Eifel: Heutzutage werden Kinder nach Film- oder Popstars benannt. Früher hatten Namen eine konkrete Bedeutung. Vor gar nicht langer Zeit war der Mädchenname Melanie beliebt, und paradoxerweise hießen auch blonde Kinder so, was altphilologisch Gebildete den Kopf schütteln ließ, denn auf Griechisch heißt Melanie so viel wie „die Schwarzhaarige“.
Der Jungenname Benjamin wurde früher nur dem jüngsten Sohn gegeben, denn allen war bekannt, dass Jakob zwölf Söhne hatte, deren jüngster eben Benjamin hieß. Die Redewendung „Das ist unser Benjamin“, mit der Eltern ihren jüngsten Sprössling vorstellen, kommt heute noch oft vor, auch wenn der Sohnemann Marvin oder Paul heißt.
Hätte der letzte Sohn Jakobs den ihm ursprünglich gegebenen Namen behalten, so hießen heute alle Benjamins „Ben-Oni“. Denn die Mutter starb nach der schweren Geburt und nannte ihn „Sohn meines Unglücks“ (1 Mos 35,18); Jakob dagegen taufte ihn um in „Sohn meines Glücks“, eben Ben-Jamin.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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