Mechernich: Bereits am ersten Tag der Mechernicher Kinderstadt „Mecki“ kam es zu einem Highlight. Da sich die Kinderstadt selber regiert, kam es zu einer Bürgermeisterwahl. Mit 26,5 Prozent war es die 11 Jahre alte Zülpicherin Pauline Joopen, die sich das Amt holte und anschließend mit der Bürgermeisterscherbe ausgezeichnet wurde. Ihr Wahlprogramm kam wohl bei den rund 75 Einwohnern am besten an. Sie hatte in ihrer Vorstellung Preissenkungen im kinderstadteigenen Supermarkt angekündigt und auch für eine bessere Ausstattung des Nagelstudios plädiert.
„Ich möchte alle Bürger von ‚Mecki‘ glücklich machen, aber erwartet nicht zu viel von mir“, meinte sie schon ganz politisch in ihrer Antrittsrede am Mittwochmorgen. Dabei waren auf Einladung des Veranstalters auch die Vertreter der Mechernicher Verwaltung und Sponsoren der Kinderstadt. Alle waren überzeugt von dem Ferienprojekt, das die Kinder spielerisch in die Welt der Erwachsene führt. Es muss Geld verdient werden, um sein Leben so angenehm wie möglich zu gestalten. Pro Arbeitssunde gab es 10 „Meckis“, wovon zwei als Steuer einbehalten wurden. Ob beim Friseur, bei der Bank, im Einwohnermeldeamt, als Polizist, Journalist, als Handwerker oder als Müllentsorger… überall in der Kinderstadt wurde fleißig gewerkelt.
Die Regeln in „Mecki“ waren streng. Ohne seinen Ausweis erwischt zu werden, konnte schon eine Strafe nach sich ziehen. Das musste auch Projekt-Leiterin Anja Lehmann feststellen, die ohne Ausweis sofort von der Polizei angehalten wurde und eine Strafe bezahlen musste.
In der handwerklichen Abteilung bauten Schreiner Stühle, Mode-Designer entwarfen Hals- und Armketten oder fertigten Spiegel, die dann später im stadteigenen Supermarkt zum Verkauf angeboten wurden. Mit dem verdienten Geld konnten die kleinen Bürger süße Köstlichkeiten in der Bäckerei erwerben, ins Kino gehen oder am Trommelworkshop teilnehmen. Entdeckt haben Anja Lehmann und Gunnar Simon das Projekt vor zwei Jahren in Köln, wo sich gleich 300 Jugendliche an dem Ferienprojekt beteiligten.
Rund 60 ehrenamtliche Helfer begleiteten die Mechernicher Kinder. Das Projekt wurde vom Bistum Aachen und der Stadt Mechernich unterstützt und durch die Leiter des Jugendzentrums, Anja Lehmann und Gunnar Simon, geführt. Das Budget für das Projekt bewegte sich zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Der größte Teil davon konnte durch Sponsoren abgedeckt werden. Die Mechernicher Kinderstadt wird sicherlich im kommenden Jahr wieder stattfinden und dann wird es auch einen wirklichen Austausch mit der realen Wirtschaft geben: „Wir als Kirchengemeinde möchten gern etwas in Auftrag geben, was in der Kinderstadt Mecki produziert wird“, erklärte Dekan Pühringer die Pläne für das Jahr 2016.
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