Eifeler Engagement an der Elfenbeinküste Durch die Hilfe von Frank Schmutzler (r.) gelang es, die Wildbienen zu den Plantagen zurückzuholen. [Foto: privat]Umland, Düren: Wer emsige Bienen für sich arbeiten lässt, erhält Honig als süßen Lohn. Dieses Prinzip funktioniert nicht nur in der Eifel. Vergangenes Jahr entwickelte der Dürener Imker Frank Schmutzler ein eigens für die klimatischen Bedingungen der Elfenbeinküste konzipiertes hölzernens Bienenhaus. „Freunde hatten mich gefragt, wie man den Kakaoanbau in der Region de la Mé optimieren könne“, lässt Schmutzler das Hilfsprojekt Revue passieren. Sein Lösungsvorschlag: Bienen zur Bestäubung einsetzen, so ließe sich auf Dauer die Ertragsmenge und die Qualität des fair gehandelten Kakaos steigern. „Doch durch Bürgerkrieg und Brandrodung waren Unmengen von Bäumen verschwunden, sodass die wilden Bienen, die dort in hohlen Baumstämmen wohnen, kaum noch Lebensraum fanden“, erzählt der Diplom-Biologe. „Es war keine einzige Biene mehr zu sehen.“ Sein aus einfachen Holzleisten gezimmerter Bienenstock lockte die Insekten innerhalb kürzester Zeit wieder zurück: „Sie haben das gerne angenommen!“ Inzwischen konnte bereits der erste Honig gewonnen werden, mit dem die Kakaobauern ihren Einkommen – der Mindestlohn beträgt umgerechnet 100 Euro im Monat – im Nebenerwerb aufstocken können. „Und auf die Kakaoqualität wird sich die Rückkehr der Bienen auch auswirken“, ist sich Frank Schmutzler sicher.
„Mittlerweile haben sich die Kakaobauern neun weitere Bienenstöcke gebaut“, weiß der Merzenicher Unternehmer Bernd Ohlemeyer, der eine Bauern-Cooperative an der Elfenbeinküste bei der Direktvermarktung ihrer Produkte unterstützt. Vor acht Jahren hatte er erstmals Kontakt zu den Menschen in dem vom Bürgerkrieg zerstörten Land. Carlos Aye, der dort aufgewachsen ist und schon seit vielen Jahren in Düren lebt, hat den Austausch stets gefördert und begleitet. Gebrauchte Kleidung und Schulmaterial waren die ersten Hilfslieferungen aus dem Kreis Düren. Der Förderverein Dürener Wochenmarkt steuerte später 500 solarbetriebene Taschenrechner bei. Das Bienen-Projekt war dann ein Musterbeispiel für Hilfe zur Selbsthilfe.
 Sie planen ein Ausbildungsprojekt für junge Menschen von der Elfenbeinküste in Düren (v.l.): Dr. Marcellin Aye, Carlos Aye, Frank Schmutzler, Monsan Bernadin Adon, Wolfgang Spelthahn, Bernd Ohlemeyer und Assi Abel Botchi. [Foto: PKD] Als nun eine dreiköpfige Delegation von der Elfenbeinküste mit Monsan Bernadin Adon, 1. Vizepräsident des Regionalrats de la Mé, im Kreishaus Düren bei Landrat Wolfgang Spelthahn zu Gast war, ging es um eine noch höhere Ausbaustufe der Hilfe zur Selbsthilfe. “Wir haben das Ziel, 20 bis 30 junge Menschen von der Elfenbeinküste bei der Dürener Gesellschaft für Arbeitsförderung in Holz-, Metall- und Elektroberufen ausbilden zu lassen. Anschließend werden sie in ihr Heimatland zurückkehren, um dort zu arbeiten und ihr Wissen und Können an andere weiterzugeben”, umreißt Landrat Wolfgang Spelthahn das Pilotprojekt. Gemeinsames Ziel ist es, den Menschen vor Ort Arbeit und damit Lebensperspektiven zu bieten. So soll ihnen ein Flüchtlingsschicksal erspart werden.
Mark Schmutzler, Sohn des engagierten Imkers aus Birgel, wird übrigens die Abschlussarbeit seines Agrarwissenschaftsstudiums an der Bonner Universität über dieses vorbildliche Bienen-Projekt an der Elfenbeinküste schreiben. Eine filmische Dokumentation der Aktion „Abidjan Bienen für die Cote d’Ivoire“ ist bei Youtube ins Netz gestellt. https://www.youtube.com/watch?v=2_VbR952spY
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WIR warnt vor „Verspargelung“ Viele Eifelbewohner fühlen sich von den riesigen Windrädern regelrecht umzingelt. [Foto: cpm]Region: Nachdem sich Kreuzau in seiner Ratsentscheidung über die Bedenken aus Nideggen hinweggesetzt hat und an seinen Windkonzentrationszonen festhält, kommt nun mit „Energiekontor“ der nächste Interessent auf die Region zu. An der Kreisgrenze zu Düren hat der Energiekonzern vor, eine weitere Windkonzentrationszone zu bebauen. Der Stadt Zülpich teilte man mit, dass man bereits Vorverträge mit den interessierten Landwirten abgeschlossen habe. So soll der Druck auf die Stadtverwaltung erhöht werden, eine Windkonzentrationszone westlich vom Füssenich an der B56 auszuweisen. Die Stadt war zu Diensten und nahm die neue Zone 11 in die Planung auf.
Nun hat sich die Windrad-Initiative-Rureifel (WIR) – ein Zusammenschluss von Bürgerinitiativen aus Nideggen, Kreuzau und Vettweiß – an die Öffentlichkeit gewandt. Mit der geplanten Windkonzentrationszone 11 an der B 56 würde, zusammen mit den Rädern aus Kreuzau, eine weiträumige „Verspargelung“ mit 200-Meter-Windrädern zwischen Nideggen und Zülpich entstehen und damit das Landschaftsbild von Rureifel und Börde nachhaltig beschädigen. „Der Blick von Nideggen auf Zülpich und das Siebengebirge ist davon genauso betroffen wie der bisher ungestörte Blick von der Börde auf die Höhenzüge der Eifel“, ist Dr. Helmut Waldmann, Vorstandsmitglied der WIR, überzeugt.
Sollte es zu der Windkraftzone 11 bei Zülpich-Füssenich kommen, so befürchtet die WIR, dass die dann vorhandene ‘Vorbelastung mit Windrädern’ zu einer weiteren Konzentration von Windparks vor Ort führen wird. “Damit ist die Eifel als Naherholungs-Region der umliegenden Großstädte endgültig erledigt. Die Menschen, der Artenschutz und die Kulturlandschaft geraten hier großflächig im wahrsten Sinne des Wortes unter die Räder“, warnt Dr. Waldmann.
Auch in Ginnick ist man wenig begeistert und fühlt sich von den eigenen Ratsmitgliedern in Vettweiß im Stich gelassen. Der Gemeinderat in Vettweiß hatte auf eine Anfrage der Stadt Zülpich zur Ausweisung der Windkonzentrationszone 11 an der B 56 erklärt, man sehe keine Probleme durch die Abstände der Windkonzentrationszone zum Ortsgebiet, da die Zülpicher Abstandsflächen identisch seien mit den in Vettweiß beschlossenen Entfernungen.
Dabei hat der Rat in Vettweiß den Bau eigener Anlagen in der Nähe von Ginnick vor zwei Jahren nach einer Unterschriftenaktion in Ginnick fallen gelassen. Ebenso haben sich die Bürger aus dem Ort mehrheitlich gegen die Windanlagen an ihrer Gemeindegrenze zu Kreuzau ausgesprochen. Dazu gibt es auch einen entsprechenden Brief der Verwaltung an die Gemeinde Kreuzau. „Jetzt werden wir von den anderen Gemeinden einkreist, weil wir am Grenzzipfel von Vettweiß liegen“, ärgern sich Eva und Hans Keldenich aus Ginnick „Es gibt bereits jetzt durch die zwei kleinen Windräder hinter der Ortsbebauung immer wieder Ärger mit der Lärmbelastung. Wenn jetzt zwei weitere 200-Meter-Räder auf Kreuzauer Gebiet genehmigt werden, kann es nicht im Interesse der Menschen sein, von der Zülpicher Seite sieben zusätzliche Monsterspargel vor die Nase gesetzt zu bekommen.“
Die Energiewende verliert zunehmend die Unterstützung der Bürger, die um die Unversehrtheit ihrer Landschaft fürchten. „Ich kenne keinen hier im Ort, der für den Windpark ist“, so Ortsvorsteher Siegfried Schäfer aus Füssenich.
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ZwEifler: "Verkaufen" BUND und NABU unsere Wälder? "Industriefläche Wald" mit Segen von BUND und NABU? [Foto: cpm]Region: Wenn die Naturschutzlandesverbände NABU, BUND und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eine gemeinsame Erklärung zusammen mit dem Windenergie-Branchenverband BWE herausgeben, ist Misstrauen angesagt.
Aus dem Pressetext: “Ein Bündnis aus drei Naturschutzverbänden und dem Windenergie-Branchenverband setzt sich für einen zügigen und naturverträglichen Ausbau der Windenergie in Nordrhein-Westfalen ein. Am Freitag (26. Juni 2015) überreichten die NRW-Landesverbände von BUND, NABU, Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und Bundesverband Windenergie (BWE) Landesumweltminister Johannes Remmel im Landtag eine Gemeinsame Erklärung. In dieser sprechen sie sich für eine konsequente Energiewende in Nordrhein-Westfalen aus, bei der die Windenergie eine tragende Rolle spielen müsse.”
Der Lobbyistenverband der Windbranche und die Naturschutzverbände, die als Fürsprecher der Natur und Landschaft besondere Rechte zur Kontrolle der Genehmigungsverfahren von Windparkprojekten haben, überreichen gemeinsam eine Resolution an Umweltminister Remmel? Hier sträuben sich engagierten Artenschützern die Nackenhaare. Aufgabe der Naturschutzverbände muss es sein, Windprojekte auf ihre Unbedenklichkeit hin zu überprüfen, Gutachten kritisch zu hinterfragen und Fachanwalt für die, in ihrem Lebensraum bedrohten und durch Windanlagen aus ihren Brutplätzen, sowie Nahrungshabitaten vertriebenen Tieren zu sein.
Die Naturschutzverbände haben ein Klagerecht im Namen von Fauna und Flora – gegen die ausufernden Pläne der ausschließlich profitorientierten Wind-Industrie. Sie vertreten auch die Interessen der Menschen, wenn mal wieder ein monetär gesteuerter Gemeinderat seinen Bürgern die Windräder in den Vorgarten stellen will. Sie sind Anwalt des Landschaftsbildes, des Waldes, kurz: der Natur, die vor „Verspargelung“ bewahrt werden muss.
Wenn also nun der Kontrolleur gemeinsame Sache mit dem zu Kontrollierenden macht… Wo bleibt dann die Kontrolle?
Minister Remmel hat aus seinen ehrgeizigen Plänen, unsere Landschaft in eine grüne Wirtschafts- und Industriezone zur entwickeln, nie ein Geheimnis gemacht. Geht es nach ihm, muss sich in den nächsten fünf Jahren der Windradbau im Land vervielfachen. 15 Prozent des Stromaufkommens soll bis 2020 aus erneuerbaren Quellen kommen. Das ist unrealistisch, Herr Minister!
Um die Relation herzustellen: In den letzten 20 Jahren haben wir es in NRW gerade einmal auf 3,9% des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen geschafft. Opfert hier Johannes Remmel das Naturerbe unserer Kinder auf seinem Windkraftaltar? Wer unterstützt diese fragliche Weltenrettung auf Kosten der Arterhaltung?
“Die Windenergie ist die zentrale Säule unserer Energieversorgung von morgen. Nur mit dem Ausbau dieser Zukunftsenergie können wir die NRW-Klimaschutzziele erreichen und den Energie- und Industriestandort NRW mittelfristig erhalten. NRW hat im Klimaschutz große Verantwortung zu tragen. So bedarf es gerade im Bereich des Arten- und Naturschutzes eines sachlich und fachlich fundierten Umgangs miteinander und weniger Gegeneinander. Denn im Grunde haben wir die gleichen Ziele“, sagte Klaus Schulze Langenhorst, Vorsitzender des Bundesverbandes Windenergie und Inhaber der SL NaturEnergie GmbH, einem der großen Windparkbetreiber in NRW.
Eigentlich wäre hier ein Aufschrei der Naturschutzverbände angebracht. Im Grunde kann es kein Miteinander von Windraderbauern und Naturbewahrern geben: Bei geringer Effizienz vernichten Windräder Landschaft und Tiere. Aber der Anspruch, die Arten zu schützen, scheint bei BUND und NABU längst überholt.
Anzeichen für ein Bröckeln beim Naturschutzgedanken ist in den letzten Jahren immer öfter festzustellen. Großzügige Spenden der Windradindustrie für die eine oder andere naturnahe Stiftung eines Naturschutzverbands sorgen dafür, dass die eben noch „unüberwindbaren, ökologischen Bedenken“ zu einem Windradstandort wie Schnee in der Sonne schmelzen.
(http://www.fr-online.de/energie/windkraft-betreiber-beklagen–wegezoll-fuer-windraeder-,1473634,21851132.html)
Welche Konsequenzen soll der um die Landschaft und den Artenschutz besorgte Bürger aus dieser unheiligen Allianz, die sich da anbahnt, ziehen? Gibt es demnächst eine “Schredderquote” für Großvögel? Müssen zukünftig alle Stellungnahmen des NABU auf ihre Unabhängigkeit hin überprüft werden?
Es ist sicher sinnvoll, von fossilen Energien unabhängig zu werden. Nur kann uns das die Windradindustrie nicht versprechen. Wind ist unstetig. Hinter jedem Windrad steht ein Kohlekraftwerk, das einspringt, wenn der Wind einschläft. Es ist an der Zeit, die Naturschutzverbände an ihre Verantwortung zu erinnern, bevor wir uns in der Eifel und in ganz NRW in einer Energie-Industriezone wiederfinden.
Link zur gemeinsamen Erklärung von Windlobby und Naturschutzverbänden: https://nrw.nabu.de/imperia/md/content/nrw/stellungnahmen/gemeinsame-erklaerung_windenergie_nrw_20150626_unterzeichnet.pdf
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Auszubildende leiteten eigenständig eine Filiale Der Nachwuchs der Kreissparkasse hatte viel Spaß bei dem Projekt und gab nur ungern den Schlüssel der Filiale wieder her. [Foto: pg]Euskirchen: Für neun Auszubildende der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) geht eine aufregende Zeit zu Ende. Vier Wochen lang durften sie eigenverantwortlich die Geschäftsstelle in der Billiger Straße leiten. Es war kein Planspiel in irgendeinem Ausbildungszentrum oder Überlegungen auf dem Papier, sondern die jungen Leute trugen echte Verantwortung. Und sie trugen sie gerne. Alle Aufgaben, die in einer Zweigstelle so anfallen, wurden von den Auszubildenden im zweiten und dritten Lehrjahr gemeistert. Dazu zählte nicht nur der Dienst am Schalter und an der Kasse, sondern auch Beratungsgespräche mit Kunden und die Leitung der Filiale.
Azubi-Beratungscenter heißt dieses Projekt, das die Kreissparkasse für ihre Auszubildenden einmal jährlich anbietet. Die jungen Leute im zweiten Lehrjahr übernehmen den Schalter- und Serviecedienst und die im dritten Lehrjahr haben die Leitung und arbeiten hauptsächlich im Beratungsbereich. Für alle Notfälle ist ein Mitarbeiter der Filiale als Ansprechpartner vor Ort, doch immer nur ganz im Hintergrund.
Jetzt mussten die Auszubildenden den Schlüssel wieder abgeben und dies fiel ihnen sichtlich schwer. Es sei eine super Erfahrung gewesen, sagte Christina Virnich, die zusammen mit Thomas Lambertz die Filiale leitete und auch im vergangenen Jahr schon dabei war. Es ist ein großes Vertrauen, das die KSK in ihren Nachwuchs setzt und bisher sind sie nicht enttäuscht worden. „Die Kundenreaktionen sind sehr positiv“, sagte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender, während einer kleinen Feierstunde zum Abschluss des Projektes. Rita Witt, Direktorin des KSK-Vorstandssekretariats, war ganz begeistert von den jungen Talenten. Man sehe bei den jungen Leuten die Entwicklung und wie sie Selbstvertrauen und Professionalität gewännen, betonte sie. Das ganze Projekt bedeutet zwar auch viel Arbeit im Vorfeld, denn auch die EDV mit allen notwendigen Zugängen muss komplett auf die Auszubildenden umgestellt werden.
Man erlebe die tägliche Arbeit bewusster, berichtete Jonas Schulte von seinen Erfahrungen. Er ist im zweiten Lehrjahr und war in den vergangenen Wochen im Schalterbereich zuständig für die Kunden. Er ging aber auch mit einem Kollegen ins Thomas-Esser-Berufskolleg, um dort in verschiedenen Schulklassen über den Umgang mit dem Girokonto und Kreditkarten zu erzählen. Judith Grimm steht wie die beiden „Filialleiter“ kurz vor der Abschlussprüfung. Sie hat Kunden beraten, war aber auch im Pressebereich tätig. Dazu zählt, Pressekonferenzen zu organisieren, aber auch beispielsweise Reden vorbereiten. Rita Witt stand ihr dabei zur Seite.
Damit die Auszubildenden ihrer Aufgabe auch gewachsen waren, wurden sie vorab geschult. Besonders Lambertz und Virnich erhielten für ihre Leitungsaufgaben Hilfe von anderen Geschäftsstellenleitern. „Die Unterstützung war toll“, meinte Christina Virnich. Leitungsaufgaben habe man vorher ja nicht gehabt und man habe in die Aufgabe hineinwachsen müssen, meinte Lambertz. Doch schon nach kurzer Zeit fühlten sich die neun Auszubildenden wie zu Hause. Udo Becker zeigte sich mit den Leistungen des Nachwuchses sehr zufrieden. Daher hat sich die KSK entschlossen, allen Auszubildenden im dritten Lehrjahr ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Sie hätten auch alle angenommen, schmunzelte Becker.
Auch Daniel Franzen, Timo Bong, Sandra Schons, Torben Latz und Laura Wiskirchen zählten zu dem Nachwuchs, der sich in den vier Wochen beweisen konnte und mit viel Engagement dabei war.
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„Das macht mir Mut!“ Form, Farbe und Papierstruktur geben den Arbeiten auf handgeschöpftem Bütten ihren eigenen Reiz. [Fotos: bwp]Heimbach: Vielfalt und Fantasie faszinieren in der 31. Werkschau, die bis zum 2. August in der Internationalen Kunstakademie zu sehen ist. Gezeigt werden Bilder, Fotografien und Skulpturen, die zwischen Januar und Mai 2015 in den Kunstkursen von zwölf Dozenten entstanden sind. „Die Ausstellung ist so proppevoll, dass wir die obere Etage mit in Beschlag nehmen“, eröffnete Akademiedirektor Professor Frank Günter Zehnder die sehenswerte Präsentation. Beeindruckend erneut das hohe, künstlerische Niveau der ausgestellten Arbeiten.
 Aus einem wuchtigen Holzstamm arbeite Martha Barduhn diese Arzt-Figur heraus.
Absoluter Hingucker ist eine etwa ein Meter hohe, hölzerne Skulptur, die Martha Barduhn im Bildhauerkurs von Peter Nettesheim fertigte: Ein grübelnder Arzt, der nachdenklich in die Ferne schaut. Eindrucksvoll auch die Arbeiten, die im Kurs von Gustavo da Lina entstanden. Auf erlesenem, handgeschöpften Büttenpapier wurden Pigmente und Acryl-Emulsion aufgetragen: In Kombination mit der Papierstruktur ergeben sich faszinierende Effekte.
Raus in die Natur hieß es für die Kursteilnehmer der niederländischen Künstlerin Catharina de Rijke. Unter dem Titel „Willkommen an Bord“ sammelten die Kursteilnehmer Landschaftsimpressionen am Ufer des Rursees und an Bord eines Ausflugsschiffes der Weißen Flotte. Diese Wasser- und Wetterstimmungen hielten die Teilnehmer zunächst auf einem Skizzenblock fest. Anschließend wurden die flüchtig skizzierten Erinnerungen an den Staffeleien der Akademie auf Leinwand gebannt. Lebendig, spürbar, intensiv.
Eine farbenfrohe Reise ins Land der Fantasie wurde beim Kurs von Herb Schiffer realisiert. Verblüffend, wie die Metapher „Wolf im Schafspelz“ von Lydia Wexel künstlerisch umgesetzt wurde… Unter dem Thema „Innenwelt der Außenwelt“ entstanden im Fotoworkshop von Dieter Otten ungewöhnliche Aufnahmen, bei denen eigene Assoziationen das Fotomotiv ergänzen. Dabei wurde die Kamera wie ein „Malkasten“ benutzt, um Bilder-Collagen zu komponieren, die später am Computer “bemalt” wurden.
Nicht ohne Stolz machte Professor Zehnder in seiner Eröffnungsrede auf die Exponate des „Mappenkurses“ von Annette Besgen aufmerksam, die auf das Kunststudium vorbereiten. Um einen der begehrten Studienplätze an den weltweiten Kunstakademien zu ergattern, muss eine Mappe mit künstlerischen Arbeiten eingereicht werden. An der Düsseldorfer Kunstakademie werden von 800 Bewerbern beispielsweise nur 50 angenommen, in Den Haag sind die Auswahlkriterien noch rigoroser: Hier schaffen nur 80 von 1.500 Interessenten den Schritt an die Akademie. „Jeder, der bei uns bislang einen Mappenkurs belegte, hat seinen Studienplatz bekommen“, hob der Akademieleiter hervor.
 In der Heimbacher Kunstakademie bringt Evelyn Hülshorst-Schaefer Erlebtes auf die Leinwand.
Zwischen den Vernissage-Gästen auch Evelyn Hülshorst-Schaefer, die schon viele unterschiedliche Kurse in der Akademie besucht hat. Nach einem schweren Autounfall musste sich die ehemalige Grundschullehrerin ins Leben zurückkämpfen und war gezwungen, ihren Alltag völlig neu zu definieren. „Irgendwann stand ich bei einem Spaziergang zufällig auf der Heimbacher Brücke und betrachtete die Burg, als mich ein sympathischer Herr auf die Kunstakademie aufmerksam machte“, erzählt sie strahlend. Zunächst habe sie gezögert, doch dann fasste sie sich ein Herz und belegte ihren ersten Kurs. Seit 2011 ist sie nun aktiv dabei und absolvierte mittlerweile ihren sechsten Malerei-Workshop. „Jeder Kurs bringt mich ein Stück weiter“, erklärt die 64-Jährige, denn mit Pinsel und Farbe kann sie die traumatischen Erlebnisse ihres Unfalls Schritt für Schritt verarbeiten. “Besonders die letzten beiden Kurse bei der Künstlerin Wieslawa Stachel, ihre Unterstützung während der Entstehung eines Bildes und ihre Art, hinter die Fassade zu blicken, haben mich ermutigt, Erlebtes immer wieder auf der Leinwand auszudrücken.” Wer nun düstere, apokalyptische Motive erwartet, irrt gewaltig. Ihre hellen, dynamischen Bilder strahlen Leichtigkeit und Zuversicht aus. „Das macht mir Mut“, meint die agile Wahl-Simmeratherin mit fröhlich funkelnden Augen.
Die absolut sehenswerte, kostenlose Ausstellung ist montags bis freitags von 10.00 bis 16.00 Uhr, an den Wochenenden von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Nähere Informationen im Netz unter www.kunstakademie-heimbach.de
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„Mecki“-Kinderstadt wählt Bürgermeisterin Die Einwohner der Kinderstadt bei der Vorstellung der Bürgermeisterin. [Fotos: pd]Mechernich: Bereits am ersten Tag der Mechernicher Kinderstadt „Mecki“ kam es zu einem Highlight. Da sich die Kinderstadt selber regiert, kam es zu einer Bürgermeisterwahl. Mit 26,5 Prozent war es die 11 Jahre alte Zülpicherin Pauline Joopen, die sich das Amt holte und anschließend mit der Bürgermeisterscherbe ausgezeichnet wurde. Ihr Wahlprogramm kam wohl bei den rund 75 Einwohnern am besten an. Sie hatte in ihrer Vorstellung Preissenkungen im kinderstadteigenen Supermarkt angekündigt und auch für eine bessere Ausstattung des Nagelstudios plädiert.
 Die Elfjährige Zülpicherin Pauline Joopen wurde zur Bürgermeisterin von “Mecki” gewählt.
„Ich möchte alle Bürger von ‘Mecki’ glücklich machen, aber erwartet nicht zu viel von mir“, meinte sie schon ganz politisch in ihrer Antrittsrede am Mittwochmorgen. Dabei waren auf Einladung des Veranstalters auch die Vertreter der Mechernicher Verwaltung und Sponsoren der Kinderstadt. Alle waren überzeugt von dem Ferienprojekt, das die Kinder spielerisch in die Welt der Erwachsene führt. Es muss Geld verdient werden, um sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Pro Arbeitssunde gab es 10 „Meckis“, wovon zwei als Steuer einbehalten wurden. Ob beim Friseur, bei der Bank, im Einwohnermeldeamt, als Polizist, Journalist, als Handwerker oder als Müllentsorger… überall in der Kinderstadt wurde fleißig gewerkelt.
Die Regeln in „Mecki“ waren streng. Ohne seinen Ausweis erwischt zu werden, konnte schon eine Strafe nach sich ziehen. Das musste auch Projekt-Leiterin Anja Lehmann feststellen, die ohne Ausweis sofort von der Polizei angehalten wurde und eine Strafe bezahlen musste.
 Überall in “Mecki” – wie hier in der Schreinerei – wurde gewerkelt.
In der handwerklichen Abteilung bauten Schreiner Stühle, Mode-Designer entwarfen Hals- und Armketten oder fertigten Spiegel, die dann später im stadteigenen Supermarkt zum Verkauf angeboten wurden. Mit dem verdienten Geld konnten die kleinen Bürger süße Köstlichkeiten in der Bäckerei erwerben, ins Kino gehen oder am Trommelworkshop teilnehmen. Entdeckt haben Anja Lehmann und Gunnar Simon das Projekt vor zwei Jahren in Köln, wo sich gleich 300 Jugendliche an dem Ferienprojekt beteiligten.
Rund 60 ehrenamtliche Helfer begleiteten die Mechernicher Kinder. Das Projekt wurde vom Bistum Aachen und der Stadt Mechernich unterstützt und durch die Leiter des Jugendzentrums, Anja Lehmann und Gunnar Simon, geführt. Das Budget für das Projekt bewegte sich zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Der größte Teil davon konnte durch Sponsoren abgedeckt werden. Die Mechernicher Kinderstadt wird sicherlich im kommenden Jahr wieder stattfinden und dann wird es auch einen wirklichen Austausch mit der realen Wirtschaft geben: „Wir als Kirchengemeinde möchten gern etwas in Auftrag geben, was in der Kinderstadt Mecki produziert wird”, erklärte Dekan Pühringer die Pläne für das Jahr 2016.
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Freddy Mercury auf der Pferdeschau We are the champions: Fohlen Freddy Mercury mit Mutter Rotunde bei der fünften Euregio-Pferdeschau in Aachen. [Fotos: Susanne Esser]Umland, Aachen: Gestatten Freddy. Freddy Mercury. Nein, nicht die Queen-Legende. Das war nur mein Namensvetter, weil meine Zucht-Eltern, Susanne und Günter Esser vom ZweiPferdhof in Alsdorf-Hoengen, Fans von ihm sind. Nein, ich gehöre zu den schnaubenden Vierbeinern mit Mähne und Schweif; auch Pferd, genauer Hannoveraner, genannt. Bei der fünften Euregio-Pferdeschau im Dressurstadion des Aachen-Laurensberger Rennvereins habe ich den zweiten Platz in der Abteilung Warmblut belegt. Außer mir stehen aber noch andere glückliche Gewinner auf der Siegerliste.
Bei der Schau war mächtig was los: Mit fast 250 Stuten und Fohlen sind wir angetreten. Neben der Prämierung hat man uns ins Zuchtbuch eingetragen. Es gab einen Vorführwettbewerb von 21 Jungzüchtern aus den Veranstaltungs-Kreisen Heinsberg, Düren und StädteRegion Aachen und erstmals eine Auswahl für die Hannoveraner Fohlenauktion, bei der an die zwanzig weitere Fohlen aus anderen rheinischen Zuchtvereinen gezeigt wurden.
Für Alexander Thoenes, der in der StädteRegion Aachen unter anderem bei Zuchtfragen berät, lässt sich das Ergebnis sehen: „Zwölf verliehene Goldmedaillen sprechen für die hervorragende Fohlenqualität auf der Schau. Zudem konnten sich einige Züchter über die Zulassung ihres Fohlens zur Hannoveraner Fohlenauktion freuen. Die guten Pferde lassen auf eine erfolgreiche Sport- und Zuchtkarriere hoffen.“
 Schaut schon wie ein kleiner Star, Fohlen Freddy Mercury.
Das findet meine Zucht-Mama auch. In den Sport soll ich gehen. Weil ich ein gutes „Gebäude“ habe, wie sie sagt, eine gute Statur und gute Bewegung. Und dann meine Pferde-Eltern: Meine Mutter ist eine StPrSt, eine Staatsprämienstute. Sie hat von der zuständigen Kommission einen TrippleA-Stempel verpasst bekommen und ist somit eine für sehr gut erklärte leistungsgeprüfte Stute. Rotunde heißt sie, benannt nach dem Kuppelbau der Weltausstellung in Wien 1873. Mein Vater ist der Hengst Fürst Romancier aus dem Stall des ehemaligen Springreiters Paul Schockemöhle. Dass ich in qualifizierte Hände komme, ist meinen Zucht-Eltern sehr wichtig. So lange tolle ich mit meinen Pferdekollegen Doris Day, Friesland, Frühlingsblume und Tante Puh auf der Weide rum, wo ich soziales Verhalten lerne.
Übrigens, diese fünfte Euregio-Pferdeschau war die erste Veranstaltung nach der Fusion des Rheinischen Pferdestammbuchs (Abteilung Warmblut) mit dem Hannoveraner Verband. Entstanden ist sie aus der ehemaligen Aachener Zuchtpferdeschau sowie der Dürener und der Heinsberger Stuten- und Fohlenschau. Es gibt in der Region wohl immer weniger Fohlenkollegen. Deshalb haben die drei Pferdezuchtvereine vor sechs Jahren beschlossen, in Aachen eine gemeinsame Veranstaltung zu organisieren. Mit dabei waren auch Züchter aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg. Während der Euregio-Pferdeschau bin ich cool geblieben – wegen meines gelernten guten Sozialverhaltens von der Pferdeweide natürlich.
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Es geht rund im Sport #24 Der Tondorfer Christoph Breuer sicherte sich auf dem Manthey Porsche den 5. Platz im Gesamtklassement. [Fotos: pd]Region: Motorsport. VLN. Trotz der geringen Starterzahl war der 4. Lauf der Deutschen Langstreckenmeisterschaft aus sportlicher Sicht eine hervorragende Veranstaltung und das bei Gluthitze. Die 46. Adenauer ADAC Worldpeace Trophy wird als eines der heißesten Rennen in die Geschichte der VLN eingehen. Temperaturen von bis zu 38°C brachten Mensch und Material an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Am Ende siegte das Team Walkenhorst Motorsport mit dem Fahrertrio Michela Cerruti (Italien), Felipe Fernándes Laser (Leipzig) und Jesse Krohn (Finnland) und holte damit auf dem BMW Z4 GT3 den ersten Sieg für das private Team. Hinter dem siegreichen BMW fuhren Peter Dumbreck (Großbritannien) und Alexandre Imperatori (China) im Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports auf Rang zwei. Das Podium komplettierten Sabine Schmitz, Klaus Abbelen (beide Barweiler) und Patrick Huisman (Niederlande) im Porsche GT3 von Frikadelli Racing, die nach dem 200. Porsche-Sieg beim letzten Rennen nun erneut ein Top-Ergebnis feierten.
 Der Monschauer Georg Weiss sicherte sich mit Jochen Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Kottenheim) im Wochspiegel-Manthey Porsche 911 GT3 RSR den vierten Rang.
Hinter den drei bestplatzierten Teams fuhren Georg Weiss (Monschau), Jochen Krumbach (Eschweiler) und Oliver Kainz (Kottenheim) im Porsche 911 GT3 RSR des Wochenspiegel Team Manthey auf Rang vier. Auf dem sensationellen 5. Gesamtrang folgte dann der Tondorfer Christoph Breuer (Nettersheim) in dem Manthey Porsche 911 GT3 Cup MR. mit seinen Kollegen Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich). Das bedeutete natürlich auch den Sieg in der Klasse SP7. So weit vorne hatte Breuer bislang noch nie die schwarz-weiß karierte Flagge gesehen.
Auch sein Teamkollege „Dieter Schmidtmann“, der zusammen mit Andreas Ziegler einen weiteren Manthey Porsche 911 GT3 MR pilotierte, konnte nach der Hitzeschlacht zufrieden sein. Der Mechernicher zeigte dabei enorme Nehmerqualitäten. Weil sein Teamkollege Ziegler gesundheitliche Probleme hatte, saß „Schmidtmann“ 20 der insgesamt 27 Runden im Auto und das bei rund 75 Grad im Cockpit. Am Ende war es der 12. Gesamtrang und der 2. Platz in der Klasse SP7.
 In Sachen Kopfbedeckung konnte man bei den Sportwarten der Streckensicherung die eigenartigsten Kreationen bewundern.
Nicht nur für die Piloten bedeutete das Rennen höchste Anstrengung, auch rund um die Strecke mussten die Sportwarte der Streckensicherung inklusive der Trainingssitzung rund sechs Stunden in der knallenden Sonne aushalten. In Sachen Kopfbedeckung konnte man die eigenartigsten Kreationen bewundern.
Für den Euskirchener Jörg Wiskirchen (Euskirchen) war die Hitze kein Problem. Bereits nach fünf Runden hatte sein Teamkollege Bernd Kleeschulte den BMW M3 nach einem Unfall abstellen müssen und das, obwohl das Team mit 9:15 Minuten die schnellste Rennrunde der Klasse hingelegt hatten.
Im Training hatte Bernd Schneider mit dem neuen Mercedes AMG GT3 für Aufsehen gesorgt, als er mit 8:02 Minuten den VLN-Rundenrekord von Frank Stippler (7:59) trotz der Tempolimits nur knapp verpasste und sich damit die Pole Position sicherte. Im Rennen sorgte ein Radlagerschaden dafür, dass der Mercedes nach 15 Runden aus der Spitzengruppe herausfiel.
Für die anderen Fahrer aus dem Kreis Euskirchen fiel das Rennen eher durchwachsen aus. Der Blankenheimer Kornelius Hoffmann wurde auf seinem BMW Vierter in der Klasse, Fidel Leib holte auf einem Porsche Cayman von Christoph Esser (Nettersheim) für PROsport Performance Rang drei der Klasse, während Adam Christodoulou mit einem weiteren PROSport-Porsche ausfiel. Beim Bad Müstereifeler Team Kissling aus Iversheim freute man sich über einen neuerlichen Klassensieg des Opel Manta.
Motorsport Rundstrecken-Challenge Nürburgring. Morgen geht es beim 5. Lauf der RCN um die Westfalen Trophy. Ausrichter ist der MSC Bork. Insgesamt haben 176 Teilnehmer für das Rennen über 15 Runden gemeldet. Darunter natürlich auch wieder die Fahrer der SFG Schönau. Allen voran Marcus Löhnert, der mit seinem Audi TT RS erneut den Klassensieg ansteuert. Um vielleicht sogar um den Gesamtsieg mitzufahren, hat er das Fahrzeug beim Team S-Pace-Racing von Jochen Schruff in Zingsheim noch einmal verbessern lassen. Vor allem am Getriebe, am Aerodynamikpaket und am Fahrwerk wurde gearbeitet.
 Marcus Löhnert geht mit seinem verbesserten Audi TT RS in den 5. Lauf der Rundstrecken Challenge Nürburgring.
In der Meisterschaftsgesamttabelle belegt er im Augenblick den 4. Rang und gewann in den ersten vier Saisonläufen seine Klasse. Im Lauf am morgigen Samstag (Start 12.15 Uhr) bekommt er aber starke Konkurrenz: Die Brüdern Matthias und Thomas Wasel steuern ebenfalls einen Audi TT RS. Die Wasel-Brüder starten normalerweise in der VLN und wollen ihr ebenfalls verbessertes Fahrzeug in der RCN testen. Gut für die SFG Schönau ist, dass sie in der Teamwertung für den Verein fahren werden. Ebenfalls für die Sportfahrgemeinschaft wird sein Bruder Roman in einem vom Münstereifeler Kissling Motorsport vorbereiteten Opel Astra Cup an den Start gehen. Außerdem werden Vater Theo und Sohn Michael wieder mit ihrem Citroen Saxo versuchen, so viele Punkte wie möglich für die Mannschaftswertung zu holen. Dort liegt die SFG mit 101,65 Punkten knapp hinter dem Team von Adrenalin (103,79) auf den zweiten Rang.
Den fünften Wagen, einen BMW 318i Compact, fahren natürlich wieder Herbert Neumann und Stefan Reuter, mit dem sie drei der bisherigen vier Rennen als Klassensieger beendeten. In der mit 14 Fahrzeugen stark besetzten Klasse geht Neumann mit großem Kampfgeist ins Rennen: „Unsere Klasse ist stark besetzt, das ist gut. Da können wir viele Punkte sammeln Aber die Konkurrenz ist stark. Allen voran ist es Stefan Göttling in seinem Honda Civic Type R, der sehr schnell ist. Da ist von unserer Seite Attacke angesagt.“ Im Augenblick liegen die beiden auf Rang sieben und haben noch alle Chancen auf die Meisterschaft.
 Dominic Aigner startet beim 24h Rennen auf dem Nürburgring in einem 4er Team.
Radsport. 24h Rad am Ring. Vom 24. bis zum 26. Juli findet auf den Nürburgring wieder die große Radsportveranstaltung Rad am Ring statt. Mit dabei viele Sportler aus dem Kreis Euskirchen. Als Einzelkämpfer geht der Kommerner Wilfried Oberauner auf die 24 Stunden rund um die grüne Hölle. „Es kommt mir dabei nicht darauf an, so viele Runden wie möglich zu fahren. Ich will einfach meine Spaß bei der Sache haben“, erklärt der 50 Jahre alte Hobbyradrennfahrer, der vor einigen Wochen auch die 312 Kilometer von Mallorca bestritten hatte. Ebenfalls mit dem Rennrad bei den 24 Stunden rund um den Nürburgring sind die Kommerner Brüder Daniel und Dominic Aigner. Beide werden in einem 4er-Team an den Start gehen. Dabei haben sie sich der Gruppe „De Ledschends“ angeschlossen, die sportliche Höchstleistung für Charity durchführen. Diesmal fährt diese Gruppe für das Kinderhospiz Bärenherz in Wiesbaden. Die beiden 4er-Teams der Aigner Brüder sind stark besetzt. Daniel Aigner wird gemeinsam mit dem Profi Christian Knees, Peter Büsch und James Early starten. Dominic Aigner wird mit Mike Kluge ebenfalls einen Profi an seiner Seite haben. Dazu gesellen sich der ehemalige österreichische Radprofi Rene Haselbacher und der Engelgauer Sascha Poth. Aigner, der vor einigen Wochen Deutscher Meister beim 24h-Rennen der Mountainbiker im 2er-Team wurde, gibt sich gelassen vor dem großen Event: „Im Vordergrund steht natürlich die Charity, aber wir haben die Teams so aufgestellt, dass wir durchaus Ambitionen haben, mit beiden Mannschaften ganz vorne mitzufahren.“
Beim ebenfalls in der Veranstaltung stattfindenden 24h-Mountain-Bike Rennen gehen Torsten Weber und Johannes Nasheuer an den Start. Sie haben als „24h-Team Voreifel Euskirchen“ gemeldet.
Volleyball. Düren. Der Spielplan für die kommende Saison wurde bekanntgeben. Die Bundesliga-Volleyballer der SWD powervolleys Düren starten am 24. Oktober um 19.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den VC Mitteldeutschland in der Kreis Düren Arena. Am 15. November sind die Dürener dann zu Gast beim amtierenden deutschen Meister Berlin Recycling Volleys in der Bundeshauptstadt.
Fußball. Vlatten. Die traditionelle Sportwoche des TuS Bergfried Vlatten startete mit dem Alte Herren-Turnier. Hier setzte sich nach spannenden Spielen Blau Weiß Embken vor den Teams TuS Vlatten, FC Hasenfeld und Roland Rollesbroich durch.
 D-Jugend SG Nordeifel 99 bei der Siegerehrung. [Foto: privat] Am Samstag ließen die Junioren den Ball rollen. Beim D-Jugendturnier siegte das Heimteam Nordeifel 99 I vor der SG Rotbachtal, TuS Schmidt und der SG Nordeifel 99 II. Anschließend besiegte die Vlattener B-Jugend den Kaller SC mit 19:1. Zur Ehrenrettung der Gäste muss allerdings gesagt werden, dass diese mit der neuen B-Jugend der kommenden Saison antraten, wohingegen die Vlattener Spieler überwiegend dem älteren B-Jugend-Jahrgang zuzurechnen waren.
Am Sonntagmorgen rollte wieder der Ball: Bei den F-Junioren setzten sich die beiden Heimteams der SG Nordeifel 99 gegen den „Namensvetter“ SV Nordeifel (Strauch-Steckenborn-Eicherscheid) durch. Im Bambini-Turnier gelang dem SV Nierfeld der Turniersieg. Auf den Plätzen folgten Columbia Drove, SV Nordeifel und SG Nordeifel 99.
Am Montagabend griffen die Alten Herren Vlatten wieder ins Geschehen ein und gewannen ein hochklassiges Einlagespiel gegen Grenzwacht Hürtgen mit 3:1. An den beiden nächsten Tagen standen die Vorrundenspiele um den Bürgermeister-Pokal der Senioren auf dem Programm: In der Gruppe A setzte sich Vorjahressieger SV Zülpich gegen Bürvenich/Schwerfen und Komet Steckenborn durch und stand damit wieder im Finale. In der Gruppe B gelang dies der SG Neffeltal gegen die SG Nordeifel 99 und Rhenania Bessenich.
Am Donnerstagabend besiegte die A-Jugend der SG Nordeifel 99 die neu gegründete SG Rureifel (Bilstein-Maubach-Üdingen) mit 10:2. Der Freitagabend gehörte der Kreisliga C. In einem Kleinfeldturnier „Jeder gegen Jeden“ wurde der Turniersieger ausgespielt. Turniersieger wurde aufgrund der besseren Tordifferenz TuS Chlodwig Zülpich vor SG Nordeifel 99 III und TuS Schmidt. Auf den weiteren Plätzen: SV Sötenich, SG Nordeifel 99 II und TuS Mechernich.
Am Samstag strömten die Freizeitteams auf den Platz. Beim beliebten Turnier schenkten sich dreizehn Teams nach Schweizer- System in fünf Spielrunden aber auch garnichts. Sieger wurde dank eines Last Minute-Tors „Real Dental“ (Hergarten) vor „Die letzte Hoffnung“ und den „Schmidter Schrupplumpen“.
Den abschließenden Sonntag eröffnete die C-Jugend der SG Nordeifel 99, die in einem Einlagespiel dem Kaller SC mit 2:5 unterlag. Bei den E-Junioren gewann TuS Schmidt vor der SG Nordeifel 99 und der SG Bürvenich-Sinzenich. Das anschließende Senioren-Endspiel wurde dann zum Drama: Nach gutem Spiel sah SV Zülpich gegen die SG Neffeltal mit einer 3:1-Führung im Rücken kurz vor Spielende wie der sichere Turniersieger aus. Doch die SG Neffeltal kämpfte sich auf 3:3 heran, so dass ein Elfmeterschießen die Entscheidung bringen musste. Nachdem beide Teams zunächst trafen, konnte Zülpichs Keeper zwei Elfer der Neffeltaler parieren und war somit der Garant für den Turniererfolg seiner Mannschaft. Damit gingen der Siegerpokal und der Siegerscheck wie im Vorjahr an den SV Zülpich.
Mit 12 Teams startete dann die abschließende Torwand-WM. Nach unzähligen Treffern auf die beiden Torwände standen sich im Finale die Teams von „Tisch 5“ und „FC Flitzekacke“ gegenüber. Herbei setzte sich die jugendliche Frische von „Flitzekacke“ mit 1:0 gegen das Team von Tisch 5 durch.
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Das letzte Wort hat... Manfred Lang: “Hüü”, “hott” und “haa”Region: Einige Ausdrücke aus der Fuhrmannssprache haben die große Zeit der Pferde- und Ochsengespanne in Eifel und Voreifel überlebt. Der beliebteste ist “Jö” oder “Da jö”, was man mit “Vorwärts!” oder “Mach voran!” übersetzen kann. So nannte sich auch eine flott aufspielende Rockband im Schleidener Tal “Da jö”. “Jö” heißt also “Lass gehen”, “Hüü” heißt “Halt”, “Löpp hüü” rückwärts.
Zwei andere noch immer vorkommende Wörter aus der Fuhrmannssprache sind “Hott” (rechts) und “Haa” (links).
Besonders knifflige Situationen, aus denen die Diskutanten keinen Ausweg finden, werden auch heute noch so charakterisiert: “Wenn der eene hott säht, säht der andere haa.” Wenn etwas “hott unn haa dörjeneen jeht”, dann geht es wie Kraut und Rüben durcheinander.
Auch im Zeitalter der Kraftfahrzeuge wird in der Eifel noch immer “jelöpp” (rückwärts gefahren), wenngleich dabei niemand mehr ernsthaft seinem Automobil oder Traktor mit “Löpp hüü”, “hott” und “haa” die Richtung angibt.
“Hüü” ist im Übrigen nicht nur ein Befehls-, sondern auch ein Eigenschaftswort. “Hüü” im Sinne des Ausdrucks “hüüe Jeck” (aufgebrachter Narr, Poltergeist) meint hastig, übereilt handelnd, aufgebracht. Deshalb kann man die Aufforderung “Nu dohn ens nett esu hüü, ömme schön peu-à-peu” durchaus als Eifeler Lebensweisheit übernehmen.
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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