Eifel: In der Übersetzung der Rede des Hiob benutzt Luther den Ausdruck „schwanger gehen“ als Metapher für den Zustand, in dem sich der Gottlose befindet: „Er gleicht dem Weinstock, der die Trauben unreif abstößt, und dem Ölbaum, der seine Blüte abwirft. Denn die Rotte der Ruchlosen wird unfruchtbar bleiben, und das Feuer wird die Hütten der Bestechlichen fressen. Sie gehen schwanger mit Mühsal und gebären Unglück, und ihr Schoß bringt Trug zur Welt“ (Hiob 15,33-35).
Nun wurde Schwangerschaft zu allen Zeiten positiv gesehen; insofern ist die Metapher vielleicht etwas verunglückt. Aber die Redewendung hat sich in der übertragenen Bedeutung, einen Plan zu haben, ein Vorhaben durchführen zu wollen, bis heute gehalten. Dabei kann dieser Plan durchaus positiven wie negativen Charakter haben.
Aus: Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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