Nettersheim: Hindernisläufe wie der Strongman-Run am Nürburgring oder der Tough Mudder Lauf in Wachendorf werden von den Sportlern immer mehr angenommen. Nun haben zwei sportbegeisterte Partner in Nettersheim ein Projekt verwirklicht und einen permanenten Hindernisparcours aus dem Boden gestampft.
Die Gemeinde Nettersheim ist um eine Attraktion reicher: Am 27. April wird der Arboretum-Naturparcours eröffnet. Wer in Richtung Wald am Engelgauer Weg fährt, könnte meinen, er würde vor ein altes amerikanisches Fort kommen. Der komplette Eingangsbereich ist von einem riesigen Holzzaun eingefasst. Der Arboretum-Naturparcours von Stefan Nagelschmitz und Nicolas Zimmermann fügt sich wunderbar in die Waldlandschaft ein.Vor mehr als drei Jahren waren die beiden auf diese Idee gekommen. „Nico hat mich gefragt, ob wir nicht einmal an einem Strongman-Lauf teilnehmen sollten. Obwohl ich mich dafür zu alt fühlte, willigte ich ein. Als ich dann nach dem Wettkampf die vielen glücklichen Gesichter der Teilnehmer sah, war der Bann gebrochen“, erklärt Stefan Nagelschmitz die Anfänge einer Idee. Nachdem die beiden dann noch an einem 32 Kilometer langen Hindernisslauf in England teilgenommen hatten, wurde aus der Idee ein Projekt.
Wir wollten einen Hindernislaufparcours in der Eifel bauen, aber nicht wie bei den Wettkämpfen für ein Wochenende, sondern eine permanente Strecke.“
Drei Jahre lang planten die beiden und das, was jetzt dabei heraus gekommen ist, kann sich sehen lassen.
Zunächst musste aber erst einmal ein ansprechendes Gelände gefunden werden. Nagelschmitz und Zimmermann setzten sich mit Nettersheims Bürgermeister Wilfried Pracht, der von der Idee sofort angetan war, zusammen. Gemeinsam fanden sie nach mehreren Vorschlägen den heutigen Standort.Jetzt – drei Jahre später – ist in dem eingezäunten, rund 2,5 Hektar großen Waldstück, das die Gründer von der Gemeinde gepachtet haben, ein mit 25 Hindernissen bestückter Kletter- und Hindernisparcours entstanden. Das Gelände hört auf den Namen: Arboretum Naturparcours. Darin enthalten ist das lateinisch Wort Arbor, das für Baum steht.
Bei der Planung und Errichtung mussten die Sportler genau auf die Auflagen achten. So dürfen die Hindernisse nicht fest mit dem Waldboden verbunden werden, sondern dürfen nur lose aufgesetzt werden. Aber sicher sind die Hindernisse, die alle aus Holz bestehen, dennoch. Jedes davon wurde nach der Planung durch einen Statiker berechnet, ehe die Planer mit dem Bauen beginnen konnten. Stefan Nagelschmitz und Nicolas Zimmermann hatten dazu ein Team aus sechs Leuten dabei. Die Baukosten verschlangen eine Summe, für die man auch ein kleines Einfamilienhaus bekommt. Alles auf der Anlage ist selbst gemacht. Vom Knüpfen der Kletternetze bis zum Fräsen der Holzhinweisschilder. Wer nicht durch die Wasserhindernisse des Parcours gehen will, kann diese über sogenannte Chick-Ways umgehen. Die sind mit Schildern, auf denen Huhn zu sehen ist, gekennzeichnet. Die ersten Testläufer haben den Parcours schon einmal unter die Laufschuhe genommen. „Gut trainierte Sportler brauchen für die 25 Hindernisse auf der 900 Meter langen Strecke zwischen 12 und 15 Minuten“, erklärt Nicolas Zimmermann. Angeboten werden neben Tagestickets für Einzelsportler auch Gruppenangebote für Firmen und Schulklassen. Auch für Kinder gibt es ein eigens rund 400 Quadratmeter großes Klettergelände. Auf diesem Gelände herrscht für die Kids Helmpflicht. Das Angebot wird in den nächsten Wochen noch durch Fitness-Kurse und verschiedene andere Veranstaltung erweitert werden. Auch lizenzierte Trainer werden den Sportlern bei Bedarf zur Seite gestellt. Dabei werden die Programme gemeinsam mit der Sporthochschule Köln zusammengestellt.Das Tagesticket kostet 17,50 Euro und Jugendliche unter 18 Jahren zahlen 14,50 Euro. Der Eintritt für den Kinder-Bereich kostet 8,50 Euro und 4,00 Euro für die Begleitperson. Alle Sportler müssen vor dem Betreten des Parcours einen Haftungsausschluss unterschreiben. Weitere Infos unter www.arboretum-naturparcours.de
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