielleicht sogar ein »Lümmel«.“ Über die frühe Jugend des späteren Kaisers existierten jedoch kaum Aufzeichnungen. Hier war die ganze Vorstellungskraft des Autors gefragt.
Nach intensivem Quellenstudium gab Mielke Karl dem Großen ein persönliches Gesicht – mit menschlichen Stärken und Schwächen. Er habe ihn zum ersten Mal als Menschen erfahren, als er in einem Satz beschrieb, dass ihn seine wollenen Socken an den Waden kratzten… Mit kleinen Details entwickelt er eine fiktive Welt – stets bemüht, die Balance zwischen Recherche und Fantasie zu halten. Um die nackten Daten der Geschichte rankt sich nun eine emotionale, frei erfundene Menschengeschichte. Wie lange er an dem Buch geschrieben habe, wollte eine Zuhörerin in der anschließenden Diskussion von Thomas Mielke wissen. „Drei Jahre“, lautete dessen Antwort. Die Überarbeitung des Stoffes habe dann ein weiteres Jahr in Anspruch genommen: „Das Buch ist durch drei Lektorate von Historikern gegangen…“[pp]
GEWINNSPIEL: Für die Leser von EIFELON stellte Bestseller-Autor Thomas Mielke ein handsigniertes Exemplar seines Buches zur Verfügung. Unsere Frage: Wie hieß der Großvater von Karl dem Grossen? Schicken Sie das Lösungswort mit dem Betreff „Gewinnspiel Mielke“ bis zum 24.10. an redaktion@eifelon.de und mit etwas Glück gewinnen Sie den signierten Roman.
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Entdecker-Woche: Begabungen und Interessen fördern Im Fotokurs von Elmar Valter experimenten kleine “Entdecker” mit Lichteffekten. [Foto. bwp]
Region: Langeweile in den Herbstferien? Nicht im Kreis Düren! Bereits zum vierten Mal organisierte der Schulpsychologische Dienst gemeinsam mit der Volkshochschule Rur-Eifel die so genannte „Entdeckerwoche“ für Kinder. Ziel des fünftägigen Angebotes war es auch diesmal, bei den sechs- bis zwölfjährigen Teilnehmern Neugier und Interesse zu wecken, sowie im direkten Umgang mit Sport, Wissenschaft, Kunst und Kultur versteckte Begabungen zu entdecken und zu fördern. 15 Kooperationspartner beteiligten sich an der Ferien-Aktion und boten 30 ein- oder mehrtägige Workshops an.
Der Ansturm auf die kostenlose Kurse war enorm. Auch für die beiden zweitägigen Workshops im Science College Overbach gab es lange Wartelisten, denn die Experimente im Schülerlabor boten Kindern spannende Einblicke in die Wissenschaft. „Zu Beginn mussten einige der kleinen Forscher allerdings ihren ganzen Mut zusammen nehmen, wenn’s darum ging, einen Bunsenbrenner anzuzünden.“, erzählt Rusbeh Nawab, Leiter des Science College in Jülich-Oberbarmen. „Das hat manche ganz schön viel Überwindung gekostet.“ Aber auf diese Weise habe man nicht nur wissenschaftliche Inhalte vermittelt, sondern – ganz nebenbei – das Selbstbewusstsein der Kinder gestärkt, zieht er eine positive Bilanz.
„Die Stimmung war super.“, fasst auch Dorothea Gerards den diesjährigen „Entdecker“-Workshop im Deutschen Glasmalereimuseum Linnich positiv zusammen. Nach einer Führung durch die Ausstellungsräume konnten die Kinder eigene Glasbilder herstellen, indem sie Glasscherben zu bunten Collagen zusammenfügten. So entstanden fantasievolle Häuser und fröhliche Fabelwesen, die im Sonnenlicht leuchten.
Im Bergfried der Burg Nideggen tauchten die Kinder tief in die Welt des Pilgerns ein. „Das Thema hat sie sehr interessiert.“, lobt Luzia Schlösser die Aufgeschlossenheit der kleinen „Entdecker“. Zusammen erwanderten sie einen Pilgerweg, fertigten Pilgerzeichen und lernten beim gemeinsamen Kochen einfache, interessante Pilgergerichte kennen.
Fingerfertigkeit bewiesen die Kinder im Heimbacher Wasser-Info-Zentrum. Aus einfachen Mitteln – einem Schaschlikspießchen, Korken und Pappstreifen – bastelten sie ein funktionsfähiges Wasserrad, das gleich im schmalen Wasserlauf vor dem W.I.Z.E ausprobiert werden konnte. „Wasser ist klasse und interessant. Besonders zur Energiegewinnung!“, sind Michelle (10) aus Winden und Christa (9) aus Düren nach dem Workshop überzeugt. Fasziniert schauen sie auf ihre bunten Wasserräder, die im Wasser um die Wette laufen und sich munter um die eigene Achse drehen. In weiteren Kursen wurden mit den insgesamt 80 teilnehmenden Kindern Exkursionen zur Rur unternommen und handgeschöpftes Papier hergestellt.
Nur wenige Meter Luftlinie entfernt erprobten fast 70 Kinder ihre ureigene Kreativität in der Internationalen Kunstakademie. Von Montag bis Freitag belegten sie Kurse in Druckgrafik, Keramik, sowie Aquarell- und Acrylmalerei. Im Foto-Kurs von Elmar Valter tummelten sich Harry Potter, Bibbi Blocksberg oder Biene Maya. Diese Figuren aus Pappe wurden von den Kindern ausgeschnitten und in dreidimensionalen Miniatur-Bühnenbildern arrangiert. Mit Farbwechsler-LEDs konnten die Kinder ihre Traumwelten ganz individuell ausleuchten, bevor sie sie mit der eigenen Kamera fotografierten. Erstaunt stellten sie dabei fest, dass die verschiedenen Lichter jedesmal eine ganz andere Stimmung zauberten.
Den Kunstwerken, die während der „Entdeckerwoche“ in der Kunstakademie entstanden, ist demnächst eine eigene Ausstellung gewidmet.
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Ein kleines Paradies Eifeler Fauna und Flora Unverfälschte Einblicke in die Natur bietet der Wildpark Schmidt. [Foto: bvl]
Schmidt: Wer noch nie im Wildpark in Schmidt war, kennt die wundervolle Nordeifel noch nicht ganz. Er liegt mitten im Nationalpark Eifel und zeigt auf einem 110 Morgen großem Terrain eine Auswahl heimischer Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Gerade jetzt im Herbst, wenn sich das Laub im Farbrausch zeigt und die Brunft die stattlichen Hirsche in spektakuläre und lauthalse Unruhe versetzt, wird ein Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist sicher ein unvergesslicher Augenblick, wenn Besucher ihren Blick über die herbstlich nebeligen Täler bis hinauf zu den in Rot- und Brauntönen gefärbte Anhöhen schweifen lässt und das geheimnisvolle und archaisch anmutende Brunftgeschrei der Hirsche vernimmt. Sanfte Steigungen, romantisches Bachgeplätscher, die Ruhe am Wasservögelweiher, würzige Düfte und Gerüche, den unterschiedlichsten Tierarten zuschauen und ein krönender Abschluss im Wildparkeigenen Café bieten eine eindrucksvolle Kulisse und lassen die Seele durchatmen. Der Rundgang ist in Länge und Anforderung genau richtig, um den Besuchern ein überschaubares Maß an Fitness und Zeit abzuverlangen. Für den Einsatz von Rollstühlen und Kinderwagen sollte man allerdings bedenken, dass abschüssige und steilere Wege einen nicht zu unterschätzenden Kraftaufwand bedeuten. Aber so oder so – auf jeden Fall lässt der Wildpark seine Besucher eindrucksvoll erleben, was die Eifel so einzigartig und liebenswert macht.
Das Gelände des Wildparks wird von Tälern und drei Bächen, die einen großen Weiher speisen, geprägt. Wer der Hektik und Unruhe des Alltags entfliehen oder einmal kräftig durchatmen möchte, für den wird der Wildpark ein Ausflugsziel, das öfter im Jahr angesteuert werden möchte. Denn jede Jahreszeit offenbart auf diesem idyllischen Gelände seine speziellen Schönheiten und Erscheinungsformen besonders eindrucksvoll. Ob Flora oder Fauna: Der Wildpark ist auch ein Ort des Lernens. Besucher erfahren an vielen Stellen, um welche Bäume und Sträucher es sich im Einzelnen handelt und nicht jeder ist schon einmal einem Mufflon „live und in Farbe“ begegnet. Neben dieser Wildschafart leben Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Wasservögel in natürlicher Nachbarschaft. Bei dem großzügigen Lebensraum, der für die Tiere geschaffen wurde, macht das Naturerlebnis einfach Freude. Bei den jungen Besuchern ist besonders eine Art „Streichelzoo“ mit Hühnern, Truthähnen, Fasanen, Wachteln, aber auch Meerschweinchen, Kaninchen und Ziegen beliebt. Enten und Gänse leben ganz ohne Zäune am großen Weiher, der auch Karpfen, Rotfedern und -augen ein Zuhause gibt. Mehrere Bänke laden dort zum Verweilen und Füttern der Wasservögel ein. Um diesen ganz persönlichen Kontakt mit den Tieren aufnehmen zu können, gibt es an der Kasse für wenig Geld Maiskörner, die verfüttert werden können.
Ein überschaubar langer Spaziergang, abwechslungs- und erlebnisreich, mit einem abschließenden kulinarischen Höhepunkt – wer so etwas sucht, der ist bei Lilly und Willibert Scheidtweiler, den Betreibern des Wildparks genau richtig. Seit Januar 1988 betreuen sie den Wildpark allein. Das Ehepaar möchte seinen Besuchern ein Stück Landschaft erhalten, das typisch für die Eifel ist. „Wir sind ein privates Unternehmen und erhalten keinerlei Zuschüsse von Bund, Land oder Gemeinde. So ist unsere Arbeit oft recht schwer, doch tun wir sie gerne, um unseren Gästen die Möglichkeit zur Erholung und Entspannung zu bieten. Sie können uns unterstützen, indem Sie auch Ihren Bekannten einen Besuch im Wildpark Schmidt empfehlen.“, erklärt das sympathische Paar mit einem Augenzwinkern. Auf seine Beweggründe, einen solchen Park zu betreiben und zu bewirtschaften angesprochen, antwortet Willibert Scheidtweiler ohne lange nachdenken zu müssen: „Für mich gab es noch nie etwas Schöneres, als in der Natur und mit Tieren zu arbeiten. Schon als Junge verbrachte ich möglichst viel Zeit an der frischen Luft, inmitten der wunderschönen Natur der Eifel. Jeden Tag erlebe ich meine Arbeit für die Tiere und unsere Besucher als etwas, das Sinn und Freude macht, niemals eintönig wird und mein Leben bereichert. Auch wenn ich langsam die schwere körperliche Arbeit am ganzen Körper spüre.“, schwärmt der Tier- und Naturfreund.
Nach einem gemütlichen und kurzweiligen Rundgang, für den ungefähr anderthalb Stunden eingerechnet werden kann, ist eine Einkehr in Lilli`s Kaffeestube der ideale Abschluss, denn die Bewegung in gesunder Eifelluft macht durstig und hungrig. Bei der Schmidter Bevölkerung sind die Köstlichkeiten im Wildpark längst kein Geheimtipp mehr. Selbstgemachte und frische Apfel-, Aprikosen-, Kirsch-, Pflaumen-, Erdbeer-, Rhabarber-, Stachelbeer-, Mohn-, Pudding-, Johannisbeer-, Trockenkuchen, verschiedene Sahnekuchen und die absolute Spezialität, der sonntägliche Käsekuchen, sind Kult und regelrecht ein Muss. Aber auch die Käseschnittchen, Bauerplatte mit verschiedenen Wurstsorten wie Wildsalami, Roher Schinken, Blut- und Leberwurst und die Spezialität des Hauses, Hirschschinken aus eigener Herstellung, sind ein Erlebnis. Das Brot und Fleisch kommen selbstverständlich aus dem eigenen Betrieb. Empfehlenswert sind auch die köstlichen Suppen und Eintöpfe. Sonntags ist das Café Anlaufstelle für all diejenigen, die sich mit einem zünftigen Frühstück zwischen 9.30 und 11 Uhr verwöhnen lassen möchten.
Direkt neben der Kaffeestube befindet sich ein großer Spielplatz zum Austoben. Während Eltern den Ausflug gemütlich auf dem Terrassenbereich mit leckeren Getränken und Speisen ausklingen lassen, können sie ganz entspannt ihre Kinder beim Spielen und Toben an den Spielgeräten beobachten. Auch Hunde dürfen den Park besuchen. „Aus Rücksicht für unsere Wildtiere, bitten wir unsere Gäste, Ihre Hunde angeleint zu lassen.“, so Willibert Scheidtweiler. Ein großzügiger Wintergarten ist seit 2005 Teil des Cafés und ist nicht mehr wegzudenken. Er bietet einen schönen Ausblick ins Rotwildgatter, zum Spielplatz und zu den Ziegen. Für die kalten Tage dient der Specksteinofen für den warmen Aufenthalt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.wildpark-schmidt.de
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Gegenwind für Windanlagen Drehen sich hier bald 200 Meter hohe Windräder? [Foto: bwp]
Nideggen: Normalerweise leben die Eifelgemeinden in harmonischem Miteinander. Man hilft sich gegenseitig – grenzüberschreitend. Mit ihrer Forderung nach ‚Ausweisung von kommunalen Windkraftkonzentrationszonen in den Gemeinden’ hat die Landesregierung jedoch einen Misston in diese Harmonie gebracht.
Nun kämpft Nideggen um sein Stadtbild. Gegner dieser Auseinandersetzung ist die Gemeinde Kreuzau.
An der Gemeindegrenze zu Nideggen, an der Landstraße L33 im Bereich der Gemeinde Thum, plant Kreuzau, einen Windpark zu errichten. Neun 200 Meter hohe Windanlagen westlich und östlich der Gemeinde Thum bilden in der beantragten Planung einen Riegel vor dem Panorama von Nideggen. Die Nideggener fühlen sich „eingemauert“ und bedrängt: „Das Umfeld des historischen, unter Denmalschutz stehenden Ortskerns wird zerstört. Der Schaden für das Stadtbild, den Tourismus in der Wanderregion und das Image der Rureifel ist unabsehbar und nicht hinnehmbar.“, argumentiert die Nideggener Ratsfraktion „Menschen für Nideggen“ und eine Bürgerinitiative, die sich nach dem Bekanntwerden der Kreuzauer Pläne spontan gebildet hat. Bereits 500 Nideggener Bürger haben sich in kürzester Zeit mit ihrer Unterschrift gegen den Kreuzauer Windpark ausgesprochen.
Obwohl Nideggen das Angebot der Kreuzauer Gemeindeverwaltung, eine Erweiterung des geplanten Kreuzauer Windparks auf Nideggener Gebiet fortzusetzen und so den Riegel der geplanten Kreuzauer Anlagen um mehrere Nideggener Windräder zu erweitern, abgelehnt hat, fürchten die Nideggener weiterhin um ihr historisches Stadtpanorama.
Auch BUND und NABU äußern in ihrem Gutachten heftige Bedenken gegen den Standort, denn die offene Region südwestlich der Drover Heide gilt als Jagdgebiet vieler seltener Vogelarten, Überflugroute großer Kranichschwärme und Nahrungshabitat von Waldohreulen und Waldkäuzen. Hier ist nach Ansicht der Naturschutzverbände von vielfältigen Kollisionen mit den 200 Meter hohen Windrädern auszugehen. Die Naturschutzverbände lehnen den Standort deshalb aus ökologischen Gründen ab.
Wegen des verschuldeten Haushalts der Gemeinde Kreuzau sieht man die möglichen Pachteinnahmen durch die Windräder auf Gemeindegrund und -Boden als maßgebliches Hauptargument für die Ausweisung der Windkonzentrationszonen. Pro Jahr und Windrad sollen mittlere fünfstellige Beträge von den Betreibern bezahlt werden. Damit hätte Kreuzau jährliche Einnahmen im mittleren sechsstelligen Bereich für den chronisch klammen Stadtsäckel.
Ob es zukünftig allerdings zu den versprochenen sprudelnden Einnahmen aus der Windkraft kommen wird, bezweifeln mittlerweile immer mehr Studien und Fachgutachten. Sie stützen sich dabei auf die Erfahrungen der Anleger in den letzten Jahren. So sei das mögliche Windertragspotential in den meisten vorliegenden Studien zu optimistisch bewertet worden.
Die Windräder erreichen ihre prognostizierten jährlichen Betriebsstunden nicht. Durch die geringeren Umsätze und die konstant hohe Darlehenstilgung bleibt der avisierte Gewinn auf der Strecke: 65% aller Anteilseigner an Windparks erreichen keine 2% Rendite im Jahr. (Quelle: Bundesverband Windenergie, siehe FZ Artikel) Also weit entfernt von den versprochenen Gewinnausschüttungen von fünf bis zehn Prozent per Anno, wie die Fuldaer Zeitung im Juni berichtete.
Das wird auch in Kreuzau nicht anders sein, denn die für den Standort geschätzten durchschnittlichen Windprognosen sind mit 5,5m/s im „Schwachlastbereich“ angesiedelt. Das bedeutet, dass die Anlagen im Jahresschnitt vermutlich nur 15% ihrer Nennleistung erbringen werden.
Nach Analyse der von Kreuzau vorgelegten Standort-Gutachten und -Studien hat die Nideggener Bürgerinitiative beschlossen, ihrerseits Anmerkungen und Bedenken zum projektierten Windanlagen-Standort an die Gemeinde Kreuzau weiterzuleiten. Nach Ansicht der BI und der sie beratenden Experten sind die vorliegenden Fachgutachten in weiten Bereichen unvollständig und halten einer objektiven wissenschaftlichen Analyse nicht Stand. Somit sind sie nach Ansicht der Nideggener BI ungeeignet als Grundlage einer Ratsentscheidung der Gemeinde Kreuzau für die strittigen Windkraftkonzentrationszonen.
Der Schriftsatz der BI bezweifelt ebenfalls die Wirtschaftlichkeit des Projektes und kommt zu dem Schluss, dass aufgrund der an diesem Standort stark verminderten Stromausbeute die Grundlagen zur Förderung nach dem neuen EEG nicht erfüllt werden. Der Schriftsatz-Gutachter folgert: „Nach Prüfung der Sach- und Rechtslage bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ausweisung der Potentialflächen D und E (westlich und östlich Thum) insgesamt gegen geltendes Recht verstoßen.“
Nach der Lektüre der ca. 40-seitigen Ausführung bleibt bei den Windrad-Gegnern der Eindruck, dass sich die Gemeinde Kreuzau auf ein fragwürdiges Abenteuer einlässt, das im Ausführungsfall näher an der Pleite als an der avisierten, sprudelnden Pachteinnahme angesiedelt ist.
Kreuzau wäre gut beraten, vor einer Entscheidung eine eigene, unabhängige Wirtschaftlichkeitsberechnung des Projektes anzusetzen. Weisenheim am Berg, eine Gemeinde in Rheinland-Pfalz, hat genau das gemacht und ihren Bürgern das Ergebnis in einer kleinen Broschüre vorgestellt.
Sollte es zum Bau der Windräder kommen, blieben auf jeden Fall die betroffenen Anwohner, das gutnachbarliche Verhältnis zwischen den Kommunen, der für Nideggen lebensnotwendige Tourismus und ein harmonisches und landschaftlich reizvolles Stück Rureifel auf der Strecke.
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Land & Leute:
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