Eifel: Viele Begriffe in der Bibel sind uns heute unverständlich. Was ist zum Beispiel der Scheffel, unter den man sein Licht nicht stellen soll? Luther hat bei seiner Bibelübersetzung hin und wieder Begriffe aus seiner Zeit benutzt, die zu damals alltäglichen Gegenständen gehörten.
Dazu zählt auch das „Scherflein“. Der Scherf war bis ins 18. Jahrhundert die kleinste im Umlauf befindliche Münze. Luther benutzt sie als Größenordnung des Opfers, das die Witwe in Jesu Gleichnis von der Opferbereitschaft bringt: „Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig.“ (Mk 12,42).
Das Scherflein hat in diesem Gleichnis einen erheblichen Wert, denn es bedeutet für die arme Witwe ein kaum zu verkraftendes Opfer. Aus der Sicht eines Reichen dagegen ist das Scherflein kaum der Rede wert. So ist die Redewendung heute gemeint: Wer nur ein Scherflein beiträgt, bereichert den Gesamtwert nur unwesentlich, tut aber etwas Sinnvolles im Rahmen eines gemeinschaftlichen Zieles.
Aus: Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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