Kinderzug in Kommern
Eifel: Das Wetter passte und die Stimmung im historischen Ortskern von Kommern hätte nicht besser sein können. Unter dem Motto „Wenn Wieverdaach de Kinderzoch kütt, öss och de Frühling net mieh witt“ waren wieder einmal mehr als tausend Pänz unterwegs im Jahr eins nach Willy Gemünd.
Die Zugleitung hatte Lehrer Frank Drehsen übernommen. Den Zugbesuchern wurde ein wunderbares buntes Bild mit vielen tollen Kostümen geboten. Steinzeitmenschen, fantasievolle farbige Bleistifte, Emojis, blaue Krümelmonster, Tigerenten und auch Hippies zogen durch den Ort.Wieder einmal ein Highlight war die Gruppe, die eine Achterbahn nachmachte. Die wilde Fahrt wurde immer wieder bejubelt. Lehrerin Tanja Feuser übernahm dabei die übliche Jahrmarktsansage: „Anschnallen und festhalten. Die wilde Fahrt geht jetzt los.“
Für den ehemaligen Schulleiter Willy Gemünd war es der erste Kinderumzug nach seinem Abschied im Sommer des vorigen Jahres. Dabei hatten ihn die Pänz seiner Schule zu seinem Abschied mit einem Karnevalsumzug mitten im Sommer überrascht. „Am Anfang war es schon komisch, aber später ging es dann doch sehr gut“, gab der Ex-Schulleiter einen kleinen Einblick in seine Gefühlslage.
Bis zur Bürgerhalle führte der Zugweg der kleinen Karnevalsnarren. Dort warteten dann nicht nur die neue Schulleiterin Maria Cloot-Schmich, sondern auch der stellvertretende Mechernicher Bürgermeister Günter Kornell. Die Schulleiterin verteilte noch fleißig Orden an die teilnehmenden Schulen und die Musikzüge. Günter Kornell kapitulierte derweil schnell und übergab den Schlüssel für Rathaus und Stadtkasse an das Kommerner Damendreigestirn.
Jecke Familienfeier mit den Tollitäten von 69 Gesellschaften
Mehr jecke Prominenz gibt es im weiten Umkreis wohl nirgends unter einem Dach: Beim 47. närrischen Empfang des Kreises Düren hieß Landrat Wolfgang Spelthahn am Mittwoch vor Weiberfastnacht die Tollitäten von 69. Vereinen und Gesellschaften aus dem Kreis Düren in der närrisch geschmückten Aula des Berufskollegs Kaufmännische Schulen willkommen. Unter dem Motto: „Deutsch-russische Partnerschaft levve mer im Kreis Düren – dröm loss uns dat Band der Fründschaff wigger schnüre“ schunkelten, tanzten und sangen sich die Gäste für den Start in den Straßenkarneval warm.Gleich zu Beginn überreichte Landrat Wolfgang Spelthahn – als Russe verkleidet – Heribert Kaptain, Präsident des Regionalverbandes Düren (RVD), das Zepter. Damit übernahmen die Narren offiziell die Regie. Unter der Moderation von RVD-Vizepräsident Wino Ulhas und mit Gerd Funk an den Tasten stellten nacheinander alle Vereine ihre Prinzessinnen, Prinzen und Dreigestirne vor. Die Kinder und Jugendlichen machten den Anfang – Gruppenfoto inklusive. Danach taten es ihnen die Erwachsenen gleich. Wie stets waren das zwei prächtige Bilder, die den hohen Stellenwert des jecken Brauchtums an Rur und Inde dokumentieren.
Dass die kreisdürener Narren nicht nur ausgelassen feiern können, sondern auch musikalisch und akrobatisch bestens aufgestellt sind, bewiesen sie mit dem kurzweiligen Bühnenprogramm. Die „Svensons“ aus Kreuzau alias Jutta und Sven Stoffels mit ihren Söhnen David und Tim unterhielten mit Gesang, die Bambini-Bienchen der KG Südinsulaner von Trainerin Elke Tresemer-Steiger mit ihren Tänzen. Als junges Gesangsduo heimsten die Lengeschdörpe Kolmpe – Linus Nepomuck und Tim Hohn – viel Beifall ein.
Im Ordensfluss der Erwachsenen sorgten die „Ahl Höötchere“ der KG Ahle Hoot aus Eschweiler über Feld, die vier Damen des „Duria Express“ und „de Kötts“ für kurzweilige musikalische Zwischenspiele.Das Brauchtum lebt durchs Ehrenamt. Mit Monika Golbach (KG Vlattener Jonge), Renate Ross (KG Rurkeie Niederau) und „Mike“ Schmitz (KG Maiblömche Lich-Steinstraß) ehrte Landrat Wolfgang Spelthahn an diesem Abend drei besonders verdienstvolle Karnevalisten.
Dank der Unterstützung der Sparkasse Düren gab es Speis und Trank einmal mehr zum Nulltarif. Stattdessen machte ein rotes Sparschwein die Runde, das mit 1.051 Euro tüchtig gefüttert wurde. Das Geld kommt Heimkindern im Kreis Düren zugute.
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