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Gerhard Wagner: „Etwas ausposaunen“ – etwas prahlerisch verkünden

Eifel: Die Posaune ist ein kultiviertes Orchesterinstrument. Wieso spielt gerade sie hier eine Rolle, warum nicht die lautere Fanfare? Luthers Übersetzung des Alten Testaments nennt Posaunen schon in der Geschichte vom Fall Jerichos, der durch deren Schall ausgelöst worden sein soll. Nur gab es im Altertum aber noch gar keine Posaunen; sie entstanden erst um 1450 als Weiterentwicklung der Trompete. Aber Luther brauchte wohl ein zeitgenössisches Blasinstrument zur Verdeutlichung dessen, was er meinte. Tatsächlich dürfte es sich vor Jericho wohl um rituelle Blasinstrumente aus Widderhorn gehandelt haben. Luther verwendete die seinen Zeitgenossen vertraute Posaune dann auch im Matthäus-Evangelium, als es um das laute Kundtun eines Sachverhalts ging: „Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Gassen, damit sie von den Leuten gepriesen werden“ (Mt 6,1).

Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6

16.6.2017LebenEifel0 Kommentare gw

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