Euskirchen: Marcel Vandewalle wurde beim Senatsempfang der Euskirchener Narrenzunft (ENZ) der begehrte „Lichterorden“ der Gesellschaft verliehen. Der 59 Jahre alte, verheiratete Berufsfeuerwehrmann war von der Auszeichnung überwältigt. Seit 1970 ist der neue Ordensträger Mitglied im Spielmannzug der Feuerwehr Euskirchen. Im Jahre 2004 übernahm Marcel Vandewalle die Leitung des Spielmannzuges. Neben der Musik liebt der Florianjünger das Reisen und Motorradfahren. EIFELON sprach mit dem neuen Ordensträger.
EIFELON: Sie wurden in der vergangenen Woche mit dem „Lichterorder“ der Euskirchener Narrenzunft ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Für mich hat dieser Orden eine sehr große Bedeutung. Die Auszeichnung bestärkt mich in meinem Tun für den Spielmannszug und das nicht nur für mich persönlich, sondern auch für den gesamten Verein.
Hatten Sie mit dieser Auszeichnung gerechnet?
Nein, nie im Leben habe ich damit gerechnet. Ich war mehr als überrascht, als ich dann beim Senatsempfang der ENZ nach vorne gerufen wurde.
Welche Orden und Auszeichnungen haben Sie bisher erhalten?
Im Bereich meines Arbeitgebers der Feuerwehr habe ich die Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre und in Gold für 35 Jahre Feuerwehrdienst des Landes Nordrhein Westfalen erhalten. Außerdem bin ich stolzer Träger des Stadt-Ordens von Euskirchen, und seit Sonntag auch noch Träger des Bürgermeister Ordens meiner Heimatstadt. Dazu kommen noch die verschiedenen Auszeichnungen von Wettstreiten der Spielmannszüge im Einzelspiel.
Seit wie vielen Jahren ziehen Sie ab dem 11.11. mit dem Spielmannszug der Feuerwehr Euskirchen durch die Hallen zum krönenden Abschluss auch noch im Rosenmontagszug durch Euskirchen. Macht das immer noch Spaß?
(lacht) Oh ja, seit meiner Kindheit bin ich dabei. Nur einmal musste ich wegen einer Krankheit den Rosenmontagszug ausfallen lassen. Ich bin also seit 45 Jahren dabei, und es macht mir immer noch sehr großen Spaß.
Wie viele Auftritte haben Sie durchschnittlich pro Karnevalssession?
Das kommt natürlich darauf an, ob die Session kurz oder lang ist. Aber im Durchschnitt werden wir auf 20 bis 30 Auftritte während der Karnevalszeit kommen.
Ist der Spielmannszug auch außerhalb der Karnevalszeit aktiv und wenn ja, bei welchen Veranstaltungen?
Natürlich, auf jeden Fall. Wir sind das ganze Jahr unterwegs, wir spielen auf Schützenfesten, Kirmesveranstaltungen, Polterabenden, Hochzeiten und auch bei Geburtstagen und Jubiläen. Wir sind für alles offen, zu dem wir angefragt werden.
Überall, ob im Karnevalsverein, Tanz- oder Musikgruppen hört man von Nachwuchsproblemen. Wie sieht das beim Spielmannszug der Euskirchener Feuerwehr aus und was unternehmen Sie dahingehend?
Ja, das stimmt leider. Auch wir haben damit zu kämpfen. Im Augenblick sind wir aber in der glücklichen Lage, noch genügend Mitglieder zu haben. Trotzdem wird es immer schwieriger, neue Mitglieder zu finden, die auch dazu bereit sind, ihre Freizeit für den Verein zu opfern und einmal die Woche zu proben und am Wochenende Auftritte zu absolvieren. Wir versuchen, die Partner und Familie unserer Musiker in den Verein zu integrieren. Viele von ihnen sind oft bei den Auftritten mit dabei. Außerdem bieten wir den Mitgliedern eine Ausbildung am gestellten Instrument an und auch die Uniform kommt vom Verein. Desweiteren pflegen wir den Zusammenhalt und die Kameradschaft bei Grillfesten, Weihnachtsfeiern und Ausflügen.
Wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen eine angenehme und erfolgreiche Zeit bis zum Aschermittwoch.
Die Euskirchener Narrenzunft wurde 1949 gegründet und ist eine der vier großen Karnevalsgesellschaften der Kernstadt Euskirchen. Mit ihrem Namen erinnert man an eine Narrenzunft, die es bereits in den Jahren 1911 bis 1914 gegeben hatte. Seit dem Eintrag in das Vereinsregister beim Amtsgericht im Jahre 1951 führt die Gesellschaft den Namen: „Euskirchener Narrenzunft 1949 e.V.“. In ihrem Wappen trägt die Gesellschaft die Stadtfarben Rot und Gold.
Der „Lichterorden“ der Euskirchener Narrenzunft wird seit 1963 verliehen. Gestiftet wurde er von Ferdinand Wichterich. Zu Beginn wurde der Orden beim „Fest in Rot und Gold“ überreicht – später und bis heute beim jährlichen stattfindenden Senatsempfang der Gesellschaft. Der „Lichterorden“ ist eine seltene und begehrtere Auszeichnung, die verdienten Karnevalisten verliehen wird.
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