Editorial:
Karten fürs Kammermusik-Festival und EIFELON-StandRegion: Die Eifel pulsiert. Überall in der Region werden Ausstellungen, Konzerte und Feste veranstaltet. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Kammermusik-Festival „Spannungen“, bei dem weltberühmte Musiker unter der Leitung von Lars Vogt im Heimbacher Jugendstil-Kraftwerk konzertieren. Auch in diesem Jahr waren die Plätze für das Event in kürzester Zeit ausverkauft!
Doch speziell für unsere EIFELON-Leser stellt Hauptsponsor RWE zwei mal zwei Konzertkarten zur Verfügung. Wer die einmalige Atmosphäre im Kraftwerk hautnah erleben möchte, sollte bis zum 5. Juni eine Mail mit dem Kennwort „Spannungen“, sowie dem gewünschten Datum an redaktion@eifelon.de schicken.
Zwei Karten sind für das Konzert am 9. Juni hinterlegt. Beginn ist um 20.00 Uhr. Für das nächtliche Überraschungskonzert „Encore… Surprise… Zugabe…“ liegen ebenfalls zwei Karten für unsere Leser bereit. Dieses „Nachtkonzert“ beginnt am 12. Juni um 22.30 Uhr.
Wir drücken allen Musikfreunden die Daumen. Viel Glück!
Nähere Informationen zu dem musikalischen Highlight in unverwechselbarem Ambiente finden Sie unter www.spannungen.de.
Wie schon in unserer letzten Ausgabe berichtet, findet am 30. und 31. Mai unter dem Motto “HEIMBACH(ER)LEBEN” ein großes Straßenfest in der kleinsten Stadt NRWs statt. Neben vielfältigen Angeboten wie einer Schatzsuche, Konzerten und traditionellem Handwerk ist auch EIFELON mit einem kleinen Stand vertreten…
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Mit dem Bördeexpress von Düren nach Euskirchen in einer Stunde Im Drei-Stunden-Takt verkehrt der Bördeexpress am Wochenende und an Feiertagen. [Foto: pg]Region: Es wird langsam wieder zur Normalität, dass auf der Bahnlinie Düren-Euskirchen ein Zug verkehrt – und zwar kein Güterzug, sondern eine Personenbahn. Seit Karfreitag rollt der Bördeexpress wieder und inzwischen werden auch ganze Wochenenden und Feiertage abgedeckt. Im Drei-Stundentakt können Fahrgäste von Düren nach Euskirchen gelangen und dabei ein Fahrrad sogar kostenlos mitnehmen, denn der Bördeexpress ist bei Ausflüglern sehr beliebt. Sie seien sehr erfreut über den Zuspruch, den die Bahn erfahre, meinte Hansbert Schruff, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Rurtalbahn e.V. und schon viele Jahre mit dabei. Pro Tag hätten sie 140 bis 170 Fahrgäste, konnte er stolz verkünden. Die Bahn steht nicht nur bei Ausflüglern hoch im Kurs, mittlerweile nutzen auch viele Reisende und Studenten den Bördeexpress, um zu weiter entfernten Zielen zu gelangen.
Das erklärte Ziel aller Beteiligten ist die Wiedereinführung des Regelverkehrs. 1983 wurde die Strecke eingestellt, doch die Gleise blieben dank des Güterverkehrs erhalten. Vor nunmehr elf Jahren gründete sich der Bürgerbahnverein, um die Strecke für den Personenverkehr wieder zu beleben.
Die Ausweitung des Fahrplans auf das ganze Wochenende und die Erhöhung des Taktes sind ein weiterer Meilenstein auf diesem Weg. Inzwischen sind auch die Landräte Wolfgang Spelthahn, Kreis Düren, und Günter Rosenke für den Euskirchener Kreis Vorsitzende des Vereins, um die Professionalisierung voranzutreiben. Für die Ehrenamtlichen des Vereins bedeutet dies eine große Entlastung. Schruff entkräftet aber auch Befürchtungen, dass der Busverkehr mit Aufnahme des Regelverkehrs des Bördeexpress eingestellt werden könnte. Sie wollen nicht gegeneinander arbeiten, versicherte Schruff: „Die Buslinie 298 ist zur Erschließung der Fläche absolut notwendig“. Es müsse eine sinnvolle Verknüpfung zwischen Bahn und Bus geben.
Damit der Bördeexpress allerdings täglich fahren kann, sind noch einige dicke Bretter zu bohren. Im Vergleich zu den Metropolen sei dies eine kleine Maßnahme, meinte Schruff und er zeigte sich zuversichtlich, dass das Ziel Regelverkehr erreicht wird. Zur Zeit werden an der Strecke noch technische Verbesserungen vorgenommen, um für einen reibungslosen Verkehr zu sorgen. Momentan müssen die Zugbegleiter jeden einzelnen Bahnübergang per Hand absichern. Das bedeutet, die Bahn hält vor dem Bahnübergang, ein Vereinsmitglied springt aus dem Zug, um den Übergang zu sichern, die Bahn fährt ein kurzes Stück weiter und nimmt den Mitarbeiter wieder auf. Die Fahrzeit könnte sich künftig um 16 Minuten verkürzen, jetzt braucht die Bahn für die Strecke Düren nach Euskirchen eine Stunde. Für die Ausflügler ist die Dauer jedoch eher Nebensache, sie können während der Fahrt die Aussicht durch die Panoramafenster genießen. „Es ist ein fantastischer Ausblick“, schwärmte Hansbert Schruff von der Fahrt. Im Zug erhalten die Fahrgäste noch einige Informationen zu Ausflugszielen und Informationen der Bahn. Tickets des VRS, AVV und NRW-Tickets werden anerkannt.
Informationen zum Fahrplan des Bördeexpress: www.boerdeexpress.de
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Von frommen Männern und süffigen Bieren Orval, bestehend aus den Ruinen der alten Abtei und dem nicht zugänglichen neuen Teil aus den 1930er Jahren, dessen Kirchturm man rechts im Hintergrund sehen kann. [Fotos: awb]Region: Mal angenommen, Sie haben ein Produkt des täglichen Bedarfs, zum Beispiel ein Getränk entwickelt, das unter Kennern zu den weltbesten seiner Art gezählt wird und das allenthalben begehrt ist. Was werden Sie wohl tun? Werden Sie nicht dafür sorgen, dass die Produktion der Nachfrage gerecht wird und man Ihr Getränk überall kaufen kann, so dass Sie sehr schnell sehr reich werden? Eben. Ich auch.
Nicht so die Mönche der Trappistenabtei Sint-Sixtus bei Westvleteren in Belgien. Deren drei Biersorten, die tatsächlich in vielen Bewertungen als die besten weltweit gefeiert werden, sind nur im Kloster selber und nach einer aufwändigen Anmeldeprozedur zu bekommen. Wer diese Prozedur nicht kennt oder nicht ernst nimmt, muss durstig bleiben. Wie es einem dänischen Journalisten erging. Den hatte im heimischen Kopenhagen die Kunde vom besten Bier der Welt erreicht, was ihn umgehend eine Fahrt nach Belgien unternehmen ließ. Er war gut 1.100 km unterwegs und musste sich, am Kloster angekommen, darüber belehren lassen, dass auch er nichts kaufen könne, er habe sich nicht einige Wochen zuvor angemeldet. So musste er unverrichteter Dinge weitere 1.100 km zurück nach Kopenhagen fahren. Der Bruder Brauer in Sint-Sixtus war nicht zu erweichen. Was beweist: Auch das Prinzip der christlichen Nächstenliebe hat offenbar seine Grenzen.
Nicht ganz so rigide geht es bei anderen Trappistenklöstern zu, die Bier brauen. Von denen gibt es weltweit ganze zehn, davon sechs in Belgien, zwei in den Niederlanden, eins in Österreich und eins in den Vereinigten Staaten. Deren Biere sind, wenn auch nicht immer ganz einfach, leichter zu bekommen und stehen denen aus Westvleteren nur wenig nach. Die Belgischen unter ihnen wollen wir näher betrachten.
Trappistenmönche zeichnen sich durch ein besonders asketisches, zurückgezogenes Leben sowie durch eine geradezu legendäre Schweigepflicht aus; als Frisöre, Versicherungsvertreter oder Taxifahrer wären die frommen Brüder somit eher nicht geeignet. Vom Brauen hingegen verstehen sie eine ganze Menge; seit Jahrhunderten erweisen sie sich als große Meister auf diesem Gebiet. Man mag verwundert einwenden, was Askese denn mit Bier zu tun habe, und es ist tatsächlich nicht ganz einfach, einen plausiblen Zusammenhang herzustellen. Doch wir bewegen uns auf dem Feld des praktizierten Glaubens, und dessen Anhänger biegen im Notfall so lange etwas zurecht, bis es passt.
 Hier überlebt kein Schädling: Blick in einen brodelnden Sudkessel in der Abtei Orval. Dass generell früher in vielen Klöstern gebraut wurde, lag an der relativ simplen Herstellung von Bier und der Tatsache, dass die Rohstoffe billig und leicht verfügbar waren. Die Mönche, als gebildete Menschen ihrer Zeit, fanden heraus, dass zwischen dem damals verfügbaren Trinkwasser und der Verbreitung von Seuchen und anderen Erkrankungen ein Zusammenhang bestehen musste. Wasser, zu Bier verwandelt, ließ sich hingegen bedenkenlos trinken. Warum das so war, wusste man nicht, da Viren und Bakterien noch gar nicht entdeckt worden waren, aber man fand eine plausible Erklärung: Der Vorgang des Brauens auf der Basis einheimischer Gerste war offenbar gottgefällig, und wer dies tat, wurde vom Grundgütigen durch anhaltende Gesundheit belohnt. Dies leuchtete jedem ein. Hinzu kam, dass früher Klosterbiere kaum einer Unterwanderung der Askese dienen konnten, sie enthielten nur sehr wenig Alkohol, und einen echten Genuss werden sie auch nicht vermittelt haben, da erst im Laufe der Zeit ein durchdachtes Brauen wohlschmeckender Biere möglich wurde.
Neben dem gesundheitlichen Aspekt des Bierbrauens in Klöstern gab es noch einen weiteren, der eine gewisse Schlitzohrigkeit der frommen Brüder verrät. Da in der Fastenzeit kaum feste Nahrung erlaubt war, man sich aber ungern alleine mit dünnen Suppen und harten Brotkanten abfinden mochte, wurde nach dem Motto „Das wenige, das ich esse, kann ich auch trinken“ nahrhafter und zudem auch noch wohlschmeckender Gerstensaft genossen. Damit verstieß man nicht gegen die strengen Fastengebote, schließlich waren im Bier noch weniger feste Bestandteile als in einer frugalen Mehlsuppe. (Ähnlich schlau ging man früher mit dem Gebot des Fisch- statt Fleischessens in religiös motivierten Fastenzeiten um. Man ernannte Säuger wie den Biber oder Vögel wie die Ente kurzerhand zu Wassergetier, und schon waren sie „koscher“. Aber das ist eine andere Geschichte.)
Zurück zu den fleißigen, schweigenden Trappisten in Belgien. Dort brauen neben dem bereits erwähnten Westvleteren die Klöster in Achel und Westmalle (Flandern) sowie in Orval, Rochefort und Chimay (Wallonien) ihre beliebten Hopfen-und-Gerstensäfte. Um das Erzeugnis Trappistenbier nennen zu dürfen, müssen die Biere tatsächlich in einem Trappistenkloster gebraut werden, und es müssen bei der Herstellung Mönche (mit)arbeiten. So manche „Klosterbrauerei“ heutzutage ist nämlich ein Schwindelunternehmen – deren Biere werden von Großbrauereien ganz woanders hergestellt, und das Kloster gibt für gutes Geld bloß seinen Namen her. Das bekannte Leffe Abteibier zum Beispiel wird vom Biermulti Anheuser-Busch in der Stella-Artois Brauerei in Leuven gebraut, weit weg vom Kloster Notre Dame de Leffe bei Dinant. So etwas würden sich die strengen Trappisten niemals erlauben. Und täte eines ihrer Klöster es doch, wäre das Qualitäts-Prädikat Authentic Trappist Product für ihr Bier perdu. Was weitreichende, weltliche Folgen hätte, vom sicheren Platz in der Hölle für die Verantwortlichen mal ganz abgesehen.
Und noch ein Faktor spielt für das Prädikat Trappistenbier eine Rolle: Der überwiegende Teil des erzielten Erlöses fließt nicht in den Bau von prunkvollen Badewannen, Hochwürdensitzen und die Anlage von Goldfischteichen, sondern in die Finanzierung karitativer Projekte. Wer sich also mit Bieren aus Rochefort oder Orval eindeckt, tut ebenso eine gute Tat wie der, der er einen Batzen Euros in den Opferstock fallen lässt. „Tue Gutes und trinke darüber!“ könnte man das Motto nennen, an dem gewiss nichts auszusetzen sein dürfte.
Im 2. Teil erfahren wir mehr über die Verschiedenheiten der belgischen Trappistenbiere und über die Tatsache, dass es außer ihnen in ganz Belgien nur ein einziges Abteibier gibt, das wirklich in einer Abtei gebraut wird.
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Natur als Vorbild: Die Keramikerin Marion Winkel-Wergen Marion Winkel-Wergen lässt sich von der Natur inspirieren. [Fotos: bwp]Heimbach, Hasenfeld: Im Regal steht ein silberner Minibackofen und an der weißen Arbeitsplatte ist eine chromblitzende Nudelmaschine festgeschraubt. Nein, die Rede ist nicht von einer perfekt eingerichteten Single-Küche, sondern vom Schmuck-Atelier der Künstlerin Marion Winkel-Wergen. Hier, im lichtdurchfluteten Raum ihres Hasenfelder Hauses, entstehen individuelle Schmuckstücke. In allen erdenklichen Farbverläufen und Marmorierungen. Ausgangsmaterial ist Polymer-Clay, eine knet- und modellierbare Masse, die erst im Backofen bei gut 100 Grad aushärtet.
 Aus Ton kreiert Marion Winkel-Wergen eigenwillige, filigrane Objekte.
Bereits ihr halbes Leben hat sich Marion Winkel-Wergen dem Ton verschrieben, formt urige Garten-Dekorationen und filigrane Gebilde, die an das zarte Netzwerk von Korallen erinnern. Beim Schnorcheln in der Karibik entdeckte sie diese Wunderwerke der Natur und setzte alles daran, solche Strukturen mit einem speziellen Ton, der mit Papierfasern verstärkt und somit extrem geschmeidig ist, nachmodellieren zu können. Für ihre innovativen Ideen im Umgang mit Ton bekam sie 2008 den Publikumspreis beim berühmten Raerener Töpfermarkt und seit Jahren arbeitet sie als Dozentin der Internationalen Kunstakademie.
Nun kam das neue „Versuchsfeld“ Schmuck hinzu. Für ein selbst genähtes Kleid suchte Marion Winkel-Wergen individuellen, farblich passenden Schmuck und fing an, mit einer Knetmasse zu experimentieren. Die Farbgebung für die handgefertigten Schmuckstücke entlehnt sie der Natur. So erinnern manche Armbänder an die schillernde Innenseite von Muscheln, andere Perlen oder Plättchen gleichen Blütenkelchen oder buntem Herbstlaub. Und in manchen Ketten sind glitzernde Köder eingegliedert, mit denen Angler auf Fang nach Forellen gehen. Ein absolut ungewöhnlicher Blickfang.
 Scheibchen für Scheibchen entsteht farbenfroher Schmuck. Jedes Teil ein ungewöhnliches Unikat. [Foto: privat] Durch Kneten und Walzen, Mengen und Modellieren entstehen aus dem bunten Rohmaterial, das Marion Winkel-Wergen teilweise aus Amerika kommen lässt, aparte Unikate. Genau wie die venezianischen Glasbläser setzt sie viele verschieden bunte Farbstränge nebeneinander, bis ein „Millefiori“-Effekt entsteht. Scheibchenweise abgeschnitten gibt die Polymer-Rolle dann das innenliegende Motiv frei – egal, ob Blume oder Schmetterling. Bei der Kaleidoskop-Technik scheinen sich die Farbnuancen ins Unendliche zu spiegeln.
Die verwendete Masse erinnert an vertrautes Knetgummi aus alten Kindheitstagen. Um filigrane Muster und Motive herstellen zu können, werden die einzelnen Elemente teilweise hauchdünn ausgewalzt. „Deshalb die Nudelmaschine“, erklärt Marion Winkel-Wergen schmunzelnd. „Aber nur auf Schmuck verlegen, klappt irgendwie nicht“, räumt die Keramikerin ein, denn sobald sie wieder den geschmeidigen Ton in ihren Händen formt, vergisst sie Zeit und Raum. Sie nennt es das „Ich bin dann mal weg“-Gefühl. Jene Phase, in der vier oder fünf Stunden lang selbstvergessen neue Plastiken entstehen. Trotzdem hat sie sich aus gesundheitlichen Gründen ein Limit gesetzt. „Solange der Brennofen noch läuft, mache ich mit Ton weiter. Wenn aber eine der Heizspiralen kaputt geht, höre ich endgültig auf“, formuliert sie ihre Maxime. Die Mitglieder der Heimbacher Jungen Alten, für die sie kostenlose Töpferkurse anbietet, hoffen jetzt natürlich, dass der alte Brennofen noch viele Jahre durchhält…
Einige der Keramik- und Schmuckarbeiten von Marion Winkel-Wergen sind im Rahmen des Heimbacher Stadtfestes am 31. Mai im ehemaligen Friseur-Salon Lennartz zu sehen. Details zu ihren künstlerischen Aktivitäten finden sich unter www.mwwtonart.de oder www.kunstakademie-heimbach.de.
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ZwEifler: Das Bistum und die Flüchtlingskinder Bild aus dem Aachener Dom. [Foto: p.stachura CC BY-ND 2.0]Umland, Aachen: Das Bistum Aachen hat erstmalig in seiner Geschichte seine Finanzen offengelegt. Es sind beeindruckende Zahlen, die letzte Woche von Generalvikar Dr. Andreas Frick und von Finanzdirektor Joachim Eich vorgestellt wurden: Im Jahr 2013 belief sich das Vermögen des Bistums auf 639 Millionen Euro. Die größten Einnahmen wurden 2013 durch die Kirchensteuern der 1,09 Millionen Katholiken aus dem Bistum erzielt. 228 Millionen Euro und damit fast zwei Drittel der Gesamteinnahmen von 331 Millionen haben die Gläubigen bezahlt. Davon blieb, nach Abzug der laufenden Verpflichtungen, ein Gewinn von 80 Millionen Euro übrig. „Wir sind solide aufgestellt“, sagte der Generalvikar Dr. Andreas Frick.
Der Bischöfliche Stuhl in Aachen veröffentlichte ebenfalls seinen Finanzbericht. Er verfügte 2013 über ein Vermögen von rund neun Millionen Euro. Unabhängig davon hat das Aachen Domkapitel, Eigentümer des Aachener Doms, ebenfalls einen eigenen Haushalt. Dieser soll aber erst nächstes Jahr offengelegt werden. (Veröffentlicht am 19.05.2015)
Die „Aachener Hände” – das Patenschaftsprojekt für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge, des „Katholischen Vereins für soziale Dienste e.V.“ (SKM) – wendet sich mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit: Für das laufende Jahr fehlen 60.000 Euro, um das Weiterbestehen der Betreuung über den 1. Juni hinaus sicherzustellen. Die bisherige Unterstützung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge läuft Ende Mai aus. Sollte die Finanzierung für das zweite Halbjahr 2015 nicht sichergestellt werden, ist das Projekt am Ende.
Die „Aachener Hände“ vermitteln und schulen ehrenamtliche Paten, Ansprechpartner und Bezugspersonen, die den jungen Flüchtlingen bei ihrer Integration in unsere Gesellschaft behilflich sind. Sie zu Ämtern begleiten oder bei der Wohnungs- und Jobsuche helfen. Kurz: Dafür sorgen, dass die Jugendlichen in unserer – für sie weitgehend fremden – Welt Unterstützung und Hilfe finden…
Der Vorsitzende des Stiftungsforums Kirche im Bistum Aachen Generalvikar Dr. Andreas Frick überreichte dem Flüchtlingsprojekt „Aachener Hände“ einen Förderzuschuss in Höhe von 10.000 Euro. (Veröffentlicht am 13.05.2015)
Diese Meldungen innerhalb einer Woche geben zu denken: Da setzen sich Aachener Bürger im Rahmen eines kirchlichen Projekts selbstlos für jugendliche Flüchtlinge ein, opfern ihre Zeit und nutzen ihre Kontakte. Versuchen, den jungen Neubürgern Beistand, Hilfe, Zuneigung zu geben. Nun geht dem Projekt das Geld aus… Die Kirche beteiligt sich zwar – aber nur ein wenig…
„Die Kirche führt an vielen Orten, in unterschiedlichen Lebenswelten und in allen Lebensabschnitten Menschen im Sinne ihres Auftrages zusammen. In Erfüllung dieses Auftrags setzen wir das Vermögen der Kirche ein. Auch in Zukunft ist unser Planen und Handeln darauf ausgerichtet“, erklärte Generalvikar Dr. Andreas Frick anlässlich der Veröffentlichung des Finanzberichts 2013.
Der Gewinn von 80 Millionen geht – laut Finanzbericht – zum Großteil in die Rücklagen. Hätte man bei der Flüchtlingsbetreuung der „Aachener Hände“ nicht trotzdem etwas großzügiger sein können, Herr Generalvikar?
“Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen.” (Jorge Mario Bergoglio)
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Die vergessene Heilige: Christina von Stommeln Rekonstruktion des Anlitzes der Seligen Christina von Stommeln [Fotos: privat]Nideggen: Im 14. Jahrhundert war Nideggen für fast 250 Jahre ein viel besuchter Wallfahrtsort. Von 1342 bis 1591 beherbergte die Stadt die Gebeine der Christina von Stommeln. Sie war eine Mystikerin des 13. Jahrhunderts, die – soweit bekannt – als erste Stigmatisierte in die katholische Kirchengeschichte eingegangen ist. Unter Stigmatisierten versteht die katholische Kirche Menschen, an deren Körper sich die Wundmale Christi abzeichnen, die dieser bei seiner Kreuzigung erlitten hatte.
Christina stammte, wie bereits der Name verrät, aus dem Dorf Stommeln, westlich von Köln. Sie wuchs in ihrem Elternhaus in wohlhabenden Verhältnissen einer Bauernfamilie auf. Im Alter von dreizehn Jahren verließ sie, ausdrücklich gegen den Willen der Eltern, die Familie und blieb bis zu ihrem 17. Lebensjahr in einem Beginenkonvent in Köln. Die Beginen waren keine Nonnen, sondern streng religiöse Frauen, die ihre Aufgabe in der Betreuung der Armen, Kranken und Sterbenden sahen.
Weil sie wegen Trance- und Entrückungszuständen beim Betrachten von Bildern der Leiden Christi oft tagelang für ihre Mitschwestern nicht ansprechbar war – Christina fiel über Tage in einen Erstarrungszustand – wurde sie zurück nach Hause geschickt.
Kurze Zeit später zog sie im Pfarrhof bei Pfarrer Johannes ein. Im Pfarrhaus begegnete sie 1267 dem Mystiker und Dominikanermönch Petrus von Dacien. Zwischen dem weltläufigen Ordensmann und der frommen Frau entstand eine intensive Bindung. Für die folgenden drei Jahre bis zu Petrus endgültiger Rückkehr nach Schweden sind zwölf weitere Besuche bezeugt. Danach korrespondierten die Beiden bis zu seinem Tod 1289. Im Alter von 46 Jahren zog Christina in eine Klause, wo sie zurückgezogen lebte und ihr geringes Einkommen durch Näharbeiten sicherte. Dort starb sie am 6. November 1312 im Alter von 70 Jahren. Sie galt bereits zu Lebzeiten in der ländlichen Bevölkerung als eine heilige Frau, wurde geachtet, geehrt und erhielt Besuch von Gottsuchenden aus ganz Europa. Nach ihrem Tod im Jahr 1312 wurde ihr zu Ehren an ihrem Grab in Stommeln ein Stift, ein Zusammenschluss von Geistlichen begründet, das sich wohl vor allem dem Kult der Christina – nach Meinung des Volkes „eine Heilige“ – widmete. Hier sind auch die ersten Wunder der Christina bezeugt. So soll Graf Dietrich IX. von Kleve an ihrem Grab von der Gicht geheilt worden sein.
 Im Inneren der Jülicher Stiftskirche.
Auf Initiative des damaligen Markgraf Wilhelm von Jülich und in Zusammenarbeit mit dem Kölner Erzbischof, einem Bruder des Jülichers Markgrafen, wurde 1342 dieses Stommeler Stift und die Gebeine der Christina, nach Nideggen verlegt. Er wollte damit seine Residenz Nideggen als Ort der Heiligenverehrung etablieren. Für dieses Stift errichtete der Markgraf eine neue dreischiffige Basilika auf dem Gelände des heutigen Christinenstiftes. Auf Grund der tausenden „Christina Pilger“, die in der Folge jährlich nach Nideggen kamen, bedeutete der Bau der Stiftskirche und die damit verbundene Heiligenverehrung eine wirtschaftliche Aufwertung der Stadt. Nideggen wurde zum bedeutenden und viel besuchten Wallfahrtsort.
250 Jahre später war es mit den sprudelnden Einnahmen vorbei, als die große dreischiffige Basilika 1543 im Krieg gegen Kaiser Karl V. um die Erbfolge in Geldern total zerstört wurde. Das Stift übersiedelte und bekam seine neue Heimat 1569 in der Residenz in Jülich. Dabei blieben die Gebeine der seligen Christina zunächst in Nideggen, weil in der Zeit der Reformation, mit ihrer Ablehnung der Heiligenverehrung, das Interesse an den Reliquien stark nachgelassen hatte. Erst nach dem Konzil von Trient wurde von katholischer Seite die Heiligenverehrung wieder aufgenommen. Das inzwischen in Jülich installierte Stift entsann sich seiner früheren Heiligen: In einer Nacht- und Nebelaktion wurden ihre Gebeine 1591 nach Jülich entführt, wo sie bis zum heutigen Tage ruhen. Landläufig bewerteten die damaligen Nideggener Bürgerinnen und Bürger das Jülicher Vorgehen verständlicher Weise sehr hemdsärmelig: „Man hat unsere Heilige gestohlen!“. Von der Nideggener Seite wurde alles versucht, die sterblichen Überreste von Christina zurück zu bekommen, doch alle Bemühungen blieben fruchtlos.
Da die Nideggener Basilika nach dem Erbfolgekrieg nur noch eine Ruine war, bauten die Schwestern vom Minoritenorden in den Jahren 1653 bis 1662 eine neue Kirche an der alten Stelle auf. Während der französischen Besetzung des Rheinlandes wurde 1802 dieses Kloster aufgelöst, auch die neue Kirche existiert heute nicht mehr.
Christina von Stommeln wurde 1908 vom Vatikan selig gesprochen. Im Jahr 1909 kam eine Reliquie, das Schlüsselbein der Christina, nach Nideggen zurück. Die Reliquie war zuerst in der Pfarrkirche untergebracht und wurde später ins Christinenstift überführt. Ihr Grab hat die selige Christina von Stommeln noch heute in Jülich.
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"Club der toten Eifeldichter" Manni Lang (v.l.), Katia Franke und Ralf Kramp gaben die Eifeler Poeten in Wort und Bild wieder. [Fotos: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress]Euskirchen, Kuchenheim: Teuflisch gut und himmlisch böse – beides war der Lit.Eifel-Abend in der Shedhalle des LVR-Industriemuseums. In den Hauptrollen: WDR-Moderatorin Katia Franke, Eifel-Kenner Manfred Lang und Krimi-Autor Ralf Kramp. Sie gaben im „Club der toten Eifeldichter“ Kostproben bekannter und unbekannter Eifelpoeten zu Gehör. Zuweilen zeigte das Trio sogar unterhaltsames Szenenspiel. Bei Armin Renkers „Teufel im Sack“ trickste Lang als durch und durch listiger Schmied böse den armen Teufel Kramp aus. Rund 160 Zuhörer waren begeistert.
Zum ersten Mal fand eine Lit.Eifel-Lesung in der alten Spinnerei der ehemaligen Tuchfabrik Müller statt. Zwischen Spindeln und Spulen ließ es sich vortrefflich zuhören: „Die Shedhalle hat eine ganz besondere Atmosphäre. Die Maschinen, die hier stehen, sind etwa 100 Jahre alt. Sie gehören in die Zeit der Schriftsteller, die heute hier zu Wort kommen, was könnte da besser passen“, freute sich auch Detlef Stender, Leiter des Industriemuseums.
Das Literaten-Trio konnte jedenfalls aus dem Vollen schöpfen. Die Liste Eifeler Autoren ist länger, als man gemeinhin annimmt. Die Autoren, die für diesen Abend ausgewählt wurden, hatten entweder in der Eifel gelebt oder über den als rau bekannten Landstrich geschrieben. „Wir haben eine willkürliche Auswahl getroffen, nehmen Sie es als Appetithäppchen“, so Manfred Lang. Alphabetisch reichten sie von Johanna Baltz bis Peter Zirbes. Sogar der Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway zählte dazu, der von Lang mit seiner Kriegsreportage rezitiert wurde. Nur wenige wüssten, dass sich der Bestseller-Autor im Winter 1944/45 monatelang als Kriegskorrespondent in der Nordeifel aufgehalten habe. Hemingway sei dabei Augenzeuge der Kämpfe im Hürtgenwald geworden.
Schwülstig, schaurig, eindringlich, warmherzig kamen die Eifeler Prosatexte daher. Von einer brennenden Vogelscheuche bis hin zur traurigen Weihnacht reichten die Themen. Kramp & Co. schlugen lustige und leise Töne an. Immer wieder war die Eifellandschaft im Fokus der Autoren. Mal war es ein realistisches Licht (etwa bei Ernst Thrasolt), mal eine üppige Huldigung des Landstrichs (so bei Johanna Baltz). Kramp wurde es angesichts solcher Verse „wie tief in Dir geheimes Feuer glüht…“ zu viel: „Keine Panik, diesen üppigen Zuckerguss werden Sie nicht den ganzen Abend genießen müssen.“ Natürlich durfte auch Clara Viebig als populärste Eifelautorin genauso wenig fehlen, wie Nanny Lambrecht („die katholische Viebig“). Kramp lobte die beiden Schriftstellerinnen: „Die zwei gewichtigen Eifelautorinnen schreiben sehr ausdrucksstark. Faszinierend, wie da beim Hören und Lesen direkt Bilder entstehen.“
Dekoriert war der Tisch der Protagonisten mit Spindeln voller Garn, aber auch alte, vergilbte Bücher lagen vor ihnen. Eins davon nahm Kramp in die Hände: Einen ersten Eifel-Krimi (!), der 1940 von Reinhard Wenz geschrieben wurde und in Ulmen angesiedelt war. „Miss-Marple“-like beginnt der Autor im 17. Kapitel mit einem Elf-Uhr-Abendzug und entwickelt eine mörderische Dorfgeschichte, in der Frau Lehrer, die Schmiedfrau, der Briefträger, der Schreiner und nicht zuletzt der Schinkenkanadier eine Rolle spielen.
Die Mischung passte: Die Radiostimme von WDR-Moderatorin Katia Franke, der polternde Eifeler mit Manni Lang und der trotz Eifeler Släng durchaus aristokratisch wirkende Ralf Kramp. Veranstaltet wurde der Abend in Kooperation mit dem Verein der Freunde und Förderer des LVR-Industriemuseums Euskirchen. Deren Vorsitzender, Heinz-Otto Koch, ist glücklich: „Es war beeindruckend, unter die Haut gehend und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.“ [pp]
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Tollkühne Männer auf rasenden Tonnen Heiß her geht es am 21. und 22. August bei der Europameisterschaft im Mülltonnenrennen, die von den „Eifel-Roadrunners“ in Breitenbenden veranstaltet wird. [Foto: Paul Düster/pp/Agentur ProfiPress]Mechernich, Breitenbenden: Im August wird das 640-Einwohner-Örtchen Breitenbenden im Stadtgebiet Mechernich wieder zum Mekka der Mülltonnen-Piloten: Die „Eifel-Roadrunners“ veranstalten am Freitag und Samstag, dem 21. und 22. August, die Europameisterschaft in der wohl verrücktesten aller Rennsportarten: Dem Mülltonnen-Rennen.
Für die tollkühnen Kerle werden handelsübliche Mülltonnen mit minimalen, der Sicherheit der Starter dienenden Modifikationen zu „fliegenden Kisten“, mit denen sie sich auf der 300 Meter langen, legendären Weltmeisterschafts-Strecke von 2014 zu Tal stürzen, um den Europameister zu ermitteln. Es treten „Profis“ gegen „Amateure“ an. „Mitmachen kann jeder ab 16 Jahren – egal ob Mann oder Frau, ob groß oder klein, ob sportlich oder nicht“, sagt Mike Trautwein, erster Vorsitzender der „Eifel-Roadrunners“.
Doch nicht nur Einzelstarter gehen ins Rennen. Auch Teams, bestehend aus drei Teilnehmern, kämpfen um den Sieg. Prämiert werden die drei besten Einzelstarter und die drei besten Mannschaften. Im anschließenden Showrennen ohne Altersbegrenzung werden die tollsten Umbauten aus Abfallbehältern zu sehen sein. „Alle, die sich angesprochen fühlen, können mit ihren Showtonnen mitmachen“, sagt Trautwein und wünscht sich viele eifrige Bastler. Die „Eifel-Roadrunners“ stellen zum Preis von zehn Euro sowohl Tonnen für das Hauptrennen als auch Showtonnen für den Umbau zur Verfügung.
Auch rund um die Rennstrecke gibt es ein kunterbuntes Programm: Fahrerlager, Kinderbetreuung, Trommelgruppen und Spiel und Spaß für Jung und Alt. Auch kulinarisch wird jeder auf seine Kosten kommen.
Anmeldungen werden bis zum 25. Juli an eifelroadrunners@web.de unter Angabe des Rennens und der Starterzahl erbeten. Die Startgebühr fürs Hauptrennen beträgt fünf Euro, die Teilnahme am Showrennen ist gratis. Interessierte erhalten eine Bestätigungsmail mit der Bankverbindung. Der Eingang der Startgebühr sichert den Startplatz.
Jeden zweiten Sonntag im Monat ab 14.00 Uhr und jeden letzten Samstag im Monat ab 16.00 Uhr ist auf der Rennstrecke Münstereifeler Straße Training angesagt. Jeder kann vorbeikommen, um mitzumachen oder sich zu informieren. Nähere Infos zu dem ungewöhnlichen Wettrennen unter
https://www.facebook.com/pages/Eifel-Roadrunners/685990148139102?ref=bookmarks [pp]
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Es geht rund im Sport #18 Spannenden Reitsport gibt es ab dem kommenden Donnerstag auf der Reitanlage der Familie Klaus Halfter beim großen Turnier des Reitsportzentrums Euskirchen-Dom-Esch zu bestaunen. [Fotos: pd]Region: Reiten. In der kommenden Woche steigt das erste große Reitturnier im Kreis Euskirchen. An drei Tagen kämpfen die Reiter aus dem Kreis und aus den Nachbarkreisen um Schleifen beim Turnier des Reitsport Zentrums Euskirchen-Dom-Esch. Bereits am Donnerstag (Fronleichnam) beginnt das große Turnier auf der schmucken Reitanlage der Familie Klaus Halfter. Dabei steht der erste Tag ganz im Zeichen der Dressurreiter. Bereits um 7.00 Uhr wird im Viereck mit einer Dressurprüfung der Klasse A* eröffnet. Mit dem Highlight des Tages – einer Dressurprüfung der Klasse M* – wird der Turniertag um 18.30 Uhr beendet. Am Samstag geht es dann weiter auf der Reitanlage Halfer. Begonnen wird wieder um 7.00 Uhr mit einer Springpferdeprüfung der Klasse A**. Um 19.00 Uhr steigt dann mit einer Springprüfung der Klasse M* die letzte Prüfung des zweiten Tages. Am Schlusstag beginnen noch einmal die Dressurreiter. Am Sonntag um 7.00 Uhr geht es in einer Dressurprüfung Klasse A* für Mannschaften um die Qualifikation für das „Pferdeklinik Burg Müggenhausen Jugend-Vereins-Championat Rheinland Dressur“. Zwei sehenswerte Spring-Prüfungen bilden den Abschluss der Turniertage des RSZ Euskirchen-Dom-Esch. Um 16.30 Uhr wird eine Stilspringprüfung der Klasse M* zur Qualifikation zum „Ersten Großen FAB Amateur-Cup“ (Förderkreis für Amateur- und Berufsreitsport) durchgeführt. Danach geht es um 18.00 Uhr in einer Springprüfung der Klasse M* ein letztes Mal um die begehrten Schleifen.
 Florian Scory zeigte bei den Heimrennen des MSC Wißkirchen eine starke Leistung.
Motocross. 2.000 Zuschauer beim Motocross des MSC Wißkirchen. Drei Tage lang heulten an Pfingsten die Motoren auf der Rennstrecke am Rosenbusch in Satzvey. Nach dem Auftakt am Samstag beim “Drei Stunden Mofa-Rennen”, bei dem der Spaß im Vordergrund stand, ging es am Sonntag bei den ersten heißen Läufen um Punkte zur Deutschen Amateur Motocross Meisterschaft. In sieben verschiedenen Klassen wurde um jeden Zentimeter gekämpft. Das Highlight des Tages war die Damen-Klasse. Mit 26 Ladies war die Konkurrenz enorm stark. Vorne mit dabei die Lokalmatadorin Maren Ruiters (MSC Wißkirchen), die sich mit einem ersten und einem zweiten Platz in den beiden Läufen am Ende nur Carmen Allinger (MCC Ohlenberg) geschlagen geben musste, da diese den zweiten Lauf gewann. Auf Rang zehn landete Jessica Steiniger (MSC Wißkirchen). Ihre ersten Läufe bei den Damen bestritt Selina Gassen und landete auf Anhieb auf dem 18. Platz. “Ich bin mit meinem Auftakt sehr zufrieden und freue mich bereits auf die nächsten Rennen”, meinte die Sprecherin des MSC Wißkirchen nach den beiden Läufen. Am Pfingstmontag sorgte Paul Löhmer vom Veranstalter mit zwei blitzsauberen Laufsiegen in der Klasse Junioren MX2 für das erste Ausrufezeichen. In der größten Klasse – DAM Inter MX2/Open – musste der Veranstalter dann anderen den Vortritt lassen. Der Kreuzauer Pascal Proenen (MCC Ohlenberg) holte sich mit zwei Laufsiegen die Tageswertung. Zweimal auf den starken siebten Platz fuhr der in Mechernich-Weyer wohnende Hendrik Naßheuer vom MSC Roggendorf.
Stark auch der Auftritt von Florian Scory in der Klasse National MX2. Auf einem Podestplatz liegend wurde er in eine Rangelei im ersten Lauf verstrickt und fiel auf den neunten Platz zurück. Im zweiten Lauf lief es dann besser und der Kaller landete auf dem vierten Platz. Das bedeutete für den Nachwuchspiloten am Ende Rang drei in der Tageswertung.
 Das Gepannteam Daniel Gölden und Mario Ilten hatten nach dem Sieg im ersten Lauf Pech. Beim zweiten Durchgang wollte das Gespann einfach nicht anspringen.
Mit Spannung erwartet wurden die Läufe der Seitenwagenklasse. Bei den Publikumslieblingen waren es die Lokalmatadoren Daniel Gölden und Mario Ilten, die mit Trainingsbestzeit in den ersten Lauf gingen. Der Start gelang nicht so, wie erhofft, das Duo kam auf Rang vier aus der ersten Runde. Doch Gölden/Ilten kämpften sich nach und nach an den Konkurrenten vorbei und siegten im ersten Lauf souverän. Schock jedoch im zweiten Durchgang. Die Technik versagte, das Motorrad wollte einfach nicht anspringen und so gingen die Lokalmatadore, die seit dieser Saison für den MSC Rheindahlen starten, mit zwei Runden Rückstand in Lauf zwei. Zwar kämpften sie sich noch einige Plätze nach vorne, aber die Hoffnung auf den Tagessieg war dahin. “Schade, es ist schon ärgerlich, wenn das Moped einfach nicht starten will. Ich denke, es lag an der Zündung oder den Kerzen. Vom Tempo her war der Tagessieg heute durchaus realistisch”, meinte ein frustrierter Seitenwagenfahrer Daniel Gölden aus Obergartzem. Doch das Duo hat bereits weitere Pläne geschmiedet. Anfang August werden sie beim IMBA-Lauf (Europameisterschaft) in Düren-Arnoldweiler für die deutsche Mannschaft an den Start gehen.
 Valdon Halimi (am Ball) und seine Mannschaftskollegen vom TSC Euskirchen sind am Sonntag zu Gast beim VfL Leverkusen.
Fußball. Mittelrheinliga. Nach dem mageren 1:1 beim Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht Germania Erftstadt-Lechenich müssen die Fußballer des TSC Euskirchen am Sonntag auswärts antreten. Das Team von Trainer Kurt Maus ist am Sonntag um 15.30 Uhr zu Gast beim Tabellenneunten VfL Leverkusen. Im Hinspiel hatten die Kreisstädter kein Problem und gewannen nach Treffern von Norman Saar, Benny Hoose (2) und Sebastian Kaiser deutlich mit 4:1.
 Nierfelds Mannschaftskapitän Bernd Jansen (am Ball) und sein Team treffen am Sonntag in einer Auswärtspartie auf den FC Germania Teveren.
Fußball. Landesliga. Eine spektakuläre Partie lieferten die Fußballer des SV SW Nierfeld am vergangenen Spieltag. Das Team von Trainer Achim Züll gewann das Heimspiel gegen den Sparta Gerderath mit 9:4. Dreizehn Treffer konnten die rund 100 Zuschauer in der Kloska-Arena bestaunen. Beim SVN trugen sich Paul Rawicki, Ulas Önal (2), Bernd Jansen, Marcus Georgi, Burak Hendem, Wesley Schleicher und Michael Jansen in die Torschützenliste ein. Die Nierfelder festigen damit den vierten Tabellenplatz. Dieser Platz soll natürlich auch am kommenden Sonntag beim vorletzten Spieltag bei der Auswärtspartie gegen den FC Germania Teveren (Anpfiff 15.15 Uhr) verteidigt werden. Das Hinspiel konnten die Schwarz-Weißen mit 4:2 für sich entscheiden.
Fußball Bezirksliga. Während der Kaller SC noch zwei Spiele bis zum Saisonende hat, steigt für den SV SW Stotzheim am Sonntag das letzte Spiel in der Bezirksligasaison. Das Team von Trainer Zibi Zurek ist zu Gast beim SC Alemannia Straß (15.00 Uhr). Dabei haben die Stotzheimer gegen den Tabellennachbarn noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel unterlag die Zurek-Truppe mit 1:3. Der Kaller SC genießt am Sonntag Heimrecht. Die Truppe rund um Trainer Jörg Piana hat den Tabellenzwölften GW Brauweiler zu Gast (15.00 Uhr). Das Hinspiel endete torlos 0:0.
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Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: “Der ös ze krank für ze sterve”Region: Die Eifeler haben Galgenhumor. Kein Wunder: Durch die Jahrhunderte fielen die Nachbarn aus dem Westen und die aus dem Osten in diesem Landstrich übereinander her, um sich gegenseitig zu bekriegen und die kleinen Territorialherren aus dem Feld zu schlagen. Erst obsiegten Kurköln und Kurtrier, dann die Franzosen.
Als die Eifel vor knapp 200 Jahren zum königlich-preußischen “Rheinland” wurde, da fiel das Interesse am Landstrich in Berlin und andernorts so gering aus, dass der Begriff “Preußisch Sibirien” aufkam. Aus der preußischen Zeit stammt das “Rheinische Lesebuch – Vaterlandsband”. Es gibt in einem Artikel “Sprichwörter und Redensarten” aus dem Rheinland wider – darin auch einige Eifeler Sinnsprüche mit Galgenhumor.
Zum Beispiel diesen über einen vollständig maladen Menschen: “Der ös ze krank für ze sterve.” Oder über einen wirtschaftlich dermaßen verarmten Zeitgenossen, der in seinem Küchenschrank nichts mehr zu essen findet: “In dem sengem Bruertschrank looven sich de Müüs Bloodere an de Fööß.” Wer so wenig zu essen hatte, der wurde schließlich “fett wie en Jeeß vür de Kniee”, bekam die Schwindsucht (Lungentuberkulose), musste sich aber selbst dann keine allzu großen Sorgen machen, denn: “Wer langk hooß, witt alt.”
Was soll man bei den Realitäten des Lebens lange drum herum reden: “Pelle moss me schlecke, net köue.” Wer trotz wechselnder Herren immer Untertan war, der weiß: “Häerejonst un Vuelsjesangk ös jet schönns, ävver et duert net langk!” Not lehrt Bescheidenheit: “Beiss e hallef Ei wie en lödisch Kock.” Und trotz aller wirtschaftlichen Bescheidenheit ist es besser, ein kleiner freier Bauer zu sein als ein Leibeigener oder Knecht: “Beister, für sich selve Kaaf op et Spiches draare wie Weeß für ange Löck.”
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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