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Gerhard Wagner: „Das geht auf keine Kuhhaut“ – etwas ist unbeschreiblich, eine Unverschämtheit

Eifel: Als frühesten Beleg für diese alte Redewendung haben wir die „Sermones vulgares” von Jacques de Vitry aus dem frühen 13. Jahrhundert. Wenn man sich mit dieser Redewendung beschäftigt, muss man wissen, dass es zu dieser Zeit noch üblich war, auf eine Tierhaut zu schreiben. Denn bevor das Papier im 13. Jahrhundert seinen Siegeszug antrat, wurde auf Pergament geschrieben. Dabei handelte es sich um Tierhäute, meist von Schafen oder Kälbern, die durch verschiedene Bearbeitungsstufen dünn und glatt gemacht wurden. Die Menschen im Mittelalter glaubten nun, dass während ihres Lebens der Teufel ihre Sünden aufschreibe, um sie ihnen beim Jüngsten Gericht vorzuhalten. Da konnte bei einem richtigen Sünder schon allerhand zusammenkommen. Die Ankündigung, dass selbst die Haut des größten zur Verfügung stehenden Tieres, also der Kuh, nicht ausreichen könnte, um alle Sünden eines Menschen niederzuschreiben, kann als ultimative Drohung mit der ewigen Verdammnis aufgefasst werden.

aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1

8.7.2016LebenEifel0 Kommentare gw

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