Eifel: Wo ist der Winter und wo sind die Sterne abgeblieben? Das mag sich jetzt so mancher denken, denn wir hatten in den letzten Wochen moderate Temperatur, und trotz gelegentlichem Schneefall kann man leider nicht von Winter reden. Durch die fast durchgängige Bewölkung blieben uns bislang auch die prächtigen Wintersternbilder verborgen. Wenn es dann aber mal klar wurde, dann funkelte der Sternhimmel in schönster Pracht. Wollen wir also hoffen, dass wir im Februar möglichst viele klare Nächte erleben dürfen. Aber aufgepasst: ein klarer Himmel bei Nacht bewirkt immer auch eine schnelle Abkühlung der Erde, und wer es sich zeitlich leisten kann, sollte sowohl in der ersten als auch in der zweiten Nachthälfte beobachten. Die Nächte sind lang und man sollte die klaren auch möglichst auskosten. Man wird mit vielen schönen Sternbildern belohnt. Nach Mitternacht haben sich dann schon viele der Sternbilder der ersten Nachthälfte im Westen verabschiedet, und im Osten sind eine ganze Reihe von neuen Sternbildern aufgegangen.
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Der Sternenhimmel am 15.2.2018 um 20:00Uhr und um 02:00 Uhr [Grafik: hba]
Der Vollmond am 31.1.2018 wird manchem noch in Erinnerung sein. In den Zeitungen wurde ein Super-Mond angepriesen, der Mond solle viel größer und viel heller als gewöhnlich sein, da er sich auf seiner elliptischen Bahn um die Erde in Erdnähe befindet. Ich denke, dass ich ein erfahrener Beobachter bin und ich kann mit bloßen Augen einen Größen- und Helligkeitsunterschied beim besten Willen nicht sicher erkennen. Gleichwohl kam mir der Mond sehr hell vor, aber das lag an der kristallklaren Atmosphäre zwischen den Wolkenlücken.
Am 7. Februar haben wir (abnehmenden) Halbmond, am 15. Februar Neumond und zwei Tage später können Sie gegen 18:00 Uhr die schmale Mondsichel am Westsüdwesthorizont entdecken. Ein Fernglas nehmen Sie aber bitte erst dann zur Hilfe, wenn die Sonne an Ihrem Beobachtungsort untergegangen ist. Zu groß wäre die Gefahr versehentlich mit dem Fernglas in die Sonne zu schwenken und davon würden Sie schwere Augenschäden erleiden. Zusammen mit der sehr schmalen Mondsichel werden Sie vielleicht auch den von der Sonne nicht beleuchteten Teil des von uns aus sichtbaren Mondkugel in einem fahlen Licht erkennen können. Dort wird der Mond dann durch die am „Mondhimmel“ sehr helle, fast-volle Erde beschienen.
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Die sehr schmale Mondsichel am 17. Februar gegen 18:00 Uhr am Westsüdwest-Horizont. [Bild: hba]
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Mond und Aldebaran am 23.2.2018 um 17:45 Uhr. [Bild: hba]
Seit über sechs Jahren setze ich mich dafür ein, dass der sternenreiche Nachthimmel über der Eifel für uns, für unsere Kinder und unsere Enkel erhalten bleibt und auch für viele Gäste aus Nah und Fern zu einer bleibenden Erinnerung wird. Deshalb engagiere ich mich für die Vermeidung von Lichtverschmutzung und kläre über die „Schattenseiten“ des künstlichen Lichts in der Außenbeleuchtung auf. Deshalb biete ich auf der Sternwarte meiner Astronomie-Werkstatt „Sterne ohne Grenzen“ auf dem Internationalen Platz Vogelsang IP ganzjährig Himmelsbeobachtungen für Klein und Groß, Jung und Alt an.
Und deshalb bin ich nicht nur Astronom, sondern auch Berater für belastungsarme Beleuchtung und kann Ihnen Tipps zur Vermeidung der unerwünschten Nebenwirkungen des künstlichen Lichts in der Nacht geben. Falls Sie Fragen, Anregungen oder Anmerkungen zu meiner monatlichen EIFELON-Kolumne „Sonne, Mond und Sterne“ haben, freue ich mich über Ihre Kommentare.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr Harald Bardenhagen
(, www.sterne-ohne-grenzen.de)
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