Eifel: Der Begriff „Torhüter“ hat zwei Bedeutungen, die sehr stark von der Epoche, in der er gebraucht wird, abhängen. Heute verbindet jeder mit diesem Wort selbstverständlich den letzten Mann in einer Fußballmannschaft, den Torwart oder Tormann. Im Mittelalter, als das erst Mitte des 19. Jahrhunderts erfundene Fußballspiel noch völlig unbekannt war, waren die Städte mit Stadtmauern umgeben. An den Stadttoren wachten Torwächter, die auch Torhüter genannt wurden. Luther benutzt diesen Begriff im 2. Buch der Könige deshalb ganz selbstverständlich auch für die Tore von Samaria: „Und als sie kamen, riefen sie die Torhüter der Stadt und sagten’s ihnen an (…). Da riefen es die Torhüter aus und man sagte es drinnen im Hause des Königs an.“ Selbstverständlich haben die einen mit den anderen Torhütern kaum etwas zu tun außer, dass sie in ihre jeweiligen Tore nichts hinlassen sollen, was nicht hinein gehört.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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