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Gerhard Wagner: „Katzbalgen“ – handgreiflich streiten, raufen

Eifel: Auch wenn sich dieser Ausdruck deutlich tierisch anhört und man heute das Raufen zweier rivalisierender Kater so nennt, hat er nur indirekt mit den Stubentigern zu tun, geht vielmehr zurück auf die Bewaffnung der Landsknechte des 16. Jahrhunderts. Damals gab es den sogenannten Katzbalger, ein in Europa weit verbreitetes Kurzschwert. Der Katzbalger hatte eine kurze, breite Klinge von etwa einem halben Meter und wurde im Nahkampf eingesetzt, wenn die typischen Waffen der Landsknechte, die Hellebarden und Spieße, unwirksam waren. Der eigenartige Name dürfte auf die Gewohnheit der Soldaten zurückzuführen sein, ihre Waffen mit Kosenamen zu versehen; sie nannten Kanonen zum Beispiel „Nachtigal“ oder „Schnurrhindurch“. Der Name des Katzbalgers könnte deshalb daher kommen, dass das Schwert möglicherweise in einem Beutel aus Katzenfell, einem Katzenbalg getragen wurde.

aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1

29.7.2016LebenEifel0 Kommentare gw

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