Eifel: Diese Redewendung ist so nicht wörtlich in der Bibel zu finden. Sie hat ihren Ursprung vielleicht im Markus-Evangelium, als Jesus seinen Jüngern den berühmten Missionsauftrag
erteilt: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Mk 16,15). Wahrscheinlicher ist aber die Stelle bei Johannes, wo Jesus als Auferstandener zum „ungläubigen“ Thomas sagt: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20,29). Beides ist durchaus wörtlich gemeint, aber vom damaligen Sinn ist heute nicht mehr viel übrig. Auf die bekannten vier Wörter reduziert, drückt die Redensart heute erhebliche Zweifel an der Korrektheit einer Aussage oder eines Sachverhalts aus, die uns vielmehr unglaubwürdig erscheinen. Aber damit schlägt sie vielleicht doch wieder den Bogen zu damals, denn auch die Auferstehung kam ja Thomas wenig glaubhaft vor.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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