Kreise, Kreis Euskirchen: Wenn das mal keine Punktlandung ist: „Der Führungsstab meldet mit Ablauf des 14.12.2020 fristgerecht, dass die Betriebsbereitschaft für ein Regionales Impfzentrum hergestellt wurde.“ Mit dieser knappen Botschaft meldete Udo Crespin, der Leiter des Führungsstabes, am Dienstagmorgen die Fertigstellung des Impfzentrums des Kreises Euskirchen in der ehemaligen Eifelhöhenklinik Marmagen. „Wir sind ab sofort startklar“, freute sich Landrat Markus Ramers. „Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff.“
Die Aufgabe des Impfens hat das Land in die Hand der Kassenärztlichen Vereinigung gelegt. Dazu der Mediziner Frank Gummelt: „Wir haben eine große Anzahl von freiwilligen Ärzten, die sowohl hier in der Klinik als auch in den mobilen Teams das Impfen übernehmen werden.“ Dritter „Player“ sind die Apotheken, die für die Vor-Ort-Aufbereitung des Impfserums zuständig sind. „Mit der Kassenärztlichen Vereinigung, den Apotheken und dem Kreis Euskirchen sind wir gut aufgestellt, um diese historisch einmalige Herausforderung bewältigen zu können“, so Ramers.
Für den Start stehen in der ehemaligen Klinik drei Impfstraßen zur Verfügung, die bei Bedarf noch erweitert werden können. Bei voller Auslastung können hier gut 600 Menschen täglich geimpft werden. Dazu wurde in den vergangenen Wochen ein ausgeklügeltes Einbahnstraßen-System entwickelt und ausgezeichnet, das die „Impflinge“ von der Anmeldung über die Registrierung und den Wartebereich in die Impfzimmer führt. Anschließend gibt es noch einen „Ruhebereich“, bevor die Geimpften zu einem separaten Ausgang geleitet werden.
Wenn der Impfstoff zur Verfügung steht – aktuell geht das Land vom 27. Dezember aus – werden allerdings nach jetzigem Stand zunächst Menschen in Pflege- und Senioreneinrichtungen geimpft, nicht im Impfzentrum! Dabei werden mobile Teams der Kassenärztlichen Vereinigung die Heime aufsuchen und die Bewohner und das Personal impfen. Erst in einem zweiten Schritt sollen dann weitere Risikogruppen in der ehemaligen Reha-Klinik in Marmagen geimpft werden. Wann das sein wird, steht noch nicht fest.
Der alles begrenzende Faktor ist die Menge des zur Verfügung stehenden Impfstoffes. Bisher ist noch unklar, welche Anzahl von Impfdosen der Kreis Euskirchen täglich erhält. Zunächst sollen die „vulnerablen“ Gruppen geimpft werden, also die am meisten gefährdeten Menschen (Ältere und Vorkrankte) sowie medizinisches Personal. In einem weiteren Schritt sind Mitarbeiter der „kritischen Infrastruktur“ an der Reihe, also beispielsweise Polizisten und Feuerwehrkräfte. Die Krankenhäuser werden ihr Personal selbstständig impfen.
Das Land NRW hat eine breitflächige Informationskampagne angekündigt, um weitere Fragen zu klären – etwa wo man sich zur Impfung anmelden kann. Aktuell ist eine Anmeldung noch nicht möglich.
„Sicher ist nur“, so Ramers: „Ohne Termin braucht niemand nach Marmagen zu kommen!“
Geplant ist zunächst eine tägliche Öffnungszeit (inklusive Sonntag) von 10 bis 17.30 Uhr.
Was die Anreise in die Südkreis-Kommune betrifft, gibt es natürlich die Möglichkeit der Anreise mit dem eigenen PKW. Eine ausreichende Anzahl von Parkplätzen an der Klinik steht zur Verfügung. Von dort aus ist auch ein barrierefreier Zugang ins Impfzentrum möglich. Wichtig für die Marmagener: Wer aus dem nördlichen Kreisgebiet kommt, wird über Bahrhaus in die Klinik geleitet, damit der Ort vom Autoverkehr entlastet wird. Natürlich ist auch eine Anreise mit Zug und Bus möglich. Von Euskirchen fährt stündlich ein Zug über Mechernich und Kall nach Nettersheim. Von dort pendelt dann ein Shuttlebus nach Marmagen.
„Unser Dank gilt allen Beteiligten, die daran mitgewirkt haben, das Impfzentrum in Rekordzeit startklar zu machen“, so Landrat Ramers. Neben dem Führungsstab unter der Leitung von Udo Crespin, den Abteilungen der Kreisverwaltung, der Polizei und der Bundeswehr sei die Unterstützung durch die Hilfsorganisationen wieder beispielhaft gewesen, die zum überwiegenden Teil ehrenamtlich unterwegs seien. „Das ist die ganz große Stärke des Kreises Euskirchen – eine großartige Teamleistung!“
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