Eifel: Mit dem Zettel aus Papier hat dieser Ausdruck nichts zu tun. Er kommt nämlich aus dem Vokabular der Weber. Wenn ein neues Gewebe begonnen werden sollte, mussten zuerst die Längsfäden im Webstuhl oder Webrahmen aufgespannt werden. Diese Längsfäden wurden „Zettel“ genannt. Wenn man mit den Vorbereitungen einer Arbeit begann, zettelte man also etwas an. Gerieten die Fäden aber durcheinander, verzettelte man sich. Ursprünglich war die Redewendung sowohl positiv als auch negativ im Gebrauch, heute versteht man unter Anzetteln die Vorbereitung einer strafbaren Handlung. Nach getaner Arbeit überprüfte der Meister sowohl „Strich“ als auch „Faden“ des vollendeten Gewebes, und dieser Test nach Strich und Faden war eine wichtige Qualitätskontrolle.
aus: Gerhard Wagner „Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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