Windräder gefährden Nationalpark-Programm Region: Der wissenschaftliche Beirat des Nationalparks Eifel schlägt Alarm. In den Gemeinden rund um den Nationalpark wachsen die Windkraftriesen wie Spargel aus dem Boden. Diese Entwicklung und der Bau von 200-Meter-Anlagen auf vielen Standorten der Nationalparkkommunen rund um das Naturschutzgebiet gefährden die Flugkorridore der Großvögel. Darüber hinaus wird eine negative Auswirkung auf den Landschaftsschutz, insbesondere des Landschaftsbildes der Region, die zu einem beträchtlichen Teil von einem naturnahen Tourismus lebt, befürchtet.
In ihrer Stellungnahme fordern die Ökologen des Nationalparkbeirats die Entwicklung eines eigenen „Windkraftanlagen-Plans“ unter Einbeziehung aller bisher vorhandenen Windanlagen. Sie fordern weiter die räumliche Begrenzung und Zusammenlegung der Windkonzentrationszonen aller Nationalpark-Kommunen in wenigen Teilgebieten. Das Papier spricht von maximal zwei bis drei Konzentrations-Gebieten im Umfeld des Nationalparks.
In einer weiteren Forderung ist von einem zukünftigen Mitspracherecht bei der Genehmigung weiterer Windkraftanlagen in der Nationalparkregion durch den Nationalpark die Rede: „Keine weitere Genehmigung von WKA ohne Berücksichtigung der spezifischen Schutzziele des Nationalparks Eifel, insbesondere seiner Bedeutung für Großvogelarten und seltene Fledermausarten sowie aus Landschaftsschutzgründen. Der nachhaltige Schutz ist nur gewährleistet, wenn negative Auswirkungen der Windkraftanlagen im gesamten Aktionsraum dieser Arten, also auch in der Umgebung des Nationalparks, ausgeschlossen werden können.“
Darüber hinaus wird eine ausreichend große, windanlagenfreie Pufferzone rund um den Nationalpark gefordert, in der auch in Zukunft keine Windräder mehr aufgestellt werden sollen. Vorhandene Windräder in dieser Zone sollen nach und nach zurückgebaut werden.
Als Beispiel für die existenzielle Gefährdung von Großvogelarten durch die im Umfeld des Nationalparks vorhandenen und neu geplanten, zukünftigen Windanlagen führen die Wissenschaftler den Schwarzstorch an.
Seine Futterplätze liegen außerhalb des Nationalparks in den Bachtälern des Monschauer Landes. Die geplante Ausweisung neuer Windparks im Höfener Wald würde den letzten, noch offenen Flugkorridor des Schwarzstorches zu seinem Nahrungshabitat schließen und damit die Lebensgrundlage der Population im Nationalpark in Frage stellen: „Die von dem geplanten Windpark betroffenen Gebiete sind von großer Bedeutung für den Erhalt verschiedener Vogel- und Fledermausarten. In den Standarddatenbögen des FFH-Gebiets Perlenbach-Fuhrtsbachtal (DE-5403-301) sind beispielsweise Rotmilan, Schwarzstorch, Großes Mausohr, Großer Abendsegler und die Kleine Bartfledermaus aufgeführt, die auch im Nationalpark vorkommen.“ Auch diese Arten würden durch die zunehmenden „Mauern“ der 200 Meter hohen Windräder rund um den Nationalpark in ihrer Existenz gefährdet.
Ebenfalls kritisch zu den Monschauer Plänen hatte sich die Forstdirektion Malmedy-Büllingen geäußert. Auch sie fürchtet um ihre Schwarzstorch-Population auf dem angrenzenden belgischen Territorium.
Die Stadt Monschau hat nun aus diesen Warnungen die Konsequenz gezogen: Die ursprünglich im Höfener Wald geplanten acht Windanlagen sollen um drei Anlagen reduziert werden, um für die Großvögel den Zugang zu den Bachtälern weiterhin zu ermöglichen. Ob diese Maßnahme ausreichend ist, soll eine neuerliche Fachkonferenz – ein so genannter “Scoping Termin” – am kommenden Montag und eine erneute Offenlegung der – nun reduzierten – Windkraftzone im Höfener Wald feststellen.
Bedauerlicherweise findet man die gesamte Stellungnahme des wissenschaftlichen Beirats des Nationalpark Eifel zu den Windrädern nicht auf der Nationalpark-Web-Seite. EIFELON hat das Positionspapier für interessierte Leser ins Netz gestellt.
[cpm] ↑
Streifzüge durchs östliche Belgien Über 150 atmosphärische Aufnahmen machen Lust auf einen Ausflug nach Ostbelgien. [Fotos: A. Bechlenberg]Region: Die Idee zu diesem Buch entstand quasi über den Gartenzaun hinweg. Als Archi Bechlenberg seinem Nachbarn Martin Meyer zum wiederholten Mal von lohnenswerten Ausflugszielen im östlichen Belgien erzählte, meinte der kurz entschlossen: „Jetzt schreib das endlich alles auf und mach ein Buch draus!“ Entstanden ist ein liebens- und lesenswerter Reiseführer der etwas anderen Art. Nah, persönlich und prallvoll gefüllt mit Anekdoten, Erinnerungen und Insiderwissen.
Bechlenbergs Detailnähe kommt nicht von Ungefähr. Seit 35 Jahren lebt der gebürtige Aachener in Ostbelgien und kennt die Region wie seine Westentasche. Schon sein Vorwort macht Lust aufs Weiterlesen: „Im Venn sonntags spazieren zu gehen, ohne dabei die feinen Klamotten zu verschmutzen, das war eine der großen Herausforderungen meiner Kindheit, an der ich fast immer scheiterte. Dafür konnte ich ganz still und unschuldig blickend im Auto sitzen, in den Taschen ein paar Päckchen Zigaretten, die mein Vater als Schmuggelgut bei mir verstaut hatte. Ich hoffe, das ist nach mehr als 50 Jahren verjährt.“
Mittlerweile ist Archi Bechlenberg 61 Jahre alt. Schreibt, malt, fotografiert und lässt die Leser auf gut 260 Seiten erstmals an seinen Belgien-Entdeckungen teilhaben. „An vielen versteckten Zielen bin auch ich viele Jahrzehnte lang vorbeigefahren“, räumt der studierte Kunst- und Baugeschichtler ein. Für sein Buch „Streifzüge durchs östliche Belgien“ machte er sich nun mit seiner Frau Angelika neun Monate lang erneut auf intensive Spurensuche.
 1811 auf dem Plateau des Hohen Venns erbaut, bietet Baraque Michel Wanderern noch heute Schutz vor schlechtem Wetter.
Ob Landgasthaus oder Gourmet-Tempel, Narzissenwiese oder hölzerne Vennhütte… Mit liebevoll-kritischem Blick auf die Region beschreibt er lohnenswerte Wander- und Ausflugsziele. Viele fernab der touristischen Hochburgen. So wie das Angelparadies Pecherie du Foyeuru – idyllische Gewässer mit französischem Flair, an denen Belgier gerne angeln und Besuchern frische Fischgerichte serviert werden. Atmosphärisch auch seine Beschreibung von Klosterbrauereien oder manch urigem Gasthaus aus dem 18. Jahrhundert, dessen Deckenhöhe oftmals innen so niedrig ist, „dass es in Deutschland wohl keine Betriebserlaubnis bekäme.“ Zudem finden sich viele Kuriositäten: Rätselhaft leuchtende Madonnenstatuen, prominente Rennfahrer und reisende Zeitgenossen wie Zar Peter der Große oder Alexander von Humboldt, die bereits vor langer Zeit dem Charme dieser Landschaft erlagen.
Schon das Layout des Buches spiegelt Bechlenbergs Liebe zur Region wider. Um den Band zu bebildern, stellte er über 150 Fotos aus seinem privaten Archiv zusammen. Viele noch aus dem „analogen Zeitalter“, denn mit neun Jahren bekam er seine erste Kamera geschenkt. Trotz seines Faibles für die Wahlheimat gibt es für ihn „Reizthemen“, denn immer wieder übt er Kritik an dem oft katastrophalen Zustand belgischer Straßen.
Im Anhang zu seinem ersten Reiseführer hat Bechlenberg wichtige Internetadressen aus dem Nachbarland aufgelistet: Von Tourismusagenturen, über Wander- und Navigations-Apps bis hin zu wichtigen Tipps zum Straßenverkehr, denn in Belgien werden Verstöße mit oft drastischen Maßnahmen geahndet.
Die Lektüre dieses informativen Reiseführers ( ISBN 978-3-89899-982-3 / 16,95 Euro) macht einfach Spaß. Und vor allem neugierig. Am liebsten würde man sich sofort ins Auto setzen, um all die entzückenden, liebevoll beschriebenen Reiseziele gleich selbst zu entdecken. Ergänzend zu Bechlenbergs Buch finden sich weitere, aktuelle Informationen unter www.bechlenberg.de/streifzuege
Gewinnspiel:
Für unsere Leser hat der Aachener Meyer & Meyer Verlag fünf Exemplare des optisch und inhaltlich überzeugenden Buches zur Verfügung gestellt. Wer sich bis zum 8. Mai mit dem Stichwort „Belgien“ an redaktion@eifelon.de wendet, hat die Chance, einen der Bände zu gewinnen. Wir drücken die Daumen!
[bwp] ↑
ZwEifler: Politische Mühsal Seit rund drei Jahren halten Aktivisten den Hambacher Forst besetzt. [Foto: "Hambi Info" CC BY 2.0]Umland: Der Kreis Düren und die Städteregion Aachen sind geographisch und politisch tief gespalten. Im Norden kämpfen Politik, RWE Power und die Gewerkschaft gemeinsam um den Erhalt von Braunkohle und Arbeitsplätzen. Im Süden kämpfen Politik, Bürgerinitiativen und der Nationalpark um die Eifeler Naturlandschaft und den naturnahen Tourismus. In beiden Fällen geht es um Energie: „Windkraft pro und kontra“ im Süden und „Braunkohle pro und kontra“ im Norden. Bürger, Kommunen und Kreise sind Aktionäre der RWE Braunkohle, hoffen aber auch auf Rendite bei den Windrädern und Bürgerwindparks. Das vorzeitige Ende der Braunkohle würden alle Bürger durch ein Ende der Renditen aus den RWE Aktien, somit bei den Kreisumlagen und damit am eigenen Geldbeutel heftig zu spüren bekommen. Ebenso wäre es wenig wünschenswert, wenn bei Dunkelheit und Windstille Weisweiler keinen Strom mehr an die Steckdose liefern würde. Für die politischen Vertreter ist die Gemengelage höchst diffizil. Eine klare politische Linie ist nicht auszumachen, Patentrezepte sind in der momentanen Situation Mangelware.
Da kann es schon mal in dem Schlachtgetümmel aus unterschiedlichen Interessenlagen zu Missverständnissen kommen. So hatten die Grünen Landtagsabgeordneten Gudrun Zentis und Verena Schäffer die Waldbesetzer aus dem Hambacher Forst und Vertreter der Staatsmacht, die Polizei und den RWE Werkschutz, zu Gesprächen nach Düsseldorf eingeladen. Die Waldbesetzer verteidigen seit drei Jahren die Reste des Hambacher Forstes gegen die näher rückenden Braunkohlebagger von RWE Power und das nicht immer nur mit legalen Mitteln. Insofern war die Gesprächsbasis als eher dünn zu bewerten. Aber, immerhin, ein Anfang. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde dieser erste Dialog von beiden Seiten begrüßt und es wurde über eine Fortsetzung der Gespräche nachgedacht (EIFELON Nr. 30).
Ob es dann, eine Woche nach diesem vorsichtigen Brückenschlag, so schrecklich sinnvoll ist, wenn die Staatsmacht mit großem Polizeiaufgebot und RWE Werkschutz in den Hambacher Forst einzieht, um in einer spektakulären Aktion Barrikaden zu stürmen und die Waldbesetzer zur erkennungsdienstlichen Behandlung abzuführen?
An dieser Stelle rächt sich, dass die Gespräche im Abgeordnetenbüro in Düsseldorf nicht öffentlich gemacht wurden. Die Polizeikräfte kamen aus dem Rhein-Erft Kreis und waren über die diplomatischen Gesprächs-Aktivitäten der Abgeordneten und der Behördenvertreter aus dem Kreis Düren nicht informiert worden. Insofern war aus Bergheim die Staatsmacht kompromisslos angetreten, um Recht und Ordnung im Wald zum Durchbruch zu verhelfen.
Vielleicht sollte man den Waldbesetzern bei der nächsten Polizeiaktion aus dem Rhein-Erft Kreis empfehlen, über die Kreisgrenze im Wald in den Kreis Düren zu flüchten und hier um Polizeischutz nachzusuchen?
[cpm] ↑
Mitarbeiter der Nordeifelwerkstätten kochen jetzt für die Kreissparkasse Bekochen die Gäste der Kantine der Kreissparkasse Euskirchen: Praktikant Marcel Lenz, Reik Perzig, Katharina Behr, Birgit Bonenkamp und Küchenchef Frank Heuser. [Foto: pg]Euskirchen: Die Kreissparkasse Euskirchen (KSK) war auf der Suche nach einem neuen Betreiber ihrer Kantine am Siemensring und sie ist fündig geworden. Sie würden großen Wert auf die regionale Wertschöpfung und soziale Verantwortung legen, meinte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der KSK. Da lag der Weg zu den Nordeifelwerkstätten (NEW) nahe, denn die NEW verfügen in diesem Bereich über einige Erfahrung. Sie betreiben nicht nur eigene Kantinen an ihren Standorten, sondern beliefern auch Schulen und Kindergärten, das Finanzamt Euskirchen und das Thomas-Esser-Berufskolleg. Am ersten April startete die Zusammenarbeit und „es läuft schon richtig gut“, meinte Becker, der mit seinen Kollegen regelmäßig in der Kantine isst.
In der Kantine, die im Übrigen nicht nur für die KSK-Mitarbeiter da ist, sondern auch öffentlich von jedem genutzt werden kann, gibt es nicht nur gutes Essen, sie bietet auch Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt. „Wir sind der Anfrage gerne nachgekommen“, sagte Wilhelm Stein, Geschäftsführer der NEW, „und sie hätten viel Offenheit erfahren“. Für Küchenchef Frank Heuser war der Wechsel des Kantinenbetreibers ein Glücksfall. Er war schon länger in der Küche bei der KSK tätig, fühlte sich bei dem vorherigen Betreiber jedoch nicht mehr richtig wohl. Die Zeiten haben sich nun geändert. „Es macht mir viel mehr Spaß“, sagte Heuser, der gerne mit seinem neuen Team zusammenarbeitet. Unterstützt wird er von der Servicefachkraft Birgit Bonenkamp, die schon viel Erfahrung in der Behindertenarbeit bei der NEW am Standort Ülpenich sammeln konnte. Für Katharina Behr und Reik Perzig ist es ein Schritt in mehr Selbständigkeit und Verantwortung. Beide wurden in Ülpenich auf ihre Aufgabe vorbereitet und haben dort schon bewiesen, dass sie mit Stress umgehen können, denn in der Großküche werden täglich rund 1.000 Essen gekocht. In Ülpenich habe ein viel strengerer Ton geherrscht, meinte Perzig. Die neue Stelle gefällt ihm da besser: „Es macht Spaß.“. Abwaschen, die Kaffeemaschine auffüllen, am Salat-Buffet mithelfen, Brötchen servieren oder am Ende den großen Spül vom Tagesgeschäft erledigen – Reik Perzig ist mit großem Engagement dabei. „Er blüht hier auf“, meinte Achim Sassmann, Werkstattleiter in Ülpenich. 85 bis 100 Essen werden in der KSK-Kantine zubereitet. Seit dem 1. April seien es schon mehr geworden, bemerkte Frank Heuser und er hofft, dass dieser Trend künftig anhalten wird. Ideen hat er jedenfalls noch einige. Künftig wird es einmal die Woche donnerstags ein Grillbuffet geben.
Der Umgang miteinander ist von beiden Seiten sehr offen und herzlich. Die Banker seien normale Menschen, schmunzelte Reik Perzig. Die Arbeit am ersten Arbeitsmarkt sei für die NEW-Mitarbeiter ein Stück mehr Normalität, erklärte Stein. Wer sich darauf einlasse, müsse schon ein gefestigtes Selbstvertrauen haben. „Stimmt“, fügte Perzig hinzu, der sogar schon den Praktikanten Marcel Lenz einarbeitet. Denn auch das soll zur Normalität werden, dass immer wieder Praktikanten ein paar Wochen in den Betrieb hineinschnuppern können.
50 Arbeitsplätze außerhalb der Werkstätten bietet die NEW zur Zeit an und etwa die gleiche Anzahl an Praktikumsstellen. Durch die Zusammenarbeit mit der Kreissparkasse erhofft sich Stein auch eine Resonanz bei anderen Firmen, die vielleicht auch nach einem neuen Kantinenbetreiber suchen. Udo Becker kann diese Zusammenarbeit nur empfehlen, Nachahmer könnten absolutes Vertrauen haben, meinte er.
[pg] ↑
Christine Rozina: Unikat-Schmuck aus Papier Christine Rozinas Schmuckstücke konservieren papierene Erinnerungen des Trägers.Umland, Aachen: Papier ist geduldig, Papier ist vergänglich… Wirklich? Würden Sie Ihren alten Reisepass mit den vielen ausländischen Stempeln als Collier um den Hals tragen? Oder ihren ersten Liebesbrief als Ring immer am Finger mit sich nehmen? Wenn Sie jetzt „Warum nicht“ sagen, sollten Sie Christine Rozina kennen lernen. „Ich unterstütze Menschen bei ihrer Suche nach Ausdrucksformen ihrer Individualität“, hat die Designerin und Grafikerin ihre Aufgabe klar vor Augen.
Ihr bevorzugter Werkstoff ist gebrauchtes, bedrucktes Papier. „Weg von seiner Funktion als Informationsträger wird Papier Ausdrucksmittel in einem neuen Kontext; der ideelle Wert tritt damit in den Vordergrund“, beschreibt die Aachener Künstlerin ihre Nische – einzigartige Schmuckstücke und Skulpturen aus Papier.
 Christine Rozinas Papierkunst, speziell auch ihre Ringe, faszinieren.
Im Rahmen ihrer Examensarbeit an der Akademie des Handwerks Gut Rosenberg entwickelte Christine Rozina ein Papierlaminat, aus dem sie ihren haltbaren und wasserfesten Schmuck gestaltet. „Weil ich immer gefragt werde, ob die Ringe auch wirklich wasserfest sind, stelle ich jetzt immer ein Wasserglas mit einem Ring darin an meinem Ausstellungsstand auf“, erklärt die 41-Jährige.
Ihre Schmuckstücke und Kunstwerke aus Papier sind stabil und belastbar. Konservierte Erinnerungen des Trägers, für den täglichen Gebrauch geeignet. So schafft sie auch Eheringe, deren Material immer eine ganz eigene Geschichte bewahren, die nur die Träger kennen. In Handarbeit laminiert die Künstlerin hunderte Papierschichten aufeinander, Blatt für Blatt.
Durch die Schichtanordnung und das Herausarbeiten der Form werden Zeilenfall, Typografie, Bilder und Farben in Fragmenten erkennbar. Die so entstandene subtile Optik lässt den Betrachter etwas vom Inhalt des Ausgangsmaterials erahnen und macht die Unikate zu individuellen Erinnerungs- oder Symbolträgern. Ringe aus Papierschichten, Colliers mit literarischen Texten, bedruckte Papierstreifen mit persönlicher Note. Daumenkino-Ringe oder „Windrädchen“ aus Buchfragmenten werden zu Schmuck, der etwas ganz tief innen in uns berührt.
Auch in Christine Rozinas Skulpturen nehmen alte Bücher neue Formen an und faszinieren den Betrachter mit Einblicken in die Feinstruktur der Text- und Bildfragmente. Die Objekte verleiten zur Berührung. Es fühlt sich so an, wie es aussieht: Weich und rund, spitz und scharf, je nach Form und je nach Papier. Ihre Collagen komponiert sie aus in Formen geschnittenen Bildern und Texten, Tusche und Pigment. Die so entstehenden Kompositionen sind kraftvoll und ausdrucksstark, aber auch zart und fragil. „Jedes gebrauchte Papier hat eine Bedeutung, eine Geschichte, die es mit seinem Eigentümer verbindet. Diese Individualität gilt es herauszuarbeiten. Meine Kunden macht das glücklich, und mich auch“, beschreibt Christine Rozina die emotionale Nähe zu ihren Werken.
Ihre Schmuckstücke verkauft die Künstlerin auf Ausstellungen, über private Präsentationen und über das Internet. Mit der Aachener Künstlergruppe Atelier KunstDialog (atelier-kunstdialog.de) stellt sie mehrmals jährlich neue Werke aus und beteiligt sich regelmäßig an anderen Gemeinschaftsausstellungen oder Kunsthandwerkermärkten in der Region.
Weitere Informationen unter: www.eternal-paper.com.
[bvl] ↑
Aus der Eifel ins Land der aufgehenden Sonne Es war viel Büffelei, bis Anna Prickarz die japanischen Schriftzeichen beherrschte. [Foto: bwp]Heimbach, Vlatten: Schon als 13-Jährige schwärmte Anna Prickarz für Mangas, die japanischen Comics. Als sie wenig später einen Fernsehfilm über Japan sah, war sie von dem Klang dieser Sprache sofort fasziniert und mit sechzehn stand für die junge Vlattenerin fest: „Das möchte ich lernen!“
Zweimal in der Woche fuhr sie nach dem Unterricht am Zülpicher Frankengymnasium mit Bus und Bahn nach Köln und drückte im Japanischen Kulturinstitut zusätzlich die Schulbank. „Hier in der Eifel wurden an der Volkshochschule zwar auch Japanisch-Kurse angeboten, aber die Dozenten waren leider keine Muttersprachler.“ Und um die Sprache unverfälscht lernen zu können, nahm sie die langen Anfahrtswege nach Köln in Kauf.
Zunächst galt es, die zahlreichen Zeichen der japanischen Silbenschrift zu erlernen, denn in Japan werden drei unterschiedliche Schriftsätze benutzt: Hiragana, Katakana – um Fremdworte ins Japanische zu übertragen – und Kanji, etwa 2.000 Schriftzeichen, die vor Urzeiten aus dem Chinesischen übernommen wurden. „Das war schon eine ziemliche Paukerei, bis ich wusste, welches Schriftzeichen zu welcher Silbe gehört“, gesteht Anna im Nachhinein.
Gutes Sprach-Training war für sie der Briefkontakt mit einem japanischen Studenten, ihrem späteren Freund: „Er schreibt mir auf Deutsch und ich antworte ihm auf Japanisch. So lernen wir beide voneinander“, lacht Anna, die mittlerweile auch einen Computer mit japanischer Tastatur besitzt.
 Auf eigene Faust fand die junge Eifelerin Arbeit in einem japanischen Kindergarten. [Foto: privat] Nach ihrem bilingualen Abitur gab es für Anna Prickarz kein Halten mehr. Mit einem speziellen „Working Holiday“-Visum reiste sie für ein Jahr ins Land ihrer Träume und fand auf eigene Faust Arbeit in einem japanischen Kindergarten. Jeweils viereinhalb Stunden – mal vormittags, mal nachmittags – betreute sie in Tokio als „English Assistent Teacher“ die dortigen Vorschulkinder. „Mit ihnen sollte ich hauptsächlich Englisch sprechen“, erzählt sie. „Doch wenn es nötig wurde, habe ich auf Japanisch geschimpft“, fügt sie schmunzelnd hinzu. Der Kontakt mit ihren erwachsenen Kolleginnen lief allerdings stets in der fremden Sprache.
Um den japanischen Kindergartenkindern ihre deutsche Heimat näher zu bringen, stellte Anna eine Fotoschau zusammen. „Auf den Bildern zeigte ich ihnen zum Beispiel, wie bei uns in Deutschland Feuerwehrautos oder Krankenwagen aussehen.“ Auch typische, regionale Besonderheiten wie Lebkuchenherzen, Brezel oder Kartoffelpüree mit Sauerkraut erklärte sie den kleinen Asiaten. „Als sie dann zum ersten Mal ein typisch Eifeler Fachwerkhaus sahen, jubelten sie auf und meinten, das sähe aus wie in Disneyland“, amüsiert sich Anna, die in wenigen Tagen 20 Jahre alt wird.
Den Alltag in Tokio fand Anna Prickarz während ihres Aufenthaltes „supertoll“. Nur eins störte sie zu Anfang massiv: Dass sie wegen ihrer langen, blonden Haaren ständig angestarrt wurde. „Doch daran habe ich mich irgendwann gewöhnt.“
Im Vergleich zu Deutschland erlebte sie den Umgang miteinander in der Öffentlichkeit wesentlich entspannter: „Selbst im dicksten Berufsverkehr wird in den U-Bahnen oder Straßenbahnen nicht gedrängelt und niemand rempelt einen an.“ Auch im Berufsalltag stellte sie gravierende Unterschiede fest. Für die Japaner bedeutete es Stolz und Ehre, eine gute Schule und eine gute Universität zu besuchen, um anschließend in einer guten Firma zu arbeiten. „Der Zusammenhalt in einer Firma ist wie in einer Familie und die Arbeit spielt deshalb im Leben der Japaner eine zentrale Rolle.“
Annas Traumziel ist es, in Japan internationale Sozialwissenschaften zu studieren. Die Aufnahme an eine der englischsprachigen Eliteuniversitäten hat sie nur um Haaresbreite verpasst. Zwar ist sie seit zwei Monaten wieder in der Eifel, doch sie möchte so schnell wie möglich nach Japan zurück. Dort will sie ihre Japanisch-Kenntnisse in einer Sprachschule ausbauen und eine Prüfung ablegen, die es Ausländern ermöglicht, auf Japanisch zu studieren.
[bwp] ↑
Erste Änderungen im umstrittenen LEP-Entwurf Region: Der zukünftige Landesentwicklungsplan wird zurzeit überarbeitet. Vergangenen Mittwoch beschloss das Kabinett erste Änderungen an dem, von vielen kritisierten Entwurf. Verbände und Kommunen hatten dem ersten Entwurf vorgeworfen, mit seinen Auflagen zu viel reglementieren zu wollen. Ländliche Regionen hätten keine Chance mehr auf eine eigenständige Entwicklung, bemängelten Städte und Gemeinden.
Viele Vorgaben, an denen sich die Kritik entzündete, sind nun angeblich abgemildert worden. Auch Gemeinden unter 2.000 Einwohnern dürfen neue Wohn- und Gewerbegebiete ausweisen, wenn in den Ortschaften Bedarf besteht und die Bezirksregierung zustimmt.
Die Formulierungen zur Einschränkung des Flächenverbrauchs in NRW sind weiterhin enthalten. Allerdings wurde die Fünf Hektar Zielvorgabe zu einem Fünf-Hektar-Grundsatz abgemildert. Die umstrittene Verknüpfung von Klimaschutzplan und LEP wurde aufgehoben: Der Klimaschutzplan wird kein Bestandteil des Landesentwicklungsplans. Die Vorgaben für Unternehmen, bei Betriebserweiterungen auf Brachflächen zugreifen zu müssen, wurden ebenfalls gekippt.
Bei der Windenergie beharrt Umweltminister Remmel jedoch weiterhin auf dem Ziel, bis 2020 mindestens 15 Prozent der elektrischen Energie aus Wind zu produzieren. Hier wurden allerdings die Zielvorgaben für die Regionen gestrichen. Dadurch können Gemeinden flexibler auf die örtlichen Gegebenheiten reagieren.
Bei den Regelungen für neue Kraftwerke wollte das Umweltministerium nicht nachgeben. Hier sollen Neubauten nur dann genehmigt werden, wenn sie einen Wirkungsgrad von 58 Prozent erreichen. Das sind schlechte Neuigkeiten für die Kohlekraftwerke.
Bei der Planung neuer Stromtrassen soll es Mindestabstandsflächen zur Wohnbebauung von mindestens 400 Metern geben.
Ob sich die nun vorgenommenen Änderungen wirklich an den Bedürfnissen der Menschen im Land orientieren, können die Bürger ab Sommer nachlesen. Bis dahin soll der neue LEP-Entwurf fertig sein. Dann sind drei Monate für Stellungnahmen aus Bevölkerung, Verbänden und Kommunen im Rahmen eines 2. Beteiligungsverfahrens vorgesehen. Die endgültige Fassung soll im Frühjahr 2016 im Landtag beschlossen werden.
Nähere Infos: http://www.bezreg-koeln.nrw.de
[cpm] ↑
Antonius Höckelmann: Bilder voller Dynamik und Ausdruck Die Bilder von Antonius Höckelmann sind ausdrucksstark und faszinieren. Zu sehen sind sie in der Galerie Roy. [Fotos: pg]Zülpich: Expressiv, ausdrucksstark, lebendig und voller Lebenslust und Schwung – das sind Eigenschaften, die einem beim Betrachten der Bilder von Antonius Höckelmann schnell in den Sinn kommen. Am vergangenen Samstag eröffnete Gundolf Roy in seiner Galerie in der Nideggener Straße die Ausstellung des Künstlers. Der Künstler habe eine unglaubliche Dynamik, erzählte Roy begeistert bei der Vernissage, und die Bilder hätten einen hohen Wiedererkennungswert. Da ist es kein Wunder, dass der Galerist die Ausstellung „Bewegung“ betitelt hat. Roy selbst hat den Künstler, der 1937 in Oelde geboren wurde und im Jahr 2000 in Köln starb, erst vor rund eineinhalb Jahren entdeckt und die Arbeiten schnell schätzen gelernt.
Schon früh hatte sich Höckelmann für eine künstlerische Laufbahn entschieden. Mit 15 Jahren begann er seine Ausbildung zum Holzbildhauer. Die Hochschule für Bildende Künste in Berlin folgte und ab 1970 wirkte er in Köln. Hier verbrachte er viel Zeit auf der Trabrennbahn und die Faszination für die Bewegungen der Pferde schlug sich in vielen seiner Werken wieder, von denen etliche nun in der Galerie Roy zu sehen sind. „Ich habe das Gefühl, er kommt wieder“, meinte Roy und ist überzeugt, dass er noch viele Anhänger in der Kunstszene bekommen wird. Zu den großen Erfolgen Höckelmanns zählen sicherlich die Ausstellungen auf der documenta 6 und 7 in Kassel und nun können Kunstinteressierte sich in Zülpich selbst einen Eindruck über den Künstler verschaffen.
 Etwas skurril und zerknautscht wirkt die Skulptur aus Bronze, doch sie zieht die Blicke auf sich.
Mit einer prägnanten Strichführung ging Höckelmann an seine Bilder heran. Voller Leben und mit dem Blick für das Wesentliche setzte der Künstler die Pferde und Jockeys in den Mittelpunkt. Kräftige Farben fallen sofort ins Auge – es sind Bilder, an denen man so schnell nicht vorbeikommt. Sie ziehen den Betrachter an und saugen ihn fast ins Bild, so dynamisch sind sie gestaltet. Zu sehen sind aber auch ein paar seiner Skulpturen und andere expressive Werke aus seiner Schaffenszeit. Mit verschiedensten Materialien hat Höckelmann gearbeitet. Gundolf Roy zeigt unter anderem Holzdrucke, Bleistiftzeichnungen, Mischtechniken oder Acryl auf Leinwand. Die Skulpturen sind nicht nur aus Bronze, wie ein kleiner skurriler Kopf. Etwas zerknautscht und unförmig wirkt er, doch er zieht die Blicke auf sich. Der Bildhauer und Maler verwendete für seine dreidimensionalen Werke neben Holz und Bronze auch Materialien wie Kunstharz.
TTT mit Frank Wollny (Bass), Ryan Carniaux (Trompete) und Gerd Dudek (Saxophon) sowie Georg Zangl (sound performance) waren für den musikalischen Teil der Vernissage zuständig. Sie sind häufige Gäste in der Galerie Roy. Die Besucher können sich deshalb sicher sein, dass sie neben der künstlerischer Qualität für die Augen immer auch etwas für die Ohren geboten bekommen.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 30. Mai. Die Öffnungszeiten sind mittwochs bis freitags von 14.00 bis 19.00 Uhr, samstags von 11.00 bis 15.00 Uhr oder nach Vereinbarung.
[pg] ↑
Es geht rund im Sport #14
Auf einem hervorragenden 5. Platz belegte der Kommerner Dominic Aigner (r.) den Radmarathon „Mallorca 312“ [Fotos: Wolfgang Lindner, Mallorca]Region: Radsport. Marathon. Mallorca 312. Einer der härtesten Radmarathons, die in Europa ausgeschrieben werden, ist die Veranstaltung „Mallorca 312“, die seit sechs Jahren auf der spanischen Urlaubsinsel durchgeführt wird. Dabei stehen zwei Strecken zur Auswahl: Die Marathondistanz mit 312 Kilometern und 4.300 Höhenmetern sowie die „Kurzstrecke“ mit 167 Kilometern und 2.600 Höhenmetern. Unter den 3.000 Startern am vergangenen Samstag auch drei Radsportbegeisterte aus Mechernich-Kommern: Sie waren auf die Lieblingsinsel der Deutschen gereist, um sich dem Abenteuer zu stellen.
 Die Kommernerin Monika Oberauner belegte bei der „kleinen Runde“ über 167 Kilometer den sehr guten 52. Platz in der Damenwertung. Monika Oberauner hatte für die Kurzstrecke gemeldet, Ehemann Wilfried und Dominic Aigner gingen auf der langen Distanz auf die Piste. Alle drei Eifeler schafften es erfolgreich bis ins Ziel. Eine enorme Leistung zeigte dabei Dominic Aigner. Von Beginn an in der Spitzengruppe, kam er als Fünftplazierter ins Ziel und musste sich erst im Schlussspurt geschlagen geben. Der Radfanatiker hatte sich seit November auf das Rennen vorbereitet und dabei rund 6.000 Kilometer auf den Straßen der Eifel zurückgelegt.
So hatte er sich zum Minimalziel gesetzt, die 312 Kilometer unter zehn Stunden zu absolvieren. Seine persönliche Wunschzeit unterbot er dann um Weiten. Nach 8 Stunden, 52 Minuten und 45 Sekunden erreichte er als Fünfter im Gesamtklassement das Ziel in Playa de Muro. „Ich habe mich im Vorfeld bereits sehr wohl auf dem Rad gefühlt und bin gut, ohne gesundheitliche Probleme durch den Winter gekommen. Allerdings gibt es im Marathonbereich ganz schöne Cracks, und da es mein erstes langes Ding dieser Art war, wusste ich mich nicht genau einzuordnen. Ich habe zwischendurch mit dem Sieg geliebäugelt, aber die Leute in meinem Nacken waren alle nicht ohne. Dass es am Ende so ausgegangen ist, und ich in der Gruppe, die den Sieg unter sich ausgemacht hat, angekommen bin, macht mich sehr zufrieden“, freute sich der Kommerner über das exzellente Ergebnis.
Neben Dominic Aigner waren auch die beiden anderen Marathonteilnehmer aus Kommern mit ihren Ergebnissen zufrieden. Wilfried Oberauner schaffte die gleiche Strecke in der Zeit von 11:21 Stunden und war damit über eine halbe Stunde schneller als im letzten Jahr. Seine Frau Monika startete bei der „kleinen Runde“ über 167 Kilometer und erreichte nach hervorragenden 7:12 Stunden das Ziel in Playa de Muro als 52. Frau.
Ob er im kommenden Jahr den Angriff auf den Titel wiederholen will, ließ Dominic Aigner offen: „Ich würde die M312 immer wieder fahren und kann sie nur empfehlen. Eine sehr tolle Veranstaltung auf einer fantastischen, radsportbegeisterten Insel. Ob ich nächstes Jahr wieder dabei bin, muss ich mal schauen, es gibt noch andere Sachen, die mich auch sehr reizen.“
Eine weitere Herausforderung hat Aigner schon Ende Mai geplant. Er startet zusammen mit seinem Freund René Lausberg bei der Deutschen Meisterschaft im 24-Stunden-Rennen auf dem Mountain-Bike am Alfsee. Wie die Beiden dabei abschneiden werden, ließ der Extremradfahrer allerdings offen: „Wir sind dabei absolute Rookies, MTB ist ein absolutes Neuland für uns, weil wir beide vom Straßenradsport kommen. Wir wollen Spaß haben und die Favoriten unter Druck setzen. Inwieweit uns das gelingt, werden wir sehen.“ Nach der Leistung auf Mallorca ist Dominic Aigner auch auf dem Mountainbike einiges zuzutrauen.
 Der TSC Euskirchen um Mannschaftskapitän Joannis Foukis trifft am Sonntag auf Alemannia Aachen II. [Foto: pd] Fußball. Mittelrheinliga. Nach der Last-Minute-Niederlage gegen den FC Hürth (2:3) haben sich die Fußballer des ETSC aus dem Kampf um die Mittelrheinmeisterschaft verabschiedet. Das Titelrennen wird wohl zwischen dem FC Wegberg-Beeck und dem Bonner SC ausgemacht werden. Am kommenden Sonntag habe die Euskirchener nun die zweite Mannschaft von Alemannia Aachen zu Gast im Erftstadion. Das Team aus der Kaiserstadt ist immer eine Wundertüte, denn man weiß nicht, welcher Spieler aus dem Regionalligakader die Reserve verstärkt. Im Hinspiel schaffte das Team aus der Kreisstadt um Mannschaftskapitän Joannis Foukis einen 3:2-Sieg.
Fußball. Landesliga. Vor der Partie des SV Schwarz-Weiß Nierfeld am kommenden Sonntag in der Kloska-Arena (15.30 Uhr) gegen den CfR Buschbell kommen dunkle Erinnerungen an das Hinspiel auf. 11:0 gewann der CfR Buschbell die Partie. Eine Niederlage, an die sich sicherlich keiner beim SVN gerne erinnert. Die Gäste verfügen mit Cengiz Can über den Führenden in der Torschützenliste und haben mit Spielmacher Nuno Sanches sicherlich einen der besten in der Landesliga. Trotz der historischen Hinspiel-Klatsche wird die Mannschaft um Trainer Achim Züll alles daransetzen, um einen Heimsieg zu landen.
Fußball Bezirksliga. Der Kaller SC trifft am Sonntag um 15.00 Uhr in einer Auswärtspartie auf den GKSC Hürth. Dabei hat das Team nach der 1:3-Hinspielniederlage sicherlich etwas gutzumachen. Auch für den SV SW Stotzheim hält der Spielplan eine Auswärtsaufgabe bereit. Nach der unerwarteten Niederlage gegen das Tabellenschlusslicht TuS Schmidt (0:1) treffen die Schützlinge von Trainer Zibi Zurek auf den Tabellenzweiten Glesch/Paffendorf.
Die Gastgeber aus dem Rhein-Erft-Kreis unterlagen am vergangen Wochenende im Spitzenspiel der Liga gegen den Tabellenführer GFC Düren mit 0:2. Trotzdem werden sie aber versuchen, den 2.Platz zu sichern, der zum Aufstieg in die Landesliga berechtigt. Der SVS kann also befreit aufspielen, da der Druck auf Glesch/Paffendorf sicherlich größer ist.
 Rund 130 Starter gingen beim 2. Stadtmauerlauf in Euskirchen an den Start. [Foto: pd] Leichtathletik. Beim 2. Euskirchener Stadtmauerlauf gingen rund 130 Teilnehmer über die beiden Strecken von 5.400 und 10.000 Meter an den Start. Im Hauptlauf siegte bei den Damen Nora Schmitz mit einem enormen Vorsprung. Bei den Herren war es Marco Müller, der die Konkurrenz fest im Griff hatte. Zum zweiten Mal veranstaltete der TuS Kreuzweingarten-Rheder im Rahmen des Euskirchener Cityfestes den Stadtmauerlauf in der Euskirchener Innenstadt. „Wir haben rund 10 Prozent mehr Starter als bei der ersten Veranstaltung, damit sind wir sehr zufrieden. Wir haben von den fünf ersten Herren in der Eifelcup-Wertung vier am Start und mit Nora Schmitz die führende Frau, das kann sich schon sehen lassen“, freute sich TuS-Vorsitzender Heinrich Hettinger über die gute Beteiligung. Das Rennen im Hauptlauf über zehn Kilometer wurde dann auch von Beginn an von den Favoriten bestimmt. Bei den Herren setzten sich Marco Müller (Runners Point Team Euskirchen) und Thomas Kruse (Gymnasium Antonianum Geseke) vom Feld ab und liefen ein einsames Rennen. In der zweiten von vier Runden zog Müller dann noch einmal an und setzte sich bis zur Ziellinie mehr als 45 Sekunden von Kruse ab. Auf Rang drei landete Daniel Aigner (Runners Point Team Euskirchen), der drei Runden lang mit Altmeister Norbert Schneider (TV Scheven) zusammen gelaufen war. „Ich bin zwar gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe, aber dennoch hat das Rennen Spaß gemacht. Wenn man dann in der Schlussrunde einen Norbert Schneider in Schach halten kann, ist das besonders schön“, freut sich Aigner über den Platz auf dem Treppchen. Noch deutlicher als bei den Herren war die Dominanz von Nora Schmitz (Runners Point Team Euskirchen) bei den Damen. Die Hellenthalerin kam als Gesamtfünfte ins Ziel und musste gerade einmal vier Männern den Vortritt lassen. Vor der zweiten Dame beim Zieleinlauf – Helga Schöller vom LC Euskirchen – hatte sie am Ende unglaubliche 8:29 Minuten Vorsprung. Beim Jedermannlauf über 5.400 Meter gewannen Celine Schneider (TV Scheven) und Marco Fenske vom LC Euskirchen.
Basketball. Oberliga. Zum letzten Saisonspiel treffen die Basketballer des TuS Zülpich am Samstag um 20.00 Uhr auf die BG Aachen. Dabei will sich das Team von Trainer Valentin Bauer natürlich mit einem Sieg von seinem Publikum verabschieden. Das Team aus Aachen reist als Fünfter in der Tabelle an und konnte das Hinspiel mit 72:58 für sich entscheiden.
[pd] ↑
Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Jüpp de Seng hät sich de dörch jemaht“Region: Eifeler Platt klingt manchmal ziemlich fremdländisch. Wie “des menges, des denges und des senges”. “Des menges” heißt in etwa: “Das ist meine Sache”. “Präddichte halde”, lässt Fritz Koenn den Brautvater Huppert (Hubert) sagen, “dat oss des menges nett.” Große Ansprachen zu halten, nein, das sei seine Sache nicht, sagt Hubert.
“Ävve beijm Bubbele sich zweschendörch eene ze petsche”, lästern die Hochzeitsgäste, “dat ös des senges wahl”: Aber sich während des Redens einen zu trinken, das sei Huberts Sache sehr wohl! Dr Denge, de Menge un Demdesenge ist jedendfalls jeweils besitzanzeigend, wobei das Objekt unklar bleibt. Im Zweifelsfall ist es der Ehemann oder die Ehefrau: “Liss de Senge ös Isebähne, Jüpp de Seng hät sich dedörch jemaht”: Elisabeths Gatte, der “Ihrige”, ist bei der Eisenbahn beschäftigt, Josefs Ehefrau, also die “Seinige”, ist davon gelaufen. Manchmal klingt Eifeler Platt auch so ähnlich wie Chinesisch: “Schang, breng meng Schohn, de Sonn schengk att schönn.”
Dieser Satz soll der erste gewesen sein, den Christopher Kolumbus 1492 in Amerika aufgeschnappt hat. Das jedenfalls behauptet der Eifeler Autor Peter Kremer in seinen 1949 unter dem Titel “Das lachende Eifeldorf” herausgegebenen Schnurren und Schwänken. Bereits vor Kolumbus – es waren also nicht die Wikinger, die Amerika als erste betraten – sind laut Kremer bereits Eifeler “Muusfallekröme” (Mausefallenkrämer) und Steinguthändler in der neuen Welt gelandet. Und als Kolumbus deren exotische Sprache hört, glaubt er natürlich, er habe nicht Amerika entdeckt, sondern den Seeweg nach Asien gefunden und China erreicht.
Den von Land auf die Schiffe zurück eilenden Spaniern werden die wahren Amerikaentdecker aus der Eifel kopfschüttelnd hinterher gesehen haben: “Schäng, jäng, komm kick, die senn bangk.” Was man im Zweifelfall verstehen könnte . . .
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
[ml] ↑
Land & Leute:
|