Eifel: Es gab Epochen – und die waren zu Luthers Zeiten noch längst nicht vorüber –, da waren die Wälder Rückzugsgebiete von Gesetzlosen, Geächteten und Entrechteten, also Menschen, die auf irgendeine Weise mit dem Gesetz oder der Obrigkeit in Konflikt gekommen waren. Ob dies nun Kriminelle, also Räuber waren, oder vielleicht Menschen, die aus nackter Not gezwungen waren, anderen Menschen ihr Hab und Gut wegzunehmen, sei dahingestellt.
Jedenfalls konnte es passieren, dass man den Kriminellen unter ihnen in die Hände fiel. Eine solche Situation schildert Jesus im Gleichnis vom Samariter: „Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen“ (Lk 10,30). Die Redewendung wird heute auch gern bei vermeintlich ungerechten Preisen an Tankstellen, in teuren Restaurants oder bei Forderungen des Finanzamts angewandt.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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