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Nach Silvester ist vor Silvester

Eifel: Es können doch nicht schon wieder zwölf Monate vorbei sein?! Unmöglich! Das muss an dieser Sommerzeit liegen, anders kann ich mir das nicht erklären. Die Sommerzeit bringt ja alles durcheinander. Loriot hat ja schon festgestellt, dass früher mehr Lametta war. Und ich bin überzeugt: Als es noch keine Sommerzeit gab, da war auch irgendwie mehr Monat. Dafür aber weniger Hällowien! Genau genommen, gar kein Hällowien! Dafür aber wieder mehr Schnee! Viel mehr Schnee! Und kam Silvester nicht früher auch irgendwie später? Nach meinem Gefühl auf jeden Fall! Früher, als noch kein Mensch wusste, was Internet überhaupt sein sollte. Als man unter einem „Ei-Pott“ noch einen „Eier-Becher“ verstand. Und wenn man ein Mittel gegen Halsschmerzen suchte, hat man nicht „gegoogelt“, sondern „gegurgelt“. Mit Salzwasser oder Kamillentee. Tat es auch. Und verbrauchte nicht mal Strom. Heute braucht man sogar Strom fürs Fahrradfahren. Ich sage nur: E-Bike! Als ich die ersten auf sonem E-Bike durch die Gegend fahren sah, ich weiß es noch ganz genau, da hab ich bei mir gedacht: „Hallo?! Was ist das denn? Ist das noch Radfahren – oder ist das schon aktive Sterbehilfe?“ Meine Oma sagte immer: „Nee, watt ett nett all jett hückzedaach!“ Dafür war aber früher mehr Leben! Irgendwie! Mein ich jedenfalls. Oder?

Jetzt bin ich doch etwas abgeschweift (oder heißt es seit der Sommerzeit „abgeschwiffen“? Man kommt ja total durcheinander!) Was ich aber noch ganz genau weiß: Letztes Jahr an Silvester waren wir oben auf Meschelbrett. Mitten im Wald. Da war vielleicht was los! Da hatten die Jugendlichen so kleine Granatwerfer mitgebracht – woher, weiß ich nicht. Von der Bundeswehr können die Dinger jedenfalls nicht gewesen sein, die funktionierten nämlich einwandfrei!

Ja, und dann Stangenbrote rein in die Granatwerfer, gezündet – und schon brüllten die im Chor: „Brot statt Böller!“ Watt hammer jelaacht!
Übrigens, aufpassen: Man soll auf keinen Fall China-Böller kaufen. Die Dinger werden nämlich da unten in China von Kindern hergestellt – und da weiß man natürlich nie, ob die das auch vernünftig machen! Nee, bei aller Ausländerfreundlichkeit, aber China-Kracher kommen mir nicht ins Haus!
Nur mal nebenbei, wissen Sie, was ich jetzt gelesen hab: Inzwischen ist jeder fünfte Mensch auf unserem Planeten ein Chinese. Und das heißt im Klartext: Jeder fünfte Hund ist vom Überbacken bedroht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Schön iss was anderes. Zumindest für die Hunde. Hat aber ausnahmsweise mit der Sommerzeit nix zu tun, soweit ich weiß.

Aber zurück zum Thema: Wir machen auf jeden Fall dieses Jahr an Silvester wieder Bleigießen – das ist ja in der Eifel eine alte Tradition. Dä Klüttepittere Fränz, unser Nachbar, kommt mit seiner Frau zu uns rüber, dann gucken wir zusammen gemütlich was Fernsehen – irgendwas, wobei es nicht stört, wenn man raus auf den Balkon geht und sich eine pieft und dabei ordentlich einen auf die Lampe kippt. Andy Borg oder André Rijöh zum Beispiel, zweifellos zwei absolut herausragende Frisuren in der deutschen TV-Landschaft.

Und wenn es dann so auf Mitternacht zugeht, machen wir, wie gesagt, Bleigießen! Ein Wahnsinns-Spaß! Bleigießen – kennen Sie ja sicher: Blei auf nem Löffel heiß machen, über ner Kerze, bis es flüssig iss, und dann nix wie rein ins Aquarium damit. Und wer nen Fisch trifft – das bringt dann Glück! Nur dem Fisch nicht.

Und anschließend wieder raus auf den Balkon, Feuerwerk gucken und dabei tolle Vorsätze fassen, damit man im neuen Jahr auch ordentlich was zum Brechen hat. Als Absicherung! Weil: Wenn die Getränkelage stimmt, muss man sich ums Brechen eigentlich keine allzu großen Sorgen machen. Ich kauf zwar immer den guten Sekt – 1, 99 die Flasche – trotzdem darf ich an meinen dicken Kopp am Neujahrsmorgen gar nicht denken. Weiß der Teufel, woher der kommt. Die beste Vorbeugung soll ja sein: Vorher ordentlich was Fettes essen! Alte Eifeler Bauernregel: „Fettes Essen vor dem Zechen – erleichtert hinterher das Brechen!“

www.jupphammerschmidt.de

2.1.2015LebenEifel0 Kommentare jh

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