Eifel: Die Möglichkeiten der Konservierung von Lebensmitteln waren im Mittelalter begrenzt. Räuchern, Pökeln und Trocknen war üblich, ansonsten musste immer frisch zubereitet werden. Haltbare Nahrungsmittel wie Räucherfisch und Dörrfleisch, aber auch in Körben gelagerte Backwaren wurden in der Küche an der Decke aufgehängt, um sie vor Ratten und Mäusen zu schützen. In Hungerperioden musste der Brotkorb, der normalerweise handlich in Griffhöhe angebracht war, höher gehängt werden, um den Zugriff außerhalb der reglementierten Essensausgabe mit ihren knappen Rationen zu unterbinden. Die Tatsache, dass Brot eines der wichtigsten, für sehr viele Menschen das einzige Nahrungsmittel war, lässt ahnen, dass es sehr schlechte Zeiten waren, in denen der Brotkorb höher gehängt werden musste. Kein Wunder, dass diese Redensart gerade im 17. Jahrhundert, nämlich zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, entstanden ist.
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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