Eifel: Als vor dem Ersten Weltkrieg eine Erfindung namens Margarine populär wurde, warben manche Gasthäuser damit, dass ihre Speisen nicht mit dem billigen Pflanzenfett zubereitet seien, sondern bei ihnen sei alles in Butter gebraten. Möglicherweise ist die Redewendung aber viel älter. Denn wenn früher wohlhabende Leute ihre Paläste mit hochwertigen Dingen aus fernen Ländern ausstaffieren wollten, stellte sich das Problem, diese zerbrechlichen Waren, zum Beispiel Glas aus Murano, auf damals sehr unebenen Wegen über weite Strecken, unter anderem über die Alpen, zu transportieren, ohne dass bei der Ankunft nur Scherben übrig waren. Dafür bediente man sich eines genialen Tricks. In Ermangelung ausreichend stoßdämpfenden Materials goss man die Preziosen für den Transport in Butter ein, die, erkaltet, eine zuverlässig stoßfeste Umgebung abgab. Sogar wenn ein Fass zu Boden fiel, ging kaum etwas entzwei.
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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