Dahlem, Kronenburg: Es ist wohl die spektakulärste Baustelle, die es im Augenblick im Kreis Euskirchen gibt. Mit schwerem Spezialgerät wird die Stauanlage des Kronenburger Sees auf der Länge von rund 325 Metern und einer um 27 Grad geneigten Fläche von der Firma Strabag mit einer neuen Asphaltdecke versehen. Die Baumaßnahmen sind aufgrund der guten Wetterbedingungen im Zeitplan. Ab Mitte Oktober wird das Wasser im Kronenburger See wieder angestaut.
Seit 1976 staut eine Dammanlage den See bei Kronenburg. Zweck der Stauung ist es, den kleinen Fluss Kyll zu zähmen und die hochwassergefährdeten Gebiete hinter der Staumauer zu schützen. „Dabei geht es vor allem um die Landstriche in Rheinland-Pfalz, denn die Kyll verlässt in ihrem weiteren Verlauf schnell Nordrhein-Westfalen und damit das Gebiet des Kreises Euskirchen und damit auch das der Gemeinde Dahlem“, erklärt Dahlems Bürgermeister Jan Lembach.
Bereits vor zwei Jahren wurden bei Untersuchungen Blasen an der obersten Schicht der wasserseitigen Staumauer festgestellt. Der Grund dafür wurde bis heute nicht gefunden. Aber etwa 40 Jahre nach der Erbauung (1976) können solche Schäden durchaus auftreten. Daher begann man Mitte August mit den Vorbereitungen zur Sanierung des Bauwerks, nachdem das Wasser aus dem See abgelassen wurde. „Das dauert ungefähr zehn Tage. Wir vergrößern den Abfluss dabei auf rund 800 Kubikmeter pro Sekunde um das Doppelte des normalen Durchflusses“, so Lembach.
Nachdem die Wassermassen abgeflossen waren, begann die Baufirma damit, die fast 6.500 Quadratmeter große Fläche mit einer neuen Asphaltdecke zu versehen und so die Staumauer für die nächsten 40 Jahre fit zu machen. Da die zu bearbeitende Fläche eine Neigung von 27 Grad hat, können keine normalen Walzen und Teermaschinen eingesetzt werden. Alle Gerätschaften sind Spezialanfertigungen und werden an Seilwinden an der steilen Staustufe rauf- und runtergelassen.
Etwa 2,2 Millionen Euro wird die Sanierung kosten, die mehrere Träger übernehmen. Neben der Gemeinde Dahlem beteiligen sich auch die angrenzende Verbandgemeinde Obere Kyll sowie die beiden Kreise Euskirchen und Vulkan Eifel. „Die Arbeiten gehen gut voran, es läuft alles nach Plan. Am 15. Oktober sind wir fertig“, sagt Bauleiter Sergey Alexikov. Dann haben die zwanzig Mitarbeiter der Firma die circa 1.200 Tonnen des Spezialasphaltes verarbeitet. Nachdem diese Aufgabe fertig ist, werden auf der Dammkrone auch noch eine neue Asphaltdecke, Beleuchtung und ein neues Geländer angebracht. Danach dauert es fast einen ganzen Monat, ehe der See mit Wasser gefüllt ist und wieder als Naherholungsziel, Freizeitgewässer und Wassersportparadies von Seglern, Surfern, Ruderern, Anglern und Schwimmern genutzt werden kann.
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