Eifel: Die Feuertaufe darf nicht mit der mittelalterlichen Feuerprobe verwechselt werden. Bei diesem Gottesurteil musste der Angeklagte eine Hand ins Feuer halten. Als unschuldig galt, wer sich entweder gar nicht verbrannte oder wessen Wunden in kürzester Frist wieder verheilt waren. Mit der „Feuertaufe“ ist ursprünglich etwas ganz anderes gemeint gewesen. Johannes der Täufer weist nämlich in Mt 3,11 auf den kommenden Messias hin, indem er sagt: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.“
Damit greift er dem Pfingstwunder vor, bei dem der Heilige Geist in Flammenzungen herabkam. Von diesem religiösen Gehalt ist heute nichts mehr vorhanden; zwischendurch hatte sich die Bedeutung von „Feuer“ sogar in militärische Richtung verändert – wer die Feuertaufe bekam, erlebte seinen ersten Fronteinsatz.
Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6
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