Eifel: Im Mittelalter glaubte man daran, dass der Teufel erscheinen würde, wenn man ihn beim Namen nennt: Wenn man vom Teufel spricht, kommt er… Auch ihn malen reichte schon, und so hieß die Wendung ursprünglich „den Teufel über die Tür malen“, dorthin, wo normalerweise das Dreikönigskürzel C+M+B steht – Christus mansionem benedicat. Viele Gläubige stellten sich den Satan mit eigenem Haushalt vor und hatten Angst davor, in Teufels Küche zu kommen, was gleichbedeutend war mit großer Gefahr, denn man stellte sich die ewige Verdammnis wie eine große Küche vor, in der die armen Seelen in Töpfen und Pfannen kochen und braten, weil die Teufel ihnen die Hölle heißmachen – Satansbraten eben. Viele Gläubige gingen aber lieber davon aus, dass Satan noch eine Weile gefesselt in der Hölle liegt. In der Offenbarung des Johannes steht nämlich, dass er nach tausend Jahren aus seinem Gefängnis befreit wird. Man weiß nur nicht, wann denn nun der Teufel los ist.
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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