Hellenthal, Giescheid: Im Jahre 1669 erbauten die Bewohner von Giescheid und dem Teil von Kamberg, der auch zur Herrschaft Wildenburg gehörte, eine kleine Kapelle und legten einen Friedhof an. Sie waren es leid, ihre Verstorbenen bei Wind und Wetter, Eis und Schnee zur Beerdigung nach Reifferscheid zur Pfarrkirche bringen zu müssen. Neben dem Kirchlein pflanzten sie eine Linde, die heute einen imposanten Stammumfang von 6,70 m aufweist.
Wegen der Armut der bäuerlichen Bevölkerung entsprach der Bau allerdings überhaupt nicht den heutigen Vorstellungen von einem würdigen Gotteshaus. Des Öfteren untersagte die geistliche Behörde den Gottesdienst, bis wenigstens die dringendsten Verschönerungen und Reparaturen erledigt waren. So beschrieb beispielsweise ein Visitationsprotokoll von 1833 die Kapelle als „tief in der Erde liegend, einer Höhle ähnlich“.
Heute kann man das hochgelegene Kirchlein in der Eifel zweifellos als Kleinod bezeichnen. Durchaus namhafte Künstler hinterließen ihre Spuren in dem Gebäude, auf das die Giescheider sehr stolz sind und das sie gerne pflegen.
Am 24. August, dem Namensfest des Kapellenpatrons St. Bartholomäus, und am 25. August feiern die Giescheider dieses besondere Jubiläum mit einem Dorffest.
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Die Giescheider Kapelle: Früher belächelt, heute ein Kleinod. [Foto: privat]
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