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Gerhard Wagner: „Durch die Lappen gehen“ – verloren gehen, entkommen

Eifel: Die Jagd gehörte im Mittelalter zu den beliebtesten, allerdings auch zu den wenigen Freizeitvergnügen der Adligen. Als die Feuerwaffen auch als Jagdwaffen Verwendung fanden, wurden Treibjagden veranstaltet, die das Wild den schussfreudigen Jagdherren direkt vor die Flinten treiben sollten. Um das Wild in eine bestimmte Richtung zu lenken und am seitlichen Ausbrechen zu hindern, wurden im Wald an den Bäumen lange Schnüre gespannt, an denen bunte Stofflappen oder Federbüschel befestigt waren. Das Wild scheute vor den Lappen und lief in die gewünschte Richtung. Natürlich kam es bisweilen vor, dass Hirsche, Rehe oder Wildschweine trotz der Eingrenzungen seitlich ausbrachen. Dann gingen sie durch die Lappen und entkamen den Schützen. Das Prinzip der Vergrämung von Wild nutzt man heute an durch Waldgebiete führenden Straßen, wo am Waldrand die Autoscheinwerfer reflektierende Rückstrahler aufgehängt werden.

aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1

26.8.2016LebenEifel0 Kommentare gw

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