Eifel: Die meist von Leuten, die nicht in ihrer Ruhe gestört werden wollen, gebrauchte und in der Regel von einer abwehrenden Handbewegung begleitete Bemerkung dürfte, leicht abgewandelt, von einer bekannten Stelle im Buch Prediger 3,1 herrühren. Die betreffenden Verse werden oft bei Beerdigungen als tröstende Lesung genutzt, um das Vorbestimmte im menschlichen Leben zu betonen: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;“ – danach kommt eine Aufzählung vieler weiterer Dinge und Tätigkeiten, die „ihre Zeit haben“. Heute wird die Redewendung im Sinne von „Nicht den zweiten Schritt vor dem ersten tun“ gebraucht.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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