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Ein kreativ gestaltetes Großsegel wird das "Ship of Tolerance" in Fahrt bringen. [Foto: KDN]

Volle Kraft voraus: Das „Ship of Tolerance“ setzt die Segel

Kreise, Kreis Düren: Was eigentlich bringt Toleranz und Verständnis in Fahrt? Wie kann eine Gesellschaft Flagge zeigen und Segel setzen für gegenseitigen Respekt? Fernab von weltweiten Hasstiraden in Internetforen? Wie kann völkerverbindendes Miteinander auch stürmische Gezeiten überstehen?

Bereits im Jahr 2005 initiierten Ilya und Emilia Kabakov, ein russisches Künstlerehepaar, ihr gemeinsames Projekt „Ship of Tolerance“, das dieses Jahr im Kreis Düren Anker wirft. Ein interaktives Projekt. Ein Beispiel dafür, dass Menschen nur gemeinsam „Kurs halten“ können –
wie die wettererprobte, eingespielte Crew eines Hochsee-Seglers…

Unterstützer, Sponsoren und Gäste vor dem „Ship of Tolerance“. [Foto: KDN]

In den vergangenen 15 Jahren wurde das „Ship of Tolerance“ unter anderem in Venedig, Miami, Moskau und New York gebaut und jeweils mit unverwechselbaren Segeln bestückt. Zuletzt stand das Schiff in Rostock. Der Kreis Düren hat das knapp 20 Meter lange und 5,5 Meter breite Holzschiff mit einem elf Meter hohen Mast aus Mecklenburg-Vorpommern übernommen und zunächst nach Kreuzau in eine alte Industriehalle des Unternehmens Hoesch transportiert.

Das Künstler-Ehepaar Kabakov, das bereits in zahlreichen renommierten Museen weltweit ausgestellt hat, möchte mit dem „Ship of Tolerance“ Menschen unterschiedlicher Kontinente, Kulturen und Identitäten verbinden, indem sie ganz aktiv in das Projekt einbezogen werden.

Wir freuen uns sehr, dieses international anerkannte Kunstprojekt mit Hilfe unserer Unterstützer im Kreis Düren präsentieren zu können“,

sagte Landrat Wolfgang Spelthahn bei der „Jungfernfahrt“ in Kreuzau.

Interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen, insgesamt 120 Segel künstlerisch zu gestalten. Ihrer Kreativität werden dabei keine Grenzen gesetzt. Ziel ist es, die „Takelage“ so zu gestalten, dass der Gedanke von Völkerverständigung und gegenseitiger Toleranz mit gebotenem Respekt bunt und vielfältig deutlich wird. Bis Ende März müssen die Segel bemalt sein.

Um teilnehmen zu können, sollen alle interessierten Projekt-Teilnehmer auf einer Papiervorlage ihre Motive gestalten und diese Vorschläge einreichen. Eine Jury, der auch Emilia Kabakov angehört, wird die 120 besten Ideen auswählen. Danach erhalten die Künstler das spezielle Segeltuch, um ihr Segment zu gestalten. Anschließend werden die einzelnen aussagekräftigen Versatzstücke zu einem großen, bunten Segel zusammengesetzt.

Wir möchten an alle Bürger appellieren, sich in dieses Projekt einzubringen“,

motivierte Spelthahn. Das Schiff werde zu einem wunderbaren Symbol für einen respektvollen Umgang der Menschen im Kreis Düren und darüber hinaus.

Im Mai soll das Schiff dann am Gürzenicher Badesee im Rahmen einer großen Festveranstaltung und im Beisein von Emilia Kabakov präsentiert werden. Begleitet wird der symbolische „Stapellauf“ dann von einem Konzert, das unter anderem Mitglieder der Künstlerfamilie Kabakov in Düren anbieten.
Weitere Informationen, auch zur Teilnahme am Projekt, gibt es im Kreishaus unter der Rufnummer: 02421 – 222340.

Folgt man den Wurzeln des Wortes „tolerieren“, bezog sich diese Formulierung für „dulden, zulassen, gelten lassen“ ab Mitte des 16. Jahrhunderts zunächst nur auf religiöse Anschauungen und Glaubensgemeinschaften. Später erst wurden auch weltanschaulich-politische Meinungen, Einstellungen, Sitten und Gebräuche „toleriert“. Was – zumindest auf dem Papier – bedeutete, einer Sache aufgeschlossen gegenüberzustehen, einander mit Großzügigkeit und Nachsicht zu begegnen. Von einander zu lernen.

Toleranz ist – egal, ob in Familie, Schule oder Politik – ein langer Lernprozess. Ein steter Drahtseilakt. Immer auch mit der subtilen Frage verbunden, wann kann, will, muss ich Grenzen setzen. Schon Friedrich Schiller formulierte „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“

1.2.2019LebenKreise, Kreis Düren0 Kommentare bwp

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