Eifel: In manchen Redewendungen kommen Begriffe vor, die Gegenstände bezeichnen, die nicht mehr in Verwendung sind, so wie der Scheffel, der für Martin Luther noch ein Gegenstand des täglichen Gebrauchs gewesen sein wird. Der Scheffel darf nicht mit der Schaufel verwechselt werden; es handelte sich vielmehr um einen rundlichen, hohen Behälter mit Tragegriffen. Das Fassungsvermögen der kleineren Ausführung betrug 10 bis 15, der größeren bis zu 100 Liter. Oft diente der Scheffel, oberdeutsch „Schaff“ genannt, auch als Norm-Maß für Getreide.
Wenn Luther Jesus im 5. Kapitel des Matthäus-Evangeliums sagen lässt: „Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind“ (Mt 5,15), um den Jüngern deutlich zu machen, was der Unterschied zwischen intro- und extrovertiert ist, dann war allen Zeitgenossen klar, dass ein Licht unter einem Scheffel so gut wie unsichtbar war.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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