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Gerhard Wagner: „Sich einen Namen machen“ – prominent sein wollen

Eifel: In der Geschichte vom Turmbau zu Babel, genauer: Babylon, wird ein frühes Beispiel von Imponiergehabe geschildert. In 1 Mose 11,4 steht, dass das Motiv der Auftraggeber war, „eine Stadt und einen Turm zu bauen, dessen Spitze an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen.“ Geltungssucht also, sogar Größenwahn.

Sie wollten „sein wie Gott“. Das konnte nicht gutgehen. Das Ende der Geschichte ist bekannt: die sprichwörtliche babylonische Sprachverwirrung. Weniger bekannt ist, dass es im Babylon des siebten vorchristlichen Jahrhunderts tatsächlich einen Aufsehen erregenden Turmbau gab, der 1913 archäologisch erschlossen werden konnte. Es handelte sich aber wohl weniger um ein Statussymbol als um eine Tempelanlage mit einer Höhe von etwa 90 Metern, abgestuft in mehrere Plateaus. Nebukadnezar II. vollendete ihn, Alexander der Große fand später seine Ruine, wurde aber durch seinen Tod davon abgehalten, den Turm wie geplant neu zu errichten.

Gerhard Wagner: „Wer’s glaubt wird selig! – Redewendungen aus der Bibel“, Regionalia-Verlag, ISBN: 978-3-939722-36-6

13.10.2017LebenEifel0 Kommentare gw

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