Eifel: NLS-Double-Header spannend und mit Siegerdisqualifikation – Morgen startet der zweite RCN-Lauf natürlich ohne Zuschauer – mcchip-dkr startet als Gaststarter beim ADAC GT-Master mit Formel 1 Star Nico Hülkenberg und Teameigner Danny Kubasik
Motorsport
Nürburgring Langstrecken-Serie
SAMSTAG
Das erste Rennen des Double-Headers am vergangenen Samstag gewann das Mercedes-AMG Team HRT. Die Mannschaft von Hubert Haupt drückte dem zweiten Rennen ihren Stempel auf. Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und Luca Stolz gewannen das 60. ADAC Reinoldus-Langstreckenrennen mit einem Vorsprung von 34,244 Sekunden vor den Auftaktsiegern David Pittard und Mikkel Jensen, diesmal zusammen mit Christian Krognes, im BMW M6 GT3 von Walkenhorst Motorsport. Ebenfalls zum zweiten Mal in Folge auf dem Podium: Fabian Schiller und Maximilian Buhk des Mercedes-AMG Team GetSpeed.Von Position drei aus gestartet, schob sich Startfahrer Stolz bereits in der ersten Runde an die Spitze. Insgesamt führte das HRT-Quartett 18 von 28 Runden lang das Feld an. „Viel besser kann die Saison nicht starten“, sagte Metzger. „Luca hat einen sensationellen Start hingelegt und ich konnte ein gutes Polster herausfahren.“ Einen Führungswechsel gab es in der ewigen Statistik der NLS-Klassensiege seit 1977. Gleich auf zwei Autos triumphierte Volker Strycek am Renntag und stieß damit Nordschleifen-Urgestein Johannes Scheid vom Thron, der auf 131 Klassensiege zurückblickt. „Ich freue mich riesig“, strahlte Strycek nach dem Rennen. „Johannes wartete bereits an der Box, als ich nach dem Rennen hereinkam und hat mir gratuliert. Das ist wahre Größe unter Motorsportlern.“ Scheid sagte über seinen langjährigen Mitstreiter Strycek: „Ich gönne Volker den Erfolg von ganzem Herzen und kann mir keinen besseren vorstellen, um mich an der Spitze zu beerben.“ Nicht zufrieden sein konnte der Bad Münstereifel Frank Stippler und seine Kollegen Vincent Kolb (Frankfurt) und Richard Westbrook (Großbritannien), die den Audi R8 LMS GT3 von Phoenix Racing nur auf dem 17. Platz ins Ziel brachten. Wieder einmal eine Topleistung zeigte der Euskirchener Tobias Müller, der den Porsche 911 GT3 Cup MR vom Black Falcon Team IDENTICA auf dem 22. Gesamtplatz steuerte. Damit gewann Müller gemeinsam mit Marek Böckmann (Lautersheim) und Carlos Rivas (Bereldange) die Klasse SP PRO. Tobias Müller drehte in der Zeit von 8:16,545 Minuten auch die schnellste Rennrunde des Trios. Der Weilerswister Björn Simon landete gemeinsam mit Emir Asari (Türkei) und Nicolas Griebner (Großbritannien) im BMW 330i vom Team AVIA Sorg Rennsport in der stark besetzten Klasse VT2 auf dem vierten Platz.
SONNTAG
Die erste Doppelveranstaltung der Nürburgring Langstrecken-Serie fand nach dem Zieleinlauf einen krönenden Abschluss. Die Mitstreiter spendeten wohlwollend Applaus, als Björn Grossmann durch die Corona-Boxengasse seine Ehrenrunde im Fahrerlager drehte. Zusammen mit Simon Trummer, Jonathan Hirschi und Luca Ludwig feierte Grossmann den ersten großen Erfolg des Team Octane 126 in der NLS und den dritten Ferrari-Sieg in der Geschichte der traditionsreichen Nordschleifenserie, glaubten alle. Aber nach dem Rennen dann die große Enttäuschung bei der Ferrari Mannschaft aus der Schweiz: Der Sieger des dritten Laufs der Nürburgring Langstrecken-Serie, der Ferrari 488 GT3 von Octane 126, wurde disqualifiziert. Bei der technischen Nachuntersuchung des Fahrzeugs wurde festgestellt, dass ein Reifen nicht den DMSB-Bestimmungen zum Musterreifen-Prozedere entsprach. „Am Fahrzeug mit der Startnummer 26 wurde hinten links ein Reifen mit einer bezeichneten Spezifikation verwendet, die vom Hersteller nicht in der Box1-Liste aufgeführt war“, heißt es in der schriftlichen Begründung der Sportkommissare. Gemäß den Bestimmungen muss jeder Reifenhersteller bei jeder Veranstaltung jeweils einen Muster-Slickreifen pro Spezifikation hinterlegen. Das Ergebnis des 52. ADAC Barbarossapreises bleibt vorläufig. Maro Engel, Manuel Metzger, Adam Christodoulou und Luca Stolz im HRT-Mercedes erbten durch die Disqualifikation den Sieg. Platz zwei ging an das Audi Sport Team CarCollection mit Mirko Bortolotti, Christopher Haase und Markus Winkelhock. Hinter dem Spitzenduo wurde der Walkenhorst BMW von Christian Krognes und David Pittard als dritte gewertet. Mit ihrem dritten Sieg in der Klasse V4 im dritten Rennen verteidigte das Adrenalin-Trio Danny Brink, Philipp Leisen und Christopher Rink die Tabellenführung in der Nürburgring Langstrecken-Serie.Deutlich besser als am Vortag lief es für den Bad Münstereifeler Frank Stippler, der den Phoenix Audi mit seinen Teamkollegen auf den neunten Platz über die Ziellinie brachte. Zwischenzeitlich hatte Stippler sogar für einige Runden die Gesamtführung übernommen. Doch die Boxen-Strategie des Phoenix Teams warfen das Team dann wieder zurück. Noch einmal weiter nach vorne sah das Team von Tobias Müller die Zielflagge. Der Euskirchener und seine Mitstreiter Böckmann und Rivas landeten auf dem 19. Gesamtrang. Müller hatte den Porsche von Black Falcon in der Zeit von 8:13,492 Minuten auf den 22. Trainingsplatz gestellt. Der Weilerswister Björn Simon wiederholte mit seinen Teamkollegen das Vortagsergebnis und landete im BMW 330i vom Team AVIA Sorg Rennsport in der Klasse VT2 auf dem vierten Platz. In der gleichen Klasse fuhr das Team mcchip-dkr mit dem Mercedes C300 auf den elften Platz. Das Auto war beim freien Freitagstraining in einen heftigen Unfall verwickelt und musste erst im Mechernicher Firmensitz wieder neu aufgebaut werden.
Der vierte Lauf der NLS steht mit dem 43. RCM DMV Grenzlandrennen vom Rheydter Club für Motorsport am 1. August auf dem Terminplan.
RCN
Auch bei der zweiten Veranstaltung der Rundstrecken-Challenge Nürburgring 2020 gelten die strengen Vorschriften des Hygienekonzepts, das die Austragung von Motorsport in der Eifel erst wieder möglich gemacht hat. „Wir müssen weiter diszipliniert und vorsichtig bleiben. Die Covid-19-Pandemie ist noch längst nicht vorbei“, so Serienmanager Willi Hillebrand. Der RCN-Lauf „Nordeifelpokal“ am Samstag findet auf VLN-Streckenvariante (24,358 Kilometer) und geht über die Distanz von 13 Runden (316,650 Kilometer), darunter 7 Sprintrunden. Der Start erfolgt um 12.30 Uhr vor der Haupttribüne.
Die Veranstaltung, ausgerichtet von MC Roetgen, weist in Corona-Zeiten weitere Besonderheiten auf. Zuschauer im Fahrerlager und rund um die Strecke sind nicht zugelassen. Für die Teilnehmer und Offiziellen gelten strenge Hygienevorschriften: Es sind die Regeln zum „Social Distancing“ zu beachten und die Abstandsregeln von mindestens 1,5 Metern einzuhalten. Knapp 120 Teilnehmer haben bisher ihre Nennung für den zweiten RCN-Lauf abgegeben.
Zum Favoritenkreis gehören Winfried Assmann (Golssen, Porsche 991 GT3 Cup), Michael Luther/Markus Schmickler (Barsbüttel/Bad Neuenahr, BMW M3), Stephen Topham (Stemwede, Opel Astra TCR), Florian Pröbstl (Hohenpeißenberg, BMW M3), Ralf Kraus/Volker Strycek (Köln/Dehrn, Opel Astra TCR) und Volker Wawer/Stefan Schmickler (Karlsruhe/Bad Neuen-ahr, Porsche Cayman).
Aus der EIFELON-Region schickt das Mechernicher Team mcchip-dkr wieder zwei Autos ins Rennen. Einen BMW 328i Coupe E36 in der Klasse RS5 mit der Fahrerbesetzung Sebastian Cremer (Niederzier) und Lucas Lange (Wusterwitz) und den Mercedes C300 in der Klasse VT2 mit den Piloten Sascha Lott (Brandenburg an der Havel) und Eric Schlegel (Wusterwitz). Teamchef Bernd Küpper von Küpper Racing aus Düren startet gemeinsam mit Christoph Wagner in einem BMW M3 E46 in der Klasse F5. Für den Dürener Motorsport-Club gehen Jörg Walkowski Jörg (Düren) und Benjamin Weidner [Kreuzau] in der Klasse RS3 A mit einem Opel Astra in den zweiten RCN-Lauf des Jahres.
ADAC GT Masters
Mit einem besonderen Gaststart wird das Team mcchip-dkr den zweiten Lauf der ADAC GT Masters Saison 2020 (14. – 16. August) auf der Nürburgring Grand-Prix Strecke bestreiten. Der langjährige Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg teilt sich das Cockpit mit Danny Kubasik, der unter dem Pseudonym „Dieter Schmidtmann“ starten wird. Als Einsatzgerät schickt das Team mcchip-dkr den Lamborghini Huracán GT3 EVO ins Rennen, mit dem man im vergangenen Jahr die Langstreckenmeisterschaft Nürburgring bestritt. Mit dem Gaststart in der „Liga der Supersportwagen“ möchte das in Mechernich beheimatete Team weitere Erfahrungen in einer professionellen Motorsportserie sammeln.Das stark besetzte Fahrerfeld im ADAC GT Masters wird eine Herausforderung für beide Piloten, die in der PRO-AM Kategorie an den Start gehen. Teameigner und Fahrer Danny Kubasik ist durch die Einsätze in der VLN mit der Grand-Prix Strecke des Nürburgrings bestens vertraut. Nico Hülkenberg konnte bei Testfahrten Anfang Juni erste Erfahrungen im Lamborghini Huracán GT3 EVO sammeln. Zwei weitere Testtage werden in den nächsten Wochen absolviert.
Nico Hülkenberg freut sich auf den Gaststart: „Das ADAC GT Masters ist eine spannende Serie mit coolen Autos und ich habe nach knapp acht Monaten Pause richtig Lust, mal wieder ins Lenkrad zu greifen und das Adrenalin zu spüren. Gerade jetzt, wo auch die F1 wieder gestartet ist, juckt es mir schon ziemlich in den Fingern. An alle Köche der Gerüchteküche: Dieser Gaststart ist als kleines spannendes Abenteuer in den GT-Sport zu verstehen. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung, weiß aber auch, dass wir uns ganz schön strecken werden müssen, um konkurrenzfähig zu sein.“
Genauso glücklich über den Start im ADAC GT Masters zeigt sich Kubasik: „Als Motorsportteam aus dem Breitensport ist der Gaststart im ADAC GT Masters für uns ein neues Kapitel und eine gute Möglichkeit, um uns als Team professionell weiterzuentwickeln. Die Teilnahme an einer der angesehensten GT3-Rennserien weltweit macht uns mächtig stolz. Für unsere Fans werden wir den kompletten Einsatz, von den Testtagen bis zum Renneinsatz, als mehrteilige Doku auf unserem YouTube Channel zeigen.“
Ebenfalls mit von der Partie ist der Bad Münstereifeler Frank Stippler in einem Audi R8 LMS vom Team ISR, gemeinsam mit seinem Stammkollegen Filip Salaquarda.
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