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Mit dem Luther-Talent zogen wir durch die Straßen. [Fotos: pg]

Rosenmontagszug zum Zweiten: Auf in den Karnevalsrausch

Euskirchen: Nun ist er also da, der Rosenmontag. Noch ein letzter Blick auf die Wetter-App – lieber doch die Regenjacke unter das Kostüm ziehen. Zum Glück ist so ein Talar schön weit und man kann einiges darunter tragen. Also Schicht über Schicht. Man weiß ja nicht, was da so auf einen zu kommt.

Um 12.00 Uhr trudeln alle „Lutheraner“ in der Frauenberger Straße ein und wir bewundern unseren Wagen. „Das Luther-Talent“ steht ganz groß an den Seiten und Martin Luther als Pappfigur trohnt über allem. Das Wagenbau-Team hat ganze Arbeit geleistet und an alles gedacht – sogar an bunte Strahler und passende Musikanlage für die Karnevalslieder. Ja, Karnevalslieder und keine Psalmen. Die örtliche Presse ist natürlich auch schon da und Küster Michael Bork – der eine wunderbare Figur als Koch in unserem Luther-Kutter macht – stand Rede und Antwort. 500 Jahre Reformation seien doch für die Gemeinde ein guter Anlass gewesen, beim Zug mitzulaufen. Und ja, Martin Luther hätte bestimmt auch mitgefeiert.

Doch dann geht es los, wir an siebter Stelle. Erst der „Kamelle-Nachschub-Wagen“, dann der Mottowagen mit unserem Luther-Talent (gezogen von einem Trecker) und schließlich der Luther-Kutter (gezogen von einem Fahrradgespann) mit der Erbsensuppe an Bord. Dazwischen 60 Lutheraner, von klein bis groß. Und schon schallen uns die vielstimmigen Rufe entgegen: „Kamelle“.

Die Straßen sind gesäumt von vielen, vielen Jecken. Und wir mittendrin. Das war schon ein irres Gefühl. Ich habe ja schon einige Züge gesehen – als Reporterin mit der Kamera in der Hand. Doch selbst mitzulaufen und die Kamelle zu werfen oder den ganz kleinen Kindern die „Beute“ in ihre Täschchen oder Eimerchen zu legen und dabei in strahlende Kinderaugen zu sehen, das ist doch etwas anderes. Wie uns zugetragen wurde, sollen wir mit 60 Teilnehmern die größte Gruppe im Zug sein.

Die Stimmung ist auf jeden Fall durchweg gut. Wir werfen Kamelle, was das Zeug hält und tanzen und lachen mit den Jecken am Straßenrand. Immer wieder füllen wir unsere Beutel oder tragen die kleinen Suppenschälchen in die Menge. 2.000 Portionen müssen schließlich unters Volk gebracht werden.

Nicht nur ich merke schnell, dass ich viel zu viel anhabe. Der ganz dicke Winterpullover unter der Regenjacke hätte es nicht sein müssen. Ich hatte für alle Fälle sogar noch wärmenden Tee dabei – den guten Ostfriesentee (ohne Schuss!). Doch durch das hin und her Laufen und die Tanzerei wird einem irgendwie schnell warm. Wer hätte das gedacht.

Der Zug schlängelt sich wie ein langer Lindwurm durch Euskirchen und immer wieder müssen wir halten. Vermutlich, damit sich der Zug nicht zu weit auseinander zieht. Doch mit viel Musik und guter Laune vertreiben wird uns die Zeit und freuen uns, wenn die Narren am Straßenrand mittanzen. Unser jüngster Teilnehmer hat übrigens einen Großteil des Zuges verschlafen. Gut verpackt hat er zunächst noch in seinem Bollerwagen gesessen und mit großen Augen um sich herum geguckt. Doch die Eindrücke waren dann wohl doch irgendwann zu viel und er hat sich einfach schlafen gelegt. Die laute Musik hat unseren „Mini-Luther“ nicht weiter gestört. Was er wohl geträumt haben mag…

Nach etwa drei Stunden kamen wir am alten Rathaus an. Erschöpft, aber glücklich. Für viele war es das erste Mal in einem Rosenrosenmontagszug. Manch einer ist schon ein alter Hase, doch zusammen sind wir eine tolle Truppe gewesen, die ordentlich für Stimmung gesorgt hat. Es hat übrigens nicht geregnet während des Zuges. Naja, wer den direkten Draht hat…

1.3.2017LebenEuskirchen0 Kommentare pg

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