Kreise, Kreis Düren: Was eigentlich bringt Toleranz und Verständnis in Fahrt? Wie kann eine Gesellschaft Flagge zeigen und Segel setzen für gegenseitigen Respekt? Fernab von weltweiten Hasstiraden in Internetforen? Wie kann völkerverbindendes Miteinander auch stürmische Gezeiten überstehen?
Bereits im Jahr 2005 initiierten Ilya und Emilia Kabakov, ein russisches Künstlerehepaar, ihr gemeinsames Projekt „Ship of Tolerance“, das dieses Jahr im Kreis Düren Anker wirft. Ein interaktives Projekt. Ein Beispiel dafür, dass Menschen nur gemeinsam „Kurs halten“ können –
wie die wettererprobte, eingespielte Crew eines Hochsee-Seglers…
Das Künstler-Ehepaar Kabakov, das bereits in zahlreichen renommierten Museen weltweit ausgestellt hat, möchte mit dem „Ship of Tolerance“ Menschen unterschiedlicher Kontinente, Kulturen und Identitäten verbinden, indem sie ganz aktiv in das Projekt einbezogen werden.
Wir freuen uns sehr, dieses international anerkannte Kunstprojekt mit Hilfe unserer Unterstützer im Kreis Düren präsentieren zu können“,
sagte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der „Jungfernfahrt“ in Kreuzau.
Interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen, insgesamt 120 Segel künstlerisch zu gestalten. Ihrer Kreativität werden dabei keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, die „Takelage“ so zu gestalten, dass der Gedanke von Völkerverständigung und gegenseitiger Toleranz mit gebotenem Respekt bunt und vielfältig deutlich wird. Bis Ende März müssen die Segel bemalt sein.
Um teilnehmen zu können, sollen alle interessierten Projekt-Teilnehmer auf einer Papiervorlage ihre Motive gestalten und diese Vorschläge einreichen. Eine Jury, der auch Emilia Kabakov angehört, wird die 120 besten Ideen auswählen. Danach erhalten die Künstler das spezielle Segeltuch, um ihr Segment zu gestalten. Anschließend werden die einzelnen aussagekräftigen Versatzstücke zu einem großen, bunten Segel zusammengesetzt.
Wir möchten an alle Bürger appellieren, sich in dieses Projekt einzubringen“,
motivierte Spelthahn. Das Schiff werde zu einem wunderbaren Symbol für einen respektvollen Umgang der Menschen im Kreis Düren und darüber hinaus.
Im Mai soll das Schiff dann am Gürzenicher Badesee im Rahmen einer großen Festveranstaltung und im Beisein von Emilia Kabakov präsentiert werden. Begleitet wird der symbolische „Stapellauf“ dann von einem Konzert, das unter anderem Mitglieder der Künstlerfamilie Kabakov in Düren anbieten.
Weitere Informationen, auch zur Teilnahme am Projekt, gibt es im Kreishaus unter der Rufnummer: 02421 – 222340.
Toleranz ist – egal, ob in Familie, Schule oder Politik – ein langer Lernprozess. Ein steter Drahtseilakt. Immer auch mit der subtilen Frage verbunden, wann kann, will, muss ich Grenzen setzen. Schon Friedrich Schiller formulierte „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“
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