Eifel: Frank Stippler gewinnt das 24h-Rennen auf dem Nürburgring zum zweiten Mal – Tobias Müller holte den SP10-Klassensieg – Dietmar Zinner absolviert zum 60. Mal das Sportabzeichen
Motorsport
24h-Rennen Nürburgring
Den zweiten Gesamtsieg nach dem Erfolg 2012 feierte der Bad Münstereifeler Frank Stippler vor 230.000 Zuschauern bei der diesjährigen Ausgabe des ADAC Total 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Der 44 Jahre alte Rennfahrer gewann – gemeinsam mit seinen Teamkollegen Pierre Kaffer, Frederic Vervisch und Dries Vanthoor vom Audi Sport Team Phoenix – nach 152 Runden (3857,456 Kilometer) am Sonntag um 15.30 Uhr den Gesamtsieg des 24h-Rennens am Nürburgring. Nachdem er bereits 2012 den Langstreckenklassiker, ebenfalls auf einem Phoenix-Audi für sich entscheiden konnte, war es der zweite Sieg in der Eifel. „Für mich ist es fast kaum zu glauben, da ich 2012 das letzte Mal hier gewonnen habe. Es gab viele Situationen, die auch hätten ins Auge gehen können. Es war teilweise sehr ernüchternd, wir haben diese Saison viel Schrott auf der Strecke gesehen. Es gab auch ein, zwei Situationen, die hätten anders ausgehen können. Wenn du da nicht das Glück auf deiner Seite hast, führt das schnell zum Aus. Der Sieg ist fast kaum zu glauben, wir haben nicht damit gerechnet. Es ist unglaublich und unbeschreiblich“, meinte Stippler nach seinem Erfolg in der Pressekonferenz. Zwar profitierte die Audi Truppe von einer Zeitstrafe gegen den lange Zeit führenden Manthey-Porsche, aber das gehört halt im Motorsport einfach dazu.Stippler, der in der diesjährigen Auflage auf gleich zwei Audi R8 LMS von Phoenix Racing gemeldet war, fuhr den Schlussstint im Schwesterauto des Siegerfahrzeugs und belegte gemeinsam mit Jeroen Bleekemolen, Vicent Kolb, und Kim-Luis Schramm mit diesem Audi den achten Platz in der Gesamtwertung. Auf dem zweiten Rang landete der Manthey-Porsche #911 mit Kevin Estre und seinen Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland), Michael Christensen (Dänemark) sowie Laurens Vanthoor (Belgien). Sie hatten den möglichen Sieg durch eine Zeitstrafe von 5:32 Minuten für eine Geschwindigkeitsüberschreitung bei doppelten gelben Flaggen verpasst.
Den letzten Podiumsplatz holten sich Maximilian Buhk, Hubert Haupt, Thomas Jäger und Luca Stolz im Black-Falcon-Mercedes-AMG #3 als Dritte. Für die beste Unterhaltung sorgten in der Nacht und nach Sonnenaufgang der Phoenix-Audi #4 und der Land-Audi #29, die sich über mehrere Runden und Stunden zahlreiche spektakuläre Windschattenduelle und Überholmanöver lieferten, in die sich später noch der Black-Falcon-Mercedes-AMG #6 einmischte, in dem der Italiener Gabriele Piana DTM-Pilot Rene Rast im Land-Audi einmal bei Höchsttempo kompromisslos auf die Wiese drückte. Rast konnte sein Auto unter größter Anstrengung abfangen und einen Unfall vermeiden.
So lief das Rennen der anderen Teams und Fahrer aus der EIFELON-Region
#11 & #22 Wochenspiegel Team Monschau
Das Wochenspiegel Team Monschau (WTM-Racing) zeigte beim 47. ADAC Total 24h-Rennen eine starke Mannschaftsleistung. Nach einer fehlerfreien Fahrt nahezu ohne Probleme überquerten die beiden Ferrari 488 GT3 die Plätze elf und dreizehn in der Gesamtwertung. Die Startnummer #11 von Oliver Kainz, Jochen Krumbach, Daniel Keilwitz und Alexander Mattschull arbeiteten sich während des Rennens kontinuierlich nach vorn. Die #22 von Georg Weiss, Sohn Leonard Weiss, Hendrik Still und Indy Dontje schaffte Rang 13. Georg Weiss, der am Samstag seinen 60. Geburtstag feierte, fuhr zum ersten Mal ein 24h-Rennen gemeinsam mit seinem Sohn Leonard.
#45 Kondo Racing/mcchip-dkr
Die Zielsetzung für den in Kooperation mit dem japanischen Team Kondo Racing betreuten Nissan GT-R Nismo GT3 war klar definiert und lautete: Ankommen. Der Nissan mit der Startnummer 45 ging von Startplatz 25 ins Rennen und kämpfte sich im Rennverlauf immer weiter Richtung Top Ten. Während viele favorisierte GT3 Teams von Unfällen und technischen Defekten betroffen waren, hielten sich die Nissan GT-R Fahrer Tsugio Matsuda, Mitsunori Takaboshi, Tomonobu Fuji und Tom Coronel zurück. Bis auf ein paar kleine Schrammen verlief das Rennen für das japanische GT3-Fahrzeug problemlos. Nach 154 gefahrenen Runden überquerte der Nissan GT-R Nismo GT3 die Ziellinie auf dem 10. Gesamtrang hinter dem Glickenhaus SCG003C und übertraf damit alle Erwartungen.Als Supportteam ist das GTronix 360° Team mcchip-dkr glücklich und stolz über die gute Platzierung. Die Zusammenarbeit mit Kondo Racing sei von einem positiven Teamgeist geprägt. In der VLN wird der Kondo-Nissan in diesem Jahr nicht mehr antreten.
#49 rent2Drive-Familia-racing
Glücklos war der Einsatz des Porsche GT3 Cup MR vom Team rent2Drive-Racing mit dem Euskirchener Jörg Wiskirchen in der Klasse SP8. Nach der Poleposition im Qualifying konnte diese Position über den gesamten Rennverlauf ausgebaut werden. Zum Zeitpunkt des Ausfalls hatte der mit Dmitriy Lukovnikov, Csaba Walter, Jörg Wiskirchen und Teamchef David Ackermann bereits acht Minuten Vorsprung. Gegen 1.00 Uhr in der Nacht kam der Porsche im Bereich Mutkurve auf einer Ölspur von der Strecke ab und rutschte in die Leitplanken. Leider war der Schaden vor Ort irreparabel, sodass das Team das Handtuch werfen musste.
#59 CP Racing C&R Motorsport
Das Team um die amerikanischen Fahrer Charles Putman, Charles Espenlaub, Joe Foster und dem Belgier Xavier Maassen gingen wegen technischer Probleme gar nicht an den Start.
#68 Prosport-Performance
Auch für das Team Prosport-Performance um Teamchef Christoph Esser und den Nettersheimer Fahrer Christoph Breuer gab es kein Happy End. Der Aston Martin Vantage GT4 kam zwar gut durch die Nacht, aber bevor der Sonntag richtig erwacht war, schied das Auto mit einem Defekt aus. Auch für das Schwesterauto – ebenfalls ein Aston Martin Vantage GT4 – kam nach einem Unfall das frühzeitige Aus.#70 Black Falcon Team Identica
Deutlich besser lief es dagegen für den Euskirchener Tobias Müller im AMG Mercedes GT4 von Black Falcon. „Es war ein sehr hartes und spannendes Rennen, aber am Ende gelang es uns, nach 145 Runden, 3.679,81 unter Vollgas gefahrenen Rennkilometern und ohne einen Kratzer am Fahrzeug den Klassensieg in der SP10 zu feiern“, freute sich Müller nach seinem Erfolg beim Langstreckenmarathon. Von Klassenstartplatz sechs war das Team mit Tobias Müller ins Rennen gegangen. Bei Einbruch der Dunkelheit setzte sich der AMG GT4 an die Spitze der SP10-Klasse. Durch außerordentliche Konstanz in der Nacht eilten sie der Konkurrenz davon. Am frühen Morgen hatte der Black-Falcon-Mercedes bereits einige Minuten Vorsprung. Die Ziellinie sah das Fahrerquartett Marek Böckmann (Lautersheim), Yannick Mettler (Zürich), Tristan Viidas (Estland) und Tobias Müller mit drei Runden Vorsprung auf den Zweitplatzierten in der Klasse und auf dem 18. Gesamtwertung.#118 TJ-Racing-Team
Ein Drama spielte sich beim Opel Calibra vom Team TJ-Racing ab, auf dem auch der Hürtgenwalder Bernd Küpper sein 26. 24-Rennen absolvierte. Zwar sah das Auto die Zielflagge, wurde aber nicht gewertet. In der letzten Runde machte der Calibra Probleme und musste vom einem Teamkollegen in einem Opel Astra kurz geschoben werden. Außerdem war man eine halbe Sekunde zu früh über die Ziellinie gefahren. „Trotzdem fühlen wir uns wie die Gesamt 86. und 5. in der Klassenwertung der SP3“, hieß es aus Teamkreisen.#144 GTronix 360° Team mcchip-dkr
Der Porsche Cayman 981 mit der Startnummer 144 nahm das 24h-Rennen von Startplatz 5 in der Klasse V5 auf und mischte von Anfang an in der Spitzengruppe seiner Klasse mit. Nach planmäßigen Boxenstopps lag der Porsche Cayman mit dem Fahrerquartett Kohei Fukuda, Thomas D. Hetzer, Ben Bünnagel und Markus Diederich nach einem Viertel der Renndistanz ganz vorne in der Klasse. Eine Kollision im Streckenabschnitt Mercedes-Arena führte zu einem 13-minütigen Zwangsstopp. Nach dem Wechsel einer verbogenen Spurstange ging es wieder auf die Strecke. Bis zum Morgen arbeitete sich der Cayman wieder bis auf Rang 2 in der Klasse vor. Nach 19 Stunden Renndauer folgte eine ernüchternde Nachricht. Unfall im Bereich Aremberg – das Aus für die Startnummer 144. Zum Glück kam Fahrer Ben Bünnagel mit dem Schrecken davon. Der Porsche Cayman wurde stark beschädigt und es ist nicht klar, ob das Fahrzeug wieder aufgebaut werden kann.#155 Team Avia Sorg Rennsport
Auch das Rennen für den Weilerswister Björn Simon im V4-BMW von Sorg Rennsport verlief nicht ohne Probleme. Von Platz zwei in der Klasse ins Rennen gegangen, verlief schon der erste Stint nicht planmäßig. „Nach einer Berührung mit einem anderen Fahrzeug haben wir einen Scheinwerfer verloren und waren in der Nacht somit einäugig unterwegs, was die Herausforderung in der Nacht umso größer machte“, so Simon. Durch konstant schnelle Runden arbeiteten sie sich dennoch bis in den frühen Morgenstunden auf Platz eins zurück. Nach knapp 20 Stunden brach dann aber eine Antriebswelle und der BMW musste mühsam über die Landstraße zurück in die Box geschleppt werden. Nach nicht einmal 10 Minuten war der Schaden behoben und das 24-h Rennen konnte auf dem 6. Platz in der Klasse beendet werden.#173 FEV-Racing
Ein jähes Ende gab es auch für den Kreuzauer Benedikt Gentgen und das Aachener Team FEV-Racing. Um 10.09 Uhr meldet die Rennleitung: Mehrfacher Überschlag im Bereich Ausgang Fuchsröhre vom FEV-Seat. Der Pilot Martin Pischinger (München) war selbstständig ausgestiegen, aber das Rennen für die Truppe zu Ende. Zu dem Zeitpunkt des Unfalls lag der FEV-Seat auf dem zweiten Rang in der TCR-Klasse.
Breitensport
Sportabzeichen Kreis Euskirchen
Man sieht ihm sein Alter nicht an. Dietmar Zinner aus Euskirchen ist schlank, sportlich und top fit, dabei bereits stolze 78 Jahre alt. Seit 60 Jahren absolviert er Jahr für Jahr die Übungen für das Sportabzeichen, ununterbrochen seit Ende der 1950er Jahre. Landrat Günter Rosenke zeichnete ihn jetzt dafür mit dem selten vergebenen Sportabzeichen „Gold 60“ aus.„Meine Eltern waren als Turner beide sehr sportlich“, berichtet Zinner. „Sie haben mich als jungen Burschen damals gedrängt, das Sportabzeichen zu machen.“ Ein elterlicher Anstoß mit Dauerwirkung, denn bis heute hat er seine Leidenschaft für die Leichtathletik behalten. Altersentsprechend hatte er sich bei seiner 60. Auflage des Wettbewerbs im Erftstadion diesmal für Kurzsprint, Schwimmen, Standweitsprung und Schleuderballwurf entschieden – mit großem Erfolg. „Solange es meine Gesundheit erlaubt, mache ich weiter“, versprach er.
Auch Landrat Günter Rosenke stellte in seinem Grußwort das Thema Gesundheit in den Mittelpunkt. „Sport tut gut. Sport ist die beste Medizin. Und diese Medizin gibt es sogar rezeptfrei und kostenlos“, sagte er vor rund 50 Gästen im Kreishaus, die zur traditionellen Sportabzeichen-Siegerehrung gekommen waren. Darunter waren wie üblich Einzelsportler und Familien, aber auch Vertreter der Vereine, Schulen sowie der Stadt- und Gemeindesportverbände und Sportabzeichenstützpunkte. 2018 wurden im Kreis Euskirchen insgesamt 1.863 Sportabzeichen verliehen und Wiederholungen bestätigt. Darunter waren 1.489 Jugendsportabzeichen. Am Familienwettbewerb haben insgesamt 21 Familien teilgenommen.
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