Sie haben die Wahl! Am Sonntag können die Bürger in Nordrhein-Westfalen ihre Landräte und Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre wählen. [Foto: Kreis Euskirchen]Region: Am Sonntag ist es soweit: In Nordrhein-Westfalen werden die Landräte und viele der Bürgermeister für die nächsten fünf Jahre direkt gewählt. Einige Stadtoberhäupter, unter anderem in Mechernich, Heimbach und Kreuzau, hatten sich vorzeitig schon im vergangenen Jahr bei der Kommunalwahl zur Wahl gestellt. In diesen Gemeinden stehen nur die Landräte zur Disposition. In den anderen Orten heißt es am Sonntag, sowohl Landrat als auch den Bürgermeister neu zu wählen. Im Kreis Düren sind beispielsweise insgesamt 215.691 Menschen wahlberechtigt. Unter ihnen 7.208 Erstwähler, die zwischen 16 und 18 Jahre alt sind. Zudem können 8.665 wahlberechtigte Bürger aus EU-Mitgliedsländern abstimmen.
Doch nicht jeder ist in der Lage, einfach einen Wahlzettel auszufüllen: Wenn zum Beispiel das Sehen schwer fällt, ist es nicht einfach, den Stimmzettel zu lesen. Die Blinden- und Sehbehindertenvereine NRW stellten diesen Personen im Vorfeld Wahlhilfepakete zur Verfügung. Dieses enthält eine Stimmzettelschablone aus Karton sowie eine Audio-CD. Die CD beinhaltet eine Anleitung zur Handhabung der Stimmzettelschablone sowie die vollständigen Texte der Stimmzettel der einzelnen Kommunen. Die Schablone hat die Form einer Mappe, in die der Stimmzettel eingelegt wird. Durch die runden Öffnungen über den zu markierenden Kreisen können blinde und sehbehinderte Menschen ihre Stimme abgeben. Welche Kandidaten bzw. welche Partei zu den jeweils auf der Schablone in Großdruck und Punktschrift nummerierten Öffnungen gehören, ist der Akustik-CD zu entnehmen. An jedem Stimmzettel wurde die rechte obere Ecke abgetrennt, damit Nichtsehende fühlen können, wie sie den Bogen einzulegen haben. Da die jeweiligen Kommunen oder Kreise die Kosten erstatten, konnten die Pakete kostenlos abgegeben werden.
Die Wahl-Ergebnisse können die Bürger in vielen Kreishäusern und den Kommunen live verfolgen. Der Bewerber, der mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhält, ist gewählt. Hat keiner der Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen erhalten, wird eine Stichwahl zwischen den beiden Bewerbern mit den höchsten Stimmenzahlen durchgeführt. Steht nur ein einziger Bewerber zur Wahl, so ist dieser gewählt, wenn sich die Mehrheit der Wähler für ihn entschieden hat. Der Termin für eine mögliche Stichwahl ist Sonntag, 27. September.
Im Kreishaus Euskirchen werden ab 18.00 Uhr im Sitzungssaal die neuesten Teilergebnisse und das jeweilige vorläufige amtliche Endergebnis – sowohl für die Landratswahl als auch die Bürgermeisterwahl – präsentiert. Im Kreishaus Düren können die Bürger ab 18.00 Uhr im Haus B, Raum 130, die eintreffenden Ergebnisse auf einer Leinwand verfolgen. In vielen Orten wird diese Möglichkeit von Einwohnern gerne genutzt, um sich unmittelbar über den Wahlausgang zu informieren und mit den Politikern ins Gespräch zu kommen.
Nicht nur die Kreishäuser öffnen ihre Türen. Auch in vielen Kommunen wird live vor Ort informiert. In Bad Münstereifel zum Beispiel ab 18.00 Uhr im Rats- und Bürgersaal im Rathaus im ersten Obergeschoss, in Zülpich in der Martinskirche oder in Baesweiler im Sitzungssaal des Rathauses.
Zunächst können die Ergebnisse zur Landratswahl verfolgt werden, denn diese Stimmen werden zuerst ausgezählt. Anschließend folgt dann die Auszählung zu den Bürgermeisterwahlen. Auch im Internet kann die Wahl verfolgt werden – auf den Seiten der jeweiligen Kommunen oder unter:
Kreis-Euskirchen: www.kreis-euskirchen.de Kreis Düren: http://wahlen.regioit.de/AC/bm_lr_nrw_2015/05358000/html5/index.html
Für Android- und Apple-Geräte gibt es auch eine VoteManager App zum herunterladen. Für den Kreis Düren unter: https://www.kreis-dueren.de/politik/LR_BM-Wahl_2015.php
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Geschichte zum Anfassen: Tag des offenen Denkmals Im Sommer 1965 wurde die Drehscheibe am Dürener Bahnhof noch genutzt, um Dampfloks zu wenden. [Foto: Rudolf Marx]Region: Mit einer Vielfalt von Aktionen findet am Sonntag, dem 13. September, der europaweite Tag des offenen Denkmals statt. Nachdem in den Jahren zuvor Themen wie „Krieg und Frieden“, „Historische Orte des Genusses“ oder „Rasen, Rosen und Rabatten“ das Leben vergangener Generationen verdeutlichten, lautet das diesjährige Motto: „Handwerk, Technik, Industrie“. Unzählige Führungen und Veranstaltungen laden zum Erkunden und Erforschen ein.
 In der Eickser Kirche St. Martin wird das traditionelle “Beiern” vorgestellt. [Foto: Renate Hotse/pp/Agentur ProfiPress] Wer immer schon einmal wissen wollte, wie in früheren Zeiten Kirchenglocken „gebeiert“, also per Hand angeschlagen und rhythmisch zum Klingen gebracht wurden, sollte einen Ausflug ins idyllische Eicks einplanen. In der 1291 erstmals erwähnten Pfarrkirche St. Martin lädt „Beier“-Experte Achim Bursch von 15.00 bis 18.00 Uhr zu Turm-, Speicher und Glockenbesichtigungen ein. In Kleingruppen können Besucher in luftiger Höhe die beeindruckende Tradition des „Beierns“ hautnah miterleben.
Auch Bad Münstereifel gibt kostenlose Einblicke in seine Geschichte: Angefangen bei der römischen Kalkbrennerei, über Stadtführungen unter dem Motto „Weben, Färben, Gerben“ bis hin zum 1956 errichteten Radioteleskop.
Eine technische Rarität erwartet Eisenbahnfans am Dürener Bahnhof. Nach zweijährigen Restaurierungsarbeiten erstrahlt dort die alte Drehscheibe in neuem Glanz. 1874 erbaut, wurde sie über 100 Jahre genutzt, um Lokomotiven in die entgegengesetzte Fahrtrichtung zu lenken, während andere Züge auf der 1841 errichteten Haupt-Linie Aachen-Köln nach dem Halt in Düren weiter zum Ziel dampften. Als 1983 der Personenverkehr zwischen Düren und Euskirchen stillgelegt wurde und 1995 auch das Aus für die Strecke Düren-Neuss kam, versank das Technik-Denkmal im Dornröschenschlaf und überwucherte.
 Über 1.200 Arbeitsstunden investierten Ehrenamtler des Stadtmuseums, um die historische Drehscheibe instandzusetzen. [Foto: Dürener Stadtmuseum] 2013 entschlossen sich ehrenamtliche Mitarbeiter des Dürener Stadtmuseums unter Leitung von Dieter Fücker zur Restaurierung der historischen Drehscheibe. Nachdem das Denkmal vom Wildwuchs befreit war, konnten die zahllosen Detailarbeiten beginnen: Verstopfte Abflüsse wurden reaktiviert, das Basaltpflaster in der Grube erneuert oder der Kranz um die Drehscheibe mit neuem Schotter verfüllt.
Sehr aufwendig gestaltete sich die Sanierung des baufälligen Wärterhäuschens. Es erhielt neue Scheiben, ein neues Dach, sowie einen neuen Anstrich. Auch die zum Betätigen der Drehscheibe benötigte Elektrik musste erneuert werden. Eine Handkurbel für den manuellen Betrieb der Drehscheibe wurde ebenfalls montiert. Für ihren vorbildlichen Einsatz – die Museums-Gruppe war bislang mehr als 1.200 Stunden aktiv – wurde das Renovierungsteam im Juni mit dem „Ehrenamtspreis für soziales Engagement im Kreis Düren“ ausgezeichnet.
Um 11.00 Uhr wird das restaurierte Relikt aus der Dampflok-Ära feierlich eingeweiht. Um 12.30 und 14.30 Uhr finden kostenlose Führungen statt.
Detaillierte Informationen, wo und wann am Sonntag weitere, kostenlose Aktionen in unserer Region stattfinden, sind auf der Internetseite www.tag-des-offenen-denkmals.de zu finden. Ein Stöbern auf dieser Seite lohnt sich, denn hier sind bundesweit sämtliche Veranstaltungsorte aufgeführt. Und die Rubrik „Denkmal des Tages“ stellt täglich eins von 365 besonders sehenswerten Denkmalen vor.
Die Idee eines Tags der offenen Tür für kulturelle Denkmale wurde 1984 vom französischen Kultusminister Jack Lang ins Leben gerufen. Sieben Jahre später griff der Europarat den Gedanken auf: Gemeinsames Ziel von Denkmalschützern, Restauratoren und privaten Initiatoren ist es seitdem, gelebte Geschichte zu veranschaulichen und für Alle erlebbar zu machen. 1993 wurde zum ersten Mal ein bundesweiter Tag des offenen Denkmals veranstaltet. Damals beteiligten sich 1.200 Kommunen, die ihre Denkmale öffneten und mit kostenlosen Führungen zwei Millionen Besucher für das baukulturelle Erbe interessierten. Seit 1999 – damals besuchten europaweit knapp 19,4 Millionen Besucher 30.000 historische Denkmale in 46 Ländern – steht der zweite September-Sonntag unter einem einheitlichen Motto. Beim letztjährigen Veranstaltungstag zum Thema „Farbe“ gingen deutschlandweit rund vier Millionen Besucher an 7.500 historischen Orten auf Entdeckungsreise zu Architektur und Lebensweisen vergangener Jahrhunderte.
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Deutschlandreise wird zum “Landvergnügen” Im nächsten Jahr will "Landvergnügen" bundesweit bereits 500 idyllische Stellplätze für Camper vorstellen. [Fotos: privat]Region: Sein neunwöchiger Wohnmobil-Urlaub an der Loire war für Ole Schnack die Initialzündung: „Im Sommer 2012 reiste ich mit meiner Frau und unseren beiden kleinen Kindern quer durch Frankreich.“ Idyllische Übernachtungstipps fand er in dem französischen Caravan-Führer „Passion“, der seit über 20 Jahren mehr als 1.800 urige Destinationen anbietet.
 Aus einem Traumurlaub wurde eine Geschäftsidee: Seit 2014 bringt Ole Schnack den Camper-Führer “Landvergnügen” heraus.
Nach dem Traumurlaub, in dem er Land, Leute und Savoir vivre kennen lernte, kam ihm die Idee, das Konzept auf Deutschland zu übertragen. Im Frühjahr 2014 gab der passionierte Camper seinen ersten Stellplatzführer heraus. In Windeseile war die 11.000 Exemplare umfassende Erstauflage ausverkauft, sodass weitere 2.000 Bücher nachgedruckt werden mussten.
Ob Käserei oder Kürbishof, Straußenfarm oder Ziegenzucht, Weingut oder Apfelgarten… der Reise- und Genussführer „Landvergnügen“ stellt ländliche Oasen vor, an denen Wohnmobil- und Caravan-Urlauber deutschlandweit naturnahe Stellplätze finden, Einblicke in die Arbeit von Landwirten und Biobauern gewinnen und regionale Köstlichkeiten probieren können. „In Zeiten von Lebensmittelskandalen wollen immer mehr Menschen wissen, wo und wie gesunde Nahrung produziert wird und sich auch im Urlaub direkt beim Hersteller im Hofladen eindecken“, weiß Ole Schnack aus dem Feedback der Reisenden.
Schon das Durchblättern des 280-seitigen Buches wird zum Vergnügen: Übersichtlich gestaltet, zeigt eine in fünf Regionen unterteilte Deutschlandkarte punktuell alle 369 Übernachtungsmöglichkeiten. Ansprechende Fotos und eingestreute Gemüse-Grafiken wecken Appetit und Reiselust. Ein charakterisierender Einführungstext und klare Piktogramme beschreiben, auf welche touristischen, kulturellen und lukullischen Angebote der Übernachtungsgast am jeweiligen Ort zurückgreifen kann.
 Freiheit auf vier Rädern garantiert der alternative Stellplatzführer “Landvergnügen”.
Mit dem Kauf des Buches zum Preis von 29,90 Euro erhält jeder Camper einen Mitgliederausweis und eine Jahresvignette, die – jeweils vom 31. März bis zum 31. März des Folgejahres – zu einem kostenlosen, 24-stündigen Aufenthalt an einer der bislang 369 Stationen berechtigt. Längere Aufenthalte sieht das Konzept von „Landvergnügen“ nicht vor. Und um ein freundschaftliches Miteinander zu gewährleisten, sind zu Beginn des Buches acht „Goldene Regeln“ für die Kurzzeit-Camper formuliert. „Im Stellplatzführer für die Saison 2015 haben wir erstmals Kunsthandwerker mit aufgenommen, die ihre Höfe für Reisemobile und Wohnwagen öffnen“, erzählt der Geschäftsführer. Er ist überzeugt, dass das Konzept den Tourismus ankurbelt und gleichzeitig Klein- und Kleinstbetriebe fördert. Auf den Wiesen und Weiden der teilnehmenden Höfe können die Urlaubsgäste ihre fahrbare Unterkunft in idyllischer Alleinlage abstellen. „Pro Gastgeber werden nicht mehr als drei Stellplätze angeboten, damit eine Atmosphäre wie beim ‘Wildcampen’ erhalten bleibt“, versichert Ole Schnack.
In ihrer dritten Ausgabe, die im März 2016 erscheinen soll, wollen er und sein Team das Gastgeberangebot noch steigern. „Dieses Jahr hatten wir 369 Anbieter. Für die nächste Saison werden wir die 500er-Marke knacken“, meint er zuversichtlich und hofft auf großes Interesse der alternativen Gastgeber. Aus der Eifel-Region haben sich bereits einige individuelle Höfe der „Landvergnügen“-Aktion angeschlossen. Wer demnächst auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb auch für 24 Stunden Gäste beherbergen will, sollte mit Ole Schnack Kontakt aufnehmen, denn seit einem Monat wird das Netzwerk der Betriebe für die Ausgabe 2016 geknüpft. „Anzeigengeld muss niemand zahlen“, versichert der 40-Jährige. Weitere Details und Anmeldeformalien finden sich unter www.landvergnuegen.com.
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Milchtankstelle „Gerstenhof“ Familie Beuel kümmert sich auf dem "Gerstenhof" um 150 Milchkühe. [Fotos: bvl]Nideggen, Schmidt: An der Landstraße 246 zwischen Schmidt und Strauch wurde eine neue automatische Tankstelle eröffnet. Allerdings spendet die Zapfsäule kein Benzin für durstige Autos, sondern frische Kuhmilch für durstige Fahrer und Beifahrer.
Der Bauernhof von Elke und Ralf Beuel ist als Milchwirtschaftsbetrieb seit 40 Jahren in der Region bekannt. Aktuell tummeln sich 150 Milchkühe auf ihren Weiden rund um den „Gerstenhof“. Seit die neue Milchtankstelle eingeweiht wurde, steigt die Zahl der Laufkunden kontinuierlich. Zu jeder Tageszeit kommen Menschen, um ihre Milch selbst zu zapfen.
 Der neu aufgestellte Milchautomat erfreut sich großer Beliebtheit.
Viele Kühe bedeuten viel Milch. Eine Kuh gibt immerhin 9.200 Liter Milch pro Jahr, somit über 25 Liter Milch pro Tag! Zweimal am Tag wird gemolken und alle zwei Tage wird die Milch von der Molkerei abgeholt. So war es jedenfalls bis zur Eröffnung des Milchautomaten. Nun wird die Zapfstation täglich zweimal befüllt und hat eine Art kleine Wallfahrt von Fans frischer Milch in Gang gesetzt. Unter ihnen sind nicht nur Einheimische aus Simmerath und Schmidt, sondern auch immer mehr Gäste, die es bevorzugen, sich ihre Milch beim Bauern zu holen. Im “Milchbüdchen”, einem kleinen, halboffenen Holzhäuschen, findet die Kundschaft Glasflaschen, die immer wieder zurückgebracht werden können. „Natürlich können unsere Kunden auch eigene Milchkannen mitbringen“, so Elke Beuel. Für gerade einmal 90 Cent wechselt der Liter Frischmilch hier seinen Besitzer.
Der Gerstenhof erzeugt sein Futter für die Milchhaltung selbst. 100 Hektar Grünland und 60 Hektar Ackerfläche sorgen für einen naturbelassenen Speisezettel der Milchkühe. Die Weiden und eine vielfältige Fruchtfolge auf den Feldern, der Anbau von Silo-Mais, Feldgras und Triticale (Kreuzung zwischen Weizen und Roggen), bringen auch im Winter das besondere Aroma in die Gerstenhof-Milch. „Die Verfütterung unseres selbst angebauten Futters, schmeckt man besonders heraus“, schwärmt nicht nur das Ehepaar Beuel, sonder auch ihre Kundschaft.
Die Weidehaltung der Kühe ist auch ein wichtiger Beitrag zur Landschaftspflege. Auf den Flächen in Hanglage oder auf Feuchtwiesen, auf denen sich konventioneller Ackerbau nicht lohnt, halten die Tiere das Gelände offen, die Wiesenflächen wachsen nicht zu und verbuschen nicht.
Bei den Beuels stammen alle Kühe aus eigener Zucht. Dazugekauft werden keine Tiere. Alle weiblichen Kälber werden auf den heimischen Weiden großgezogen. In diesem Jahr kümmert sich Familie Beuel um circa 80 Jungrinder. Die Neugeborenen verbringen ihre ersten 14 Tage in Aufzuchtboxen, die ein wenig an Iglus erinnern. Im Anschluss geht es in kleinen Gruppen in die Stall- und Weidehaltung.
 Elke und Ralf Beuel sorgen in dritter Generation für artgerechte Haltung ihrer Milchkühe.
Die Eltern von Ralf Beuel, Berthold und Gisela, gründeten den Hof 1975. Die Anfänge des landwirtschaftlichen Betriebs lagen in Lammersdorf. Dort führte Großvater Hubert Beuel eine kleine Landwirtschaft im Nebenerwerb. Im Zuge der Flurbereinigung führte ihn der Weg nach Schmidt. Hubert Beuel fand damals ein altes Forsthaus mit ringsumher vielen Wiesen vor. Als Vater Berthold den Hof übernahm, baute er einen großen Kuhstall für 60 Tiere und erweiterte die Anlage Stück für Stück. 1997 übernahm der jetzige Chef Ralf das Familienunternehmen, das inzwischen für über 100 Kühe ausgelegt ist. Auch die nächste Generation, die beiden Söhne Christoph (20) und Sven (17) leben auf dem Hof. Ob sie, wie ihre Eltern, mit der Leidenschaft für die Landwirtschaft infiziert sind, wird die Zukunft zeigen: „Bei der Tierhaltung ist man stets angebunden und verfügt nicht mehr über viel Freizeit. Wenn du bei der Arbeit gut sein willst, musst du das mit Leidenschaft machen. Wie es mit dem Hof in der nächsten Generation weitergeht, bleibt für uns noch abzuwarten“, so der augenblicklich noch zurückhaltende Blick auf die Zukunft des Gerstenhofs.
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Kultur-Parcours in Maastricht Die junge Bigband "Slim Vitzkids" gibt am Sonntag den Ton an. [Foto: privat]Umland: Obwohl Maastricht nicht Europäische Kulturhauptstadt 2018 wird, hat die niederländische Stadt an der Maas kulturell viel zu bieten. Das zeigt sie diesen Sonntag aufs Neue: Maastricht eröffnet seine kulturelle Saison 2015/2016. Die Innenstadt links und rechts der Maas verwandelt sich hierzu in einen kulturellen „Parcours“, wie die Maastrichter das Fest selbst nennen. Eine übersichtliche Route führt die Besucher entlang 33 Orte, an denen Künstler auf Podien auftreten. Von Musik über Kunst, Theater, Film, Literatur und Architektur ist für jeden etwas dabei. Das Eröffnungskonzert geben die Philharmonie Zuidnederland und die Schauspielgruppe Maastricht mit einer musikalisch-theatralischen Umsetzung von Richard Wagners „Siegfried-Idyll“ im Theater am Vrijthof.
Künstler, das sind natürlich nicht nur die Großen. Auch Kinder und Jugendliche zeigen ihr Talent – beispielsweise in Niederlands jüngster Bigband, den „SLIM Vitzkids“ unter Leitung von Trompeter Marc Huynen, der unter anderem im „Glenn Miller Orchestra“ und der WDR Bigband musizierte. Swing- und Groove-Kompositionen von Art Blakey, Joe Zawinul und Herbie Hancock spielen sie, die Acht- bis 18-Jährigen auf Piano, Bass, Gitarre, Schlagzeug, Trompete, Querflöte, Alt- und Tenorsaxophon. Am Sonntag werden es „Soul Bossa Nova“ von Quincy Jones, „eye of the tiger“ und „Moanin“ sein.
Junge Musiker sollen die Chance haben, Jazzmusik zu spielen, erklärt Marc Huynen die Idee von „SLIM Vitzkids“, die von der „Stichting Limburg Geïmproviseerde Muziek“ finanziell unterstützt werden. Sie sollen Spaß an der Musik und miteinander haben. An Probewochenenden dürfen Fußball und Fritten natürlich nicht fehlen. Gleichzeitig können talentierte junge Musiker hier proben und Erfahrungen sammeln, die sie dann möglicherweise mit in die Musikhochschule nehmen. So ein Talent ist beispielsweise der 17-jährige Hammond-Organist und Pianist Simon Oslender aus Aachen, der schon mit dem US-amerikanischen Jazz-Organisten Dr. Lonnie Smith, der WDR Bigband und Sängern wie Max Mutzke auf der Bühne stand und am Sonntag mit dabei ist. „SLIM Vitzkids“ treten von 14.00 bis 14.45 Uhr im Café Forum (St. Pieterstraat 7) auf. Unter www.hetparcours.nl können sich Interessierte das ausführliche Programm zum Fest samt Lageplan ansehen.
„Het parcours“ findet diesen Sonntag von 11.00 bis 19.00 Uhr in der Maastrichter Innenstadt statt. Die Stadt ist an diesem Tag autofrei. Parkmöglichkeiten bieten das Parkhaus Bonnefantenmuseum Maastricht, der P+R Maastricht Noord, P+W Cabergerweg, P+W Noorderbrug oder P+W Stadspark.
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Wandererlebnis Eifelsteig Etappe 7 EIFELON Autor Paul Düster wandert den Eifelsteig. [Fotos: pd]Region: Seit 2008 gibt es die Wanderroute „Eifelsteig“. Dieser markierte Wanderweg führt von Kornelimünster bis nach Trier. In 15 Tagesetappen über 312,9 zum Teil schwere Kilometer. In lockerer Reihenfolge stellen wir unseren Lesern den Wanderweg durch die wunderbare Eifel vor.
 Sofort nach dem Start kann man einen herrlichen Blick über das historische Blankenheim geniessen.
7. Etappe: Blankenheim nach Mirbach. (Gesamtlänge: Gesamtlänge: 17,7 km, Wanderzeit: 5 Stunden, Bergauf: 451 m, Bergab: 456 m.) Bereits an der Ahrquelle in Blankenheim findet man das erste Hinweisschild des Eifelsteigs. Von der Ahrstraße im historischen Burgort geht es am Eifelmuseum vorbei hinauf zur Lühbergstraße. Schon nach kurzer Strecke bietet sich ein herrlicher Blick über Blankenheim. Dies wird nicht der einzige wunderschöne Weitblick auf dieser Etappe bleiben. Auf dem Höhenzug bis zum Schillertsberg locken zahlreiche Bänke, zum großen Teil mit schönem Ausblick, zur Rast.
Durch ein Waldstück geht es bergab in das Nonnenbachtal. Man durchwandert ein Themengebiet, von denen es zahlreiche in der Gemeinde Blankenheim gibt. Diese wurden, seit das „Projekt Ahr 2000“ aus der Taufe gehoben wurde, überall eingerichtet. Nach der Überquerung des Nonnenbachs führt der Weg durch ein herrlichen Waldstück etwa 80 Höhenmeter bergauf und man kommt zur Schutzhütte am Brotpfad. Wer sich dort eine Pause gönnt, erfährt im Hüttenbuch, wie andere Wanderer Gegend und Wanderwege beurteilen.
Nach der Rast leitet die Beschilderung weiter Richtung Quelltal durch den Wald bergab. Über eine kleine Brücke gelangt man in das Driesbachtal. Dieses Teilstück des Eifelsteigs ist vielen Wanderern auch als Brotpfad bekannt. Warum dieser Namen? Historiker vermuten, dass die Menschen aus Alendorf und Waldorf früher an die Blankenheimer Fürsten ihren „Zehnt“ abliefern mussten. Das taten sie vermutlich in Form von Getreide oder Broten. So soll die Route zu ihrem Namen gekommen sein.
Weitere 4,6 Kilometer später erreicht man die Gemarkung „Im Rosenseifen“. Dort findet man an zwei Teichen eine Sitzgruppe und Infotafeln zum Thema „Leben braucht Licht“. Danach steigt der Weg leicht an bis zur Höhe „Auf dem Stein“, wo man im Mai das „Eifelgold“, den leuchtend gelb blühenden Ginster, bestaunen kann. Von dort hat man von einer Bank aus einen wunderbaren Weitblick, bevor der Eifelsteig weiter durch ein kleines Waldstück hinab in das Schafbachtal führt. Dann geht es im freien Geländer rund einen Kilometer am Bach entlang, ehe man die Kreisstraße 69 überquert, die an dieser Stelle das Schafbachtal kreuzt. Durch ein Waldgebiet geht es hinauf nach Ripsdorf. Am „Brothaus“ vorbei kommt man zu einem Wanderparkplatz der direkt an der St.-Johannes-Baptist-Kirche liegt. Eine Rast und Kirchenbesichtigung ist sehr lohnenswert. Nach einer Stärkung geht es rund 500 Meter über eine geteerte Dorfstraße hinein in einen schönen, zum Teil mit Gras bewachsenen Pfad.
 Auf der 7. Etappe des Eifelsteigs gibt es immer wieder wunderbare Weitblicke über die Eifellandschaft.
Auf dem freien Gelände eines Höhenrückens kann man dann den nächsten herrlichen Weitblick genießen. Nach kurzer Zeit erreicht man das Naturschutzgebiet Griesheuel, den mit 563 Metern über NN höchsten Punkt dieser Etappe. Je nach Jahreszeit kann man in diesem Gebiet 31 verschiedene Arten von Orchideen bewundern, die hier wachsen. An Wacholderhängen vorbei geht es an einem von Wegekreuzen gesäumten Pfad bergab nach Alendorf. Kurze Zeit später erfolgt der nächste Anstieg zum Kalvarienberg, vorbei an Wacholderbäumen entlang des Kreuzwegs, der zwischen 1663 und 1680 von den Blankenheimer Grafen errichtet wurde. Am 517 Meter hoch gelegenen Gipfelkreuz findet man einen der 45 Eifel-Blicke. Bei gutem Wetter kann man von dort bis zur Nürburg sehen.
 Das Etappenziel in Mirbach: Die Erlöserkirche.
Weiter geht es hangabwärts in das Lampertstal. Nach rund drei Kilometern queren wir das Tal über einen kleinen Brückensteg und erreicht die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Entlang eines Naturlehrpfades strebt man dem Etappenziel Mirbach entgegen.
Und plötzlich steht der Mirbacher „Dom“ (Erlöserkirche) mit seinen außergewöhnlichen Mosaiken und der berühmten Orgel vor einem.
Das war die letzte Etappe des Eifelsteigs auf dem Boden von Nordrhein-Westfalen. Die weiteren Etappen auf dem Gebiet von Rheinland-Pfalz stellen wir im zweiten Teil des Eifelsteigs vor.
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Illuminierte Figuren und Kreaturen im Wallgrabenpark Manch Skurriles ist bei den "Leuchtenden Gärten" zu entdecken, manch Gespenstisches und manches fürs Herz. [Fotos: pg]Zülpich: Es leuchtet wieder in Zülpich und zwar zwei Wochen lang, vom 11. bis 27. September, im Wallgrabenpark bei den „Leuchtenden Gärten“. Bürgermeister Albert Bergmann und Gartenschaupark-Geschäftsführer Christoph Hartmann konnten sich bei einem Rundgang vom Ergebnis überzeugen und waren begeistert. „Es ist toll“, sagte Bergmann. „Es ist erstaunlich, dass es so unterschiedlich im Vergleich zum vorherigen Jahr ist“, stimmte Hartmann in das Lob mit ein.
 Bunte galoppierende Pferde auf der Wiese – da werden bestimmt viele Mädchen begeistert sein.
Wolfgang Flammersfeld von „World of lights“ und sein fünfköpfiges Team waren seit Montag im Park unterwegs, um die mehr als 80 Lichtinstallationen und Figuren zu verteilen. Im Gegensatz zur Premiere während der Landesgartenschau verzichtete der Lichtkünstler auf so manche Farbigkeit und setzte bewusste und sehenswerte Akzente. Doch auch skurrile Objekte und Einiges zum Schmunzeln fehlt nicht. Selbst die Liebhaber der bunten Figuren kommen auf ihre Kosten. Am Ende des Park, auf der Spielwiese in der Nähe des Bachtors, springen farbenfrohe Pferde über die Wiese. Davon seien die Mädchen meist sehr begeistert, plauderte Flammersfeld aus seinem Erfahrungsschatz. Seit neun Jahren illuminiert er Parks und Städte in ganz Deutschland zu bestimmten Anlässen – wie in Zülpich die „Leuchtenden Gärten“.
 Im Weyertor geht es etwas gespenstisch zu.
Immer wieder entwickelt und baut er neue Objekte und Figuren. Dabei setzt er auf einfache Materialien. Die Würfel in der Streuobstwiese wirken zum Beispiel trotz ihrer Größe regelrecht filigran und zerbrechlich. Der Lichtkünstler verwendete durchscheinende Käsefolie, mit der er ein Drahtgerüst in Bahnen umwickelte. Dadurch erhält das Gebilde eine textile und leicht strukturierte Wirkung. Flammersfeld setzt aber auch auf spektakuläre Effekte. Sogenannte „Guardians“ bewachen das Weyer-Tor, das mit weißen und türkisfarbenen Scheinwerfern trefflich in Szene gesetzt wurde. Die Farbgebung gestalte er meist spontan, erklärte der Lichtkünstler. In früheren Zeiten diente das Tor als Stadtgefängnis und bei der „Bewachung“ während der „Leuchtenden Gärten“ würde wohl auch heute kein Besucher im Tor nächtigen wollen. Passende Musik und ab und zu gespenstische Nebelschwaden verdichten die Atmosphäre.
 Zarte und verspielte Blütenranken werden an die Rückwand der Burg gezaubert.
Hunderte Scheinwerfer und etwa fünf Kilometer Stromkabel sind notwendig, um alle Objekte und Figuren in Szene zu setzen. Mittels Projektor entstehen beispielsweise filigrane Figuren und Blumen auf der rückwärtigen Wand der Burg. Leise Musik stimmt die Besucher auf das Kommende ein und von der Bank im Rosengarten lohnt sich ein Blick hinunter zur Streuobstwiese bis hin zum Weyer-Tor. Alte Bekannte sind die Flamingos im Rosarium. Die seien im vergangenen Jahr äußerst beliebt gewesen, meinte Flammersfeld. Doch das meiste an Figuren ist neu in diesem Jahr.
Mit eingebunden sind diesmal auch der Turm von St. Peter, die Gasthauskapelle und der Brunnen auf dem Marktplatz. Mehr als 8.000 Besucher ließen sich im vergangenen Jahr das Spektakel während der Landesgartenschau nicht entgehen und Bergmann wie auch Hartmann hoffen darauf, diese Marken knacken zu können.
Geöffnet ist der Park in dieser Zeit jeweils von 20.00 bis 24.00 Uhr. Die Abendkasse ist bis 23.00 Uhr geöffnet. An den Wochenenden betreibt der Förderverein am Weyertor einen Weinstand und im Interkulturellen Garten, bei der Spielwiese am Ende der „Leuchtenden Gärten“, schenkt FairZülpich wärmenden Punsch aus.
Der Eintritt kostet für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren sechs Euro, für Kinder von sechs bis 13 Jahren drei Euro, kleinere Kinder brauchen keinen Eintritt zu zahlen. Kinder und Jugendliche mit einer Dauerkarte zahlen ebenfalls nichts und für Erwachsene mit einer Dauerkarte ermäßigt sich der Eintritt auf drei Euro.
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Es geht rund im Sport #33 Am Wochenende geht es auf dem Rittergut Schick der Familie Peter Bolten um die Kreismeisterschaftsehren. [Fotos: pd]Region: Reiten. Kreismeisterschaften. Seit heute läuft das große Herbstturnier des Reitvereins Enzen-Euskirchen auf dem Rittergut Schick der Familie Peter Bolten in Enzen. Dabei geht es in 25 Prüfungen nicht nur um die Schleifen in den einzelnen Bewerben, sondern auch um die Kreismeisterschaften des Kreispferdesportverbandes Euskirchen. Ermittelt werden die Kreismeister in drei Leistungsklassen: In der Dressur, im Springen und in der Vielseitigkeit. Bereits heute um 12.00 Uhr startete die erste Prüfung:
 Grit Bolten vom Veranstalter RV Enzen-Euskichen gehört zum Favoritenkreis um den Kreismeistertitel im Springen.
Eine Dressurpferdeprüfung der Klasse A. Das Highlight am morgigen Samstag (12.00 Uhr) ist die Springprüfung der Klasse M*, die auch als 1. Wertungsprüfung zur Kreismeisterschaft in der Leistungsklasse 1/2/3 gerechnet wird. Dabei gehören neben Anke Aigner-Bolten, Grit Bolten (beide RV Enzen-Euskirchen) und Georg Stura (PF St. Severinus Merzenich) zu den Favoriten. Die zweite Prüfung in dieser Kategorie wird am Sonntag um 13.00 Uhr mit einer Springprüfung der Klasse M* mit Siegerrunde auf dem großen Turnierplatz gestartet.
 Auch den Geländeritt der Vielseitigkeitsreiter können die Zuschauer in Enzen verfolgen.
Im Anschluss geht es auf dem Dressurviereck um den Kreismeistertitel in der Dressur der Leistungsklasse 1/2/3. Um 14.30 Uhr wird die Dressurprüfung der Klasse M* mit Stechen gestartet. Alle Kreismeister werden um 16.00 Uhr auf dem Turnierplatz geehrt. Den Abschluss des Turniers bildet die spektakuläre Zeitspringprüfung Klasse L über Gräben und Wälle. Ebenfalls in das Turnier integriert ist eine Prüfung des Raiffeisen-Markt Cups zum Rheinischen Jugendchampionat „Vielseitigkeit“. Dabei gehen mit Katharina Hahn und Janna Poßmann zwei Reiterinnen des Veranstalters an den Start. Die Zeiteinteilung
 Viktoria Arnoldsweiler sicherte sich durch eine 4:0-Erfolg den Bitburger Kreispokal.
Fußball. Kreispokal Düren. Viktoria Arnoldsweiler sicherte sich durch einen deutlichen 4:0-Sieg gegen Borussia Freialdenhoven den Bitburger Pokal im Kreis Düren. Die Treffer für die Viktoria erzielten Tobias Frohn, Manfred Felps, Muharrem Sekerici und Kevin Dabo. Im kleinen Finale um Platz drei setzte sich der FC Düren-Niederau mit 2:0 nach Treffern von Mustafa Gültekin und Hakan Uygun gegen die Sportfreunde Düren durch.
 Edson (am Ball) erzielte am vergangenen Spieltag einen Treffer beim 4:0-Sieg des TSC Euskirchen. Mit fünf Treffer liegt er auf Rang zwei der Torjägerliste.
Fußball. Kreis Düren und Euskirchen. Mittelrheinliga. Auch am fünften Spieltag behielten die Fußballer vom Mittelrheinligisten TSC Euskirchen ihre weiße Weste. Gegen den SV Eilendorf gewann die Truppe von Trainer Kurt Maus deutlich mit 4:0. Der ETSC führt die Liga mit 15 Punkten und 22:2-Toren souverän an. Borussia Freialdenhoven musste sich mit einer Punkteteilung gegen den Aufsteiger FC BW Friedorf zufrieden geben. Das Team von Trainer Wilfried Hannes kam über ein 0:0 nicht heraus. Dagegen kassierte Viktoria Arnoldsweiler die vierte Niederlage im fünften Spiel und rutscht damit auf den letzten Platz in der Liga. Am kommenden Sonntag (15.15 Uhr) empfängt der TSC Euskirchen den Bonner SC zum Lokalderby im Erftstadion. Der Gegner aus der ehemaligen Bundeshauptstadt trennte sich am letzten Spieltag mit 1:1 von FC Hürth und bekleidet in der Tabelle den fünften Platz.
Die Ergebnisse: Mittelrheinliga. SV Eilendorf – TSC Euskirchen 0:4 (0:2) Tore für den ETSC: Jan Winkler (11.), Edson (42.), Sascha Engel (65.), Benny Hoose (86.), Borussia Freialdenhoven – FC BW Friesdorf 0:0, VfL Leverkusen – Viktoria Arnoldsweiler 1:0 (0:0).
Landesliga Staffel 2. FC Düren-Niederau – SV SW Nierfeld 2:3 (1:1). Tore für Düren-Niederau: Nikolaos Chouliaras (41.), Patrick Kalla (53.). Tore für Nierfeld: Naoshi Shigematsu (45.), Haism Mohamed Taha (48.), Michael Jansen (64.). FC Inde Hahn – SG Germania Burgwacht Bergstein 3:1 (2:0). Tor für Bergstein: Nico Röther (90.), Alemannia Mariendorf – SG GFC Düren 99 2:1 (2:0). Tor für Düren 99: Michael Strauch (81.), SC Brühl – SC Germania Erftstadt-Lechenich 1:0 (0:0). Hilal Maroc Bergheim – Sportfreunde Düren 3:1 (0:0). Tor für Düren: Ali Makki (85.).
 Dürens Marc Wollersheim (2. v. l.) erzielte beim Sieg der Schwarz-Weißen beim Kaller SC zwei Treffer.
Bezirksliga. Staffel 3. Kaller SC – Spvg. SW Düren 1:3 (0:2). Tor für Kall: Jan Dederichs (50.), Tore für Düren: Marian Dynowski (14.), Marc Wollersheim (42., 72.) BC Bliesheim – SV Türkspor Bergheim 1:3 (0:1). Tor für Blieheim: Eigentor Bergheim (47.), TuS Schmidt – FC Germania Lich-Steinstraß 1:4 (0:3) Tor für Schmidt: Tobias Kilscher (75.), Tore für Lich-Steinstraß: Moritz Kraus (7., 18.), Ersan Kocyigit (33.), Markus Neuber (51.). TuS Langerwehe – DJK Viktoria Frechen, Bedburger BV – SC Alemannia Straß 1:3 (0:0). Tore für Straß: Kai Mucha (71.), Thomas Betzer (86), Oliver Fuß (89.). FC Rheinsüd Köln – SV SW Stotzheim 2:1 (0:1). Tor für Stotzheim: Richard Fröbus (18.).
Bezirksliga Staffel 4. FC Inden/Altdorf – FC Union Schafhausen 0:3 (0:1). Sparta Gerderath – Jugendsport Wenau 2:1 (0:0). Tor für Wenau: Oliviera Filipe (56.).
Der kommende Spieltag: Mittelrheinliga. Viktoria Arnoldsweiler – SV Eilendorf (Samstag 18 Uhr), SV Breinig – Borussia Freialdenhoven (Sonntag, 15.00 Uhr), TSC Euskirchen – Bonner SC (Sonntag, 15.15 Uhr).
Landesliga. SC Germania Erftstadt-Lechenich – Alemannia Mariendorf , SG GFC Düren 99- FC Glesch-Paffendorf, Sportfreunde Düren – TSV Hertha Walheim (alle Sonntag 15.00 Uhr), SG Germania Burgwart Bergstein – FC Düren-Niederau, SV SW Nierfeld –SC Brühl (beide Sonntag, 15.30 Uhr).
Bezirksliga Staffel 3. BC Bliesheim – SV SW Stotzheim, SC Alemannia Straß – Kaller SC, SW Düren – TuS Schmidt, FC Germania Lich-Steinstraß – VfR Bachem (alle Sonntag 15 Uhr), GKSC Hürth – TuS Langerwehe (Sonntag, 15.15 Uhr).
Bezirksliga Staffel 4. Concordia Oidtweiler – FC Inden/Altdorf, Jugendsport Wenau – Westwacht Weiden (beide Sonntag, 15.00 Uhr).
 Auch die 22 Punkte von Jan Winkelnkemper (am Ball) konnten die Saisonauftakt-Niederlage der ErftBaskets nicht verhindern.
Basketball. 2. Regionalliga. ErftBaskets Euskirchen – DJK Adler Frintrop 60:71 (27:41). Zwar hatte das Team um Manager Frank Beier mit einem Auftaktsieg gegen den Aufsteiger aus Essen-Frintrop gerechnet, aber daraus wurde leider nichts. Im Heimspiel gegen die DJK Adler Frindrop war für die ErftBaskets nichts zu holen. Vor allem die Wurfquote ließ zu wünschen übrig: „Wir haben uns durch die schlechte Quote das Leben selber schwer gemacht. Mit nur 60 erzielten Punkten kann man ein solches Spiel einfach nicht gewinnen. In der Defense waren gute Ansätze zu sehen. Wir müssen uns einfach noch finden“, hofft Frank Beier auf Besserung in den kommenden Partien. Die Gäste aus Essen lagen bereits zur Pause mit 14 Punkten in Front. Diesem Rückstand liefen die ErftBaskets dann bis zum Ende der Partie hinterher. Zwar konnte die Truppe von Spielertrainer Florian Hammes das Schlussviertel gewinnen, aber das war nur noch Ergebniskorrektur. Am kommenden Samstag (20.00 Uhr) sind die ErftBaskets zu Gast beim TuS Hilden, der seine Auftaktpartie beim Leichlinger TV ebenfalls mit 55:80 verloren geben musste.
ErftBaskets Euskirchen: Jan Winkelnkemper (22), Ratvay (14), Gorunov (11), Hammes (7), Kropp (3), Schulz (2), Braun (1), Kapitanov, Schöpfer, Brammertz, Kai Winkelnkemper, Janzen.
Die weiteren Ergebnisse: Oberliga. TSV Bayer Leverkusen II –TuS Zülpich 70:73. Landesliga. ErftBaskets Euskirchen II – 1. BBC Düren 102:65, Telekom Baskets Bonn IV – DJK ErftBaskets Bad Münstereifel II 68:80. Damen-Bezirksliga. ErftBaskets Euskirchen – Brühler TV 81:72.
Der nächste Spieltag:2. Regionalliga. TuS Hilden – ErftBaskets Euskirchen (Samstag, 20.00 Uhr). Oberliga. TuS Zülpich – Haarener TE (Samstag, 20.00 Uhr). Damen-Bezirksliga. TuS Zülpich –Haarener TE (Samstag, 18.00 Uhr), DJK Frankenberg IV – ErftBaskets Euskirchen (Sonntag, 15.00 Uhr).
 HSG-Spielertrainer Peter Trimborn sah die erste Saisonniederlage seiner Mannschaft.
Handball. Verbandsliga. HSG Euskirchen – Longericher SC II 24:32 (15:12). Der Auftakt in die neue Liga ist für die HSG Euskirchen gründlich danebengegangen. In der ersten Halbzeit konnte die HSG mit dem Team aus Longerich noch mithalten und ging sogar mit einer Drei-Tore-Führung in die Pause. Nach dem Wechsel lief dann beim Team um Spielertrainer Peter Trimborn nicht mehr viel zusammen und so kam es zur deutlichen Niederlage.
HSG Euskirchen: Nico Trimborn, Jonas, Henzel (1), Korn (3/3), Breuer (2), Müller (4), Torsten Wittmaack (6), Björn Wittmaack (1), Vogt (1), Zeyen, Hackhausen (2), Engel (4).
Landesliga. HSV Bockeroth – TV Palmersheim 29:29 (15:15). Zum Saisonauftakt trennte sich der TV Palmersheim in einer Auswärtspartie beim HSV Bockeroth unentschieden. Der Aufsteiger aus Bockeroth war mit 30:29 in der Schlussminute in Führung. Doch TVP-Routinier Stephan Schmitz verwandelte einen Strafwurf mit der Schlusssirene zum glücklichen Ausgleich.
TV Palmersheim: Esser, Lukas Grabe, Richard Grabe, Kau (2), Christian Müller, Florian Müller (2), Königshoven, Schmitz (9/6), Alfter (4), Bernads (7), Smakolli, Fiedler (1), Jankowski (1), Peters (3).
TVE Bad Münstereifel – VfL Bardenberg 25:23 (11:9). Die vollkommen neu zusammengestellte Mannschaft des TVE Bad Münstereifel um Spielertrainer Simon Wilms landet gegen den VfL Bardenberg die Überraschung. Nach der Halbzeitführung mussten die Kurstädter zwar zunächst den Ausgleich hinnehmen. Schafften es aber in der Folgezeit am Gegner dran zu bleiben. in der Schlussphase setzte sich der TVE ab und holte sich die ersten beiden Saisonpunkte.
TVE Bad Münstereifel: Wiemken, Schmitz, Wilms (8/3), Lukas Herr (3), Andreas Herr (3), Kohn (2), Stolz (2), Flegelskamp (2), Beltran (2), Götze (1), Petracca (1), Schaefer (1), Kühl.
Der nächste Spieltag: Verbandsliga. HSV Frechen – HSG Euskirchen (Samstag, 19.00 Uhr). Landesliga. HSG Rheinbach-Wormersdorf – TVE Bad Münstereifel (Samstag, 17.00 Uhr), TV Plamersheim – ASV SR Aachen II (Samstag, 19.30 Uhr).
 Der Euskirchener Jörg Wiskirchen holte sich im “Rent-2-Drive” BMW M3 den dritten Klassensieg in dieser Saison.
Motosport. VLN. Das Rennen war an Spannung kaum zu überbieten. Am Ende war es eine perfekte Strategie und eine fehlerfreie Fahrt, die zum Sieg des Black Falcon Teams beim Opel 6h ADAC Ruhr-Pokal-Rennen führten. Hubert Haupt, Abdulaziz Bin Turki Al Faisal, Adam Christodoulou und Yelmer Buurman überquerten im Mercedes-Benz SLS AMG GT3 als Sieger die Ziellinie. Das international besetzte Quartett fuhr 41 Runden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Nürburgring Kurzanbindung und Nordschleife und verfehlte mit einer zurückgelegten Distanz von 998,678 Kilometern die magische 1000-Kilometer-Marke nur knapp. Im Ziel betrug der Vorsprung der Sieger auf den Zweiten, dem Porsche 911 GT3 R von Falken Motorsports mit den Piloten Wolf Henzler und Alexandre Imperatori, 1:28,870 Minuten. Dritte wurden Marc Basseng, Dennis und Marc Busch im Audi R8 LMS ultra.
Für die Motorsportler aus dem Kreis Euskirchen lief es dagegen nicht besonders rund. Nur der Euskirchener BMW-Pilot Jörg Wiskirchen konnte sich am Ende richtig freuen. Er holte sich im BMW M3 vom „Rent-2-Drive“-Team zum dritten Mal in diesem Jahr den Klassensieg in der SP6.
 Christoph Breuer (Tondorf) kam im Manthey Porsche GT3 Cup MR nach einem frühen Unfall gar nicht zum Fahren.
Für den Nettersheimer Christoph Breuer fing das Rennen erst gar nicht an. Als er sich fertig gemacht hatte, um den Porsche 911 GT3 Cup MR mit der Startnummer 92 von seinem Teamkollegen Patrick Pilet zu übernehmen, kam die Meldung über Streckenfunk, dass der Wagen nach einem Unfall im Bereich Schwalbenschwanz stehen würde. Dabei hatte Pilet bis dahin ganze Arbeit geleistet und das SP7- Auto auf einen sensationellen Gesamtrang fünf nach vorne gefahren, doch in der zehnten Runden war dann Schluss für das Manthey Team um Christoph Breuer. Das Fahrzeug war nach dem Aufprall in die Leitplanken irreparabel beschädigt. Viele Teams hatten in der Startphase auf die falschen Reifen gesetzt. Wer mit den profilosen Slicks auf die noch nasse Strecke startete, lag richtig, denn bereits nach zwei Runden war die Ideallinie absolut trocken. Teams, die mit Regenreifen gestartet waren, kamen früh in die Box zum Wechseln. So auch der von PROsport Performance eingesetzte Porsche Cayman in der Klasse SP 6 mit dem Houverather Thomas Koll. Zwar klappte der Reifenwechsel, aber das Auto wollte einfach wegen eines elektronischen Problems nicht mehr anspringen. Ehe der Fehler gefunden wurde, war die Konkurrenz bereits enteilt.
 Das Kult-Auto Opel Manta war nach einem Unfall wieder in Stand gesetzt und feierte sofort wieder einen Klassensieg.
Auch für die beiden, von S-Pace-Racing aus Zingsheim eingesetzten Audi TT RS in der Klasse SP3T kam das Aus früh. In der siebten Runde musste Marcus Löhnert seinen Audi mit Getriebeschaden abstellen. Nach fünf Stunden, also eine Stunde vor Rennende, kam dann auch für das zweite Auto mit den vier Ringen das Aus. Der Audi der Gebrüder Wasel schied mit defekter Antriebswelle aus. Auf dem dritten Platz in der Klasse und damit auf dem 14. Gesamtrang kam der Mechernicher „Dieter Schmidtmann“ auf dem Manthey Porsche in der Klasse SP7. Neben Thomas Koll, der für PROsport Performance am Ende den Cayman GT4 auf Rang zwei in seiner Klasse manövrierte, schaffte ein weiterer Cayman des Teams ebenfalls Platz zwei in der Klasse V5. Der Blankenheimer Conny Hoffmann belegte auf einem BMW 325i den fünften Platz in seiner Klasse. Ebenfalls die Zielflagge sah der Mechernicher Sven Oepen auf Rang sieben in seiner Klasse mit einem BMW Z4. Das wiederaufgebaute Kult-Auto, der Opel Manta von Olaf Beckmann, holte für das Team Kissling-Motorsport aus Bad Münstereifel den Klassensieg.
Der nächste Lauf der VLN wird am 3. Oktober das 55. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen sein.
 Eine Klasse für sich in der Eifelcup-Laufserie: Maciek Miereczko (“Der Fahrradmister.de Team E-Bike”).
Leichtathletik. Eifelcup. Beim drittletzten Lauf zur Eifelcup-Laufserie in Scheven führte wieder einmal kein Weg an Maciek Miereczko (“Der Fahrradmister.de Team E-Bike”) vorbei. Er gewann das Rennen souverän und führt damit die Eifelcup-Gesamtwertung an. Er übernahm von Beginn an die Führung und baute seinen Vorsprung vor der Konkurrenz schnell aus. Am Ende siegte er in der Zeit von 34:58 Minuten vor Marco Fenske (LC Euskirchen, 38:36) und Andreas Neumann (TuS Kreuzweingarten-Rheder, 38:59).
Bei den Damen war es Miereczko Teamkollegin Martina Schwanke, die sich in der Zeit von 42:06 Minuten den Sieg holte. Auf Rang zwei landete Elisa Milz vom der SG Sportfreunde 69 Marmagen-Nettersheim in 42:44 Minuten. Den letzten Platz auf dem Podest sicherte sich die für den TuS Kreuzweingarten-Rheder startende Sabrina Wurzinger (43:12 Minuten).
Den Jedermannlauf über 3,36 Kilometer gewannen Niklas Schneidereit vom LC Euskirchen und Taya Reiche vom TV Refrath.
 Ex-Weltmeister Matthias Esser zeigte den Schülern die Tricks der Trendsporart Pacouring.
Schulsport. Kall-Urft. Pacouring ist eine Trendsportart, die ständig Zuwachs hat. Als Matthias Esser 2007 in München Weltmeister im Speed-Pacouring wurde, war die Szene noch klein. „Heute habe ich in der Weltspitze keine Chance mehr, die jungen Leute sind zu stark“, meinte „Mattes“ Esser während des Workshops in Urft. Daher beschloss er, auch nicht mehr an Wettkämpfen teilzunehmen und sich ganz auf das Vermitteln dieser Trendsportart zu verlegen. Neben Workshops wie in Urft lehrt er Pacouring an der Kölner Sporthochschule für Sportlehrer, die ihren Schülern dann das Wissen über diese Sportart weitergeben. Früher war es der Bocksprung über den Kasten, der so manchem Schüler blaue Flecken an den Knien bescherte. Dass es viel lockerer geht, zeigte Matthias Esser auf Initiative des Sonderschullehrers Michael Giefer in der Sporthalle des Urfter Hermann-Josef-Hauses. „Pacouring ist im Grunde genommen eine moderne Form des Turnens mit einfachen Tricks“, erklärte der 36-jährige Sportbegeisterte aus der Domstadt. Die Wurzel von Pacouring findet man in Frankreich. „Am Anfang war es eine kleine Gruppe, die sich dieser Sportart annahm. Heute gibt es eine anerkannte Ausbildung und Pacouring wird als eigenständige Sportart akzeptiert“, so Esser. Gespannt verfolgten die Schüler beim Workshop die Techniken für den Sprung über den Kasten. „Sie machen noch einige Fehler bei den verschiedenen Methoden, aber das ist egal. Die Hauptsache ist, dass sie mit Spaß und Eifer dabei sind“, so Esser. Für den Sportlehrer und Ausdauerathlet Michael Giefer war die Sportstunde mit Matthias Esser ein voller Erfolg: „Vielen Schülern fehlt es heute am Gefühl, wie man seinen Körper einsetzten kann. Beim Pacouring wird dieses Gefühl geschult und das ist sehr wichtig.“
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Das letzte Wort hat...
Manfred Lang: Zwischen “Kappes un Schavour“Region: Herbstzeit, Erntezeit. Obwohl die Zahl derjenigen, die einen früher Rheinland-typischen Obst- und Gemüsegarten (“Jemöösjaade”, “Jraafengk”) ihr Eigen nennen, arg im Schwinden begriffen ist, stehen “Kappes un Schavour” (Weißkohl und Wirsing) nach wie vor ganz oben auf hiesigen Küchenzetteln.
Willi Mühseler hat in seinem Lehrgedicht “Oeskerche Platt” eine ganze Reihe von Obst- und Gemüsesorten mit ihren rheinischen Eigennamen aufgezählt, unter anderem “Küjel” oder “Kruuschküjel” für Krauskohl, “Spruute” oder “Poppeköche-Kappesköppche” (Puppenküchen-Kohlkopf) für Rosenkohl und “Morre”, “Muhr”, “Murre” für Möhren respektive Karotten.
Gerne als vegetarische Beilage verzehrt werden auch “Fitschbonne” (Schnibbelbohnen), “Koppschlaat” (Kopfsalat) oder “Rööpstöll” (Rübstiel) und natürlich vor allem und in erster Linie die aus den amerikanischen Kordilleren stammenden “Äerpel”, “Erdäppel” oder “Jrompere” (Kartoffeln).
Gemüsesorten werden mundartlich aber nicht nur in direkter, sondern auch in übertragener Bedeutung herangezogen. Weißkohl im Sinne von “alles Kappes” oder “Jetz hamme de Kappes” wird ja auch im Hochdeutschen als Umschreibung misslicher Umstände verwendet.
Sauerkraut (“Suure Kappes”) wird in seiner Entstehungsphase auf der “Schaav” aus Weißkohlköpfen gerieben. Die dabei und anschließend mit dem “Kappesstampel” im “Kappesfass” oder “Kappesdöppe” zermatschte Konsistenz muss Pate gestanden haben bei dem Drohbegriff “Ich hauen dich ze Kappes un Schavour”.
Will man einem Bauern etwas Amateurhaftes nachsagen, dann macht man aus dem “Buur” einen “Kappesbuur”. Vogelscheuchen wurden in der Eifel früher auch als “Kappesmann” bezeichnet. Bekannt ist auch die despektierliche dörfliche Umdichtung des Sankt-Martin-Liedes: “Sankt Martin rett dörch Kappes unn Schavour, do kohm ´ne Buur un schlooch en an e Uur!”
aus: Manfred Lang “Platt öss prima”, KBV-Verlag, ISBN: 978-3-940077-47-9
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