Eifel: In den Fabeln spielen Tiere eine wichtige Rolle. Sie können sprechen, haben menschliche Eigenschaften und handeln auch allzu menschlich. In dieser Redewendung, gewissermaßen einer Mini-Fabel, die bereits aus dem 16. Jahrhundert bekannt ist, wird einem Ziegenbock eine Aufgabe übertragen, die diesem sicher äußerst gut gefällt. Ziegen sind bekanntlich Allesfresser und lassen sich sogar stachlige Rosenstengel und Brombeerranken munden. Nicht auszudenken, was ein Ziegenbock in einem Garten anstellen würde, der in seine Obhut gegeben wäre. In eine ähnliche Richtung gehende Zusammenstellungen findet man im Jahre 1649; hier wird nicht nur der Bock zum Gärtner, sondern auch der Wolf zum Schafhirt gemacht, und ausgerechnet die Katze soll auf den Käse aufpassen – sicher mit dem zu erwartenden Ergebnis!
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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