Eifel: Der Schäfer war ein sehr wichtiger Beruf des Mittelalters, denn Wolle war eine der Hauptmaterialien für die Stoffherstellung. Um seine Schafe gesund zu halten, hatte er dafür zu sorgen, dass sie nicht auf gefährlichen Grund gerieten. Das konnte zum Beispiel eine sumpfige oder feuchte Wiese sein. Dort bestand nämlich die Gefahr, dass die Schafe vom gefährlichen Leberegel befallen wurden. Dieser Parasit macht eine äußerst merkwürdige Entwicklung durch. Seine Eier werden vom Schaf mit dem Kot ausgeschieden, aber dann von Schnecken mit der Nahrung aufgenommen. Die Larven entwickeln sich in den Schnecken, die sie wiederum mit ihrem Kriechschleim ausscheiden. Dieser Schleim wird, wenn die Larve Glück hat, von einer Ameise gefressen, der die Larve ins Gehirn wandert. Umnachtet klettert die Ameise auf einen Grashalm, wo sie sich festbeißt. Nachdem das Insekt versehentlich von einem Schaf mitgefressen wurde, ist der Egel wieder in seinem Endwirt angekommen und kann dort eine gefährliche Krankheit auslösen.
aus: Gerhard Wagner “Schwein gehabt! Redewendungen des Mittelalters”, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-31-1
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