Eifel: Auch die kleinen Münzen der Vergangenheit haben ihre Spuren in unseren Redewendungen hinterlassen. Ein Heller ist eine seit 1228 geprägte Kupfermünze, die nach der Stadt Schwäbisch Hall benannt wurde, während der Pfennig schon von Karl dem Großen als kleinste Münze eingeführt wurde. Wenn man also etwas auf Heller und Pfennig bezahlt, will man nicht die geringste Summe schuldig bleiben. Genauso ist jemand, der keinen Heller wert ist, auch heute noch ein nichtsnutziger Mensch, man könnte sogar sagen: keinen Pfifferling wert, denn dieser Pilz war im Gegensatz zu heute, wo er eine seltene Delikatesse ist, so weit verbreitet, dass es sich nicht lohnte, ihn auf dem Markt zu verkaufen. Ein Deut war eine niederländische Münze des 14. bis 17. Jahrhunderts und hatte den Wert von ungefähr 2 Pfennigen. Wer also keinen Deut besser ist, ist ein genauso schlechter Kerl. Ob unser moderner Cent auch einmal so sprichwörtlich sein wird wie Heller, Deut und Pfennig?
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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